AT114186B - Verfahren zur Herstellung von Tonerde unter gleichzeitiger Gewinnung von Salzsäure und Alkaliverbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Tonerde unter gleichzeitiger Gewinnung von Salzsäure und Alkaliverbindungen.

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AT114186B
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  Verfahren zur   Herstellung   von Tonerde unter gleichzeitiger Gewinnung von Salzsäure . und Alkaliverbindungen. 



   Die vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Ton, Phonolitli, Leucit oder ähnlichen Ausgangsmaterialien unter gleichzeitiger Gewinnung von Salzsäure und Alkaliverbindungen. 



   Das Verfahren wird bei Verwendung von Ton in folgender Weise ausgeübt. Ton wird in Schwefel- 
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 auf etwa   7000 erhitzt. Hiebei   hat sich herausgestellt, dass man die besten Umsetzungen erzielt, wenn man die Erhitzung und Zerlegung im Gleichstrom der Heizgase und des zu behandelnden Materials, z. B. im Drehrohrofen, vornimmt. Dann setzt man dem Sinterprodukt eine entsprechende Menge Reduktionskohle zu und erhitzt, zweckmässig im Drehrohrofen, auf zirka   1000 .   Die Tonerde bildet mit dem einen Teil des Sulfats Aluminat, während der Rest in Sehwefelnatrium mit mehr oder weniger Soda verwandelt wird. Die Schmelze wird gelaugt und von der überschüssigen Kohle und sonstigen Rückständen getrennt. 



   Einen Teil des Schwefelnatriums kann man vorteilhaft vor der Zersetzung des Aluminats durch Kristallisation entfernen und alsdann die Tonerde mit Schwefelwasserstoff oder Kohlensäure ausfällen bzw. ausrühren. Das Ausrühren der Tonerde wird beschleunigt und quantitativer gestaltet, wenn man in die Aluminatlösung Schwefelwasserstoff, Kohlensäure oder beide Gase zusammen solange einleitet, bis eine Abscheidung der Tonerde beginnt, die als Impfstoff wirkt. Nachdem man, wie schon oben erwähnt, zirka 40% des Schwefelnatriums hat auskristallisieren lassen, wird die nun an Tonerde relativ reichere Lösung mit Schwefelwasserstoff behandelt. Hiebei wird so lange Schwefelwasserstoff zugeleitet, 
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 zusammen. 



   Die mit Hilfe von Schwefelwasserstoff weitgehend von Tonerde befreite Lauge wird eingedampft, wodurch weitere Mengen Schwefelnatrium gewonnen werden können. Im ganzen erhält man so 80 bis 85% des gesamten   Sohwefelnatriums   in gut kristallisierter Beschaffenheit. Die Mutterlauge kann zum Laugen neuer Schmelzen benutzt werden, oder man verarbeitet sie mit Kohlensäure über Bikarbonat auf Soda. 



   An Stelle von Schwefelnatrium lässt sich das Verfahren auch direkt auf Gewinnung von Soda einstellen, wenn man die   Aluminat-Schwefelnatriumlösung   von vornherein, d. h. ohne Auskristallisierenlassen von   Nazis   mit Kohlensäure behandelt, wobei die Soda als Bikarbonat abgeschieden wird. Die Endlauge kann neuerdings zum Lösen von Reduktionsprodukten verwendet werden. 



   Man kann auch in der Weise verfahren, dass man beim Lösen der   Aluminat-Schwefelnatrium-   
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 zweckmässig in der Endlauge, die nach dem Ausfällen bzw. Ausrühren der Tonerde verbleibt. 



   Weiter wurde gefunden, dass man, bezogen auf das angewandte Alkali die dreifache Menge Tonerde gegenüber vorerwähntem Verfahren gewinnen kann, wenn man wie folgt verfährt : Man löst zunächst Tonerde oder tonerdehaltige Materialien nebeneinander in Salzsäure und Schwefelsäure oder in einem Gemisch beider. Zweckmässig wählt man das Verhältnis der Säuren so, dass ein Teil Tonerde mit   Schwefelsäure und   zwei Teile mit Salzsäure gelöst werden. Die Reaktion verläuft, wenn man von   ! s. B.   Ton ausgeht, und eine Mischung von   Schwefelsäure   und Salzsäure verarbeiten will, nach folgender Gleichung : 
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 Die Lösung wird zwecks Trennung von der Kieselsäure filtriert, mit einer der   SchweÎelsäure entspreehendel1   Menge NaCl versetzt und eingedampft.

