DE4000730A1 - Verfahren und vorrichtung zum betreiben von fremdkraftbetaetigten teilen mit einklemmgefahr - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum betreiben von fremdkraftbetaetigten teilen mit einklemmgefahrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Be
treiben von fremdkraftbetätigten Teilen, bei denen die Gefahr des
Einklemmens von Gegenständen oder Körperteilen von Personen besteht.
Aus der DE-PS 30 34 118 ist ein Verfahren zur elektronischen Über
wachung des Öffnungs- und Schließvorgangs von elektrisch be
triebenen Fensterhebern und Schiebedächern in Kraftfahrzeugen be
kannt. Der beim Öffnungs- und Schließvorgang des bewegten Teils zu
durchlaufende Weg wird in mehrere Bereiche aufgeteilt. In einem
ersten und dritten Bereich wird der Elektromotor des Antriebs abge
schaltet, sobald bei Auftreten eines Blockierzustandes, der durch
eine Drehzahlerfassung des Antriebs festgestellt wird, ein zeit
licher Grenzwert erreicht wird. In einem zweiten Bereich werden beim
Schließvorgang von der Drehzahl oder von der Geschwindigkeit des
bewegten Teils oder des Antriebsmotors abhängige Meßwerte laufend
ermittelt und mit einem auf einen Anfangs-Meßwert bezogenen Grenz
wert verglichen. Bei Grenzwertüberschreitung wird die Antriebs
richtung des Elektromotors kurzzeitig umgekehrt und dann der Antrieb
abgeschaltet. Der vom bewegten Teil zurückgelegte Weg wird durch
Integration eines Drehzahlsignals in einer signalverarbeitenden
Anordnung ermittelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Betreiben von fremdkraftbetätigten Teilen anzugeben,
das unter allen Betriebsbedingungen zuverlässig das Einklemmen von
Gegenständen oder Personen durch das Teil zuverlässig erkennt und
unverzüglich Gegenmaßnahmen einleitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung sehen zunächst
die Erfassung einer Kenngröße, die einen Bezug zur Betätigungskraft
des Teils aufweist, und des von dem Teil zurückgelegten Weges vor.
Ermittelt wird anschließend wenigstens eine Ableitung des Verlaufs
der Kenngröße nach dem Weg. Unter Ableitung wird die Bildung des
Differentialquotienten bei analoger und die Bildung eines Differ
enzenquotienten bei digitaler Berechnung verstanden. Eine Über
schreitung eines Grenzwertes, der für das Ergebnis der wenigstens
einen Ableitung vorgegeben ist, führt zur Abschaltung des Teils
und/oder zur Umkehr der Bewegungsrichtung.
Bereits die Bildung der ersten Ableitung gestattet das Erkennen
eines Einklemmvorgangs mit hoher Sicherheit. Die zusätzliche oder
alternative Ermittlung höherer Ableitungen, vorzugsweise wenigstens
der zweiten Ableitung, erhöht weiter die Detektionssicherheit, weil
Änderungen stärker das Ergebnis beeinflussen als bei der ersten Ab
leitung. Sofern mehr als eine Ableitung gebildet werden, ist jedes
Ergebnis mit einem eigenen Grenzwert zu vergleichen, wobei die
Grenzwerte unterschiedlich sein können. Die Abschaltung des Teils
oder die Umkehr der Bewegungsrichtung erfolgt dann bei nur einem
Überschreiten eines Grenzwertes. Das erfindungsgemäße Verfahren und
die Vorrichtung weisen den Vorteil auf, daß die Geschwindigkeit des
betätigten Teils unberücksichtigt bleiben kann. Die Geschwindigkeit
des Teils kann sich deshalb über den gesamten zurückgelegten Weg in
weiten Grenzen ändern, solange das Ergebnis wenigstens einer Ab
leitung den vorgegebenen Grenzwert nicht übersteigt.
