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Telegraphenantage.
Die Erfindung bezieht sich auf Telegraphenanlagen, bei denen eine Anzahl von Linien in einem Zentralamt endigen, und hat hauptsächlich den Zweck, eine selbsttätige Verteilung ankommender Anrufe auf unbesetzte Beamtenplätze zu bewirken und die Beamten zu verhindern, auf unbesetzte Ln en störend einzuwirken.
Zu diesem Zwecke ist gemäss der Erfindung jedem Beamtenplatz des Zentralamtes ein selbsttätiger, zum Aufsuchen anrufender Linien dienender Wählerschalter zugeordnet, der bei Anruf einer Zweigstation bewirkt, dass nur der Apparat eines unbesetzten Beamtenplatzes die anrufende Linie mit diesem Platz verbindet, wobei der Beamte dieses Platzes durch ein Signal verständigt wird, dass eine anrufende Linie an seinen Platz angeschlossen ist, und zur Anzeige, dass dieser Platz besetzt ist, Signale der anderen Plätze betätigt werden.
Weiter ist die Einrichtung getroffen, dass bei Ankunft eines zweiten Anrufes auf einer anderen Linie, während der Apparat des zuerst belegten Beamtenplatzes noch mit einem Anruf beschäftigt ist, dieser Anruf auf den Apparat des nächstfolgenden Beamtenplatzes geschaltet wird.
Ferner ist an dem letzten der an die Leitung angeschlossenen Beamtenplätze des Zentralamtes ein Überfüllungssignal vorgesehen, welches zur Wirkung kommt, wenn ein Anruf anlangt bei Besetztsein aller Beamtenplätze, um den Beamten anzuzeigen, dass ein Anruf angekommen ist, ohne einen unbesetzten Beamten zu finden.
Schliesslich ist noch die Anordnung getroffen, dass die Besetztsignale der Beamtenplätze auch dann zur Wirkung gebracht werden, wenn einer der mit einem Anrufsatz versehenen Beamten eine Verbindung mit e ; ner Zweigstation herstellt und den anderen Beamtenplätzen dadurch angezeigt wird, dass. dieser Platz in Benutzung steht.
In der Zeichnung ist die Schaltungsanordnung einer der Erfindung gemäss eingerichteten Telegraphenanlage dargestellt.
In der Zentralstation C ist jedem Beamten, der die Aufgabe hat, Anrufe über Zweiglinien zu beantworten, eine Wählvorrichtung zugeteilt, die bei Einleitung eines Anrufes in Wirksamkeit tr : tt und die anrufende Linie mit dem Beamtensatz verbindet. Diese Vorrichtung besteht zum Teil aus einem Wählerschalter 5, der einem Beamtensatz zugehört. Der Schalter besteht aus einer Reihe von Kontakten 6, die in Paaren angeordnet sind, von denen jedes Paar für eine Linie dient, und aus einem drehbaren Arm 7. Letzterer ist mit zwei Schleif federn oder Bürsten 8 und 9 versehen, die voneinander isoliert sind und durch den Arm 7 über die Kontakte 6 geführt werden.
Der Arm 7 wird zu geeigneter Zeit durch einen elektromagnetisch betätigten Mechanismus gedreht, der aus einem Schaltrad, aus zwei (nicht dargestellten) Klinken, einem Betätigungsmagnet 15 und einem Haltmagnet 16 besteht, Der Magnet 15 ist rasch wirkend und folgt den Unterbrechungen in seinem Erregerstromkreis, um den Arm 7 stufenweise in der Pfeilrichtung entgegen der Wirkung einer (nicht dargestellten) Rückzugfeder zu bewegen. Der Haltmagnet 16 ist hingegen langsam wirkend, nachdem er einmal erregt worden ist, folgt somit nicht den Unter- brechungen des Betätigungsstromkreises und hält seine Klinke während kurzer Stromunterbrechungen in Eingriff mit dem Schaltrad, wodurch die Vorzeitige Rückkehr des Armes 7 verhindert wird.