   Alsdann erhitzt man auf zirka 600 bis 800 ,   zweckmässig   im 

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 Gleichstrom, wobei die Reaktion nach folgender Gleichung verläuft : 
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Das Gemisch von Tonerde (Eisenoxyd) und Sulfat wird dann zweckmässig in an sieh bekannter Weise unter Zugabe von Kohle zur Bildung von Aluminat auf 800 bis   1100  erhitzt.   Die Schmelze wird 
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 säure bzw. Schwefelwasserstoff gefällt. Die Sodalösung kann auf Soda oder nach der Kaustizierung mit Kalk auf Ätznatron verarbeitet werden. 



   Das Verfahren ist nicht streng an die oben ausgeführten Verhältnisse gebunden. So kann man beispielsweise die   Aufschliessung   des Tons so leiten, dass die   Aufschlusslösung   basisch wird, d. h. dass mehr Tonerde in Form von basischem Salz in Lösung geht, als der aufgewandten Säuremenge entspricht. 



  Gemäss Gleichung 2 und 3 wird hiedurch an Salzsäure gespart, während naturgemäss der Aufwand an Schwefelsäure zwangsläufig von dem Äquivalent   NaCl   abhängig ist. Man erzielt hiebei den Vorteil, dass man mehr Tonerde in Lösung bringt, als der aufgewandten Säuremenge entspricht. Auch kann man die Mengenverhältnisse von Salzsäure,   Schwefelsäure   und Alkalichlorid variieren und das letztere (Alkalichlorid), falls man weniger Schwefelsäure verwendet, durch entsprechende Mengen Alkalisulfat ersetzen. Man kann ferner die Tonerde, die bei der   Zersetzung des Aluminiumehlorids   (siehe Gleiehung 3) entsteht und durch Umsetzung mit Sulfat und Kohle in Aluminat übergeführt werden soll, teilweise 
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   Aufschluss,   der bei der thermischen Zersetzung Tonerde ergibt, durch Bauxit od. dgl.

   Verbindungen ersetzen. 



   Das Verfahren hat den technischen und wirtschaftlichen Vorteil, dass man aus billigen Ausgangsmaterialien in einer einfachen Apparatur und mit geringem Aufwand an Löhnen und Brennstoff neben Tonerde Salzsäure und hochwertige Alkaliverbindungen gewinnen kann. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Ton oder andern tonerdehaltigen Rohstoffen unter Gewinnung von Salzsäure und hochwertigen Alkaliverbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man das tonerdehaltige Ausgangsmaterial in Schwefelsäure löst, die Lösung nach Trennung vom Un-   gelösten   mit Alkaliehlorid versetzt, auf zirka 700  zur Abtreibung der Salzsäure erhitzt, das Sinterprodukt mit Kohle vermischt und ohne Zuführung von Wasserdampf bei zirka   10000 reduziert zwecks   Bildung von Aluminat, Natriumsulfid und Soda und aus der Lösung dieser Schmelze durch Fällung oder Ausrühren die Tonerde von den Alkaliverbindungen trennt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man vor dem Ausrühren der Tonerde die Lauge mit Schwefelwasserstoff oder Kohlensäure oder beiden Gasen zusammen bis zur beginnenden Ausscheidung der Tonerde behandelt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man aus der Lösung des Reduktionsproduktes fast das gesamte Schwefelnatrium zur Kristallisation bringt und dann erst die Abscheidung der Tonerde vornimmt.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man aus der AluminatSchwefelnatriumlösung die Tonerde mit Kohlensäure fällt, die Soda als Bikarbonat abscheidet und die Endlauge neuerdings zum Lösen von Reduktionsprodukten verwendet.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dahin abgeändert, dass man Ton oder tonerdehaltige Materialien nebeneinander mit Salzsäure und Schwefelsäure oder direkt mit einem Gemisch von beiden EMI2.4 soviel Alkaliehlorid als der Schwefelsäure entspricht, auf 600 bis 8000 zwecks Austreibung der Salzsäure erhitzt und darauf die molekulare Mischung von Sulfat und Tonerde (1 : 1) unter Zusatz von Kohle auf 800 bis 1100 bringt und dann auf Tonerde und Alkalisalze verarbeitet.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Aufschliessung des Tones bzw. des ton ? rdehaltigen Materials so leitet, dass die Aufsehlusslösung basisch wird.
    7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die Schwefelsäure und das Alkalichlorid ganz oder teilweise durch Alkalisulfat ersetzt.
    8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die salzsaure Tonauf- schlusslösung ganz oder teilweise durch Bauxit od. dgl. Verbindungen ersetzt.
    9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man zwecks Abspaltung der EMI2.5
AT114186D 1926-08-21 1927-07-13 Verfahren zur Herstellung von Tonerde unter gleichzeitiger Gewinnung von Salzsäure und Alkaliverbindungen. AT114186B (de)

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