Das erfindungsgemäßen Verfahren und die Vorrichtung ist zum Be
treiben von Schiebetüren und anderen stationären fremdkraftbe
tätigten Teilen geeignet, bei denen die Gefahr des Einklemmens von
Gegenständen oder Körperteilen von Personen besteht. Insbesondere
eignet es sich zum Betreiben von Schiebedächern, Fensterhebern, Tür
schließhilfen und Gurtbringern bei Kraftfahrzeugen. In der Montage
technik ist es besonders vorteilhaft bei fremdkraftbetätigten Hand
habungsmaschinen einzusetzen. Ferner eignet es sich zum Betreiben
von Rolläden sowie Schranken, insbesondere Parkplatzreservierungs
teilen.
Weiterbildungen und Verbesserungen des erfindungsgemäßen Verfahren
und der Vorrichtung ergeben sich aus Unteransprüchen. Sofern mehr
als eine Ableitung, beispielsweise die erste und zweite, berechnet
werden, ergibt sich eine Vereinfachung durch Zusammenfassung der
Ergebnisse der Ableitungen und einen anschließenden Vergleich mit
einem Grenzwert. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse kann beispiels
weise durch eine Addition erfolgen, wobei die Summe mit dem Grenz
wert verglichen wird.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsmäßen Ver
fahren und der Vorrichtung sieht mehrere Ermittlungen wenigstens
einer Ableitung, bezogen auf unterschiedliche Wege vor. Mit dieser
Maßnahme ist eine Anpassung an unterschiedliche Gegenstände oder
Körperteile von Personen möglich, deren Einklemmung verhindert
werden soll. Die unterschiedliche Härte von Gegenständen oder
Körperteilen führt zu harten oder entsprechend weichen Einklemmvor
gängen, die sich unterschiedlich in der Änderung der Kenngröße, be
zogen auf den Weg, bemerkbar machen. Eine auf eine harte Einklemmung
abgestimmte Ermittlung wenigstens einer Ableitung würde beispiels
weise ein weiches Einklemmen nicht erkennen. Mit der Weiterbildung
wird somit schnellstmöglich der Beginn des Einklemmens von unter
schiedlichen Gegenständen erkennbar. Es ist bereits ausreichend,
jeweils die ersten Ableitungen zu berechnen. Eine Erhöhung der
Detektionssicherheit ist auch hier durch Ermittlung von höheren Ab
leitungen, vorzugsweise der ersten und zweiten Ableitung möglich.
Die Ergebnisse der mehreren parallel laufenden Berechnungen der Ab
leitungen werden jeweils mit einem Grenzwert verglichen. Sofern die
erste und/oder höhere Ableitungen ebenfalls ermittelt werden, sind
auch für diese Ergebnisse getrennte Grenzwerte vorgesehen.
Sofern bei dem Verfahren gemäß Weiterbildung unterschiedliche Ab
leitungen ermittelt werden, ist auch hier eine Zusammenfassung der
ersten und/oder höheren Ableitungen und ein anschließender Vergleich
mit einem einzigen Grenzwert möglich. Für die parallel laufenden
Berechnungen sind somit nur so viele Grenzwerte vorzusehen, wie
Berechnungen durchgeführt werden.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist die adaptive Festlegung
von Grenzwerten durch Einklemmtests vorgesehen. Mit dieser Maßnahme
ist eine Vorgabe von optimalen Grenzwerten jedes einzelnen Teils
möglich.
Eine weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
Vorrichtung betrifft eine Aufteilung des gesamten Verstellwegs des
Teils in mehrere Teilbereiche, denen jeweils eigene Grenzwerte zuge
ordnet werden. Die Aufteilung in mehrere Teilbereiche ermöglicht die
Berücksichtigung von unterschiedlichen Abmessungen der Gegenstände
oder Körperteile der Personen.
Eine Signalfilterung in der Erfassung des Verlaufs der Kenngröße
erhöht die Zuverlässigkeit des Verfahrens und der Vorrichtung gegen
über mechanischen Einwirkungen auf das Teil wie beispielsweise Er
schütterungen und den daraus resultierenden hochfrequenten Störsig
nalanteilen. Hochfrequente Störsignale würden bei der Ermittlung von
höheren Ableitungen zum Tragen kommen und gegebenenfalls einen Ein
klemmvorgang vortäuschen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders einfach realisierbar,
wenn als Kenngröße die Drehzahl eines Antriebs des Teils verwendet
wird, die von einem Sensor erfaßt wird. Der zurückgelegte Weg des
Teils ist dann in einfacher Weise durch Integration der Drehzahl
signale berechenbar.