Wenn jedoch die Periode der Stromlosigkeit verlängert wird, so werden beide Klinken zurückgezogen und der Arm 7 kehrt in die Normalstellung zurück. Eine besondere Ausführungsform dieses Wählerschalters ist in dem amerikanischen Patente Nr. 826350 angegeben. Die Kontakte 6 der verschiedenen Wählerschalter, die der gleichen Telegraphenlinie zugeteilt sind, s : nd, wie dargestellt, in Vielfachschaltung miteinander verbunden.
Die Bürsten 8 und 9 sind mit einem Teil 19 eines Rückstellschalters 20 bzw. mit einem Beamtensatz 25 in Verbindung. Letzterer enthält einen Taster 26, Widerstand 27, ein Läutwerk 28, einen Kondensator 29, ein Signal 30 und eine geerdete Batterie 31. Alle diese Apparate haben gebräuchliche bekannte Einrichtungen. Einige oder alle Beamtenplätze, die Sätze 25 besitzen, oder andere Beamtenplätze können mit Anrufklinken 35 und zugehörigen Besetzt- signalen J6 versehen sein.
Die der gleichen Lhre zugeteilten Klinken sind in allen verschiedenen
Plätzen vielfach geschaltet und mit einem Vorderkontakt des Ankers 37 eines Übertragungs-
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kontakt des Ankers 37 ist über eine Wicklung 76 eines Vnienrela : s 77 und die Wicklung des Anlasskontrollrelais 78 mit einer geerdeten Batterie 79 und mit einem Anker 85 des Linienrelais 77 verbunden. Die Relais 38 und 77 sind den Linien L zugehörig. Das Anlasskontrollrelais 78 kann jedoch zufolge Benutzung der bei 86 dargestellten Vielfachschaltungen einer Anzahl solcher Linken gemeinschaftlich sein.
Das Anlasskontrollrelais 78 ist mit einem Anker 95 versehen, der über einen beständig rotierenden Unterbrecher 96 geerdet ist. Der Gegenvorder- kontakt des Ankers 95 ist mit der Zunge 97 eines manuellen Ubertragungsschalters verbunden. Diese Zunge spielt zwischen Kontakten 98 und 100 und ist normal mit Kontakt 98 in Berührung, kann jedoch, für den Fall als ein Beamter seinen Platz verlässt, in Berührung mit dem Kontakt 100 gebracht werden. Durch Umstellung der Zunge 97 wird der bei erregtem Relais 78 bestehende Stromkreis über den Unterbrecher 96 unterbrochen und der nächste Beamtenplatz über eine Leitung 101 angeschlossen. Ein Relais 105 mit zwei Wicklungen 106 und 107 ist geerdet und mit einem Teil 19 des Schalters 20 verbunden.
Das Relais 106 hat drei Anker, nämlich : Anker 108, der mit der Leitung 101 verbunden ist und mit einem beweglichen Vorderkontakt 109 zusammenwirkt, um die gleiche Funktion wie die Zunge 97 des manuellen Übertragungsschalters automatisch auszuführen ; Anker 115, der mit beiden Wicklungen 106 und 107 verbunden ist, und Anker 116, der geerdet ist. Der letzte Beamtenplatz besitzt ausser den gebräuchlichen Apparaten noch ein Relais 120 und ein durch letzteres kontrolliertes Überfüllungssignal 121.
Das Übertragungsrelais 38 besitzt eine Ha. ltwicklung 125, die mit einem der Kontakte 6 und einem Vorderkontakt eines Ankers 126 des Relais 77 verbunden ist. Letzteres besitzt ebenfalls eine Haltwicklung 127, die mit einer geerdeten Batterie 128 und dem Anker 126 verbunden ist. Der Anker 130 des Relais 38 ist mit der Erde verbunden, wobei sein Gegenvorder-
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verbunden sind.
Wenn eine der Zwelgstationen 70 einen Anruf vornehmen will, so wird thr Taster 71 nieder- gedrückt. Hiedurch wird ein Stromkre : s von Erde über den Taster 71, Linie L, Anker 37 des Übertragungsrela@s 98, Wicklung 76 des Linienrelais 77 und über das Anlasskontrollrelais 18
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ziehung des Ankers 95 wird ein Stromkreis von Erde über den Unterbrecher 96, die Zunge 97, Kontakte 98 und 109, Federn 60 und 55 und über das Anlassrelais 57 zur geerdeten Batterie 8 geschlossen.
