DE4224132A1 - Türfeststellsystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Türfeststellsystem gemäß dem Oberbe­ griff von Patentanspruch 1.

Aus der DE-14 59 182 ist es bekannt, für Fahrzeugtüren oder Klappen anstelle von mechanischen Rastmitteln eine Kolbenzylin­ dereinheit zu verwenden, die es ermöglicht, daß das zu bewegende Element in jeder beliebigen Winkelstellung gehalten werden kann. Ein federbelastetes Blockierventil innerhalb des Kolbens beein­ flußt den Volumenaustausch zwischen den beiden Arbeitsräumen. Die Grundeinstellung des Blockierventils ist die Schließposition. Voraussetzung für das Öffnen des Blockierventils ist zunächst eine große Krafteinleitung in die Kolbenzylindereinheit, die größer sein muß als die Schließkraft der Feder des Blockierven­ tils. Anschließend reicht eine geringere Türbewegungskraft, die die Dämpfkraft des Blockierventils überwinden muß. Reicht die Bewegungsgeschwindigkeit der Tür nicht aus, die Schließkraft des Blockierventils zu überwinden, bleibt die Tür stehen.

Aus der DE-35 19 203 ist eine Stellvorrichtung für eine Kraft­ fahrzeugtür bekannt, bei der das Blockierventil über eine Aus­ löseeinrichtung mit der Türklinke verbunden ist. Für den Benut­ zer bedeutet das, daß für eine Türschließbewegung unbedingt die Türklinke betätigt sein muß, damit die Türblockierung aufgehoben ist. Zusätzlich bedarf es hoher Bewegungskräfte entgegen dem federbelasteten Blockierventil im Kolben. Damit sind nicht uner­ hebliche Nachteile verbunden, z. B. für Behinderte an Gehhilfen oder auch dann, wenn jemand beim Entladen des Fahrzeuges beide Hände zum Lasttragen benötigt und die Fahrzeugtür geschlossen werden soll. Dieses ist bei dem beschriebenen System nicht ohne weiteres möglich.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Türfeststellsystem zu realisieren, das eine Tür oder Klappe in jeder beliebigen Öffnungsstellung zuverlässig hält, das ein sehr leichtgängiges Öffnen und Schließen der Klappe oder Tür ermöglicht und insgesamt einen großen Bedienungskomfort für den Benutzer bietet.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 gelöst.

Der Vorteil für den Benutzer liegt darin, daß er nur noch die Gewichtskraft und eventuell vorhandene Reibungskräfte innerhalb der Türaufhängung zu überwinden hat. Während der Türbewegung treten vorteilhafterweise keine Dämpfkräfte auf, die der Benutzer zusätzlich bewältigen müßte. Es bedarf nur noch einer Kraft­ spitze, deren Betrag abhängig ist von der Art der Ansteuerung des Blockierventils.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Kolbenzylinder­ einheit als ein Gleichgangaggregat ausgebildet. Es ergibt sich ein betätigungsrichtungsunabhängiger Kraftaufwand für die Tür­ bewegung. Ausschlaggebend dafür ist, daß zum Volumenaustausch zwischen den beiden Arbeitsräumen für beide Verdrängungsrichtun­ gen des Mediums dieselbe Kraft aufgebracht werden muß. Ein unge­ wollt hartes Zuschlagen der Tür oder ein Gefühl, daß sich die im Vergleich zum Öffnen nur schwer schließen läßt, kann so vermie­ den werden.

Gemäß einem vorteilhaften Unteranspruch kann ein zur Blockierventilschaltung vorgesehener Aktuator an beliebiger Stelle innerhalb des Türfeststellsystems plaziert sein. Der Aktuator kann als Magnet/Anker-System oder als E-Motor ausgeführt sein oder z. B. nach dem Piezzo-Prinzip arbeiten und in Abhängigkeit von der Größe der Kolbenzylindereinheit beispielsweise in dem Kolben eingebaut werden.

Alternativ besteht die Möglichkeit eine Kolbenzylindereinheit zu verwenden, die konzentrisch zum Arbeitsraum ein Bypassrohr be­ sitzt, so daß man auch innerhalb der Kolbenstangenführung einen Aktuator plazieren kann. Bei besonders engen Bauräumen für die Kolbenzylindereinheit ist es vorgesehen, den Aktuator außerhalb dieser anzuordnen und über entsprechende Stellmittel mit dem Blockierventil zu verbinden.

