DE4316898C3 - Sicherheitsvorrichtung und Antriebsverfahren für ein mechanisch betätigtes Fenster - Google Patents
Sicherheitsvorrichtung und Antriebsverfahren für ein mechanisch betätigtes FensterInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein me
chanisch betätigtes Fenster eines Kraftfahrzeugs, das
von einer Antriebsquelle, wie beispielsweise einem
Elektromotor, geöffnet und geschlossen wird, und spe
ziell eine Sicherheitsvorrichtung und ein Antriebsver
fahren für ein solches Fenster die bzw. das das Einklem
men einer Hand, eines Kopfes od. dgl. zwischen der
Fensterscheibe und dem Rahmen ermittelt, um eine Si
cherheitsfunktion auszulösen.
Im allgemeinen wird ein mechanisch betätigtes Fen
ster eines Kraftfahrzeugs von einem Elektromotor oder
dergleichen angetrieben. Es kann vorkommen, daß die
Hand oder der Kopf des Fahrers oder eines Mitfahrers
oder irgendein anderer Gegenstand (nachfolgend als
"Fremdkörper" bezeichnet) zwischen der Scheibe und
dem Fensterrahmen eingeklemmt werden kann.
Aus der DE 35 14 223 C2 ist eine Sicherheitsvorrichtung
bekannt geworden, die ein solches Einschließen eines
Fremdkörpers entdeckt und sofort die Bewegung der
Scheibe abbricht oder die Scheibe in Öffnungsrichtung
bewegt, um dadurch einen Unfall zu vermeiden.
Zu diesem Zweck verwendet die Sicherheitsvorrich
tung eine Detektorvorrichtung zum Ermitteln des An
triebsstroms des Elektromotors, der die Fensterscheibe
antreibt. Wenn ein Fremdkörper zwischen der Fenster
scheibe und dem Fensterrahmen eingeklemmt ist,
nimmt die Motorbelastung zu, so daß auch der Motor
strom ansteigt. Der gesteigerte Strom wird von der De
tektorvorrichtung ermittelt. Bei Ermittlung des Fremd
körpers wird die Fensterscheibe zwangsweise in Öff
nungsrichtung des Fensters bewegt, um den Fremdkör
per freizugeben. Bei der oben beschriebenen Sicher
heitsvorrichtung ergibt sich aufgrund der Tatsache, daß
eine Steigerung des Motorstroms als Hinweis auf die
Tatsache des Einklemmens eines Fremdkörpers im Fen
ster ausgenutzt wird, jedoch in der Praxis eine endliche
Zeitverzögerung zwischen dem Auftreten eines gefähr
lichen Zustandes und der Ermittlung desselben durch
Anstieg des Motorstroms. Dieses Ermittlungsverfahren
leidet daher an dem Nachteil, daß der Sicherheitssteuer
vorgang langsam anspricht, d. h., wenn die gefährliche
Situation auftritt, kann der Sicherungsvorgang nur nach
Verstreichen einer gewissen Zeit ausgeführt werden.
Wenn beispielsweise der Hals einer Person zwischen
der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen gefangen
ist, kann die Person mehrere Sekunden in einer gefährli
chen und schmerzhaften Situation gefangen sein. Das
konventionelle Ermittlungsverfahren für einen solchen
Zustand ist daher nicht völlig befriedigend.
Aus der DE-OS 33 03 590 ist ein elektromotorisch
angetriebener Fensterheber mit einer Sicherheitsschal
tung bekannt. Die Sicherheitsschaltung umfaßt einen
Datenspeicher, in der das Leistungs-Weg-Diagramm ei
nes ungestörten Bewegungsablaufs gespeichert ist. Dem
Diagramm ist eine Toleranzvorgabe zugeordnet und ei
ne Recheneinheit zur Steuerung der Sicherheitsschal
tung ist derart programmiert, daß der Antriebsmotor
stillgesetzt bzw. umgepolt wird, wenn die vom Motor
aufgenommene Leistung die Toleranzgrenze über
schreitet.
Aus der DE-OS 38 29 405 ist eine Betätigungseinrich
tung für eine Fensterscheibe eines Kraftfahrzeugs be
kannt. Die Betätigungseinrichtung umfaßt einen Soll
wertgeber und einen digitalen Istwertgeber mit inkre
menteller Istwerterfassung sowie einen Mikroprozessor
zur Steuerung des Elektromotors. Die Betätigungsein
richtung zeichnet sich dadurch aus, daß zusätzlich zu
dem inkrementellen Istwertgeber ein absoluter Istwert
geber vorgesehen ist, welcher bei einer bestimmten Po
sition der Fensterscheibe einen eventuellen Zählfehler
der inkrementellen Pulse durch Abgabe eines Absolutsi
gnals korrigiert. Damit wird eine Eichung der Betäti
gungseinrichtung bei jedem Erreichen einer bestimmten
Position, beispielsweise der Schließstellung der Fenster
scheibe vorgenommen.
Die Anmelderin hat auch bereits eine Sicherheitsvor
richtung vorgeschlagen, bei der die Änderung der Dreh
zahl des die Fensterscheibe antreibenden Motors ermit
telt wird, d. h. die Relativgeschwindigkeit des Motors
gemessen wird. Wenn die Relativgeschwindigkeit unter
einen vorbestimmten Wert fällt, dann wird dies als Hin
weis ausgenutzt, daß ein Fremdkörper von der Fenster
scheibe eingefangen worden ist, woraufhin der Motor
stillgesetzt oder in entgegengesetzter Richtung gedreht
wird, um die Fensterscheibe zwangsweise in Fensteröff
nungsrichtung zu bewegen.
Bei einem gewöhnlichen mechanischen Fensteran
triebssystem wird das Drehmoment des Motors über
einen Zahnradmechanismus od. dgl. auf die Fenster
scheibe übertragen, so daß ein gewisses Spiel bei der
Inbetriebsetzung des Motors auftreten kann. In diesem
Falle ist zu Beginn des Motorbetriebs die Drehzahl des
Motors momentan erhöht und fällt dann abrupt ab. Die
obige Sicherheitsvorrichtung, die eine Abnahme der re
lativen Motordrehzahl ermittelt, um den Sicherheits
steuervorgang auszuführen, kann dies daher manchmal
als Fremdkörperkollision im Fenster auswerten, und ab
hängig von dieser fehlerhaften Ermittlung kann sie dann
einen unnützen Sicherheitssteuervorgang ausführen.
