DE271421C - - Google Patents
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- DE271421C DE271421C DE1912271421D DE271421DA DE271421C DE 271421 C DE271421 C DE 271421C DE 1912271421 D DE1912271421 D DE 1912271421D DE 271421D A DE271421D A DE 271421DA DE 271421 C DE271421 C DE 271421C
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- chlorammonium
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- coal
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/16—Halides of ammonium
- C01C1/164—Ammonium chloride
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Compounds Of Unknown Constitution (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
V^ 271421 KLASSE 12Λ-. GRUPPE^
von Kohle, Holz, Torf usw.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Mai 1912 ab.
Bei der trockenen Destillation von Kohle, Torf, Holz usw. fallen bei der fortschreitenden
Abkühlung des Gases Kondenswasser und Teer aus. Diese Bildung der Kondensate
beginnt schon in der Vorlage und setzt sich dann weiter fort, je nach der Abkühlung des
Gases.
Die noch bei höherer Temperatur mit dem Teer abfallenden Kondenswasser sind konzentriert
und enthalten bekanntlich in der Hauptsache fixe Ammoniaksalze, und von diesen bildet das Chlorammonium weitaus die Hauptmenge.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Verarbeitung dieser Kondenswasser hoher
Konzentration auf Chlorammonium. Zu diesem Zwecke werden die Kondenswasser zur Weiterverarbeitung auf Chlorammonium bei
einer so hohen Temperatur aus dem Betrieb herausgezogen, daß freies Ammoniak und die
flüchtigen Ammoniaksalze, wie kohlensaures Ammoniak und Schwefelammonium, noch nicht
verdichtet werden.
Die Verarbeitung dieser Kondenswasser auf Chlorammonium erfolgt unter Erhaltung des
in ihnen schon enthaltenen Chlorammoniums und Anreicherung desselben durch Umwandlung
der anderen darin enthaltenen Ammoniaksalze in Chlorammonium durch bekannte chemische Reaktionen unter Ausscheidung der
Destillation.
Welche Vorteile sich aus dem vorliegenden Verfahren gegenüber den bisher geübten Ver
in fahren, ζ. B. der von Lunge vorgeschlagenen Herstellung von Chlorammonium aus konzentriertem
Gaswasser, ergeben, ist leicht ersichtlich, wenn man bedenkt, daß schon die Destillation
der Kondenswasser bedeutende Mittel für Dampf und Kalk erfordert, daß dadurch
das Chlorammonium zersetzt wird und später durch Salzsäure1' wieder neu gebildet
werden muß, und daß schließlich große Mengen von kohlensaurem Ammoniak und Schwefelammonium
in das konzentrierte Gaswasser übergehen, die dann wieder durch Chlorcalcium in Chlorammonium umgewandelt werden
müssen.
Weitere Vorteile des vorliegenden Verfahrens sind die, daß in einem Gange ein durchaus
reines Chlorammonium erhalten werden kann, und daß die Nebenprodukte, wie Schwefel,
reine feinverteilte Kohle und eventuell verwertbare organische Produkte, erhalten werden
können.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist folgendes:
Die vom Teer befreiten starken Kondenswasser der heißen Destillationsgase werden
mit Salzsäure behandelt, um die außer dem Chlorammonium darin enthaltenen fixen Ammoniaksalze,
die durch Säure zersetzbar sind, Chlorammonium umzuwandeln. Gleich-
60
zeitig oder nachher wird die Lauge mit einem Oxydationsmittel, wie Luft, Salpetersäure,
Chlor, Superoxyd usw., behandelt, um das Eisen, welches in diesen Laugen hauptsäch-
65
lieh als Oxydul vorhanden ist, zu oxydieren und dadurch durch Ammoniak fällbar zu
machen.
Dann wird die Lauge von dem ausgefällten
Schwefel getrennt und mit einem Überschuß von Ammoniak bzw. teilweise Soda und dann
Ammoniak versetzt und dadurch Eisen, Tonerde usw. gefällt, von denen es durch Filtration
getrennt wird.
ίο Die Lauge enthält nun an Ammoniaksalzen
nur noch Chlorammonium in der Hauptsache und wenig fixe Ammoniaksalze, die mit Salzsäure
nicht zersetzt worden sind. Diese letzteren werden mit einer Lösung von Chlornatrium
auch in Chlorammonium umgesetzt, .;" und die Lauge, die das ganze Ammoniak
jetzt als Chlorammonium enthält, wird nun bis zur Kristallisation oder Trockne eingedampft.
Das erhaltene Salz ist ein Salmiak, der nur noch durch die geringen Mengen des Umsetzungssalzes, also neben Chlornatrium hauptsächlich
schwefelsaures Natron, dann aber in erheblichem Maße durch organische Verbindungen
verunreinigt ist.
Diese organischen Verbindungen lassen sich nun extrahieren, und man kann so einen
Salmiak gewinnen, der schon für gewisse Zwecke brauchbar ist.
Einen reinen Salmiak erhält man, wenn man das getrocknete, viele organische Verbindungen
enthaltende Salz oder auch das schon extrahierte der Sublimation in zweckmäßig konstruierten Gefäßen und je nach
dem Verwendungszweck einer Umkristallisation unterwirft.
Man kann auf diese Weise ein Chlorammonium in jeder gewünschten Reinheit herstellen.
Claims (1)
- Patent-An Spruch:Verfahren zur Herstellung von Chlorammonium aus den Gasen der trockenen Destillation von Kohle, Holz, Torf usw., dadurch gekennzeichnet, daß man das bekanntlich bei hoher Temperatur ausfallende Kondensationswasser mit Salzsäure und Alkali- oder Erdalkali Chloriden zur Überführung der Ammoniaksalze in Chlorammonium behandelt und dieses dann durch Eindampfen bis zur Kristallisation oder Trockne oder durch Sublimierung gewinnt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE271421T | 1912-05-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE271421C true DE271421C (de) |
Family
ID=32337435
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1912271421D Expired - Lifetime DE271421C (de) | 1912-05-30 | 1912-05-30 |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE271421C (de) |
FR (1) | FR457681A (de) |
GB (1) | GB191311312A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
RU2448045C2 (ru) * | 2010-07-06 | 2012-04-20 | Игорь Семенович Никандров | Способ получения хлористого аммония |
CN111661853A (zh) * | 2020-01-03 | 2020-09-15 | 宁夏云泰科技有限公司 | 一种工业氯化铵的生产工艺 |
-
1912
- 1912-05-30 DE DE1912271421D patent/DE271421C/de not_active Expired - Lifetime
-
1913
- 1913-05-09 FR FR457681D patent/FR457681A/fr not_active Expired
- 1913-05-14 GB GB191311312D patent/GB191311312A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB191311312A (en) | 1914-05-14 |
FR457681A (fr) | 1913-09-23 |
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