In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Kolbenzylin­ dereinheit mit einem rheologischen Medium gefüllt, das in Abhän­ gigkeit einer eingeleiteten Spannung eine Viskositätsänderung in einer Bandbreite ausführt, die ausreicht, um einerseits eine leichtgängige Schwenkbewegung der Tür und andererseits eine zu­ verlässige Haltestellung zu garantieren.

Diese Ausführungsvariante bietet den Vorteil, daß das ansteuer­ bare Blockierventil eine Steuerstrecke beinhaltet, innerhalb der eine Kondensatorplattenanordnung installiert ist, die von einer Spannungsquelle versorgt wird. Ein separates Blockierventil mit seinen bewegten Teilen und entsprechenden Dichtungsproblemen entfällt.

Des weiteren umfaßt das Türfeststellsystem einen Türstellungs­ detektor. Der Türstellungsdetektor bietet die Möglichkeit, eine Endanschlagfunktion und damit verbunden ein Blockiersignal auf das Blockierventil auszuüben.

Zusätzlich umfaßt das Türfeststellsystem einen Türbewegungsde­ tektor. Dieser kann aus einem einfachen kombinierten Zeitglied- Differenzierglied bestehen, das wiederum mit dem Türstellungs­ detektor die Momentanbeschleunigung sowie die Momentangeschwin­ digkeit ermittelt. Der Kraftaufwand zur Schaltung des Blockier­ ventils kann nahezu aufgehoben werden, da nur noch eine Bewegung­ senergie aufgebracht werden muß, die oberhalb der Meßempfindlich­ keitsgrenze der Detektoren liegt. Alternativ kann für jede Funk­ tion ein separater Sensor eingesetzt werden.

Die Sensoren sind so appliziert, daß es für den Benutzer uner­ heblich ist, an welcher Stelle er die Tür zur Bewegung berührt. Für den Türstellungsdetektor ist es denkbar, ihn an dem Führungs­ arm der Tür zu montieren. Alternativ bieten sich Infrarot- oder Kondensatorsensoren an, die einerseits an dem Türrahmen und andererseits an der Karosserie ihre Funktionsgeber besitzen.

Alternativ kann der Türbewegungsdetektor innerhalb des Türfest­ stellsystems aus mindestens einem Drucksensor bestehen, der den Mediumdruck erfaßt. Drucksensor sind relativ einfach und billig.

Gemäß einem vorteilhaften Unteranspruch ist das Türfeststell­ system an einen Sensor zur Fahrzeuggeschwindigkeitserfassung angeschlossen.

Als ein Sicherheits- und Komfortaspekt ist es zu bewerten, daß sich bei geschlossener Tür das Blockierventil in geöffneter und bei maximaler Öffnungsstellung der Tür in blockierter Schalt­ stellung befindet.

Zusätzlich kann das Türfeststellsystem so ausgeführt sein, daß bei geschlossener Tür und einem entsprechenden Signal der Fahr­ zeuggeschwindigkeitserfassung das Blockierventil geschlossen ist. Mit diesen Mittel kann eine mechanische Türsicherung reali­ siert werden, die verhindert, daß während der Fahrt fahrlässig die Tür geöffnet werden kann.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Sensorik mit einer Auswerteeinheit verbunden, die wiederum Zugriff auf einen Speicher besitzt. In diesem Speicher sind u. a. fahrzeugspezi­ fische Kennwerte abgelegt, die z. B. die Masse oder die maximale Türöffnungsposition betreffen.

Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform besitzt einen Spei­ cher, der einen für den Benutzer frei programmierbaren Teil ent­ hält, in den Memory-Funktionen eingegeben werden können. Der Benutzer erhält die Möglichkeit, daß Parameter in den Speicher angelegt werden können, die den maximalen Öffnungsbereich begren­ zen, wobei der maximale Öffnungsbereich abhängig ist von den Platzverhältnissen in der eigenen Garage. Denkbar wäre ebenfalls, die Einstellung für die hinteren Türen an dem Fahrzeug so vorzu­ nehmen, daß eine Kindersicherungsfunktion vorliegt.

In Weiterführung des Erfindungsgedankens ist das Türfeststell­ system als ein aktives System ausgeführt, wobei eine Antriebs­ einheit gekoppelt mit einer hydraulischen Versorgungseinheit und die Kolbenzylindereinheit einen geschlossenen Kreis bilden und eine selbständige Türbewegung durch den Mediumfluß innerhalb des Türfeststellsystems erfolgt. Es bedarf keinerlei Kraftaufwand zur Türbewegung, so daß ein optimaler Bedienungskomfort vorliegt.