Auch dieses ist unerwünscht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Sicherheitsvorrichtung für und ein Antriebsverfahren
für ein mechanisches Fenster anzugeben, die bzw. das
beim Einfangen eines Fremdkörpers zwischen der Fen
sterscheibe und dem Fensterrahmen in der Lage ist,
einen solchen Zustand sofort und zuverlässig zu ermitteln.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angege
benen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der davon abhängigen
Ansprüche.
Ein Antriebsverfahren für ein mechanisch betätigtes
Fenster ist Gegenstand des Anspruches 4. Wei
terbildungen davon sind Gegenstand der jeweils abhän
gigen Ansprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Funk
tionen eines Mikrocomputers, der in einer Sicherheits
vorrichtung für ein mechanisch betätigtes Fenster
verwendet wird;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Gesamtauf
baus eines mechanisch betätigten Kraftfahrzeugfen
sters, an dem das technische Konzept der Erfindung
angewendet ist, und einen Sicherheitssteuerbereich;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Impulssi
gnalgenerators, der Impulse erzeugt, wenn ein Elektro
motor dreht;
Fig. 4 ein Blockschaltbild des Gesamtaufbaus
einer Sicherheitsvorrichtung;
Fig. 5(a) und 5(b) grafische Darstellungen von Impuls
signalen und ihren Zwei-Bit-Werten zur Erläuterung ei
nes Verfahrens zur Ermittlung der Bewegungsrichtung
einer Fensterscheibe;
Fig. 6 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der wesent
lichen Betriebsschritte des Sicherheitssteuervorgangs;
Fig. 7 eine grafische Darstellung des Verlaufs der Ab
solutgeschwindigkeit einer Fensterscheibe bei der Be
wegung durch den Motor;
Fig. 8 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der wesent
lichen Funktionen einer Sicherheitsvorrichtung für ein
mechanisch betätigtes Fenster gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 9(a) und 9(b) schematische Darstellungen der
Verhältnisse zwischen der Absolutdrehzahl und der Re
lativdrehzahl eines Elektromotors im Antrieb eines me
chanisch betätigten Fensters, bei dem das technische
Konzept gemäß der Ausführungsform der Er
findung angewendet ist.
Fig. 2 zeigt schematisch ein mechanisch betätigtes
Fenster, bei dem das technische Konzept der Erfindung
angewendet ist. Eine Fensterscheibe 1 aus Glas wird
von einem Fensterhebemechanismus 2 bewegt, um das
Fenster zu öffnen oder zu schließen. Der Mechanismus
2 ist im Fahrzeugkörper, der auch durch eine Fahrzeug
tun repräsentiert sein kann, unter dem Fenster angeord
net. Eine Schiene 3 ist vertikal im Fahrzeugkörper mon
iert und ahnt gleitbeweglich ein Gleitstück 4. Das
Gleitstück 4 ist mit einem Draht 5 verbunden, der über
zwei Rollen 6 läuft, die an den oberen und unteren En
den der Schiene 3 angeordnet sind. Der Draht 5 ist mit
einem Antrieb 7 verbunden, der eine Antriebsrolle (wie
dargestellt umfassen kann).
Wenn der Antrieb 7 aktiviert wird, wird das Gleit
stück 4 von dem Draht 5 in vertikaler Richtung bewegt.
Das Gleitstück 4 ist mit der Fensterscheibe 1 verbunden.
Wenn die Fensterscheibe 1 zusammen mit dem Gleit
stück 4 vertikal bewegt wird, öffnet oder schließt sich
die von dem Fensterrahmen 8 umgebene Fensteröff
nung.
Der Fensterantrieb 7 enthält einen Elektromotor 9 als
Antriebsquelle. Das Drehmoment des Motors 9 wird
zum Antrieb des Drahtes 5 verwendet, der somit die
Fensterscheibe 1 vertikal auf- und abbewegt. Wenn bei
spielsweise der Motor 1 in Vorwärtsrichtung dreht, wird
die Fensterscheibe 1 nach oben bewegt, um das Fenster
zu schließen, dreht hingegen der Motor in Rückwärts
richtung, wird die Fensterscheibe 1 abwärtsbewegt, um
das Fenster zu öffnen.
Wie in Fig. 3 gezeigt, ist ein Ringmagnet 10 fest an der
Welle 9a des Motors 10 befestigt, und zwei Hallelemen
te 11a und 11b sind um den Magneten 10 in zwei um 90°
in Umfangsrichtung gegeneinander versetzten Stellun
gen angeordnet. Die Hallelemente 11a und 11 bilden
einen Impulssignalgenerator 11. Die Hallelemente 11a
und 11b ermitteln die Pole des Magneten 10 und erzeu
gen dann Ströme. D. h., wenn der Magnet 10 vom Motor
9 gedreht wird, geben die Hallelemente 11a und 11b
Impulssignale ab, die eine der Drehzahl des Magneten
entsprechende Frequenz aufweisen.
Fig. 4 ist ein Blockschaltbild der Gesamtanordnung
einer gemäß der Erfin
dung gestalteten Sicherheitsvorrichtung. Der oben be
schriebene Fensterantrieb 7 ist mit einer Steuereinheit
20 verbunden, die von einem Mikrocomputer 30 gebil
det wird. Die Hallelemente 11a und 11b des Impulssi
gnalgenerators 11 sind über eine Sensoreingangsschal
tung 23 mit dem Mikrocomputer 30 verbunden, wo die
eingegebenen Impulssignale dazu verwendet werden,
sowohl die Drehzahl des Motors als auch seine Dreh
richtung zu ermitteln. Der Motor 9, der die Antriebs
quelle für das mechanisch bewegte Fenster ist, ist über
einen Relaisschalter 24 mit einer Stromquelle 21 des
Fahrzeugs verbunden. Der Relaisschalter 24 ist über
eine Relaisausgangsschaltung 26 mit dem Mikrocompu
ter 30 verbunden. Die Drehrichtung des Motors kann
durch Betätigung des Relaisschalters 24 unter der
Steuerung durch den Mikrocomputer 30 geändert wer
den. Der Mikrocomputer 30 ist weiter hin über einen
Schaltereingangskreis 27 mit einem Funktionsschalter
22 verbunden, der dazu dient, zwischen automatischem
Fensterbetrieb und manuellem Fensterbetrieb und zwi
schen Fensteröffnen und Fensterschließen zu wählen.
Die Stromquelle 21 ist über einen Konstantspannungs
regler 28 und einen A-D-Wandler 29 mit dem Mikro
computer 30 verbunden.
Fig. 1 ist ein Blockschaltbild, das die Funktionen des
Mikrocomputers 30 zeigt. Dieser hat, wie in Fig. 1 ge
zeigt, zwei Systeme: Das erste System dient der Ermitt
lung eines Sicherheitssteuerbereiches aus dem Öff
nungsgrad oder Schließgrad des Fensters, und das zwei
te System dient der Ermittlung, wenn ein Fremdkörper
zwischen der Fensterscheibe und dem Rahmen einge
schlossen ist.
