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Fernmelde-, Fernsteuerurigs- oder Fernsprechanläge Es sind bereits
Kleinautomaten bekannt, bei denen mit Hilfe eines einzigen Drehwählers Rufnummern
verschiedener Stellenzahlen nachgebildet werden. So ist es z. B. bei einem bekannten
Kleinautomaten für 25 Teilnehmer möglich, einen Teilnehmer mit den Rufnummern i
bis 9, gi bis 99 und 99r bis 999 zu erreichen. Ermöglicht wird dies durch
einen Wähler mit zwei Raststellen. Eine Erhöhung der Anschlußmöglichkeiten ist jedoch
bei dieser bekannten Einrichtung nur möglich, wenn der Wähler vergrößert und eine
weitere Raststelle eingefügt würde. Älle möglichen Rufnummern innerhalb eines mehrstelligen
Zahlensystems können also mit Hilfe derartiger bekannter Einrichtungen niemals durchgeschaltet
werden.
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Andererseits sind nun Fernmelde- und Fernsteuerungseinrichtungen,
insbesondere Selbstanschlußfernsprechanlagen, bekannt, bei welchen die einzelnen
Rufnummern dadurch durch Wählerstellungen nachgebildet werden, daß ebenso viele
Wähler vorgesehen sind; wie die Rufnummer Dezimalstellen aufweist, wobei die einzelnen
Wähler entsprechend den einzelnen Stellen der Rufnummer eingestellt werden. Dies
hat nun den Nachteil, daß in Vermittlungsstellen mit wenigen Teilnehmern, aber vielstelligen
Rufnummern, also Teilnehmern eines größeren Netzes, für die wenigen Teilnehmer sehr
viele Wähler oder Schrittschaltwerke benötigt werden. Unterstellt man beispielsweise,
daß an einem Ort nur etwa fünf oder sechs Teilnehmer vorhanden sind, die aber einem
Fernsprechsystem mit fünfstelligen Rufnummern angehören, wie es namentlich auf dem
Lande häufig vorkommt, oder aber für den Fall, daß es sich um Fernbedienungsanlagen
in elektrischen Kraftwerken handelt mit kleineren Unterstationen, so müßte man,
wenn man von der möglicherweise vorhandenen Vorwahl absieht, mindestens zwei Hebdrehwähler
und einen Drehwähler für die fünf Teilnehmer vorsehen. Bei allenfalls später notwendigen
Erweiterungen ist es allerdings dann möglich, an diese Wähler noch weitere Teilnehmer
anzuschließen, und zwar so, däß jede freie Rufnummer des mehrstelligen Zahlensystems
einem neuen Teilnehmer zugeordnet werden kann.
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Diese letzte Möglichkeit schafft auch die vorliegende Erfindung, und
zwar ohne daß es der Verwendung so vieler teurer Auswahlmittel, wie Hebdrehwähler
oder Drehwähler, bedarf. Dies wird nach der Erfindung dadurch ermöglicht, daß die
Stromstoßreihen
mehrstelligen Rufnummern gleicher Stellenzahl entsprechen
und zur Einstellung eines einzigen Drehwählers dienen, der mindestens so viele Wählerschritte
hat, wie für alle Stellen der möglichen Rufnummern einschließlich der Ergänzungsstromstöße
benötigt werden (z. B. für dreistellige Zahlen 33 Schritte), und an dessen Kontakte
außer den Kennzeichnungsrelais (Hl usw.) für den gerufenen Teilnehmer an dem letzten
Schritt jeder Wahlziffer (z. B. an jedem i i. Schritt) noch Sicherstellungsrelais
(H2, H4) angeschlossen sind, die die Auswahl jeder Wahlziffer einzeln überwachen
und nur nach dem Ansprechen aller Sicherstellungsrelais den Auswahlstromkreis für
den gewählten Teilnehmer schließen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung
auf eine Schaltung dargestellt, die für Fernsprech-, Fernsteuer- und Fernmeldeanlagen
geeignet ist, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß eine dreistellige Ordnungszahl
auf einen 36teiligen Wähler dargestellt wird.
