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Mit Druck-mittel arbeitendes Gerät zum Betrieb einer Schiebetür, Schwingtür
o. dgl. Die Erfindung betrifft ein Antriebsgerät für Schiebe- oder Schwingtüren,
welches mit Druckmittelarbeitet. SolchedurchDruckmittelbetriebenen Betätigungsvorrichtungen,
insbesondere für Schiebetüren, sind in größerer Anzahl bekannt. Bei diesen bekannteh
Einrichtungen wird ein Druckmittel, vorzugsweise Druckluft, im allgemeinen in einen
Zylinder geblasen, wodurch ein in diesem Zylinder laufender Kolben verschoben und
dabei die Türtafel in der gewünschten Richtung bewegt wird.
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Die Steuerung solcher Türen ist im allgemeinen ziemlich schwierig.
Die Auslösung der Betätigung soll nicht an der Tür selbst, sondern von einem entfernt
gelegenen Ort geschehen. Bei der Verwendung für Schienenbahnen geschieht die Steuerung
fast stets vom Führerstand aus. Die bekannten Einrichtungen sind so gebaut, daß
mit ihnen sowohl geschlossen wie auch geöffnet werden kann, und die Steuerorgane
sind da-her entsprechend vielgestaltig ausgeführt.
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Diese bekannten Konstruktionen erfüllen zwar ihren Zweck, sind aber
infolge ihrer Vielgestaltigkeit empfindlich gegen Störungen, daher teuer im Betrieb
und auch teuer in der Anschaffung. In der gegenwärtigen Zeit kommt es aber vornehmlich
dar-.auf an, Einrichtungen zu schaffen, die fehlerfrei arbeiten und möglichst auch
einfach im Aufbau und billig im Unterhalt und in der Anschaffung sind. Die an diese
Einrichtung zu stellenden Ansprüche sollen nur so hoch geschraubt werden, wie dies
unumgänglich notwendig ist. Es ist unbedingt die Forderung zu erfüllen, Fahrzeugtüren
zwangsweise
zu schließen und so ein Aufspringen während der Fafirt
mit Sicherheit zu vermeiden. Zu diesem Zweck muß die sich schließende Tür die Trittstufen
verdecken und darf möglichst außen keine Griffe besitzen, die dem aufspringenden
Fahrgast Halt bieten können. Weiterhin dürfen Körperteile oder auch Geräte, Gepäck
im Schließspalt der Tür die Funktion nicht beeinträchtigen oder gar Teile zerstören.
Das öffnen der Türen kann ohne weiteres dem Fahrgast überlassen werden und soll
in der Hauptsache von innen aus geschehen. Die Öffnung von innen soll bequem durchführbar
sein, und weiter soll es dem Fahrgast ermöglicht sein, die Türen zu schließen, also
die Bedienung wie bisher gewöhnt vorzunehmen. Da aber erfahrungsgemäß die Fahrgäste
die Tür nicht schließen, soll diese mittels einer besonderen Schließvorrichtung
aus den auch oben angeführten Gründen mit Sicherheit geschlossen werden, und zwar
ausgelöst vom Führerstand aus bzw. vom Schaffner, der sich aber zu diesem Zweck
nicht von seinem Standort entfernen sollte.
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Die Erfindung erfüllt die angeführten Forderungen restlos, und zwar
in einfachster Weise. Das erfindungsgemäße Antriebsgerät arbeitet mit einem Druckmittel,
und zwar mit Drucköl oder Druckluft. Die im Fahrzeug für Bremszwecke vorhandene
Druckluft ist verwendbar, das Drucköl wird jedoch durch ein besonderes Gerät bereitet
werden müssen. Das das Druckmittel zum Arbeitsgerät, beispielsweise zum Arbeitszylinder,
steuernde Ventil öffnet nach Beschickung mit dem Arbeitsdruck selbsttätig den Weg
des Druckmittels zum Arbeitsgerät, welcher in Ruhestellung gesperrt ist. Gleichzeitig
wird dabei eine in Ruhestellung offene Ableitung oder Entlüftungsmöglichkeit aus
dem Arbeitsgerät heraus abgeschaltet. Wenn bei dieser Anlage eine Druckpumpe eingeschaltet
wird, läuft der Druck selbsttätig gesteuert zum Arbeitszylinder und bewegt den Arbeitskolben,
der dann die Schiebetür im gewünschten Sinne mitnimmt, im allgemeinen also schließt.