Eine selbständige Türbewegung erfolgt durch den Mediumfluß inner­ halb des Türfeststellsystems, sobald die Detektoren einen entspre­ chenden Auslöseimpuls erfaßt haben. Folglich stehen dem Fahrzeug­ passagier beide Hände beim Aussteigen oder Ausladen zur Verfügung.

Alternativ kann eine selbständige Türbewegung in Öffnungsrichtung durch den Mediumfluß innerhalb des Türfeststellsystems nur so lange erfolgen, wie Berührungsdetektoren einen Kontakt zwischen der Fahrzeugtür und dem Benutzer an beliebiger Stelle der Fahr­ zeugtür registrieren. Für besonders vorsichtige Benutzer ergibt sich aus dem ständigen Kontakt mit der Fahrzeugtür eine zusätz­ liche Kontrolle, damit beim Öffnen der Tür keinerlei Kontakt zu einem Hindernis vorkommen kann, der an sich schon durch den Bewe­ gungsdetektor verhindert wird.

Gemäß einem vorteilhaften Unteranspruch erzeugt die Auswerteein­ heit ein Stellsignal, daß je nach Ausführung des Türfeststell­ systems das Blockierventil, die Antriebseinheit oder die Versor­ gungseinheit ansteuert. Bei einer Ansteuerung der Antriebseinheit oder der Versorgungseinheit kann man auf die Verwendung eines Blockierventils verzichten.

Für den Fall, daß ein Fehler im Türfeststellsystem zu einem unge­ wollten Blockieren der Türstellung führt, ist eine Notbetriebs­ einrichtung vorgesehen, die die Blockiereinrichtung überbrückt.

Es besteht des weiteren die Möglichkeit, daß das Blockierventil, die Antriebseinheit oder die Versorgungseinheit stufenlos ein­ stellbar sind. Man erhält damit u. a. ein Mittel, um ein sanftes Schließen der Tür zu erreichen.

Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung mit ihren Vorteilen näher erläutert werden.

Es zeigt:

Fig. 1 Teildarstellung eines Fahrzeuges mit Fahrzeugtür

Fig. 2 Kolbenzylindereinheit mit Blockierventil

Fig. 3 Kolbenzylindereinheit mit Blockierventil in der Kolbenstangenführung

Fig. 4a-d Kolbenzylindereinheit mit rheologischen Betriebsmedium

Fig. 5 Türfeststellsystem in einer Gesamtdarstellung

Fig. 6 Aktives Türfeststellsystem in einer Gesamtdarstellung

Fig. 7 Aktives Türfeststellsystem mit integrierten hydraulischen Kreislauf

Stark vereinfacht zeigt die Fig. 1 einen Ausschnitt einer Fahr­ zeugkarosserie 1 mit geöffneter Fahrzeugtür 3. Die Fahrzeugtür 3 ist über Scharniere mit der Fahrzeugkarosserie 1 verbunden. Sie entspricht dem allgemein bekannten Aufbau und besteht aus einem Türkörper, einem Rahmenteil 5, einem Fenster und einer Innentür­ ausstattung 7, die die Bedienungshebel für die Tür und das Fenster sowie die Türinnenverkleidung umfaßt. Die Karosserie 1 bildet mit dem Schweller 9 und dem Türgegenrahmen 11 Schließ- und Dichtflächen für die Fahrzeugtür 3.

Des weiteren ist zwischen der Fahrzeugtür 3 und der Karosserie 1 eine Kolbenzylindereinheit 13 über Anschlußorgane 15, 15′ ange­ schlagen. Die Anschlußorgane 15, 15′ sind jeweils einem Druck­ rohr 17 und einer Kolbenstange 19 zugeordnet.