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Es ist L eine Fern- oder Teilnehmerleitung, über die die von irgendeinem
Zahlengeber ausgesandten Impulsreihen dem Empfangsrelais E zugeführt werden. Dieses
Relais schließt im Rhythmus der ankommenden Impulse seinen Kontaktei, wodurch das
Abfallverzögerungsrelais V1 anzieht und seine Kontakte v61 und v12 schließt. Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel soll die Impulsgabe so gedacht sein, ciaß jedem
Teilnehmer eine dreistellige Ordnungszahl nach dem Dezimalsystem zugeordnet ist,
wobei die Gesamtzahl der für eine Übertragung ausgesandten Impulse und die Gesamtzahl
der je Dezimalstelle ausgesandten Impulse konstant ist. Die Gesamtzahl der je Dezimalstelle
ausgesandten Impulse betrage beispielsweise ii. Demzufolge beträgt die Gesamtzahl
der für jede dreistellige Ordnungszahl ausgesandten Impulse 33, und die Kennziffer
jeder Ordnungszahl kann dargestellt werden durch eine Impulsreihe mit ebenso vielen
Impulsen, wie die Kennziffer angibt, und eine Impulsreihe, die ebenso viele Impulse
enthält, wie die Differenz zwischen der Kennziffer und der Zahl i i beträgt. Diese
einzelnen Impulsreihen sind untereinander durch Pausen getrennt. Das Empfangsrelais
besitzt keine Ansprech- oder Abfallverzögerung, während das durch Kontakte e1 des
Empfangsrelais E gesteuerte Verzögerungsrelais hl und das Verzögerungsrelais T62
eine Abfallverzögerung besitzen. Beim Eintreffen des ersten Impulses schließt das
1'1-Relais seine . Kontakte v11 und v12. Über den Kontakt v11 wird auch das zweite
Verzögerungsrelais V2 zum Ansprechen gebracht. Die Abfalldauer der Verzögerungsrelais
hl und h2 ist so bemessen, daß sie während der Pausen zwischen den einzelnen Impulsen
nicht zum Abfallen kommen, während hierbei aber das Relais 1'2 auch während der
eigentlichen Pausen zwischen den Impulsreihen nicht zum Abfallen kommt, fällt das
Relais hl bei jeder Pause ab. Durch das Schließen des Kontaktes e2 des Empfangsrelais
E erhält der Drehmagnet D des 36teiligen Drehwählers mit den Bahnen DA und
DB einen Stromstoß, der den Kontaktarm des Drehwählers von dem o. bzw. 36. Kontakt
auf den ersten Kontakt bewegt. Wenn der Kontakt e2 im Rhythmus der am Empfangsrelalis
E ankommenden Impulse öffnet und schließt, so wird der Drehmagnet ebenso oft anziehen
und wieder abfallen, wie Impulse eintreffen. An denjenigen Kontakten der Bahn
DA, durch welche die den Teilnehmern zugeordneten Ordnungszahlen gebildet
werden sollen, sind Halterelais Hl, H2, H3 usw. angeschlossen. Diese Halterelais
schließen bei ihrem Ansprechen ihre Haltekontakte 6z11, h21 usw. und ihre Arbeitskontakte
h12, 6a22 usw.
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Es sei nun angenommen, es solle ein Schaltvorgang ausgeführt werden,
der der Zahl 458 entspricht. Dann wird nach den ersten vier Impulsen in der Reihe
der Impulse eine Pause eingefügt, wodurch das Relais 1i zum Abfallen kommt und seinen
Ruhekontakt v12 schließt, so daß das Relais Hl gemäß folgendem Stromweg zum Ansprechen
kommt: Minus, Wicklung des Relais Hl, Kontakt 4, Kontaktarm der Bahn DA des
Drehwählers, Ruhekontakt v12, Arbeitskontakt v21 nach Plus. Das Relais Hl schließt
seine Kontakte 6a11 und 6a12. Über seinem Kontakt h11 hält sich das Halterelais
Hl gemäß folgendem Stromweg: Von Minus über die Wicklung Hl, den Kontakt h11, den
Wellenarbeitskontakt d" des Drehwählers nach Plus. Der Wähler dreht nun weiter,
und es wird erst dann wieder eine Pause eingeschaltet, wenn insgesamt für die erste
Dezimalstelle der Ordnungszahl i i Impulse eingetroffeh sind. Dann wird das Halterelais
H2 zum Ansprechen gebracht, das seine Kontakte h21 und 6a22 schließt. Die nächste
Pause wird eingefügt, nachdem die fünf Impulse, die der Kennziffer der zweiten Dezimalstelle
entsprechen, eingetroffen sind, dann kommt das Halterelais H$ zum Ansprechen, welches
seine Kontakte 6a31 und h32 schließt. Darauf wird die Ergänzung auf die Zahl i i
für die zweite Dezimalstelle durch weitere eintreffende Impulse gebildet und die
nächste Pause an dieser Stelle eingefügt. Der Drehwähler steht dann auf dem 22.