Das erste System hat Einrichtungen 31 zur Ermittlung
der Bewegungsrichtung der Fensterscheibe. Dieser Be
wegungsrichtungsdetektor 31 kodiert binär die von den
Hallelementen 11a und 11b abgegebenen Impulssignale
in ein Zwei-Bit-Signal, wie in Fig. 5 gezeigt. Die zeitliche
Änderung des Zwei-Bit-Signals wird zur Ermittlung der
Drehrichtung des Motors 9 und damit der Bewegungs
richtung der Fensterscheibe ausgewertet. Im Falle, daß
das Zwei-Bit-Signal seine Zustände beispielsweise in
der Reihenfolge "2" "3", "1", "0" ändert, wie in Fig. 5(a)
gezeigt, dreht der Motor in Vorwärtsrichtung, und im
Falle, daß das Zwei-Bit-Signal seine Zustände in der
Reihenfolge "1", "3", "2", "0" ändert, wie in Fig. 5(B) ge
zeigt, dreht der Motor in Rückwärtsrichtung.
Ein Fensterscheibenpositionsdetektor 32 zur Ermitt
lung der Position der Fensterscheibe wird beispielswei
se von einem Aufwärts/Abwärts-Zähler gebildet. Dieser
Zähler arbeitet wie folgt: Zunächst wird der Zählwert
auf "0" gesetzt, wenn das Fenster vollständig geschlos
sen ist. Unter dieser Bedingung zählt der Zähler die
Impulse des Impulssignals in negativer Richtung, wenn
der Motor in Vorwärtsrichtung dreht, und er zählt die
Impulse des Impulssignals in positiver Richtung, wenn
der Motor rückwärts dreht, so daß die laufende Position
der Fensterscheibe aus dem Zählwert ermittelt werden
kann.
Ein Sicherheitssteuerbereichsdiskriminator 33, der
den Ausgang des Fensterscheibenpositionsdetektors 32
erhält, ermittelt den Öffnungs-/Schließ-Bereich der Fen
sterscheibe während der Zeitdauer, die seit dem Zeit
punkt verstrichen ist, zu dem das Fenster voll geöffnet
ist, bis zu dem Zeitpunkt unmittelbar vor dem völligen
Schließen des Fensters, so daß die Sicherheitssteuerung
nur dann ausgeführt werden kann, wenn dieser Bereich
ermittelt ist. Das heißt, unmittelbar bevor das Fenster
geschlossen ist, gelangt die Scheibe 1 mit dem Rahmen 8
in Berührung, wodurch ein Kontaktwiderstand hervor
gebracht wird. Dieser Kontaktwiderstand kann als
Fremdkörper, der zwischen der Scheibe und dem Rah
men eingeklemmt ist, fehlgedeutet werden. Um eine sol
che fehlerhafte Ermittlung auszuschließen, ist der Si
cherheitssteuerbereichsdiskriminator 33 vorgesehen. In
dieser Ausführungsform wird, wie in Fig. 2 gezeigt, etwa
90% des Bereichs, den die Fensterscheibe bedeckt,
wenn das Fenster voll geöffnet ist, als Sicherheitssteuer
bereich verwendet. Der Ausgang des Sicherheitssteuer
bereichsdiskriminators 33 wird einem der Eingangsan
schlüsse einer UND-Schaltung 34 zugeführt und weiter
hin der Betriebssteuereinheit 35.
Andererseits enthält das zweite System, das zur Er
mittlung der Kollision mit einem Fremdkörper dient,
den Absolutdrehzahldetektor 36 und den Relativdreh
zahldetektor 38.
Der Absolutdrehzahldetektor 36 ermittelt die Zeit
dauer, die von dem Zeitpunkt, zu welchem der Schalter
eingeschaltet wird, bis zum Anstieg des nachfolgenden
Impulses des Impulssignals verstreicht, oder das Zeitin
tervall zwischen den Anstiegen aufeinanderfolgender
Impulse des Impulssignals, um dadurch zu ermitteln, 06
die Drehzahl des Motors, der die Fensterscheibe be
wegt, d. h. die Fensteröffnungs- oder -Schließgeschwin
digkeit, größer als ein vorbestimmter Bezugswert ist.
Wenn diese Absolutgeschwindigkeit sich als niedriger
als der Bezugswert herausstellt, ermittelt der erste
Fremdkörperdetektor 37, daß ein Fremdkörper im Fen
ster eingefangen worden ist. Wenn
die Drehgeschwindigkeit des Motors 9 gleich
20 ms/U oder weniger ist, dann bedeutet dies, daß die
Fensterscheibe gegen einen Fremdkörper gelaufen ist.
Der Relativdrehzahldetektor 38 ermittelt die Zeitin
tervalle zwischen aufeinanderfolgenden Impulssignalen
und erhält das relative Verhältnis der Zeitintervalle, um
Drehzahländerungen beim Fensteröffnungs- oder
-Schließbetrieb durch den Motor zu ermitteln, d. h. die
Relativdrehzahl desselben. Wenn diese Relativdrehzahl
niedriger als ein vorbestimmter Wert ist, bestimmt der
zweite Fremdkörperdetektor 39, daß die Scheibe gegen
einen Fremdkörper gelaufen ist. Wenn
die Relativdrehzahl um 10% oder mehr
abfällt, dient dies als Hinweis, daß die Scheibe gegen
einen Fremdkörper gelaufen ist.
Die Ausgänge der ersten und zweiten Fremdkörper
detektoren 37 und 39 werden den Eingangsanschlüssen
einer ODER-Schaltung 40 zugeführt, deren Ausgang
mit dem anderen Eingangsanschluß der oben beschrie
benen UND-Schaltung 34 verbunden ist.
Der Ausgang der UND-Schaltung 34 wird einer Si
cherheitssteuerbetriebsbefehlseinheit 41 zugeführt. Auf
Empfang eines Fremdkörperdetektorsignals steuert
diese Befehlseinheit 41 eine Betriebsbefehlseinheit 35,
damit diese einen Sicherheitssteuerbetrieb ausführt.
Dabei wird die Steuerung derart aus
geführt, daß die Fensterscheibe um 12 cm in Fensteröff
nungsrichtung bewegt wird.
