AT132384B - Verfahren zur Gewinnung von praktisch reinen Berylliumverbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von praktisch reinen Berylliumverbindungen.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 
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Die Erfindung bezieht sich auf die Trennung des Berylliumoxyds von Aluminiumoxyd und andern Metalloxyden aus solche enthaltenden Ausgangsmaterialien, insbesondere Beryll zur Reindarstellung von Berylliumoxyd und andern Berylliumverbindungen. 



   Nach den bisher bekannten Verfahren zur Aufschliessung   berylliumhaltiger   Ausgangsmaterialien ist man zumeist derart vorgegangen, dass man die Basen des vorhandenen Silikates in   säurelösliche   Verbindungen übergeführt hat, um so eine Trennung von Kieselsäure zu ermöglichen. Der Aufschluss erfolgte hiebei durch Erhitzen bzw. Schmelzen des feingepulverten Minerals mit   Alkali-oder Erdalkalioxyden, Erdalkali-oder Alkalikarbonaten   und nachfolgendem 
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 waren und die Kieselsäure in unlöslicher Form abgeschieden wurde. Als Ergebnis dieser Arbeitsweise erhielt man in allen Fällen eine wässerige Lösung. die ausser den Alkali-bzw. 



  Erdalkaliverbindungen das Beryllium in Gemeinschaft mit dem gesamten Aluminium, Eisen u. dgl. Verbindungen enthielt. Für die Weiterverarbeitung   dieser Lösungen auf Beryll   zur Gewinnung von Beryllverbindungen in reiner Form sind zahlreiche Methoden bekanntgeworden. 



  Keine derselben hat jedoch befriedigende Resultate geliefert. 



   Nach dem Verfahren der Erfindung gelingt es, Beryllium praktisch vollständig in einwan (lfreier Form, insbesondere von seinen Begleitelementen Aluminium und Eisen, zu trennen. Es wurde nämlich die   Beobachtung gemacht, dass   es durch Erhitzen von Beryll mit Verbindungen der Erdalkalien, gegebenenfalls im Gemisch mit Alkaliverbindungen in geeigneten   Verhältnisse) !   gelingt, ein Reaktionsprodukt zu erzeugen, in dem das   ursprünglich   im Beryll vorhanden 
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 Produkt mit   verdünnten     Säuren.   so bleibt das   Berylliumoxyd   und ein Teil der   Kieselsäure   ungelöst   zurück, während Aluminiumoxyd und etwa   sonst noch vorhandene Metalloxyde, wie 
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   Für die   Durchführung des Verfahrens   hat es sich als bedeutsam erwiesen. für den Aufschluss des   berylliumhaltigen   Ausgangsmaterials, insbesondere Beryll, z. B. mit   Kalziumoxyd, ein   Verhältnis von etwa 9 bis 13 Molekülen Erdalkalioxyd auf jedes Molekül Beryll zu beachten. 
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 zu können. So hat es   sieh gezeigt. dass bei einer Verwendung von   11 bis 12   Molekülen Kalzium-   oxyd die Menge des im Rückstand verbleibenden Berylliumoxydes durch ein Optimum geht. dieses bei einer   Erhöhung   des Verhältnisses   Kalziumoxyd zu Beryll   über 12 :   l   und   wesentuch   über 13 Moleküle hinaus praktisch kaum mehr brauchbare Resultate ergibt. 



   An Stelle von Kalziumoxyd können für den Aufschluss auch andere Erdalkaliverbindungen. sofern sie während der Erhitzung in Oxyd   übergehen. Verwendung finden.   Als solche Verbindungen kommen z. B. Karbonate. Hydroxyde. Nitrate, organische Salze, wie   Azetate der   alkalischen Erden, in Betracht. Gegebenenfalls kann man auch Mischungen dieser Verbindungen zur Anwendung bringen. Zur   Durchführung   des Aufschlusses erhitzt man das Gemisch z. B. auf Temperaturen von etwa 800 bis   1200    C. 
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 Oxyde, Hydroxyde oder Karbonate der Alkalien, z. B.