In Fig. 2 ist das Kolbenzylindereinheit 13 als Einzelteil darge­ stellt. Es besteht im wesentlichen aus dem Druckrohr 17 mit einem Boden 21, das an dem offenen Ende eine Kolbenstangenführung 23 besitzt. Das Druckrohr 17 wird von einem Kolben 25 an der Kolben­ stange 19 in zwei Arbeitsräume 27, 27′ unterteilt. Der bodensei­ tige Arbeitsraum 27′ wird von einer federbeaufschlagten kreis­ ringförmigen Scheibe 29 begrenzt. Eine Durchgangsbohrung 31 der Scheibe 29 nimmt einen Kolbenstangenfortsatz 33 auf, der eine Länge besitzt, die ausreicht, daß bei extremer Kolbenstangenstel­ lung der Federraum 35 vom Arbeitsraum 27′ getrennt bleibt und die Kolbenzylindereinheit 13 wie ein Gleichgangaggregat funktio­ niert. Die Ausbildung der Kolbenzylindereinheit 13 als Gleich­ gangaggregat hat den Vorteil, daß der Betätigungskraftaufwand und damit das Betätigungsgefühl für den Benutzer bei der Türbe­ wegung richtungsunabhängig ist, da das zu verdrängende Volumen ebenfalls richtungsunabhängig ist.

Innerhalb des Kolbens 25 ist ein schaltbares Blockierventil 37 vorgesehen, das über einen Aktuator 39 betätigt werden kann. Als Aktuator können wahlweise eine Vielzahl zur Prinzipien zur Anwen­ dung kommen, wie z. B. ein Ringmagnet mit Anker, ein E-Motor oder ein Piezzo-Schalter. Der Aktuator 39 kann inner- und außerhalb des Aggregates angeordnet sein. Ausschlaggebend für die Anordnung ist u. a. der vorhandene Bauraum in und an der Tür 3.

Alternativ besteht die Möglichkeit, wie die Fig. 3 zeigt, das Blockierventil 337 innerhalb der Kolbenstangenführung 323 anzu­ ordnen. Es muß lediglich ein konzentrisch zum Druckrohr 317 ver­ laufendes Bypassrohr 341 montiert werden, wobei der Bypass 343 die beiden Arbeitsräume 327, 327′ über entsprechende Öffnungen in der Kolbenstangenführung 323 verbindet. Ansonsten entspricht der Aufbau dem in Fig. 2 beschriebenen. Die Bezugsziffern sind ledig­ lich um den Summanden 300 erhöht.

Die Fig. 4a bis 4d zeigen eine Kolbenzylindereinheit 413, bei der die Viskositätsänderung des Füllmediums der Arbeits­ räume 427, 427′ ausgenutzt wird. Bei Aufbringen eines elektri­ schen Feldes über Elektroden 445, 445′ kann die Viskosität soweit gesteigert werden, bis das Medium nicht mehr fließfähig ist.

Bei der Version nach Fig. 4a ist eine Elektrode 445 an der Kol­ benmantelfläche angeordnet. Die Gegenelektrode 445′ befindet sich an der Innenmantelfläche des Druckrohres 417. Selbstverständ­ lich besteht eine nicht weiter dargestellte Isolierung zwischen den Elektroden 445, 445′, damit ein Kurzschluß über die Kolben­ stange 419 und Kolbenstangenführung 423 unterbunden ist. Der Vorteil bei der Ausnutzung der Viskositätsänderung liegt darin, daß man kein zusätzliches Blockierventil benötigt. Im Grunde bildet eine Steuerstrecke 447 zwischen den Elektroden 445, 445′ das Blockierventil, wobei die Durchflußlänge der Steuerstrecke von dem Kolben 425 bzw. der Elektrode 445 bestimmt wird. Ein weiterer Vorteil für ein Aggregat mit rheologischen Betriebsmedium liegt darin, daß der mittlere Spaltdurchmesser auf einem großen Teil­ kreis liegt und die Spaltbreite vorteilhafterweise klein gehal­ ten werden kann.

Die Fig. 4b zeigt eine Ausführungsvariante, bei der die Kolben­ stangenoberfläche mit einer Elektrode 445 versehen ist. Ein Durch­ bruch 449 verbindet die Arbeitsräume 427, 427′. Der Vorteil die­ ser Variante liegt darin, daß sich die Steuerstrecke stark ver­ längert, daß wiederum einen geringen Spannungsbedarf für die Elektroden 445, 445′ mit sich bringt.

In den Fig. 4c und 4d wird eine Steuerstrecke 447 für eine Kolbenzylindereinheit 413 mit rheologischen Betriebsmedium ge­ zeigt, bei dem die Steuerstrecke 447 innerhalb des Kolbens 425 angeordnet ist. Der Vorteil beruht darauf, daß weder an den Kon­ taktflächen zwischen der Kolbenstange 419, 433 und den Führungs­ teilen 423, 429 noch an der Kolbenmantelfläche Elektroden ange­ bracht sind, die u. U. bei Querkräften, die auf das Aggregat wirken, belastet und damit beschädigt werden können.