Eine weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
Vorrichtung ist möglich durch die Vorgabe einer Mindestdrehzahl, bei
deren Unterschreitung das Teil abgeschaltet oder eine Umkehr der Be
wegungsrichtung veranlaßt wird. Die zusätzliche Überwachung auf eine
Mindestdrehzahl schließt auch die Verhinderung des Einklemmens von
Gegenständen oder Körperteilen von Personen aus, wenn die Ermittlung
wenigstens einer Ableitung nicht mehr möglich ist, weil die Drehzahl
zu niedrig ist, um eine signifikante Änderung detektieren zu können.
Eine einfache Realisierung des Teils ist mit einem elektromo
torischen Antrieb möglich.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens und der Vorrichtung bei der Verwendung eines elektromo
torischen Antriebs sieht eine Korrektur der erfaßten Drehzahl in
Abhängigkeit von der Betriebsspannung vor. Eine Änderung der Dreh
zahl kann sowohl von einem Einklemmen als auch von einer Änderung
der Betriebsspannung verursacht sein, wobei eine Unterscheidung
zwischen beiden Ursachen in einer signalverarbeitenden Anorndung
ohne die entsprechende Korrektur der erfaßten Drehzahl in Abhän
keit von der Betriebsspannung nicht ohne weiteres möglich wäre. Be
sonders einfach ist diese Korrektur bei der Verwendung eines Gleich
strommotor-Antriebs, da eine Veränderung der Betriebsspannung eine
Parallelverschiebung der im interessierenden Bereich linearen Dreh
zahl-Drehmoment-Kennlinie zur Folge hat, wobei der Drehzahlanstieg
im betrachteten Arbeitsbereich linear abhängt von der Betriebs
spannungsänderung. Der Korrekturwert hängt dann von der gemessenen
Spannung ab, die mit einem konstanten Wert multipliziert wird.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen des er
findungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung ergeben sich aus
weiteren Unteransprüchen in Verbindung mit der folgenden Be
schreibung.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Antriebs eines fremdkraftbe
tätigten Teils und Fig. 2 zeigt einen funktionalen Zusammenhang
zwischen Drehzahl und Drehmoment eines Gleichstrom-Elektromotors bei
unterschiedlichen Betriebsspannungen.
Fig. 1 zeigt einen Elektromotor 10, der von einer signalverar
beitenden Anordnung 11 über eine Motortreiberschaltung 12 ange
steuert wird. Ein Sensor 13 erfaßt die Drehzahl des Motors 10 und
leitet sie an die signalverarbeitende Anordnung 11 weiter. Über eine
Bedienvorrichtung 14 werden der Anordnung 11 Befehle zum Steuern des
Motors 10 gegeben. Ferner kann die Anordnung 11 Signale an die Be
dienvorrichtung 14 geben, die dort beispielsweise angezeigt werden.
Als weitere Eingangsgröße wird der Anordnung 11 die von einem
Spannungsmeßgerät 15 erfaßte Betriebsspannung des Elektromotors 10
zugeführt, die beispielsweise aus der Motortreiberschaltung 12 er
mittelbar ist. Der Elektromotor 10 treibt ein nicht gezeigtes Teil
an, bei dem die Gefahr des Einklemmens von Gegenständen oder Körper
teilen von Personen besteht.