Es versteht sich, daß die Betriebsbefehlseinheit 35 in
der Lage ist, den Motor 9 in Vorwärtsrichtung oder in
Rückwärtsrichtung in Abhängigkeit von einem Signal
vom Funktionsschalter 22 zu drehen. Der Ausgang der
Betriebsbefehlseinheit 35 wird einer Motorantriebs
schaltung 42 zugeführt, um die Drehung des Motors 9 zu
steuern.
Der Betrieb der Sicherheitsvorrichtung oben be
schriebenen Aufbaus wird nachfolgend unter Bezug
nahme auf das Flußdiagramm von Fig. 6 erläutert.
Wenn der Schalter 22 eingeschaltet wird, dann wird der
Einschaltzeitpunkt ermittelt (Schritt S1). Wenn der Mo
tor 9 dreht, liefern die Hallelemente 11a und 11b der
Impulsgeneratoreinheit 11 Impulssignale an den Mikro
computer 30. Der Absolutdrehzahldetektor 36 ermittelt,
ob 20 ms bis zur Ermittlung des Anstiegs des ersten
nachfolgenden (n = 1) Impulses des Impulssignals seit
Ermittlung des Einschaltens des Schalters im Schritt S1
verstrichen sind (Schritt S2). Wenn ermittelt wird, daß
20 ms verstrichen sind, ermittelt der erste Fremdkörper
detektor 37, daß die Absolutgeschwindigkeit des Fen
steröffnungs- oder -Schließbetriebs des Motors niedri
ger als die Bezugsgeschwindigkeit ist. Er ermittelt daher
die Tatsache, daß das Fenster gegen einen Fremdkörper
gelaufen ist und setzt ein Absolutgeschwindigkeitskenn
zeichen (Schritt S3). Andererseits versucht bei Ermitt
lung des Anstiegs des ersten nachfolgenden Impulses
des Impulssignals (Schritt S4) der Relativdrehzahldetek
tor 38 die Relativdrehzahl zu ermitteln. Es wird jedoch
keine Relativdrehzahl ermittelt, weil zu diesem Zeit
punkt die Bedingung (n + 1) ≧ 3 nicht erreicht worden
ist (Schritt S5). Auf Ermittlung des zweiten Impulses des
Impulssignals wird noch immer keine Relativdrehzahl
ermittelt. Wenn jedoch der dritte Impuls des Impulssi
gnals ermittelt wird, wird das Zeitintervall zwischen
dem Anstieg des ersten Impulses und dem Anstieg des
zweiten Impulses des Impulssignals mit dem Zeitinter
vall zwischen dem Anstieg des zweiten Impulssignals
und dem Anstieg des dritten Impulssignals verglichen.
D. h., das Verhältnis (t2 - t1) (t3 - t2) wird berechnet, um
die Relativgeschwindigkeit des Fensteröffnungs- oder
-Schließbetriebes des Motors zu ermitteln (Schritt S6).
Der zweite Fremdkörperdetektor 39 ermittelt, ob die so
ermittelte Relativgeschwindigkeit um 10% oder mehr
abgefallen ist (Schritt S7) und setzt ein Relativdrehzahl
kennzeichen, wenn das Ergebnis dieser Ermittlung "ja"
ist (Schritt S8).
In gleicher Weise wird für jede Ermittlung des n-ten
Impulses des Impulssignals, wobei (n + 1) ≧ 3, das Ver
hältnis der Zeitintervalle zwischen Impulssignalen (tn -
tn-1)/(tn+1 - tn) berechnet, um die Relativdrehzahl zu er
halten, und es wird ermittelt, ob die Relativdrehzahl
abgenommen hat oder nicht (Schritt S6).
Der Fensterscheibenbewegungsrichtungsdetektor 31
verwendet die Ausgangsimpulssignale der Hallelemente
11a und 11b, um die Drehrichtung des Motors 9 und
damit der Scheibenbewegungsrichtung zu ermitteln
(Schritt S9). Der Fensterscheibenpositionsdetektor 32
ermittelt aus der so bestimmten Scheibenbewegungs
richtung, ob der Motor in Vorwärtsrichtung oder Rück
wärtsrichtung dreht (Schritt S10). Wenn ermittelt wird,
daß der Motor in Vorwärtsrichtung dreht, wird der Zäh
ler um eins (1) erhöht (Schritt S11), wenn jedoch der
Motor in Rückwärtsrichtung dreht, wird der Zähler um
eins (1) erniedrigt (Schritt S12).
Als nächstes ermittelt der Sicherheitssteuerbereichs
diskriminator 33 aus dem Inhalt des Zählers, ob sich die
Fensterscheibe im Sicherheitssteuerbereich befindet.
(Schritt S13), und sendet ein Signal an die UND-Schal
tung 34, wenn sich die Scheibe im Sicherheitssteuerbe
reich befindet.
Andererseits wird das Absolutdrehzahldetektorsignal
oder das Relativdrehzahldetektorsignal über die
ODER-Schaltung 40 der UND-Schaltung 34 zugeführt,
und es gelangt durch die UND-Schaltung 34, wenn das
Ausgangssignal des Sicherheitssteuerbereichsdiskrimi
nators 33 vorhanden ist, und wird somit der Sicherheits
steuerbetriebsbefehlseinheit 41 zugeführt. Letztere er
mittelt, ob das Absolutdrehzahlkennzeichen gesetzt
worden ist, oder nicht (Schritt S14), und ermittelt dann,
ob das Relativdrehzahlkennzeichen gesetzt worden ist,
oder nicht (Schritt S15). Wenn eines der Kennzeichen
gesetzt worden ist, ermittelt die Sicherheitssteuerbe
triebsbefehlseinheit 41, daß die Fensterscheibe mit ei
nem Fremdkörper in Berührung gelangt ist, und akti
viert die Betriebsbefehlseinheit 35, damit diese einen
Sicherheitssteuer betrieb ausführt (Schritt S16). Im Si
cherheitssteuerbetrieb steuert der Mikrocomputer 30
die Relaisausgangsschaltung 26, daß diese den Relais
schalter 24 betätigt, damit die Motortreiberschaltung 14
gesteuert wird. Als Folge davon wird der Motor in ent
gegengesetzter Richtung gedreht, um die Fensterschei
be um eine vorbestimmte Distanz (12 cm) in Fensteröff
nungsrichtung zu bewegen und dann die Scheibe anzu
halten, so daß der Fremdkörper von der Fensterscheibe
freigegeben wird.
