DE973884C - Verfahren zum kontinuierlichen Regenerieren von Beizablaugen - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen Regenerieren von Beizablaugen

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DE973884C
DE973884C DER9242A DER0009242A DE973884C DE 973884 C DE973884 C DE 973884C DE R9242 A DER9242 A DE R9242A DE R0009242 A DER0009242 A DE R0009242A DE 973884 C DE973884 C DE 973884C
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Germany
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iron
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DER9242A
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Othmar Dipl-Ing Ruthner
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
    • C23G1/36Regeneration of waste pickling liquors

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Compounds Of Iron (AREA)

Description

  • Verfahren zum kontinuierlichen Regenerieren von Beizablaugen Die industriellen Betriebe der Stahl- und Eisenbearbeitung sind zumeist mit Beizereien kombiniert. Die Aufarbeitung der in diesen Betrieben anfallenden Beizabwässer stellt ein wirtschaftliches Problem erster Ordnung dar. Zu seiner Lösung sind neben dem einfachsten, aber unwirtschaftlichsten und auch wegen der Abwasserfrage am wenigsten geeigneten Weg des Neutralisierens der Beizablaugen, Ausfällung des Eisens und Abfliessenlassen in den Vorfluter noch folgende Wege prinzipiell möglich und zum Teil auch schon beschritten worden: Auskristallisieren von Eisensulfat-Heptahydrat in Kühlvorrichtungen und Rufschärfen der so von Eisen befreiten Abbeize, weiteres Eindampfen der Abbeize bis zum Ausfällen von Eisensulfat-Monoliydrat und Rufschärfen mit Schwefelsäure. In allen diesen Fällen geht zumindest die mit dem Eisen verbundene Schwefelsäure verloren. Ein vollständiger Kreislauf der Schwefelsäure ist auf diesem Wege nicht möglich. Ein derartiger Verlust kann offensichtlich nur vermieden werden, wenn es möglich ist, die beim Beizen verbrauchte, an Eisensulfat gebundene und die freie Schwefelsäure im Kreislauf restlos wiederzugewinnen. Es ist bereits ein derartiger Vorschlag gemacht worden, bei welchem das gewonnene Eisensulfat-Monohydrat mit Kohle und Bindemittel in Form von Sinterlingen geröstet und das erhaltene SO, in einer Schwefelsäure-Kontaktanlage zu Schwefelsäure verarbeitet wird. Es ist klar, daß die umfangreiche Investition einer kompletten Kontakt-Schwefelsäurefabrik nur bei allergrößten Umsätzen wirtschaftlich diskutabel ist. Auch die direkte Umsetzung ausgefällten Eisen(II)-sulfates auf Schwefelsäure ist schon vorgeschlagen worden.
  • Zum bekannten Stand der Technik gehören ferner jene Verfahren zur Aufarbeitung salzsaurer Abfallbeizen, bei denen durch Einengung von Beizlaugenrückstand gewonnene Eisenchloridschmelze in dünner Schicht auf einer rotglühenden Fläche überhitztem Wasserdampf ausgesetzt wird, wodurch eine Umsetzung in Eisenoxyd und Salzsäure erfolgt. Eine kontinuierliche Verfahrensführung ist bei diesem bekannten Prozeß schon deswegen nicht möglich, weil er ein Eindampfen der Beizablaugen nicht nur bis zum völligen Austreiben der Flüssigkeit, sondern sogar darüber hinaus ein Erhitzen des Rückstandes bis zum Schmelzen des Eisenchlorids voraussetzt.
  • Das Verfahren, welches den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet, geht einen wesentlich anderen Weg als die genannten, zum Stande der Technik gehörenden Verfahren. Die schwierige Röstung des Eisensulfats wird danach dadurch umgangen, daß es erfindungsgemäß durch Einwirkung von H Cl-Gas in das leicht röstbare Eisenchlorid umgesetzt wird, welches die zur Umsetzung erforderliche H Cl beim Rösten in Gegenwart von Wasserdampf wieder hergibt. Es gelingt dadurch auf wesentlich einfacherem Wege die Erzeugung von Schwefelsäure und Eisen(II, III)-oxyd.
  • Selbstverständlich ist dieses Verfahren nicht nur für schwefelsaure Beizablaugen anwendbar, sondern auch auf salzsaure sowie Gemische von salz- und schwefelsauren Beizlaugen. Die Möglichkeit, die für die Umwandlung der Eisensalze in Eisen(II)-chlorid verwendete H Cl ohne Verlust im Kreislauf zu führen und die Beizsäure selbst praktisch vollständig zu erhalten bzw. zu regenerieren, ist nicht daran gebunden, ob die Beizsäure H Cl, H. S 04 oder ein Gemisch dieser beiden Säuren ist.
  • Die Gewinnung von Eisen(II)-chlorid aus Beizablaugen beruht also, wie es an sich bekannt ist, darauf, daß beim Einleiten von Chlorwasserstoff in eine Eisensalzlösung nach Sättigung der Lösung mit Chlorwasserstoff das Löslichkeitsprodukt von Eisen(II)-chlorid so weit herabgedrückt wird, daß dieses in kristallisierter Form ausfällt; diese Ausfällung von Eisen(II)-chlorid erfolgt auch bei gleichzeitiger Anwesenheit von Sulfationen oder anderen Anionen. Bei Verwendung einer schwefelsauren Beize als Ausgangsmaterial ist es zweckmäßig, zunächst durch Abkühlung der Lösung Eisensulfathydrate in kristallisierter Form abzuscheiden. Die Umsetzung des Chlorwasserstoffs mit Eisensulfat zu Eisen(II)-chlorid wird in diesem Fall begünstigt, wenn kein weiteres Wasser vorhanden ist, als im Kristallwasser der Eisensulfathydrate bereits vorliegt. Ein anderer günstiger Faktor ist die Anwendung von Chlorwasserstoff unter Druck.