In Fig. 5 wird ein komplettes Türfeststellsystem 551 gezeigt, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Türdarstellung verzichtet wird. Beispielhaft wird als Kolbenzylindereinheit 513 die Einrohrvariante entsprechend der Fig. 2 beschrieben. Es kann aber jede andere vorgestellte Ausführungsform innerhalb des Türfeststellsystems zur Anwendung kommen. Neben der Kolbenzylin­ dereinheit 513 beinhaltet das Türfeststellsystem 551 je nach dem welche Komfortansprüche gefordert werden, eine Reihe von Sensoren, die über den Bewegungszustand der Tür 3 (Fig. 1) Aufschluß geben. Bei den Sensoren gibt es in der Regel mehrere alternative Möglich­ keiten, um einen Parameter für die Türbewegung zu ermitteln.

Es ist für ein komfortable Türfeststellsystem 551 unerläßlich, die Öffnungsposition der Tür 3 zu bestimmen. Zur Funktionserfül­ lung besitzt das Türfeststellsystem 551 einen Türstellungsdetek­ tor 553. Dieser läßt sich problemlos an den Türscharnieren am Türrahmen 11 (Fig. 1) anbringen. Beispielsweise kann man einen Infrarot- oder Kondensatorsensor einsetzen.

Daneben ist es für die Steuerung des Blockierventils 537 unabding­ bar, daß durch einen Türbewegungsdetektor 555 die Momentanbe­ schleunigung erfaßt wird, die sich beispielsweise aufgrund eines Türöffnungsimpulses, eines willkürlichen Halteimpulses oder beim Auftreffen der Tür auf ein Hindernis ändert und in der Folge eine Schaltstellungsänderung des Blockierventils 537 hervorruft. Wiederum gibt es mehrere Möglichkeiten zur Problemlösung. Man könnte mit einem Zeitglied in Verbindung mit dem Türstellungsde­ tektor 553 und einem Differenzierglied die Momentangeschwindig­ keit und die Momentanbeschleunigung ermitteln. Die Momentange­ schwindigkeit läßt sich u. a. zur Begrenzung der Türbewegungsge­ schwindigkeit heranziehen, indem oberhalb einer vorgegebenen Türgeschwindigkeit das Blockierventil 537 in die Sperrstellung geht und damit die Tür stehen bleibt. Als weitere Alternative bietet sich die Möglichkeit, innerhalb des Türfeststell­ systems 551 Drucksensoren 557 zu installieren, mit denen sich aus den Druckänderungsgeschwindigkeiten auf die Türbewegung schließen läßt.

Als Erweiterung des Systems ist es vorgesehen, einen Sensor 559 einzusetzen, der die Fahrzeuggeschwindigkeit erfaßt. Man kann das Tachometer- oder auch das ABS-Signal verwenden. Bei dieser Ausführungsform ist es vorgesehen, daß sich bei geschlossener Tür und einer Fahrzeugbewegung das Blockierventil 537 sperrt, damit nicht fahrlässig die Tür geöffnet werden kann.

Für ein sinnvolles Zusammenspiel der Sensorik kommt eine Auswerteeinheit 561 mit einer Programmierung 563 zur Anwendung, die wiederum auf einen Speicher 565 zurückgreift. Dieser Spei­ cher 565 enthält fahrzeugspezifische Daten, u. a. das Fahrzeug­ türgewicht, bestimmte Schwellwerte für die Beurteilung der Be­ schleunigungen und Geschwindigkeiten und die Definition der maxi­ malen Öffnungsposition. Des weiteren ist vorgesehen, daß der Speicher 565 einen frei programmierbaren Anteil besitzt. Damit kann man z. B. festlegen, wie groß der Türöffnungsbereich sein soll, damit die Tür in der eigenen Garage nicht anschlägt. Man kann in diesen Speicher 565 auch eine Art Türsicherung festlegen, die die mechanische Kindersicherung ersetzt.