   Soda,   ersetzen.   Vorteilhaft bedient man sieh eines Gemisches von etwa 6   bis 30 Äquivalenten kalzinierter   Soda auf   6-18 Äquivalente     Erdkalioxyd bzw.-karbonat.   Von diesem Gemisch werden zweckmässig mehr als 15 Äquivalente 
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 materials verwendet, doch soll der Zusatz des Aufschlussmaterials zweckmässig nicht über 32-36 Äquivalente auf je ein Molekül Beryll hinausgehen, da sonst die Gefahr besteht, dass Beryllium bei der nachfolgenden   Säurebehandlung   mit in Lösung geht. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Zusatz von etwa   25   bis 30 Äquivalenten erwiesen. 



   In   Ausführung   des Aufschlusses hält man das Gemisch für   ungefähr 1-6 Stunden   auf der bereits obengenannten Temperatur von 800 bis   1200    C. Die für den Einzelfall erforderlichen günstigsten Erhitzungstemperaturen und-zeiten lassen sich unschwer durch Versuche ermitteln. Die Erhitzung kann indirekt in Muffeln oder Tiegelöfen oder direkt in   Schachtöfen.   Drehöfen oder Drehrohren oder durch Vermischen mit Kohle und Abbrand unter Luftzufuhr durchgeführt werden. 



   In dem so gewonnenen Aufschlussgemisch liegt das Beryllium in   säureschwerlöslicher   bzw. unlöslicher Form, wahrscheinlich als   Berylliumoxyd   vor und kann aus dem Sinterungsprodukt durch Herauslösen der in löslicher Form vorhandenen Aluminium-, Eisen-,   Kalzium- 11.   dgl. Verbindungen durch Behandlung mit geeigneten Säuren getrennt werden. Als geeignete Säuren kommen solche in Betracht. welche, wie z. B. Salzsäure, Salpetersäure, Essigsäure. 



  Ameisensäure u. dgl., die vorhandenen Aluminium-, Eisen-, Chrom-u. dgl. Verbindungen zu lösen imstande sind und sich nicht mit ihnen zu unlöslichen Verbindungen umsetzen.   Unge-   eignet sind danach beispielsweise Schwefelsäure, Flusssäure, Phosphorsäure, welche unlösliche Erdalkali-,   Aluminium-u. dgl. Verbindungen   bzw. Salze ergeben. 
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 gewählt, dass der in   Lösung   gehende Anteil der Kieselsäure keine Filtrationsschwierigkeiten bereitet, d. h. dass die gelöste   Kieselsäure   so verdünnt ist, dass die Lösung sich ohne Schwierigkeiten filtrieren lässt und nicht gallertartig erstarrt. So hat sich z. B. eine Salzsäure von 7 bis 10% als besonders geeignet erwiesen.

   Bei höheren Säurekonzentrationen scheidet sich   Kieselsäure   in Gallertform aus, so dass sich die   Lösung nicht   oder nur mit grossen Schwierigkeiten filtrieren lässt. 



   Der bei der Behandlung mit Säure unlöslich gebliebene nückstand wird sodann zur Entfernung der Kieselsäure und zur Gewinnung des Berylliums in an sich bekannter Weise behandelt, z. B. derart. dass man den Rückstand mit Kohle mischt und chloriert und das dabei entstehende Siliziumchlorid und Berylliumchlorid fraktioniert auffängt. Man kann auch den Rückstand mit konzentrierter Schwefelsäure behandeln, wobei sich das Berylliumoxyd in Sulfat umwandelt, welches mit Wasser extrahiert werden kann, während die   Kieselsäure   als   Rückstand   verbleibt.

   Auch kann man den Rückstand nach dem bekannten Hegelund-Verfahren in entsprechender Weise mit Pyrit und Kohle mischen und erhitzen.   Schliesslich   kann man auch das Gemisch mit organischen Säuren   behandeln   und die sieh bildenden organischen Salze des Berylliums abdestillieren. 