Fig. 7 zeigt ein Beispiel der Änderung der Absolutge
schwindigkeit des Fensterscheibenbewegungsvorgangs,
der von dem Motor während der Zeitdauer ausgeführt
wird, die zwischen dem Zeitpunkt, zu dem das Fenster
voll geöffnet ist, bis zu dem Zeitpunkt verstreicht, zu
dem das Fenster völlig geschlossen ist. Wie man aus
Fig. 7 erkennt, wird die Absolutdrehzahl, d. h. die Abso
lutgeschwindigkeit, im wesentlichen konstant gehalten;
die Absolutdrehzahl hängt jedoch von dem speziellen
Fahrzeug ab, weil Belastungsänderungen, wie beispiels
weise durch Reibungskräfte zwischen der Fensterschei
be und dem Fensterrahmen und zwischen der Schiene
und dem Gleitstück sowie andere äußere Kräfte wirk
sam sind. Mit anderen Worten, unterschiedliche Fahr
zeuge haben unterschiedliche Absolutdrehzahlen des
Fensterhebermotors.
Wenn nur aus einer Änderung (Verminderung) die
Absolutgeschwindigkeit des Fensterhebevorgangs er
mittelt würde, ob die Fensterscheibe auf einen Fremd
körper gelaufen ist, oder nicht, dann wäre das Ermitt
lungsergebnis fehlerhaft wegen der obenbeschriebenen
Tatsache, daß unterschiedliche Fahrzeuge unterschiedli
che Absolutgeschwindigkeiten des Fensterhebebetriebs
aufweisen. Es ist daher schwierig, die Bezugsgeschwin
digkeit zur Ermittlung einer Änderung der Absolutge
schwindigkeit auf einen festen, niedrigen Wert einzu
stellen. Wenn andererseits die zur Ermittlung der Ände
rung der Absolutgeschwindigkeit verwendete Bezugs
geschwindigkeit auf einen hohen Wert gesetzt würde,
dann wäre die Fremdkörperermittlungsempfindlichkeit
niedrig. Wenn nur die Relativgeschwindigkeit des Fen
sterhebebetriebs für die Kollisionsermittlung verwen
det würde, dann entstünde hieraus die Schwierigkeit,
daß beim Auftreffen der Fensterscheibe auf ein weiches
Hindernis die Absolutgeschwindigkeitsänderungen nur
klein sind und demzufolge die Abnahme der Relativge
schwindigkeit nicht größer als der Bezugswert (bei
spielsweise etwa 10% der Absolutgeschwindigkeit) wä
re und daher die Ermittlung des Fremdkörpers verzö
gert und manchmal sogar unmöglich wäre.
Im Hinblick auf die vorangehend erläuterten Umstän
de werden die damit einhergehenden Probleme dadurch
gelöst, daß die Absolutgeschwindigkeit und die Relativ
geschwindgkeit des Fensterhebebetriebs in Kombina
tion ausgewertet werden. Somit wird
der Bezugswert für die Ermittlung der Absolutge
schwindigkeit so gesetzt, daß fehlerhafte Ermittlung ei
nes Fremdkörpers infolge unterschiedlicher Absolutge
schwindigkeiten bei unterschiedlichen Fahrzeugen ver
mieden werden. In diesem Falle kann die Ermittlungs
empfindlichkeit herabgesetzt werden; wenn jedoch die
Fensterscheibe auf einen Fremdkörper aufläuft, kann
ein solcher Zustand sofort aus der abrupten Geschwin
digkeitsänderung, d. h. aus der Relativgeschwindigkeit,
ermittelt werden. Wenn andererseits die Fensterscheibe
auf ein weiches Hindernis aufläuft, dann ist es schwierig,
einen solchen Zustand aus der Relativgeschwindigkeit
zu ermitteln. In diesem Falle jedoch erfährt die Absolut
geschwindigkeit, und dieser Zustand kann daher im we
sentlichen sofort ermittelt werden.
Wie oben beschrieben, wird der Sicherheitssteuerbe
trieb mit der Sicherheitsvorrichtung
wie folgt ausgeführt: sowohl die Absolut
geschwindigkeit als auch die Relativgeschwindigkeit
beim Fensteröffnungs- und -schließbetrieb wer den er
mittelt, und die so ermittelten zwei Geschwindigkeiten
werden in Kombination für die Ermittlung der Kollision
der Fensterscheibe mit einem Fremdkörper ausgenutzt.
Die Sicherheitsvorrichtung beseitigt somit
die Nachteile, die vorhanden sind, wenn nur die Absolut
geschwindigkeit oder nur die Relativgeschwindigkeit
für die Ermittlung einer Kollision der Fensterscheibe
mit einem Fremdkörper ausgenutzt wird, und es wird im
wesentlichen sofort ermittelt, wenn die Fensterscheibe
auf einen Fremdkörper aufläuft. Mit der Sicherheitsvor
richtung wird daher der Sicherheits
steuerbetrieb ohne Verzögerung ausgeführt.
Außerdem wird mit der Sicher
heitsvorrichtung die Position, d. h. die Höhenlage der
Fensterscheibe, ermittelt. Es wird dabei ermittelt, ob die
Fensterscheibe sich im Sicherheitssteuerbereich befin
det oder nicht, und der Sicherheitssteuerbetrieb wird
nur dann ausgeführt, wenn sich die Fensterscheibe im
Sicherheitssteuerbereich befindet. Ein fehlerhafter Be
trieb kann daher vermieden werden, der ansonsten ein
treten würde, wenn die Fensterscheibe sich nahe der
völlig geschlossenen Stellung befindet.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun
unter Bezugnahme auf die Fig. 8, 9(a) und 9(b) erläutert.
Fig. 8 ist ein Blockschaltbild der wesentlichen Schal
tungselemente einer Sicherheitsvorrichtung für ein me
chanisch betätigtes Fenster gemäß der Ausfüh
rungsform der Erfindung. In Fig. 8 bezeichnet das Be
zugszeichen 51 einen Mikrocomputer zur Ausführung
einer Sicherheitssteuerung, dem ein Impulssignal von
einem Impulssignalgenerator 53 zugeführt wird, der mit
einem Elektromotor 52 gekoppelt ist, der die Antriebs
quelle für das mechanisch betätigte Fenster bildet. Der
Motor 52 betreibt einen Fensterhebermechanismus 54,
der ein Zahnradgetriebe enthält, so daß eine Fenster
scheibe 55 vertikal bewegt wird, um das Fenster zu
öffnen oder zu schließen. Ein Funktionsschalter 56 dient
dazu, zwischen einem Fensteröffnungs- und einem Fen
sterschließbetrieb auszuwählen, und er gibt ein entspre
chendes Wählsignal ab. Das Wählsignal wird dem Mi
krocomputer 51 zugeführt. Dieser gibt ein Steuersignal
zur Steuerung einer Motortreiberschaltung 57 ab, die
dazu dient, die Drehrichtung des Motors 52 einzustellen.