Kontakt. Das Relais II4 kommt' zum Ansprechen. Dabei ist aber zweckmäßig die Einrichtung
so getroffen, daß das Relais H4 nur daaan zum Ansprechen kommen kann, wenn das Relais
H2 seinen Kontakt h22
angezogen hat, d. h. wenn für die erste Dezimalstelle
die Anzahl der insgesamt eingetroffenen Impulse die für die Übertragung vorgesehene
Zahl i i erreicht hat. War die Anzahl in der für die erste Dezimalstelle eingetrottenen
Impulse durch Störimpulse verändert, so kann das Relais H4 nicht zum Ansprechen
kommen. Eine derartige Sicherung kann für jede nachfolgende Dezimalstelle eingeführt
werden. In der Abbildung ist sie nur für die zweite Dekade dargestellt. Nachdem
die der Kennziffer der letzten Dezimalstelle entsprechenden acht Impulse eingetroffen
sind, wird wieder eine Pause eingefugt, wodurch das Relais HB zum Ansprechen kommt
und seine Kontakte h81 und hss schließt. Bei dem Überschreiten des vierten Kontaktes
der dritten Dezimalstelle kommt das Relais H5 nicht zuiri Ansprechen, da an dieser
Stelle keine Pause in die Impulsreihe eingefügt ist. Das gleiche gilt für die Ergänzungsimpulsreihe
beim Überschreiten des Kontaktes io. Gelangt der Kontaktarm für die letzte Dezimalstelle
auf den i i. Kontakt, d. h. auf denjenigen Kontakt, dessen Bezeichnung dieselbe
Zahl ist wie die der insgesamt ausgesandten Impulse, so wird ein Stromkreis für
das Betätigungsrelais B2 gemäß folgendem Stromweg geschlossen: Von Plus "über die
Kontakte v12 und v=1 der Abfallverzögerungsrelais V2 und Tal, den Kontaktarm der
Bahn DA, den i i. Kontakt (33) der dritten Dezimalstelle, Kontakt
h12, lsontakt h32, » Kontakt h42, Kontakt heg, die Wicklung des Relais B2 nach Minus.
Das Betätigungsrelais B2 wird demnach erregt und kann einen Schalt- oder Signalvorgang
betätigen. An Stelle des Betätigungsrelais B2 kann auch direkt oder indirekt das
Anschlußaggregat des dieser Ordnungszahl entsprechenden Teilnehmers angebracht sein.
Die Ordnungszahl des Teilnehmers wird hierbei durch die geschlossenen Kontakte der
dieser Ordnungszahl zugeordneten Halterelais nachgebildet. Nach Eintreffen des 33.
Impulses kommen keine weiteren Impulse mehr an, das E-Relais kommt für dauernd zum
Abfallen- und öffnet seine Kontakte e1 und e2. Der Drehmagnet D des Drehwählers
erhält also- keine weiteren Impulse und läuft, nachdem auch die Verzögerungsrelais
Tal und h2 zum Abfallen gekommen sind, über seinen Selbstunterbrecher SU und seinen
Wellenarbeitskontakt d" in die Nullstellung zurück. An dieser Stelle öffnet der
Wellenarbeitskontakt d" und unterbricht damit den Stromweg für den .Haltestromkreis
der angesprochenen Halterelais. Die Halterelais kommen zum Abfallen, der Wähler
ist für den neuen Schaltvorgang bereit.
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Treten während einer Übertragung zusätzliche Störimpulse auf, so hat
dieses zur Folge, daß auf den 33. Kontakt keine Pause eingefügt wird, sondern diese
wird erst .bei dem 34. oder 35. Kontakt eintreten. Dieses hat zur Folge, daß ein
an der Bahn DB an den. 34. und 35. Kontakt angeschlossenes Störungsrelais
X zum Ansprechen kommt, das seinen Ruhekontakt x bei seinem Ansprechen öffnet. Hierdurch
wird verhindert, daß über den Kontakt e2 des Empfangsrelais E dem Drehmagneten weitere
Impulse zugeführt werden. Die weiter eintreffenden Impulse werden also wirkungslos
gemacht, und nach Beendigung der Impulsgabe wird der Wähler, wie oben beschrieben,
in seine Nullstellung zurückgeführt. Auf diese Weise wird vermieden, daß beim Eintreffen
einer großen Anzahl von Störimpulsen Fehlschaltungen herbeigeführt werden, die dadurch
hervorgerufen werden könnten, daß bei einem neuen Impulsempfang der Kontaktarm sich
nicht auf dem o. bzw. 36. Kontakt befindet, sondern auf irgendeinem beliebigen Kontakt
der Bahn A. .
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Selbstverständlich ist es für, den Gegenstand der Erfindung nicht
notwendig, daß die Impulsübertragung nach dem oben beschriebenen Prinzip stattfindet,
vielmehr ist auch jede andere Anordnung der Impulsreihen denkbar. Die Halterelais
H1 usw., die in der Zeichnung sich über ihre Kontakte h11, h21 usw: halten, können
auch mit getrennten Haltewicklungen versehen sein. Die erfindungsgemäße Anordnung
ist sowohl für Fernsprech- und Fernmeldeanlagen als auch für Fernsteuerungs- und
Fernüberwachungsanlagen geeignet. An jeden Wähler kann eine beliebige Anzahl von
Teilnehmern angeschlossen werden.