Ausgehend von einer geschlossenen Tür stellt sich das Türfest­ stellsystem 551 wie folgt dar. Bei geschlossener Tür und stehen­ dem Fahrzeug ist das Blockierventil 537 grundsätzlich geöffnet. Der Benutzer öffnet die Tür bis zu einer gewünschten Öffnungspo­ sition. Die Sensoren 553-557 erfassen kontinuierlich je nach Ausführungsform direkt oder indirekt die momentane Türbewegung hinsichtlich der Öffnungsposition und der Beschleunigung bzw. Geschwindigkeit. Ist die gewünschte Türposition erreicht, übt der Benutzer auf die Tür eine Bremskraft an beliebiger Stelle der Tür aus. Die negative Beschleunigung wird von der Senso­ rik 553-557 erfaßt und an die Auswerteeinheit 561 als Signal weitergeleitet. Die Auswerteeinheit 561 erzeugt wiederum aufgrund der Programmierung 563 ein Stellsignal an den Aktuator 539, der wiederum das Blockierventil 537 in die Sperrstellung schaltet. Der Vorgang verläuft verzögerungsfrei, womit die Tür gesperrt ist. Soll die Tür in eine andere Öffnungsposition gebracht wer­ den, genügt eine impulsartige Türbewegung, damit die Senso­ ren 553-557 eine Beschleunigung erfassen können und ein Signal abgeben, das das Blockierventil 537 öffnet. Wird die Tür bis in die Schließstellung bewegt, erfolgt automatisch ein Signal, so daß das Blockierventil 537 trotz der Negativbeschleunigung im Schließmoment geöffnet bleibt, wenn das Fahrzeug steht. In Ab­ wandlung kann die Programmierung 563 auch so aussehen, daß bei einer Fahrzeugbewegung, die von den angesprochenen Sensoren 559 an der Tachowelle oder durch das ABS-Signal repräsentiert wird, im Schließmoment der Tür das Blockierventil 537 gesperrt wird.

Neben dem bisher beschriebenen passiven Türfeststellsystem wird in der Fig. 6 ein aktives Türfeststellsystem 651 dargestellt, wobei unter aktiv zu verstehen ist, daß in das Türfeststell­ system 651 Fremdenergie eingespeist wird. Das Türfeststell­ system 651 umfaßt u. a. eine Antriebseinheit 667, gekoppelt mit einer hydraulischen Versorgungseinheit 669 und einer Kolbenzylin­ dereinheit 613. Es erfolgt durch den Mediumfluß innerhalb des Türfeststellsystems 651 eine selbständige Türbewegung. Zur Blockierung der Kolbenzylindereinheit 613 bestehen mehrere Möglich­ keiten. In einer Ausführungsvariante wird ein Blockierventil 637 von der Auswerteeinheit 661 angesteuert, was dem passiven Türfest­ stellsystem gleicht. Des weiteren kann man die Versorgungsein­ heit 669 ansteuern und das Fördervolumen aussetzen. Die dritte Version besteht darin, die Antriebseinheit 667 für eine Blockie­ rung stillzusetzen. Die beiden zuletzt genannten Ausführungsfor­ men zeichnen sich dadurch aus, daß sie kein separates Blockier­ ventil benötigen.

Für die Versorgungseinheit 669 besteht eine Auswahl zwischen einer Pumpe 669a und einem Geberzylinder 669b. Als Antriebsein­ heit 667 ist ein Elektromotor vorgesehen, der beim Geberzylin­ der 669b über eine Schnecke 671 an der Kolbenstange die Umsetzung einer Drehbewegung in eine translatorische Bewegung vornimmt.

Im Zusammenhang mit dem aktiven System bringt die Anwendung eines Gleichgangaggregates als Kolbenzylindereinheit 613 den Vorteil, daß sich die Tür bei gleichem Fördervolumen in beiden Bewegungs­ richtungen gleich schnell bewegt.

Zu dem aktiven Türfeststellsystem gehört ebenfalls eine Auswerte­ einheit 661 mit einem Speicher 665, die auf die Signale der be­ reits beschriebenen Detektoren zurückgreift. Zusätzlich kann aber das Türfeststellsystem 651 mit Berührungssensoren 673 ver­ sehen werden, die an der Türinnenverkleidung 7 und dem Türrah­ men 11 appliziert sind. Damit kann man erreichen, daß sich die Tür zwar selbständig öffnet, aber durch die Berührungssenso­ ren 673 eine zusätzliche Kontrolle der Bewegung der Fahrzeugtür durch den Benutzer erfolgt, um zu garantieren, daß die Fahrzeug­ tür keinerlei Fremdberührung ausgesetzt ist.