Der erste Stromstoss bewirkt, dass das Relais 57 seine Anker anzieht, worauf ein
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für die Rela : s 10li, 38 und 77 von Erde über die Wicklung 106, Schalter 20, Bürste 8, Kontakt 6, Wicklung 125, Anker 126 und Wicklung 127 zur geerdeten Batterie 128, und Anker 116 stellt einen Hältstromkreis für die Magnete 15 und 16 her und bewirkt, dass das Signal 30 durch Strom von der Batterie 31 in Wirksamkeit gesetzt wird. Der Beamte wird hiedurch aufmerksam gemacht, dass er verlangt wird.
Es kann nun die telegraphische Vermittlung zwischen der Zweigstation 70 und dem Beamten stattfinden, und letzterer betätigt, wenn diese Vermittlung beendet ist, den Schalter 20. Hiedurch werden beide Teile 19 und 66 geöffnet, so dass der Stromkreis für die Relais 105, 38 und 77 bzw. Relais 57 unterbrochen wird. Die Magnete 15 und 16 werden hierauf aberregt und der Arm 7 kehrt in die Normalateihmg zurück. Durch die Aberregung der Relais 105, 38 und 77 werden deren Anker zum Abfallen gebracht, wobei die dem Relais 77 zugehörigen Anker ihre Kontakte unterbrechen, bevor die Anker des Relais 38 mit ihren Rückkontakten zum Eingriff kommen, und alle Apparate sind nun wieder in der Normalstellung und stehen wieder zum Empfang eines Anrufes bereit.
Ein auf einer zweiten Linie ankommender Anruf wird, während der erste Wählerschaltet noch mit einem Anruf auf der ersten Linie beschäftigt ist, zufolge Wirkung des Relais 95 auf den zweiten Wählermechanismus über die Leitung 101 übergeleitet. Der zweite Wählerschalter und die ihm zugete ; lten Apparate werden daher die anrufende Linie wie vorher beschrieben übernehmen. Wenn alle Beamten besetzt s'nd, so dass das Relais 105 des letzten Platzes erregt ist, wird das Relais JSC über die verschiedenen Anker und Kontakte 108 und 109 und über die Leitung 101 mit dem Vorderkontakt des Relais 78 verbunden.
In diesem Fall wird durch einen anderen, über eine telegraphische Linie erfolgenden Anruf, der die Erregung des Relais 78 zur
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zeigt dem Beamten an, dass ein Anruf eingelangt ist, ohne einen unbesetzten Beamten zu finden.
In dem Falle als ein mit einem der Anrufsätze versehener Beamter einen Anschluss mit einer Linie herstellen will, wird der Stöpsel 45 in die Klinke 35 eingeführt, worauf das Relais 38 durch Strom von der Batterie 50 erregt wird. Das Relais 38 zieht hierauf seine Anker an, wobei Anker 37 die der Klinke 35 entsprechende Linie L direkt mit dem Anrufsatz verbindet, während der Anker 130 einen Erdschluss für die entsprechenden Besetztsignale 36 herstellt, worauf alle anderen Beamten, wie in dem Fall eines einlangenden Anrufes, aufmerksam gemacht werden, dass die Linie in Benutzung steht oder besetzt ist.
Bei Beendigung der telegraphisrhen Vermittlung wird Stöpsel 45 heransgezogen, wodurch der Stromkreis für das Relais 38 unterbrochen wird. so dass alle Apparate in die Normalstellung zurückkehren.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Telegraphenanlage, bei der eine Anzahl von Telegraphenlinien in einem Zentralamt endigen, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Beamtenplatz des Zentralamtes ein Wählerschalter (5) zugeordnet ist, der bei Einleitung des Anrufes einer Zweigstation (70) selbsttätig unter dem Einfluss eines Relais (105) sowie durch manuelle Betätigung eines Übertragungss halters (97) bewirkt, dass nur der Apparat eines unbesetzten Beamtenplatzes die anrufende Linie mit diesem Platz verbindet, wobei der Beamte dieses Platzes durch ein Signal (30) verständigt wird, dass eine anrufende Linie an seinen Platz angeschlossen ist, und zur Anzeige, dass dieser Platz besetzt ist, auch an den anderen Plätzen Signale (36) betätigt werden.