Fig. 2 zeigt einen funktionalen Zusammenhang zwischen der Dreh
zahl n und dem Drehmoment M eines Gleichstrom-Elektromotors. Einge
tragen sind drei Kennlinien 16, die bei unterschiedlichen Betriebs
spannungen U des Elektromotors 10 gelten.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zum Betreiben von
fremdkraftbetätigten Teilen, bei denen die Gefahr des Einklemmens
von Gegenständen oder Körperteilen von Personen besteht, wird anhand
des in Fig. 1 gezeigten Blockschaltbilds und des in Fig. 2 ge
zeigten funktionalen Zusammenhangs näher erläutert:
Der Elektromotor 10 treibt ein zu betätigendes, in der Figur nicht
gezeigtes Teil an, bei dem eine Einklemmgefahr besteht. Anstelle des
in Fig. 1 gezeigten Elektromotors 10 kann ein pneumatischer oder
hydraulischer Antrieb für das Teil vorgesehen sein. Wesentlich ist
die Erfassung einer Kenngröße, die einen Bezug zur Betätigungskraft
des Teils aufweist. In Fig. 1 ist hierzu der Sensor 13 vorgesehen,
der beispielsweise die Drehzahl n des Motors 10 erfaßt. Anstelle der
Motordrehzahl kann eine andere Drehzahl, beispielsweise an einem
Getriebe, erfaßt sein. Bei gegebener Drehzahl n ist aus Fig. 2 ein
bestimmtes Drehmoment M, und somit eine Betätigungskraft, anhand der
Kennlinie angebbar. Der in Fig. 2 gezeigte funktionale Zusammenhang
gilt für einen Gleichstrom-Elektromotor, wobei als Parameter die
Betriebsspannung U für die drei unterschiedlichen eingetragenen
Kennlinien 16 berücksichtigt ist.
In der signalverarbeitenden Anordnung 11 wird aus dem Verlauf der
Kenngröße wenigstens eine Ableitung nach dem zurückgelegten Weg des
Teils ermittelt. Sofern als Kenngröße die Drehzahl des Antriebs 10
verwendet wird, ist der zurückgelegte Weg durch eine Integration des
Drehzahlsignals erhaltbar. Wenigstens eine Ableitung wird während
des Betriebs des Teils laufend ermittelt und das Ergebnis mit einem
vorgebbaren Grenzwert verglichen. Bei Überschreiten des Grenzwertes
erfolgt eine Abschaltung oder eine Umkehr der Bewegungsrichtung des
Antriebs 10. Vorzugsweise wird die erste Ableitung ermittelt. Zu
sätzlich oder alternativ werden höhere Ableitungen, vorzugsweise
wenigstens die zweite Ableitung, ermittelt. Die Einbeziehung höherer
Ableitungen, gegebenenfalls neben der ersten Ableitung, erhöht die
Detektionssicherheit eines Einklemmvorgangs, da sich Anderungen im
Verlauf der Kenngröße bezogen auf den zurückgelegten Weg bei höheren
Ableitungen stärker als bei der ersten Ableitung bemerkbar machen.
Sofern die Ermittlung von mehreren Ableitungen vorgesehen ist, sind
mehrere Grenzwerte vorgebbar, wobei nach Überschreiten nur eines
Grenzwertes das Abschalten oder die Umkehr der Bewegungsrichtung
veranlaßt wird. Werden mehrere Ableitungen berechnet, ergibt sich
eine Vereinfachung des Auswerteverfahrens beim Vergleich durch eine
Zusammenfassung der Ergebnisse der Ableitungen. Eine Zusammenfassung
erfolgt beispielsweise durch eine Addition der Ergebnisse der
einzelnen Ableitungen und einem anschließenden Vergleich der Summe
mit einem einzigen Grenzwert.
Vorteilhafterweise sind mehrere Ermittlungen wenigstens einer Ab
leitung bezogen auf unterschiedliche zurückgelegte Wege des Teils
vorgesehen, wobei die Ergebnisse der Ableitungen jeweils mit einem
vorgegebenen Grenzwert verglichen werden. Mit dieser Maßnahme ist es
möglich, unterschiedliche Härten eines eingeklemmten Gegenstandes
oder Körperteils einer Person zu berücksichtigen. Wird beispiels
weise ein vergleichsweise starkes Absinken der Kenngröße festge
stellt, so kann der Beginn des Einklemmens eines harten Gegenstandes
angenommen werden. Es ist dann eine sehr schnelle Reaktion auf das
Beginnen des Einklemmvorgangs möglich. Beim Einklemmvorgang eines
weicheren Gegenstandes oder Körperteils einer Person ergibt sich
eine Änderung der Kenngröße um den gleichen Betrag wie bei einem
harten Gegenstand erst auf einer größeren Strecke des zurückgelegten
Wegs mit der Folge, daß der für den harten Einklemmvorgang festge
legte Grenzwert nicht erreicht werden würde. Die Berechnung wenig
stens einer weiteren Ableitung bezogen auf einen weiteren Weg und
die Vorgabe eines separaten Grenzwertes schafft hier Abhilfe. Somit
kann auch schnellstmöglich beim Einklemmen eines weicheren Gegen
standes abgeschaltet werden.