Das steuernde Ventil besteht aus einem mit Rillen oder Kanälen versehenen Bolzen,
der in Gummidichtungen laufend verschoben wird. Die Verschiebung erfolgt entgegen
der Kraft einer Feder, sobald die Stirnseite des Bolzens vom Druck des Druckmittels
getroffen wird. Nach Abschalten des Druckmittels läßt der Druck nach, und das Ventil
bzw. der Ventilbolzen kehrt der Kraft der Feder folgend in seine Ruhestellung zurück.
Es ist ohne weiteres möglich, von einem* Druckerzeu-"ungsaggregat U aus mehrere
Türen zu beschicken, so daß die Arilage verhältnismäßig billig wird. Die Türtafel
selbst schaltet in ihrer Endstellung den Antriebsmotor zur Druckölbereitung aus.
Sind mehrere Türtafeln parallel geschaltet, so arbeitet die Pumpe so lange, bis
die letzte Türtafel ausgeschal-. tet hat, d. h. die gewünschte Stellung erreicht
hat.
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Die Druckölbereitung geschieht vorzugsweise durch eine Zahnradpumpe.
In der Druckölleitung ist ein Überdruckventil eingeschaltet, welches anspricht,
sobald der Druck in der Leitung zu groß wird. Dieser Fall tritt stets dann auf,
wenn im Schließspalt der Tür sich ein Hindernis befindet und daher die Türtafel
nicht voll geschlossen werden kann. In äiesem Fall wird von der Pumpe Drucköl geliefert,
welches allerdings über das Überdruckventil in den Ölreservebehälter zurückläuft.
Schäden irgendwelcher Art können nicht auftreten. Wird der Widerstand aus dem Türschließspalt
entfernt, wirkt der Oldruck sofort wieder auf den Bewegungskolben und schließt die
Türtafel vollständig.
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Solange am Führerstand der Motor eingeschaltet ist, ist. zwar:ein
Öffnen gegen Öldruck möglich, aber die Tür wird sofort wieder geschlossen. Nach
Ausschaltung des Motors ist das Öffnen von Hand ohne weiteres möglich. Bei der Offnungsbewegung
muß der Kolben im Arbeitszylinder mitbewegt werden, wobei die zuvor hereingepumpte
Olmenge über das Steuerventil in den Reservebehälter gedrückt wird.
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Wenn Kolbenstange und Türtafel nicht fest miteinander verbunden sind,
sondern gegeneinander verschoben werden, ist 1#andbetätigung der Tür ohne irgendeine
Olverschiebung möglich, solange die hydraulische Antriebsvorrichtung nicht eingeschaltet
ist. Der Arbeitskolben bleibt hierbei in der der offenen Tür entsprechenden Stellung,
und eine auf ihm laufende Mitnehmeröse an der Tür bewegt sich leicht laufend auf
der Kolbenstange. In diesem Zustand ist die Türtafel von einer solchen mit reiner
Handbetätigung überhaupt nicht zu unterscheiden.
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Wird durch ein Ventil, das von Hand oder ferngesteuert bedient werden
kann, der gefüllte Arbeitszylinder von der Olleitung zum Ölbehälter abgesperrt,
ist die Tür verschlossen.
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In den zuletzt geschilderten Ausführungsformen wird der Arbeitskolben
zweckmäßig so ausgebildet, daß er nur in einer Richtung vom Druckmittel bewegt werden
kann, und zwar vorzugsweise in Schließrichtung der Türtafel.
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Die Erfindung ist im Schema in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt die Abb. i das Schema der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel,
Abb. 2 und 3 besondere Kolbenstellungen, Abb. 4 und 5 das Steuerventil
in verschiedenen Stellungen. -
In Abb. i ist mit i die Türtafel bezeichnet,
welche an einem nichtgezeichneten Laufwerk hängend in Richtung des Pfeiles verschoben
werden kann. Diese Verschiebung ist ohne weiteres von Hand möglich, wobei aber der
Arbeitskolben 2 an seiner Kolbenstange 3 mit verschoben wird. Die Tür schlägt
im Anschlag 4 durch die Öse 5 an und bewegt so den Kolben in die der geöffneten
Stellung entsprechende Lage. Diese Stellung ist in Abb. 2 eingetragen. Aus dieser
Stellung heraus ist die Bewegung der Türtafel entgegen der Richtung des Pfeiles
ohne weiteres von Hand möglich, wobei die in Abb. 3 gezeigte Stellung entsteht.