Der Impulssignalgenerator 53 ist in der gleichen Wei
se wie bei der Darstellung gemäß Fig. 3
ausgeführt.
Der Mikrocomputer 51 enthält einen Relativdreh
zahldetektor 61, der mit einem Fremdkörperkollisions
detektor 62 verbunden ist. Der Relativdrehzahldetektor
61 dient dazu, das Zeitintervall zwischen Impulsen des
Impulssignals zu ermitteln, das von dem Impulsgenera
tor 63 geliefert wird, und ein Verhältnis aufeinanderfol
gender Zeitintervalle zu ermitteln, um somit die Ge
schwindigkeitsänderung beim Fensteröffnungs- oder
-schließbetrieb zu ermitteln, d. h. dessen Relativge
schwindigkeit. Wenn die Relativgeschwindigkeit sich als
niedriger als ein vorbestimmter Wert erweist, dann be
stimmt der Kollisionsdetektor 62, daß die Fensterschei
be auf einen Fremdkörper aufgelaufen ist. Wenn
die Relativgeschwindigkeit auf
wenigstens 10% abgenommen hat, dann bedeutet dies,
daß die Fensterscheibe auf einen Fremdkörper aufge
laufen ist, und ein entsprechendes Detektorsignal wird
einer Sicherheitssteuerbetriebsbefehlseinheit 63 zuge
führt.
Auf Empfang dieses Detektorsignals steuert die Si
cherheitssteuerbetriebsbefehlseinheit 63 eine Betriebs
befehlseinheit 64 zur Ausführung eines Sicherheitssteu
erbetriebs. Bei der Ausführungsform wird die Fen
sterscheibe um 12 cm aus ihrer aktuellen Stellung in
Fensteröffnungsrichtung bewegt.
Der Mikrocomputer enthält weiterhin einen Absolut
geschwindigkeitsdetektor 65. Dieser ermittelt die Peri
ode der Impulssignale, die von dem Impulssignalgenera
tor 53 abgegeben werden, um daraus die Drehzahl des
Motors 52 als Absolutgeschwindigkeit des Fensteröff
nungs- und -schließbetriebes zu ermitteln. Ein Totgang
detektor 66 ermittelt sowohl den Zeitpunkt, zu welchem
die so ermittelte Absolutgeschwindigkeit einen vorbe
stimmten Wert übersteigt, und den Zeitpunkt, zu wel
chem sie wieder niedriger als der vorbestimmte Wert
wird. Das Zeitintervall zwischen diesen beiden Zeit
punkten wird als Zeitperiode ermittelt, in der der Tot
gang auftritt (nachfolgend als Totgangzeit bezeichnet),
falls vorhanden. Ein Zeitgeber 67 ermittelt das Verstrei
chen einer vorbestimmten Zeitdauer seit Beendigung
des Totgangs, d. h. seit dem Zeitpunkt, zu welchem die
Absolutgeschwindigkeit geringer als der vorbestimmte
Wert wird, um ein Signal abzugeben. Eine Kollisionsbe
zugswerteinstelleinheit 68 setzt den Bezugswert für die
Ermittlung einer Kollision der Fensterscheibe mit einem
Fremdkörper, wenn der Totgangdetektor 66 Totgang
ermittelt und wenn sie das Ausgangssignal (betreffend
die vorbestimmte Zeitdauer) vom Zeitgeber 67 erhält.
Bei der Ausführungsform wird der Bezugswert auf
einen großen negativen Wert in Abhängigkeit vom Aus
gangssignal des Totgangdetektors 66 geändert, und in
Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Zeitgebers 67
wird ein Bezugswert, der um 10% niedriger ist, als die
Relativgeschwindigkeit, 20% niedriger eingestellt.
Die so aufgebaute Sicherheitsvorrichtung arbeitet
wie folgt:
Wenn der Motor 52 dreht, legt der Impulssignalgene
rator 53 Impulssignale an den Mikrocomputer 51 an,
woraufhin der Relativdrehzahldetektor 61 die Relativ
drehzahl des Motors ermittelt. Wenn die Relativdreh
zahl unter den Bezugswert fällt, bestimmt der Kolli
sionsdetektor 62, daß ein Fremdkörper zwischen Fen
sterscheibe und Rahmen eingeklemmt ist und somit die
Bewegung der Fensterscheibe behindert, und gibt ein
Kollisionsdetektorsignal ab, das der Sicherheitssteuer
betriebsbefehlseinheit 63 zugeführt wird. Auf Empfang
dieses Detektorsignals gibt die Einheit 63 ein Befehlssi
gnal zum Sicherheitssteuerbetrieb an die Steuerbefehls
einheit 64 ab. Als Folge davon steuert letztere die Dreh
richtung des Motors 52 über die Motortreiberschaltung
57 derart, daß die Bewegung der Fensterscheibe in Fen
sterschließrichtung angehalten oder sie in Fensteröff
nungsrichtung umgesteuert wird.
Fig. 9(a) zeigt die Änderung der Absolutdrehzahl des
Motors 52, die während der Zeitdauer auftritt, die zwi
schen dem Zeitpunkt, zu welchem das Fenster völlig
geöffnet ist, bis zum Zeitpunkt, zu welchem es voll ge
schlossen ist, verstreicht. Wie in Fig. 9(a) gezeigt, nimmt
bei Inbetriebsetzung des Motors die Absolutdrehzahl
abrupt zu, weil ein Totgang im Fensteröffnungs- und
-schließmechanismus auftritt. Unmittelbar nach diesem
Phänomen ist der Totgang beseitigt, und die Motorbela
stung nimmt abrupt zu, und daher fällt die Absolutdreh
zahl plötzlich ab und ist anschließend im wesentlichen
konstant.
In Korrespondenz mit der oben beschriebenen Ände
rung der Absolutdrehzahl ist die Änderung der Relativ
drehzahl in Fig. 9(b) gezeigt. Bei Inbetriebsetzung des
Motors ist die Relativdrehzahl groß in positiver Rich
tung und nimmt während der Totgangzeit allmählich ab.
Wenn die Totgangzeit vorüber ist, wird die Relativdreh
zahl in negativer Richtung groß, und sie wird anschlie
ßend im wesentlichen Null wegen der Stabilisierung der
Absolutdrehzahl. Wenn von der Scheibe ein Fremdkör
per eingeklemmt wird, nimmt die Relativdrehzahl in ne
gativer Richtung zu.