Auch bei dieser Auswertung ist es möglich, sowohl die erste als auch
höhere Ableitungen wahlweise zu ermitteln. Für das Ergebnis der
ersten und/oder höheren Ableitungen sind jeweils getrennte Grenz
werte vorzusehen, wobei nach Überschreitung nur eines Grenzwertes
eine Abschaltung oder Umkehr der Bewegungsrichtung veranlaßt wird.
Die Vorgabe von unterschiedlichen Grenzwerten für unterschiedliche
Ableitungen sowie jeweils die Vorgabe eines unterschiedlichen Grenz
wertsatzes für mehrere parallel laufende Ermittlungen der Ab
leitungen bezogen auf unterschiedliche Wege ergeben eine große Zahl
von vorzugebenden Grenzwerten. Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht
deshalb die Zusammenfassung der Ergebnisse von unterschiedlichen
Ableitungen zu einem einzigen Grenzwert vor. Somit entspricht die
Anzahl der vorzugebenden Grenzwerte der Anzahl der mehreren parallel
laufenden Ableitungen bezogen auf die unterschiedlichen Wege. Die
Zusammenfassung kann beispielsweise durch eine Addition der Ergeb
nisse der unterschiedlichen Ableitungen erfolgen.
Im allgemeinen werden höhere Ableitungen aus den bereits ermittelten
niedrigeren Ableitungen gebildet. Eine weitere Vereinfachung des
erfindungsgemäßen Verfahrens sieht die Ermittlung von höheren Ab
leitungen, sofern diese Ermittlung vorgesehen ist, bei jeweils dem
kleinsten Weg vor, für den eine niedrigere Ableitung bereits er
mittelt wurde. Bei mehreren parallel laufenden Ermittlungen von Ab
leitungen bezogen auf unterschiedliche Wege können dann die höheren
Ableitungen in einem Berechnungsgang ermittelt werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist eine adaptive Grenzwert
festlegung in der signalverarbeitenden Anordnung 11 vorgesehen, bei
der der eine oder die unterschiedlichen Grenzwerte anhand eines oder
mehrerer Testeinklemmvorgänge in der Anordnung 11 adaptiv festgelegt
wird. Mit dieser Maßnahme werden Fertigungstoleranzen in den fremd
kraftbetätigten Teilen sowie unterschiedliche geometrische Verhält
nisse für jedes einzelne Teil berücksichtigt durch optimale Fest
legung der Grenzwerte.
In einer weiteren Ausgestaltung ist die Aufteilung des Verstellwegs
des Teils in mehrere Teilbereiche vorgesehen, denen jeweils
unterschiedliche Grenzwerte zugeordnet sind. Die dadurch erzielte
weitere Verfeinerung des Verfahrens und der Vorrichtung bringt Vor
teile bei der Erfassung des Einklemmbeginns, da auf unterschiedliche
Abmessungen von Körperteilen oder Gegenständen entsprechend unter
schiedlich schnell reagiert werden kann. Ferner ist mit dieser Maß
nahme ein sehr weiter Bereich der Kraftänderung oder Geschwindig
keitsänderung des betätigten Teils möglich, wobei für die unter
schiedlichen Bereiche optimale Grenzwerte festlegbar sind.