   Beispiele :
1. Man erhitzt 540 g Beryll (= 1 Molekül) im Gemisch mit 1100g Kalziumkarbonat   (= 11 Moleküle) während   zwei Stunden auf   12000 C.   Das Reaktionsprodukt wird gepulvert und in einen Überschuss von   7O/oiger Salzsäure   eingetragen. Der verbleibende   Rückstand wird   abfiltriert. Es werden erhalten: ein Rückstand von   91-ag,   der praktisch aus   Berylliumoxyd   und Kieselsäure mit etwa   610/0     BeO   besteht. Dieser   Rückstand   wird mit konzentrierter Schwefelsäure in der Hitze behandelt. wobei das   BeO   in Berylliumsulfat übergeht. welches durch Auslaugen mit Wasser von der   Kieselsäure   getrennt wird.

   Aus der Berylliumsulfatlösung erhält man das Berylliumhydroxyd durch Fällen mit Alkali bzw. Ammoniak. Nach dem Abfil- 
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 gewesen, was einer Ausbeute von 85% entspricht. 



   2. 1080g Beryll mit einem Gehalt von 11% Berylliumoxyd werden mit einem   Gemisch   von 1060g Soda und 1800g kohlensaurem Kalk auf ungefähr 1000  erhitzt und zwei bis drei Stunden auf dieser Temperatur gehalten. 2'04 ky des   Glühproduktes   wurden mit 40 Litern einer Salzsäure von etwa   6-7% HC1   eine Stunde lang gerührt und der ungelöst bleibende Anteil abfiltriert. Es verblieben   223 y   eines Gemisches, das aus Kieselsäure und   Berylloxyd   bestand. Dieses Gemisch wurde mit 240   Cil/3   konzentrierter Schwefelsäure angerührt und so lange erhitzt, bis die Schwefelsäure anfing zu rauchen.

   Das Reaktionsprodukt, das nunmehr aus   Berylliumsulfat   und Kieselsäure bestand, wurde in Wasser eingetragen, gekocht und die   Berylliumsulfatlösung   von der Kieselsäure durch Filtration getrennt. Aus der Lösung wurden 
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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Gewinnung von praktisch reinen Berylliumverbindungen durch Abtrennung des Berylliumoxydes von Aluminiumoxyd und Eisenoxyd in Gegenwart von Kieselsäure mittels Glühen berylliumhaltiger Ausgangsmaterialien mit Alkali-oder Erdalkaliverbindungen und Auflösen des Glühproduktes mit Säuren, dadurch gekennzeichnet, dass man die Ausgangsmaterialien mit solchen Mengen an Erdalkalioxyd bzw. solches bildenden Substanzen, z. B. Karbonaten, EMI3.1 übergeht, das Glühprodukt mit Säuren behandelt, welche mit den vorhandenen Aluminium-, Kalzium-u. dgl. Verbindungen unlösliche Salze nicht zu bilden vermögen, und aus dem in der Säure ungelöst bleibendem Gemisch von Kieselsäure und Berylliumoxyd das letztere in bekannter Weise abtrennt.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man für den Aufschluss ein Verhältnis von Erdalkalioxyd bzw. Erdalkalioxyd bildenden Verbindungen zu Beryll bzw. berylliumhaltigen Ausgangsmaterial, wie etwa 9-13 Moleküle Kalziumoxyd auf je 1 Molekül Beryll, oder berylliumhaltigen Minerals wählt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Teil der Erdalkaliverbindungen durch Alkalikarbonat-,-oxyde oder-hydroxyde ersetzt, wobei man zweckmässig ein Verhältnis von etwa 6 bis 18 Äquivalenten Erdalkaliverbindungen auf etwa 6-20 Äquivalente Alkaliverhindungen wählt, und von einem derartigen Gemisch etwa 15-36 Äquivalente, vorteilhaft 25-30 auf je ein Molekül Beryll, zur Anwendung bringt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Konzentration der zum Auslaugen dienenden Säuren derart wählt, dass eine Ausscheidung der Kieselsäure in der Lösung nicht stattfindet z. B. bei Salzsäure 7 -10%.
AT132384D 1931-07-31 1931-07-31 Verfahren zur Gewinnung von praktisch reinen Berylliumverbindungen. AT132384B (de)

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