Mit dem aktiven System kann selbstverständlich auch eine Türzu­ ziehfunktion erfüllt werden. Ebenso kann die Türbewegung gedämpft in die Endlagen geführt werden. Des weiteren kann die Programmierung 663 derart ausgeführt sein, daß anstatt einfacher Schwellwerte für die Beschleunigung ein Algorithmus verwendet wird, der, z. B. in Abhängigkeit der Türöffnungsstellung, den Schwellwert für ein Beschleunigungsmeßsignal ändert, um die mit zunehmender Türöffnung wachsende Gefahr des Anschlagens der Tür an ein Hindernis zu berücksichtigen. Ähnliches läßt sich für die Türbewegungsgeschwindigkeit realisieren, indem mit dem Türstel­ lungssignal die Fördermenge der Versorgungseinheit 669 beeinflußt wird.

Der Funktionsablauf s des aktiven Türfeststellsystems 651 ent­ spricht weitestgehend dem passiven System. Anstatt der Handkraft für die Türöffnungsbewegung wird die Druckkraft innerhalb des Systems genutzt. Die Änderung der gewünschten Bewegungsrichtung der Tür und damit der Wechsel von der Öffnungs- in die Schließ­ bewegung wird von der Sensorik 653-657, 673 erfaßt, worauf die Auswerteeinheit 661 die Förderrichtung der Versorgungsein­ heit 669a, 669b anpaßt.

Für den Fall, daß ein Fehler in dem System vorliegt, der eine Blockierung der Tür hervorruft, ist ein Notbetriebseinrich­ tung 675 vorgesehen, die der Blockiereinrichtung parallel geschal­ tet ist. Bei dem passiven System stellt sich das so dar, daß eine Verbindung zwischen den beiden Arbeitsräumen 27, 27′ be­ steht, die ein Überdruckventil besitzt. Das aktive System bietet mehrere Möglichkeiten für die Notbetriebseinrichtung 675. Es läßt sich ebenso ein Überdruckventil einbauen, das dem Blockier­ ventil 637 parallel geschaltet ist. Liegt der Fall vor, daß die Versorgungseinheit 669 die Blockierung übernimmt, kann diese überbrückt werden. Stellt die Antriebseinheit 667 die Blockier­ einrichtung dar, kann ebenfalls die Versorgungseinheit 669 kurz­ geschlossen werden, aber auch eine Rutschkupplung 677 an der Antriebseinheit 667 erfüllt dieselbe Funktion.

In der Fig. 7 ist ein aktives Türfeststellsystem 751 realisiert, bei dem alle hydraulische Komponenten des Kreislaufes in einer Kolbenzylindereinheit 713 integriert sind. Der Vorteil liegt in der einfachen Montage und den kurzen Leitungen, die wiederum das Volumen des Betriebsmediums reduzieren. Der weitere Aufbau des Systems ist identisch mit dem in Fig. 6 bereits beschriebenen.

Es ist noch anzumerken, daß sich die dargestellten Türfeststell­ systeme nicht nur auf Schwenktüren und Klappen beschränken muß, sondern auch in Abwandlung der Anschlußorgane bei einer Schiebe­ tür zur Anwendung kommen kann.

Claims (19)

1. Türfeststellsystem, insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür oder Klappe, bei dem die Tür in einer beliebigen Zwischenstellung innerhalb des Öffnungsbereiches gehalten wird, umfassend eine Kolbenzylindereinheit, die einerseits an dem zu bewegenden Ele­ ment und andererseits an dem Basiselement über Anschlußorgane angeschlagen ist, die ein Druckrohr aufweist, in dem ein mit dämpfmediumgefüllter Arbeitsraum von einem Kolben an einer Kol­ benstange zweigeteilt ist, wobei die Kolbenstange von einer Kol­ benstangenführung radial geführt wird, ein innerhalb einer Strömungsverbindung angeordnetes, den Volumenaustausch zwischen den Arbeitsräumen blockierendes Ventil, ist dadurch gekennzeich­ net, daß das Blockierventil (37, 337, 537, 637, 737) derart an­ gesteuert wird, daß bei einer Einleitung eines Türbewegungsim­ pulses an einem beliebigen Punkt der Tür (3) das Blockierven­ til (37, 337, 537, 637, 737) öffnet und unabhängig vom Druck innerhalb des Türfeststellsystems (551, 651, 751) geöffnet bleibt, bis bei Einleitung eines Bremsimpulses auf die Tür (3) das Blockierventil (37, 337, 537, 637, 737) geschlossen wird.

2. Türfeststellsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenzylindereinheit (13, 313, 413, 513, 613, 713) als ein Gleichgangaggregat ausgebildet ist.

3. Türfeststellsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Blockierventilschaltung vorgesehener Aktuator (39, 539, 639) an beliebiger Stelle innerhalb des Türfeststellsystems (551, 651, 751) plaziert sein kann.

4. Türfeststellsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenzylindereinheit (413) mit einem rheologischen Medium gefüllt ist, das in Abhängigkeit einer eingeleiteten Spannung eine Viskositätsänderung in einer Bandbreite ausführt, die aus­ reicht, um einerseits eine leichtgängige Schwenkbewegung der Tür (3) und andererseits eine zuverlässige Haltestellung zu ga­ rantieren.

5. Türfeststellsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das ansteuerbare Blockierventil eine Steuerstrecke (447) beinhaltet, innerhalb der eine Kondensatorplattenanordnung (445, 445′) installiert ist, die von einer Spannungsquelle versorgt wird.

6. Türfeststellsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Türstellungsdetektor (553, 653) umfaßt.

7. Türfeststellsystem nach den Ansprüchen 1 und/oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß es Türbewegungsdetektor (555, 655) umfaßt.

8. Türfeststellsystem nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Türfeststellsystems (551, 651) mindestens ein Drucksensor (557, 657) installiert ist, der den Mediumdruck erfaßt.

9. Türfeststellsystem nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß es an eine Fahrzeuggeschwindigkeitserfassung (559, 659) ange­ schlossen ist.

10. Türfeststellsystem nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich bei geschlossener Tür (3) das Blockier­ ventil (37, 337, 537, 637, 737) in geöffneter und bei maximaler Öffnungsposition in blockierter Schaltstellung befindet.

11. Türfeststellsystem nach den Ansprüchen 1, 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich bei geschlossener Tür (3) und einem entsprechenden Signal der Fahrzeuggeschwindigkeitserfassung das Blockierventil (37, 337, 537, 637, 737) geschlossen ist.

12. Türfeststellsystem nach den Ansprüchen 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik mit einer Auswerteeinheit (561, 661) verbunden ist, die wiederum Zugriff auf einen Speicher (565, 665) besitzt.

13. Türfeststellsystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (565, 665) einen freiprogrammierbaren Teil umfaßt, in den Memory-Funktionen eingegeben werden können.

14. Türfeststellsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als ein aktives System ausgeführt ist, wobei eine Antriebs­ einheit (667, 767) gekoppelt mit einer hydraulischen Versorgungs­ einheit (669, 769) und die Kolbenzylindereinheit (613, 713) einen geschlossenen Kreis bilden und eine selbständige Türbewe­ gung durch den Mediumfluß innerhalb des Türfeststellsystems (651, 751) erfolgt.

15. Türfeststellsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine selbständige Türbewegung durch den Mediumfluß innerhalb des Türfeststellsystems (651, 751) erfolgt, sobald die Detekto­ ren (653, 753, 655, 755, 657, 757) einen entsprechenden Auslöse­ impuls erfaßt haben.

16. Türfeststellsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine selbständige Türbewegung in Öffnungsrichtung durch den Mediumfluß innerhalb des Türfeststellsystems (651, 751) nur so lange erfolgt, wie die Detektoren (673, 773) einen Kontakt zwi­ schen der Fahrzeugtür (3) und dem Benutzer an beliebiger Stelle der Fahrzeugtür (3) registrieren.

17. Türfeststellsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (661, 761) ein Stellsignal erzeugt, daß je nach Ausführung des Türfeststellsystems (651, 751) das Blockier­ ventil (637, 737), die Antriebseinheit (667, 767) oder die Ver­ sorgungseinheit (669, 769) ansteuert.

18. Türfeststellsystem nach Anspruch 17 dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierventil (637, 737), die Antriebseinheit (667, 767) oder die Versorgungseinheit (669, 769) stufenlos einstellbar sind.

19. Türfeststellsystem nach den Ansprüchen 1 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Notbetriebseinrichtung (75, 675) enthält, die bei einem Systemfehler, der zu einer Türblockierung führt, die Blockiereinrichtung überbrückt.