DE418109C - Verfahren zur Reinigung der bei der Entgasung und Vergasung von Kohle oder anderen Brennstoffen gewonnenen Rohgase oder sonstiger Gasgemische - Google Patents

Verfahren zur Reinigung der bei der Entgasung und Vergasung von Kohle oder anderen Brennstoffen gewonnenen Rohgase oder sonstiger Gasgemische

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DE418109C DES64648D DES0064648D DE418109C DE 418109 C DE418109 C DE 418109C DE S64648 D DES64648 D DE S64648D DE S0064648 D DES0064648 D DE S0064648D DE 418109 C DE418109 C DE 418109C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/105Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, -hydroxides, oxides, or salts of inorganic acids derived from sulfur

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Description

  • Verfahren zur Reinigung der bei der Entgasung und Vergasung von Kohle oder anderen Brennstoffen gewonnenen Rohgase oder sonstiger Gasgemische. Die Knappheit und der hohe Preis der Schwefelsäure hat in der letzten Zeit viele Kokereien und Gaswerke gezwungen, das in den Gasen der Kohlendestillation und -vergasung enthalteneAmmoniaknicht wie bisher aufAmnioniumsulfat, sondern auf verdichtetes Ammoniakwasser zu verarbeiten, eine Maßnahme, die zumal in Kokereien, wo in der Regel keine Kolonnenapparate für die Destillation des Gaswassers vorhanden sind, mit beträchtlichen Zinkosten für Neuanlagen verbunden ist und die bei der Lagerung und dem Versand des verdichteten Ammoniakwassers erhebliche Verluste an dem wertvollen Ammoniak zur Folge hat. Eine Anzahl von Kokereien ist dazu übergegangen, das in ihren Betrieben gewonnene Arnmöniakwasser nach dem Solvay-Verfahren in Chlorammonium zu überführen, wobei als -Nebenprodukt Soda gewonnen wird. Auch dieser Weg ist jedoch außerordentlich kostspielig, da die Herstellung von Aimnoniaksoda eine umfangreiche Anlage mit komplizierten Apparaten und geschultem Personal erfordert, wozu noch die beträchtlichen Kosten für die Beschaffung der Kesselwagen und für die Verfrachtung des Ammoniak-«assers zur gemeinschaftlichen Solofabrik hinzukommen.
  • 1Nlan hat auch bereits versucht, den Aimnoniaksodaprozeß bei der Gasreinigung selbst in Anwendung zu bringen. So wird z. B. in der Patentschrift 371702, X-1. 26d vorgeschlagen, (las rohe Steinkohlengas mit einer starken Chlornatriumlösung zu waschen und diese mit Ammoniak gesättigte Salzlösung nachträglich mit überschüssiger Kohlensäure zu behandeln, doch ist dieses Verfahren, zumal für kleine Gaswerke, denen die Verwertung des anfallenden Gaswassers derzeit besonders große Schwierigkeiten bereitet, viel zu umständlich.
  • Die Aufgabe, das in den obengenannten Gasen enthaltene Ammoniak durch ein unmittelbares Waschverfahren in ein handelsfähiges Ammoniaksalz zu überführen, gelingt nun in sehr einfacher Weise, wenn man die rohen ammoniakhaltigen Gase nach der Abscheidung des Teers mit einer wässerigen Chlorcalciumlösung von mindestens 2o Prozent CaCI.,Gehalt wäscht. Die in den genannten Gasen stets in reichlicher Menge vorhandene Kohlensäure setzt sich mit dein Ammoniak heim Durchgang durch die ChlorcaIciumlösung in bekannter Weise in Chlorammonium um, wobei zugleich unlösliches Calciumkarbonat als Nebenprodukt erhalten wird. Versuche haben ergeben, daß diese Umsetzung restlos vor sich geht und daß dasgewaschene Gaspraktisch am moniakfrei ist. Ebenso hat sich gezeigt, daß es auf diese Weise gelingt, den Kalk aus der Waschlauge quantitativ auszufällen. Dieses Ergebnis war nicht vorauszusehen, denn man mußte in Anbetracht des Umstandes, daß in den genannten Gasen die Menge der Kohlensäure des Ammoniaks ganz beträchtlich übersteigt, erwarten, daß in der Hauptsache Calciumbikarbonat gebildet wird, das bekanntlich in Wasser ziemlich löslich ist und nur durch Kochen zu entfernen ist. Ein Kochen der Lösung konnte aber im vorliegenden Falle nicht in .rage kommen, da bei ioo° C das gebildete Chlorammonium durch Calciumkarbonat wieder -zersetzt wird, wobei wiederum Chlorcalcium und Ammoniumkarbonat zurückgebildet werden. Die Versuche hatten nun das überraschende Ergebnis, daß die Bildung von Calciumbikarbonat außerordentlich gering ist, selbst dann, wenn den Gasen, die an sich schon viel mehr Kohlensäure als Ammoniak enthalten, noch von außen Kohlensäure zugesetzt wird. In jedem Falle konnte eine glatte Umsetzung nach der Gleichung 2 NH, -f-- M + H=O -f- CaCI, - CaCO3 4 2 NH,C1 erzielt werden, einerlei, ob auf 2 Mol. Ammoniak nur i Mol. Kohlensäure zugegen war, oder ob die Menge der Kohlensäure bis zum i ofachen Betrag der Ammoniakmenge künstlich vergrößert wurde.
  • B e i s p i e 1 : 2 kg wasserfreies geschmolzenes Chlorcalcium werden in 81 Wasser gelöst, und diese Lösung "wird nach dem Erkalten in einen stehenden Ammoniakwäscher gefüllt. ',Nfan läßt das gekühlte und von Teer befreite Gas so lange durch den Wäscher hindurchgehen, bis eine Probe der Waschlauge auf _ttsatz von etwas Sodalösung nur noch eine schwache Trübung gibt. Man bringt die Waschlauge auf ein Filter oder eine Kutsche, saugt die Ammoniumchlorid1ösung ab und dampft sie bis zur beginnenden Kristallisation ein, wobei man zweckmäßig die Abhetze der Gaserzeugungsöfen als Wärmequelle benutzt. 2 kg 95 prozentiges Chlorcalcitim vermögen 58o- Ammoniak zu binden. Beträgt der =lminoniakgehalt des Gases 5,8 g je Kubikineter, so können mit obiger Lösung ioo cbm Gas von Ainnioniak gereinigt «-erden.
  • Es bereitet keine Schwierigkeiten, auch das heiße teerhaltige Gas mit warmer Chlorcalciumlösung zu waschen und so das Ammoniak vor der. Entteerung des Gases abzuscheiden. Der Vorteil des neuen Verfahrens gegenüber der bisherigen Arbeitsweise liegt darin, daß es mit einfachen und nur wenig Raum beanspruchenden Apparaten ausführbar ist, daß es fast keine Wartung erfordert und daß es die vorwiegend aus ausländischen Rohstoffen gewonnene Schwefelsäure entbehrlich macht. An Orten, die zu Ammoniaksodafabriken frachtgünstig liegen, wird man zur Herstellung der Waschlauge nicht festes Chlorcalcium, sondern die Ablaugen der Sodafabrikation benutzen, die zweckmäßig vorher auf einen Gehalt von 2o Prozent CaC1, gebracht werden.