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Wird jedoch die Ölpumpe 6 eingeschaltet, und zwar beispielsweise
durch Inbetriebsetzen eines entsprechenden Elektromotors, so entsteht in der Leitung
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Öldruck, und dieser wirkt auf das Ventil 8,
wodurch dieses in später ausgeführter
Weise den Weg in die Leitung 9 zum Arbeitskolben 2 freigibt. Der Arbeitskolben
bewegt sich in seine in Abb. i gezeichnete Stellung und nimmt dabei die Tür mit.
Der Anschlag io 1)etätigt den Schalter ii und unterbricht den ain Schalter 12 eingeschalteten
Strom. Solange der Schalter 12 eingeschaltet ist, spricht die Pumpe 6 sofort
an beim Verschieben der Türtafel i und schließt die Tür stets. Die Türtafel kann
also nur entgegen dem Arbeitsdruck der Pumpe 6 bewegt, d. h. geöffnet
werden. Wird der Schalter 12 geöffnet, so ist eine Bewegung der Türtafel ohne weiteres
möglich, wobei die in Alyl). 2 und 3 gezeigten Fälle entstehen können.
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In den Abb. 4 und 5 ist das Steuerventil 8 vergrößert
dargestellt. Die Leitung 7 führt das Druckmittel in die Kammer 13, wodurch
der Bolzen i-1 nach unten verschoben wird. Es entsteht das in Abb. .5 gezeigte
Bild. Die Lippen der Dichtung 1,9 liegen nicht mehr am Kopf des Bolzens 14 an und
dichten mithin nicht gegen den Raum 16, in welchern (las Druckmittel einströmen
kann. Von dort wird die Leitung 9 beschickt, so daß der Weg zum Arbeitszvlinder
3 Offen ist.
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Sobalä der Schalter i i den Antriebsmotor von der Pumpe
6 abschaltet, wird das ganze System drucklos,und der Bolzen 1.4 wandert wieder
in seine Ausgangsstellung, dem Druck der Feder 17 folgend, z5
zurück.
Der Ursprungszustand ist damit wiederhergestellt, und die Leitungg, die mit dem
Raum 16 in Xerbindung steht, ist dann mit dem Raum 18 und dieser mit der Leitung
ig zum Ölreservebehälter 20 verbunden. Beim Verschieben der Türtafel von Hand geht
das Drucköl ohne weiteres über das Ventil 8 in den Reservebehälter 20. In
dieser Stellung kann die Türtafel beliebig bewegt werden, ohne (laß der Arbeitskolben
oder eine Olsäule bremsend -,virken könnte. Der Mitnehrner 5 an der Türtafel
läuft gleitend auf der Kolbenstange 3 so lange, bis der Arbeitszylinder wieder
vom Drucköl beschickt wird und die Tür, der Kraft des Druc-köls folgend, geschlossen
wird.
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Das empfindlichste Teil der ganzen Anlage ist das Steuerventil
8. Bei irgendwelchen Störungen ist anzunehmen, daß diese sich irgendwie an
dieser Stelle auswirken, so (laß gegebenenfalls die Störungsstelle 1,-icht zu finden
ist und, wenn notwendig, ohne weiteres dadurch behoben werden kann, daß das Steuerventil
ausgetauscht wird. Zu diesem Zweck sind nur Rohrverschlüsse zu lösen und wieder
beim Einbau des neuen Ventils festzuziehen.
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Um aber Zerstörungen der Pumpe zu vermeiden, ist das Sicherheitsventil
21 vorgesehen, welches bei zu hohem Druck im System einen Ausgleich des Drucköls
über die Leitung ig zum Reservebehälter 20 ermöglicht. Das angedeutete Ventil 22
ist zur lZeguliertitig der Schließgeschwindigkeit gedacht. Der Querschnitt in 'diesem
Ventil kann zweckmäßig in bekannter Weise durch Verschraubung eines Bolzens o. dgl.
verändert werden. Falls das System so dicht ist, daß derRücklauf, der Kraft der
Feder 17 folgend, im Ventil 8 nicht möglich ist, kann das Ventil 21
mit einer kleinen Bohrung versehen werden, die'darin beim Abstellen der Pumpe
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den Druckausgleich besorgt.