Wenn nur die Relativdrehzahl für die Ermittlung ver
wendet würde, ob ein Fremdkörper im Fenster einge
klemmt ist, oder nicht, dann könnte eine Abnahme der
Relativdrehzahl aufgrund des unmittelbar nach Inbe
triebsetzen des Motors auftretenden Totgangs (die Ab
nahme entsprechend dem in Fig. 9(b) schraffierten Be
reich) fehlerhaft als Kollision der Fensterscheibe mit
einem Fremdkörper gedeutet werden. Bei dieser Aus
führungsform ist jedoch ein Bezugswert Vr für die Ab
solutdrehzahl eingerichtet. Das heißt, die ermittelte Ab
solutdrehzahl wird mit der Bezugsdrehzahl verglichen,
so daß eine Steigerung der Absolutdrehzahl, die wäh
rend der Totgangzeit auftritt, positiv ermittelt wird; es
wird somit aus der Steigerung der Absolutdrehzahl er
mittelt, daß ein Totgang aufgetreten ist. Zum Zeitpunkt
t1, zu welchem der Totgangdetektor 66 einen Totgang
feststellt, ändert die Kollisionsbezugswerteinstelleinheit
18 daher den Bezugswert auf den großen negativen
Wert, und der Kollisionsdetektor 62 gibt daher kein
Signal ab, womit der Sicherheitssteuerbetrieb zwangs
weise gesperrt wird. Die Sperrung des Sicherheitssteu
erbetriebs während Totgangzeiten wirft in der Praxis
kein Problem auf, weil die Wahrscheinlichkeit verhält
nismäßig gering ist, daß während dieser Zeitdauer ein
Fremdkörper vom Fenster eingeklemmt wird.
Anschließend nimmt die Absolutdrehzahl ab, wird
niedriger als der Bezugswert Vr zum Zeitpunkt t2. Der
Zeitgeber 67 ermittelt das Verstreichen einer vorbe
stimmten Zeitdauer Δt seit dem Zeitpunkt t2. Für diese
Zeitdauer ändert die Kollisionsbezugswerteinstellein
heit 68 den Bezugswert des Kollisionsdetektors 62 auf
einen Wert ab, der um 20% niedriger als der Standard
bezugswert ist. Somit wird selbst im Falle, daß, wie
durch den schraffierten Bereich in Fig. 9(b) angedeutet,
nach dem Auftreten von Totgang die Relativgeschwin
digkeit abnimmt, wenn die Belastung zunimmt, die Ab
nahme nicht als Kollision der Fensterscheibe mit einem
Fremdkörper ausgewertet. Ein fehlerhafter Betrieb des
Sicherheitssteuervorgangs wird somit verhindert.
Wenn die Scheibe während der vorbestimmten Zeit
dauer Δt auf einen Fremdkörper aufläuft, nimmt die Re
lativgeschwindigkeit abrupt ab, sie ist dann um 20%
niedriger als der Standardbezugswert. Diese Abnahme
wird von dem Kollisionsdetektor 62 ermittelt, und die
ser liefert ein Detektorsignal an die Sicherheitssteuer
betriebsbefehlseinheit 63. Auf diese Weise wird der Si
cherheitssteuerbetrieb ausgeführt. Bei der obenbe
schriebenen Ausführungsform wird der Bezugswert des
Kollisionsdetektors 62 für die Zeitdauer Δt seit Beendi
gung des Totgangs herabgesetzt. Die Sicherheitsvor
richtung kann jedoch auch so modifiziert werden, daß
anstelle des Zeitgebers 67 ein Wegstreckenzähler einge
setzt wird, wodurch der Kollisionsbezugswert unverän
dert gehalten wird, bis die Fensterscheibe sich um eine
vorbestimmte Distanz nach Ermittlung des Totgangs
bewegt hat.
Bei der obenbeschriebenen Ausführungsform wird
der Totgangzustand aus der Absolutdrehzahl ermittelt.
Der Totgangzustand kann jedoch auch mit einem Last
sensor zur Ermittlung des Motordrehmoments oder dgl.
ermittelt werden, der in der Treiberschaltung angeord
net ist.
Außerdem kann die Sicherheitsvorrichtung derart
modifiziert werden, daß das Einschalten der Stromver
sorgung ermittelt wird, und in Abhängigkeit von dieser
Ermittlung wird der Bezugswert herabgesetzt oder der
Sicherheitssteuerbetrieb angehalten. In diesem Falle
sollte die Stromquelle derart gestaltet sein, daß das Ab
senken des Bezugswertes oder das Abbrechen des Si
cherheitssteuerbetriebes eine ausreichend lange Zeit
dauer ausgeführt werden kann, weil der Totgang, wie
durch die gestrichelte Linie in Fig. 9(a) angedeutet, sich
mit der Zeit ändert und durch Änderungen der Umge
bungstemperatur, der Versorgungsspannung usw. be
einflußt wird. Andererseits wird bei der obenbeschrie
benen Ausführungsform der Totgang ermittelt, um den
Bezugswert abzusenken oder den Sicherheitssteuerbe
trieb zu unterbrechen, und daher kann die vorbestimm
te Zeitdauer Δt kurz sein, was es möglich macht, positiv
zu ermitteln, daß unmittelbar nach Inbetriebsetzung des
Motors ein Fremdkörper von der Fensterscheibe ge
troffen worden ist. Die Sicherheitsvorrichtung nach der
Erfindung stellt somit eine hervorragende Sicherheits
steuerung des mechanisch betätigten Fensters sicher.
1
Fensterscheibe
2
Antrieb
9
Elektromotor
11
Impulsgenerator
21
Schalter
31
Bewegungsrichtungsdetektor
32
Positionsdetektor
33
Sicherheitssteuerbereichsdiskriminator
35
Betriebsbefehlseinheit
36
Geschwindigkeitsdetektor
37
erster Kollisionsdetektor
38
Relativgeschwindigkeitsdetektor
39
zweiter Kollisionsdetektor
41
Sicherheitssteuerbetriebsbetehlseinheit
42
Motorantriebsschaltung
23
Sensoreingangsschaltung
24
Relaisschalter
25
Konstantspannungsregler
26
Relaisausgangsschaltung
27
Schaltereingangsschaltung
28
Konstantspannungsregler
30
Mikrocomputer
S1Einschaltzeitpunkt oder Anstieg des n-ten Sensorsi
gnals wird ermittelt (n ≧ 0)
S2Sind 20 ms vergangen?
S3Geschwindigkeitskennzeichen wird auf 1 gesetzt
S4wurde Anstieg des n + 1-ten Sensorsignals ermit telt?
S6Relativgeschwindigkeit
S7Relativgeschwindigkeit ≧ 0,1
S8Relativgeschwindigkeitskennzeichen wird auf 1 ge setzt
S9Ermittlung Drehrichtung
S10Dreht Motor vorwärts?