Claims (3)

  1. PATEIT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung der bei der Entgasung und Vergasung von Kohle oder anderen Brennstoffen gewonnenen Rohgase oder sonstiger Gasgemische, die neben Ammoniak auch Kohlensäure enthalten, von Ammoniak unter gleichzeitiger Herstellung von Chlor animoniuni durch Waschen mit Chlorcalciumlösung, dadurch ge= kennzeichnet, daß man die gekühlten, von Teer befreiten Gase durch eine Chlorcalciumlösung von mindestens 2o Prozent Calciumchloridgehalt hindurchleitet, vom ausgefällten Calciumkarbonat abfiltr iert und die klare Lösung auf festes Chlorammonium eindampft.
  2. 2. Ausführungsforen des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die heißen Gase vor der Abscheidung des Teers durch starke Chlorcalciumlösung hindurchleitet, deren Temperatur oberhalb des Taupunktes der Gase, aber unterhalb ioo° liegt.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Auswaschung des Ammoniaks die chlorcalciumhaltigen Ablaugen der Ammoniaksodafabrikation verwendet, deren Gehalt an Chlorcalciuin vorher zweckmäßig auf etwa 2o Prozent gebracht wird.
DES64648D 1923-12-30 1923-12-30 Verfahren zur Reinigung der bei der Entgasung und Vergasung von Kohle oder anderen Brennstoffen gewonnenen Rohgase oder sonstiger Gasgemische Expired DE418109C (de)

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