DE413338C - Bleichen von festen organischen Stoffen - Google Patents

Bleichen von festen organischen Stoffen

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DE413338C
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DEH94133D
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Professor Dr Ernst Murmann
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STEFAN KAESZ DR
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/20Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen
    • D06L4/22Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents
    • D06L4/24Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which contain halogen using inorganic agents using chlorites or chlorine dioxide

Description

  • Bleichen von festen organischen Stoffen. Durch die wissenschaftlichen Forschungen der letzten Jahre ist es bekannt geworden, daß Chlordioxyd manche Körperklassen, besonders solche, welche alkoholische Hy droxylgruppen oder Aminosäuren enthalten, nicht verändert, hingegen auf andere Körperklassen.. wie z. B. gewisse Farbstoffe, eine energisch zerstörende Wirkung ausübt. Nun bestehen die dem Pflanzenreich entstammenden Faser- und Gewebstoffe zum allergrößten Teil aus Verbindungen, die solche Gruppen ent: halten und daher vorn Chlordioxyd fast- gar nicht angegriffen werden, wogegen die in geringer Menge vorhandenen gelben, grauen oder braunen Farbstoffe durch dieses Gas meist sehr rasch zerstört werden. Auf diese Umstände ist das vorliegende Verfahren gegründet, das darin besteht, daß feste organische Stoffe, insbesondere Geweb- und andere Pflanzenstoffe sowie Zellulosearten mit gasförmigem Chlordioxyd oder einer Lösung von Chlordioxyd behandelt werden.
  • Die Wirkung der bekannten Bleichflüssigkeiten, die Salze der unterchlorigen Säure enthalten, beruht auf der Abspaltung von freiem Chlor und Sauerstoff. Diese beiden Elemente zerstören jedoch nicht nur die unerwünschten Begleitstoffe (Farbstoffe), sondern greifen auch die zu bleichenden Körper selbst an. Chlordioxyd wirkt dagegen als Chlorsauerstoffverbindung ohne Zerfall in die Komponenten. Eine Hydrolyse findet in wässeriger oder saurer Lösung nicht statt.
  • Die Darstellung des Chlordioxyd geschieht nach den bekannten Verfahren, z. B. durch Einwirkung von Schwefelsäure oder von Oxalsäure auf Kaliumchlorat. In diesem letzteren Falle wird das Chlordioxyd sehr rein und mit Kohlensäure gemischt erhalten, wodurch die Explosionsgefahr aufgehoben ist. Doch läßt sich dasselbe auch beim Arbeiten mit Schwefelsäure durch Beimischung eines anderen geeigneten Gases (wie etwa von Kohlensäure oder Stickstoff) erreichen, sei es, daß man gleichzeitig Karbonate zersetzt oder fertiges Gas zuleitet.
  • Es ist für das Wesen des Verfahrens ohne Bedeutung, ob die zu bleichenden Stoffe mit gasförmigem Chlordioxyd oder mit einer wässerigen Lösung des Gases behandelt werden. Durch Lüften oder Auswaschen wird das, überschüssige Chlordioxyd wieder entfernt;.
  • Um Verluste an dem ziemlich teuren Chlordioxyd zu vermeiden, -müssen die Lösungen neutral oder besser schwach sauer sein.
  • Es kommt häufig vor, daß ein winziger Teil der Farbstoffe dem Chlordioxyd Widerstand leistet und daher zur völligen Bleichung noch ein anderes gebräuchliches Bleichmittel herangezogen werden muß, wie z. B. Chlor oder Permanganat und schweflige Säure, `N,7as-$erstoffsuperoxyd o. dgl. Jedenfalls bietet aber die Unempfindlichkeit der Faser gegenüber dem Chlordioxyd im Gegensatz zu der bekannten Chlorbleiche den Vorteil, daß, diese unverändert bleibt, auch wenn das Chlordioxyd im überschuß angewendet wurde oder die Einwirkung zu lange dauerte.
  • Ausführungsbeispiel: Rohbaumwolle oder daraus hergestelltes Gewebe werden wie üblich gewaschen und dann im Wasser verteilt, worauf man so viel Chlordioxyd einleitet, daß etwa 6o bis 8o g auf i kg Baumwolle kommen. Darauf erwärmt man mäßig (auf etwa 4o') und läßt die Einwirkung unter öfterem Bewegen der Masse mehrere Stunden lang andauern. Arbeitet man bei Zimmertemperatur, so dauert die Behandlung einen Tag. Schließlich wird ausgewaschen, und wenn die völlige Weiße noch nicht erreicht ist, mit Permanganat durch mehrere Stunden bis zum Verschwinden der roten Farbe digeriert und dann das ausgeschiedene Mangansuperoxydhydrat durch schweflige Säureentfernt und ausgewaschen. Statt dessen kann auch irgendein anderes gebräuchliches Bleichmittel zu einer solchen Nachbehandlung verwendet werden.
  • i kg Jute braucht mindestens 15 g Chlordioxyd bis zur Erreichung eines semmelbraunen Farbtones, der nur durch Permanganat oder Chlor entfernt werden kann; Hanf verhält sich fast ebenso wie Jute, ähnlich auch Flachs.

Claims (1)

  1. P ATENT-AN SPRUCH: Bleichen von festen organischen Stoffen, besonders Geweb- und anderen Pflanzenstoffen sowie Zellulosearten, dadurch Zekennzeichnet, daß diese Stoffe mit gasförmigem Chlordioxyd oder einer wässerigen Lösung von Chlordioxyd behandelt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE938501C (de) * 1942-04-02 1956-02-02 Degussa Verfahren zum Bleichen von Wachsen, wachsartigen Stoffen, Fetten und OElen

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