Eine gegebenenfalls vorgesehene Signalfilterung in der signalverar
beitenden Anordnung 11 filtert höher frequente Störeinflüsse von der
erfaßten Kenngröße, die durch mechanische Einwirkungen auf das Teil
entstehen können. Sofern die Vorrichtung in Kraftfahrzeuge eingebaut
ist, entstehen solche Störungen beispielsweise durch eine Fahrbahn
mit Schlaglöchern. Die Möglichkeit einer Fehldetektion, die insbe
sondere bei der Ermittlung von höheren Ableitungen gegeben ist, wird
somit reduziert.
Eine weitere Erhöhung der Betriebssicherheit ist durch die Vorgabe
einer Mindestdrehzahl gegeben, bei deren Unterschreitung ein Ab
schalten oder eine Umkehr der Bewegungsrichtung ausgelöst wird. Eine
extrem niedrige Drehzahl tritt beispielsweise bei einer Schwer
gängigkeit im Antrieb des Teils auf. Eine Ableitung einer Kenngröße
nach dem Weg ist gegebenenfalls durch die geringe Änderung der Dreh
zahl nicht mehr ohne weiteres möglich. Ferner kann mit dieser Maß
nahme ein Blockieren des Antriebs oder des Teils bereits zu Beginn
der Bewegung in des Ruhestellung des Teils detektiert werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens und der Vorrichtung ist eine Korrektur der erfaßten Drehzahl
eines Elektromotors oder Getriebes in Abhängigkeit von der Betriebs
spannung vorgesehen. Die ermittelte Drehzahl wird um einen Dreh
zahl-Korrekturwert erhöht oder erniedrigt, der aus dem, beispiels
weise in einem Datenspeicher der signalverarbeitenden Anordnung 11
für die bei der Korrektur zu berücksichtigenden Betriebsspannungen,
hinterlegten funktionalen Zusammenhang zwischen Drehzahl und Dreh
moment oder einer zum Drehmoment proportionalen Größe in Abhängig
keit von der gemessenen Drehzahl und der gemessenen Betriebsspannung
bei gegebenen Drehmoment ermittelt wird. Als bekannt vorausgesetzt
wird die Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie des Elektromotors 10, wobei
als Parameter dessen Betriebsspannung vorgegeben ist. Bei einem
Gleichstrom-Elektromotor 10 ist deshalb die Korrektur der erfaßten
Drehzahl aus der gemessenen Betriebsspannung, die mit einer aus dem
in Fig. 2 gezeigten funktionalen Zusammenhang ermittelten Kon
stanten gewichtet wird, auf besonders einfache Weise möglich. Eine
Änderung der Betriebsspannung führt zu einer Parallelverschiebung
der linearen Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie. Ferner hängt die Dreh
zahl bei festem Drehmoment linear von der Betriebsspannung ab. Bei
gegebenen Drehmoment ist die Ermittlung der Konstanten bei nur zwei
unterschiedlichen Drehzahlen möglich. Der funktionale Zusammenhang
zwischen Drehmoment M und Drehzahl n ist aus dem Datenblatt des
eingesetzten Elektromotors ersichtlich. Die Drehzahl n kann auch auf
eine beliebige Zwischenstufe innerhalb des Antriebs bezogen sein.
Sofern als Antrieb 10 ein Elektromotor Verwendung findet, ist der in
Fig. 2 gezeigte funktionale Zusammenhang zwischen Drehzahl n und
Drehmoment M Ausgangspunkt bei der Festlegung der Grenzwerte. Die
maximal zulässige Einklemmkraft entspricht einem Lastmoment am
Motor, woraus eine Drehzahlabnahme erfolgt. Somit ist die Einklemm
kraft abhängig von der Steigung der Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie
des entsprechenden Motors. Die Grenzwerte können theoretisch abge
leitet werden. Vorzugsweise ist eine experimentielle Grenzwertfest
legung vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist die bereits be
schriebene adaptive Grenzwertfestlegung, da die Kennlinie 16
zwischen den einzelnen Motoren Streuungen unterworfen sein kann.