  • Das entstandene Eisen(II)-chlorid wird in der folgenden zweiten Reaktionsstufe mit Wasserdampf bei einer Temperatur von q.oo bis 500°C in an sich bekannter Weise zu Eisenoxyd und Chlorwasserstoff zerlegt, der Chlorwasserstoff wiedergewonnen und zur neuerlichen Fällung von Eisen(II)-chlorid aus Geizlauge verwendet. Es liegt somit ein geschlossener Chlorwasserstoffkreislauf vor.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Zerlegung des Eisen(II)-chlorids das Kristallwasser des Salzes herangezogen, indem man das Eisen(II)-chlorid in einen geeigneten Reaktionsofen bringt und die Temperatur steigert. Nach einer zwischen ioo und i5o°C liegenden Trocknungsperiode erfolgt dann die Reaktion bei 40o bis 60o° C, gegebenenfalls bei gleichzeitiger Luftzufuhr. Da die Zerlegung des Eisen(II)-chlorids mit Wasserdampf nicht immer im stöchiometrischen Verhältnis erfolgt, d. h. nicht die gesamte Wasserdampfmenge zur Reaktion verbraucht wird, wird der entstandene Chlorwasserstoff getrocknet; vorzugsweise erfolgt dies durch Einleiten in konzentrierte Schwefelsäure. Eine vollständige Trocknung erzielt man durch Wiederholung der Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure. Die durch mehrmalige Verwendung verdünnte Schwefelsäure wird sodann in einer Konzentrationsanlage vom Wasser befreit und dieses gegebenenfalls dem Reaktionsprozeß wieder zugeleitet.
  • Im folgenden Ausführungsbeispiel wird die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weiter erläutert Aus einer schwefelsauren Beizablauge werden durch Abkühlung Eisensulfathydrate ausgeschieden, diese abgetrennt und nach entsprechender Vortrocknung in kIydrate mit geringerem Wassergehalt umgewandelt. Bei der Behandlung dieser Eisensulfathydrate mit Chlorwasserstoff entsteht neben Schwefelsäure kristallisiertes Eisen(II)-chlorid. Das Eisen(II)-chlorid wird sodann zwecks Reinigung umkristallisiert und nach entsprechender Granulierung in einen Reaktionsofen gebracht. In diesem Ofen wird Eisen(II)-chlorid mit Wasserdampf bei einer Temperatur von 450°C zu Eisenoxyd und Chlorwasserstoff zerlegt. Der heiße Chlorwasserstoff wird im Gegenstrom zwecks Wärmeaustausch gegen den Wasserdampf geführt und anschließend in einem Waschturm mit konzentrierter Schwefelsäure behandelt. Das trockene Chlorwasserstoffgas wird sodann zurückgeführt zur neuerlichen Bildung von Eisen(II)-chlorid, während die wasserhältige Schwefelsäure in einer Konzentrationsanlage durch Erhitzen vom Wasser befreit wird. Das Wasser verläßt dampfförmig die Konzentrationsanlage und gelangt über die erwähnten Wärmeaustauscher wieder zum Reaktionsofen.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum kontinuierlichen Regenerieren von Beizablaugen bei gleichzeitiger Gewinnung von Eisen(II, III)-oxyd, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Beizablauge gelösten oder aus der Beizablauge vorzugsweise durch Abkühlen auskristallisierten Eisensalze mittels Chlorwasserstoff zu kristallisiertem Eisen(II)-chlorid umgesetzt werden und daß das Eisen(II)-chlorid mit Wasserdampf zu Eisenoxyd und Chlorwasserstoff zerlegt wird, wobei der Chlorwasserstoff im Kreislauf geführt und zur neuerlichen Umsetzung mit in Beizablaugen angereicherten Eisensalzen verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Chlorwasserstoff unter Druck verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bei der Zerlegung des Eisen(II)-chlorids entstehende Chlorwasserstoff mit konzentrierter Schwefelsäure getrocknet, das dabei von der Schwefelsäure aufgenommene Wasser nach Passieren einer Konzentrationsanlage von der Schwefelsäure getrennt und das Wasser neuerlich zur Zerlegung der Eisensalze verwendet wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB zur Zerlegung des kristallisierten Eisenchlorids das als Kristallwasser vorhandene Wasser herangezogen wird, indem das Salz bis zu einer Temperatur von 4.0o bis 6oo°C erhitzt wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daB durch Wärmeaustauscher der Wärmeinhalt des abströmenden Chlorwasserstoffgases auf den zuströmenden Wasserdampf übertragen wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 3, q. und 5, dadurch gekennzeichnet, daB die Zerlegung des Eisenchlorids unter gleichzeitiger Luftzufuhr erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: »Metalloberfläche«, 1948, S. 273 bis 275; »The Iron Ageu, 1948, S. 6o bis 66; »Chemical Engineering, S. 118 bis 12o.
DER9242A 1951-07-11 1952-06-12 Verfahren zum kontinuierlichen Regenerieren von Beizablaugen Expired DE973884C (de)

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