S11Zähler -1
S12Zähler +1
S13ist Scheibe im Sicherheitssteuerbereich?
S14ist Absolutgeschwindigkeitkennzeichen 1?
S15ist Relativgeschwindigkeitkennzeichen 1?
S16Sicherheitssteuerbetrieb
S2Sind 20 ms vergangen?
S3Geschwindigkeitskennzeichen wird auf 1 gesetzt
S4wurde Anstieg des n + 1-ten Sensorsignals ermit telt?
S6Relativgeschwindigkeit
S7Relativgeschwindigkeit ≧ 0,1
S8Relativgeschwindigkeitskennzeichen wird auf 1 ge setzt
S9Ermittlung Drehrichtung
S10Dreht Motor vorwärts?
S11Zähler -1
S12Zähler +1
S13ist Scheibe im Sicherheitssteuerbereich?
S14ist Absolutgeschwindigkeitkennzeichen 1?
S15ist Relativgeschwindigkeitkennzeichen 1?
S16Sicherheitssteuerbetrieb
51
Mikrocomputer
52
Elektromotor
53
Impulsgenerator
54
Antrieb
56
Schalter
57
Motortreiberschaltung
61
Relativgeschwindigkeitsdetektor
62
Kollisionsdetektor
63
Sicherheitssteuerbetriebsbefehlseinheit
64
Betriebsbefehlseinheit
65
Absolutgeschwindigkeitsdetektor
66
Totgangdetektor
67
Zeitgeber
68
Kollisionsbezugswerteinstelleinheit
Claims (6)
1. Sicherheitsvorrichtung für eine von einer elektrischen Antriebsquelle betätigten
Fensterscheibe eines Fahrzeugs mit einer Einrichtung zum Ermitteln, ob eine
Kollision zwischen der Fensterscheibe und einem Fremdkörper aufgetreten ist, um
einen Sicherheitssteuerbetrieb auszuführen, mit einer Einrichtung zum Ermitteln des
Auftreten eines Totgangs in der Antriebsquelle und mit einer Einrichtung zum
Unterdrücken des Sicherheitssteuerbetriebs, wenn ein Totgang auftritt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (62) zur Ermittlung einer Kollision die Betriebsgeschwindigkeit der Antriebsquelle (52) für das Öffnen und Schließen der Fensterscheibe ermittelt und diese mit einem Bezugswert vergleicht, um auf der Grundlage des Vergleichs ein Signal auszugeben, welches das Auftreten einer Kollision anzeigt, und
daß die Einrichtung (68) zum Unterdrücken des Sicherheitssteuerbetriebs weiterhin so ausgebildet ist, daß sie nach der Beendigung des Totgangs den Bezugswert für eine vorbestimmte Zeitdauer (Δt) herabsetzt, wodurch das Ansprechverhalten der Kollisionserfassung herabgesetzt ist.
die Einrichtung (62) zur Ermittlung einer Kollision die Betriebsgeschwindigkeit der Antriebsquelle (52) für das Öffnen und Schließen der Fensterscheibe ermittelt und diese mit einem Bezugswert vergleicht, um auf der Grundlage des Vergleichs ein Signal auszugeben, welches das Auftreten einer Kollision anzeigt, und
daß die Einrichtung (68) zum Unterdrücken des Sicherheitssteuerbetriebs weiterhin so ausgebildet ist, daß sie nach der Beendigung des Totgangs den Bezugswert für eine vorbestimmte Zeitdauer (Δt) herabsetzt, wodurch das Ansprechverhalten der Kollisionserfassung herabgesetzt ist.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung (66) zum Ermitteln des Totgangs einen ersten Zeitpunkt (t1) und einen
nachfolgenden zweiten Zeitpunkt (t2) ermittelt, zu denen der Absolutwert der
Betriebsgeschwindigkeit der Antriebsquelle (52) einen vorbestimmten Wert (Vr)
überschreitet bzw. unterschreitet.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
vorbestimmte Zeitdauer (Δt) währenddessen der Bezugswert herabgesetzt ist, einer
vorbestimmten Strecke des Bewegungswegs der Fensterscheibe entspricht.
4. Verfahren zum Bewegen einer, von einer elektrischen Antriebsquelle betätigten
Fensterscheibe eines Fahrzeugs, umfassend folgende Schritte:
Ermitteln, ob eine Kollision zwischen der Fensterscheibe und einem Fremdkörper auftritt, um einen Sicherheitssteuerbetrieb auszuführen,
Ermitteln des Auftretens eines Totgangs in der Antriebsquelle und Unterdrücken des Sicherheitssteuerbetriebs, wenn ein Totgang auftritt, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Ermitteln des Auftretens einer Kollision die Betriebsgeschwindigkeit der Antriebsquelle zum Öffnen und Schließen der Fensterscheibe ermittelt und mit einem Bezugswert verglichen wird, um auf der Grundlage des Vergleichs ein Signal auszugeben, welches eine Kollision anzeigt, und
daß nach der Beendigung des Totgangs der Bezugswert für eine vorbestimmte Zeitdauer (Δt) herabgesetzt wird, wodurch das Ansprechverhalten für die Kollisionsermittlung herabgesetzt ist.
Ermitteln, ob eine Kollision zwischen der Fensterscheibe und einem Fremdkörper auftritt, um einen Sicherheitssteuerbetrieb auszuführen,
Ermitteln des Auftretens eines Totgangs in der Antriebsquelle und Unterdrücken des Sicherheitssteuerbetriebs, wenn ein Totgang auftritt, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Ermitteln des Auftretens einer Kollision die Betriebsgeschwindigkeit der Antriebsquelle zum Öffnen und Schließen der Fensterscheibe ermittelt und mit einem Bezugswert verglichen wird, um auf der Grundlage des Vergleichs ein Signal auszugeben, welches eine Kollision anzeigt, und
daß nach der Beendigung des Totgangs der Bezugswert für eine vorbestimmte Zeitdauer (Δt) herabgesetzt wird, wodurch das Ansprechverhalten für die Kollisionsermittlung herabgesetzt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt des
Ermittelns des Auftretens eines Totgangs in der Antriebswelle das Ermitteln eines
ersten Zeitpunktes (t1) und eines nachfolgenden zweiten Zeitpunktes (t2) umfaßt, zu
dem der Absolutwert der Betriebsgeschwindigkeit einen vorbestimmten Wert (Vr)
überschreitet bzw. unterschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß während der
vorbestimmten Zeitdauer (Δt) währenddessen der Bezugswert herabgesetzt ist, das
Fenster um eine, der Zeitdauer entsprechende Strecke bewegt wird.
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