Dies würde zu einer nicht tolerierbaren Schwankung der Einklemm
kräfte führen. Die Adaption wird an dem fertig aufgebauten Teil
durchgeführt. Das Teil wird durch definierte Lastmomente beauf
schlagt, woraus die Drehzahl des Motors ermittelt wird.
Aus verschiedenen Meßpunkten wird die für diesen Motor spezifische
Steigung der Kennlinie ermittelt. Dieser Meßablauf kann beispiels
weise für jede Drehrichtung separat durchgeführt werden, wobei auch
eine Berücksichtigung der Eigenerwärmung des Motors während des Meß
vorgangs erfolgt. Aus den ermittelten Kennlinien 16 werden die
Grenzwerte sowie die Konstante bei der Korrektur der erfaßten Dreh
zahl in Abhängigkeit von der Betriebsspannung festgelegt.
Zur Erfassung der Drehzahl des Antriebs 10 ist in besonderem Maße
ein Hall-Geber geeignet, der vorzugsweise zwei Hall-Elemente ent
hält. Mit zwei Elementen ist eine Drehrichtungsbestimmung möglich.
Der Hall-Effekt hat sich insbesondere bei rauhen Umgebungsbe
dingungen als besonders störungsunempfindlich und preisgünstig in
der Herstellung erwiesen.
Claims (23)
1. Verfahren zum Betreiben von fremdkraftbetätigten Teilen, bei
denen die Gefahr des Einklemmens von Gegenständen oder Körperteilen
von Personen besteht, mit den Merkmalen:
- - Erfassung einer Kenngröße, die einen Bezug zur Betätigungskraft aufweist;
- - Erfassung des von dem Teil zurückgelegten Weges;
- - Ermittlung wenigstens einer Ableitung des Verlaufs der Kenngröße nach dem Weg;
- - Vergleich des Ergebnisses der Ableitung mit einem Grenzwert;
- - Abschaltung oder Umkehrung der Bewegungsrichtung bei Überschreiten des Grenzwerts.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Ergebnisse der ersten
und/oder höheren Ableitung zusammengefaßt und mit einem Grenzwert
verglichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem mehrere Ableitungen bezogen
auf unterschiedliche zurückgelegte Wege ermittelt und die Ergebnisse
jeweils mit einem Grenzwert verglichen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Ergebnisse der ersten
und/oder höheren Ableitungen jeweils zusammengefaßt und mit jeweils
einem Grenzwert verglichen werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die
höheren Ableitungen aus den niedrigeren Ableitungen ermittelt
werden, die auf den kleinsten Weg bezogen sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der
gesamte Betätigungsweg des fremdkraftbetätigten Teils in mehrere
Teilbereiche aufgeteilt ist, denen unterschiedliche Grenzwerte zuge
ordnet werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer
Signalfilterung für hochfrequente Störsignale der erfaßten Kenngröße
in einer signalverarbeitenden Anordnung (11) .
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer
adaptiven Grenzwertfestlegung, bei der der funktionale Zusammenhang
zwischen Kenngröße und Betätigungskraft experimentell durch Vorgabe
von wenigstens zwei unterschiedlichen Einklemmkräften ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die
Drehzahl eines Antriebs (10) als Kenngröße von wenigstens einem
Sensor (13) erfaßt und an die signalverarbeitenden Anordnung (11)
weitergeleitet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem der von dem Teil zurückge
legte Weg aus der Integration des Drehzahlsignals ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, bei dem eine Mindestdrehzahl
vorgegeben wird, bei deren Unterschreitung eine Abschaltung oder
Umkehr der Bewegungsrichtung veranlaßt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem
elektromotorischen Antrieb (10).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einem pneuma
tischen oder hydraulischen Antrieb (10).
14. Verfahren nach Anspruch 12, mit einer Korrektur der erfaßten
Drehzahl des Elektromotors (10) in der signalverarbeitenden An
ordnung (11), wobei die ermittelte Drehzahl (n) um einen Dreh
zahl-Korrekturwert erhöht oder erniedrigt wird, der aus dem
funktionalen Zusammenhang zwischen Drehzahl (n) und Drehmoment (M)
oder einer zum Drehmoment (M) proportionalen Größe in Abhängigkeit
von der gemessenen Drehzahl (n) und der gemessenen Betriebsspannung
(U) bei gegebenen Drehmoment (M) ermittelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 12, mit einer Korrektur der erfaßten
Drehzahl eines Gleichstrom-Elektromotors (10) in der signalverar
beitenden Anordnung (11), wobei die ermittelte Drehzahl (n) um einen
Drehzahl-Korrekturwert erhöht oder erniedrigt wird, der aus der ge
messenen Betriebsspannung (U) ermittelt und mit einer Konstanten
gewichtet wird, die aus dem funktionalen Zusammenhang zwischen Dreh
zahl (n) und Drehmoment (M) oder einer zum Drehmoment (M) propor
tionalen Größe bei mindestens zwei unterschiedlichen Betriebs
spannungen (U) und gegebenen Drehmoment (M) ermittelt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, bei dem als Dreh
zahl-Sensor wenigstens ein Hall-Sensor vorgesehen wird.
17. Vorrichtung zum Betreiben von fremdkraftbetätigten Teilen, bei
denen die Gefahr des Einklemmens von Gegenständen oder Körperteilen
von Personen besteht, mit den Merkmalen:
- - Erfassung einer Kenngröße, die einen Bezug zur Betätigungskraft aufweist;
- - Erfassung des von dem Teil zurückgelegten Weges;
- - Ermittlung wenigstens einer Ableitung des Verlaufs der Kenngröße nach dem Weg;
- - Vergleich des Ergebnisses der Ableitung mit einem Grenzwert;
- - Abschaltung oder Umkehrung der Bewegungsrichtung bei Überschreiten des Grenzwertes.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, mit der Ermittlung von mehreren
Ableitungen bezogen auf unterschiedliche zurückgelegte Wege und
einen Vergleich der Ergebnisse jeweils mit einem Grenzwert.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, bei der der gesamte Be
tätigungsweg des fremdkraftbetätigten Teils in mehrere Teilbereiche
aufgeteilt ist, denen unterschiedliche Grenzwerte zugeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, mit einer
adaptiven Grenzwertfestlegung, bei der der funktionale Zusammenhang
zwischen Kenngröße und Betätigungskraft experimentell durch Vorgabe
von wenigstens zwei unterschiedlichen Einklemmkräften gegeben ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, bei der die
Drehzahl eines Antriebs 10 als Kenngröße von wenigstens einem Sensor
(13) erfaßt und an die signalverarbeitende Anordnung (11) weiterge
leitet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, mit einem
elektromotorischen Antrieb (10).
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, mit einer
Korrektur der erfaßten Drehzahl eines Gleichstrom-Elektromotors (10)
in der signalverarbeitenden Anordnung (11), wobei die ermittelte
Drehzahl (n) um einen Drehzahl-Korrekturwert erhöht oder erniedrigt
ist, der aus der gemessenen Betriebsspannung (U) ermittelt und mit
einer Konstanten gewichtet ist, die aus dem funktionalen Zusammen
hang zwischen Drehzahl (n) und Drehmoment (M) oder einer zum Dreh
moment (M) proportionalen Größe bei mindestens zwei unterschied
lichen Betriebsspannungen (U) und gegebenen Drehmoment (M) ermittelt
ist.
Priority Applications (3)
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CS9139A CS3991A2 (en) | 1990-01-12 | 1991-01-09 | Method of controled parts' controlling by external force and device for its realization |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904000730 DE4000730A1 (de) | 1990-01-12 | 1990-01-12 | Verfahren und vorrichtung zum betreiben von fremdkraftbetaetigten teilen mit einklemmgefahr |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4000730A1 true DE4000730A1 (de) | 1991-08-01 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904000730 Ceased DE4000730A1 (de) | 1990-01-12 | 1990-01-12 | Verfahren und vorrichtung zum betreiben von fremdkraftbetaetigten teilen mit einklemmgefahr |
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CS (1) | CS3991A2 (de) |
DE (1) | DE4000730A1 (de) |
WO (1) | WO1991010800A1 (de) |
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