DE4116497A1 - Fadenliefervorrichtung - Google Patents
FadenliefervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fadenliefervorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung.
Bei Faden verbrauchenden Einrichtungen, z. B. Textilmaschinen, insbesondere Strick
maschinen, ist es häufig erwüscht, faden-, strang-, band- oder drahtförmige Materialien od.
dgl., die nachfolgend kurz als Fäden bezeichnet werden, wahlweise permanent oder
intermittierend zuzuführen (DE-PS 29 39 803, US-PS 34 18 813, US-PS 40 27 405). Als
Fadenliefervorrichtungen werden dabei hauptsächlich sogenannte Bandfournisseure
verwendet, die eine drehbare Fadentrommel aufweisen, die einen ersten Umfangsabschnitt,
der mit einem als Riemen ausgebildeten Zuführ- und Transportband in Berührung ist, und
einen zweiten, vom Zuführ- und Transportband freien Umfangsabschnitt enthält. Ist der
Faden daher zwischen dem ersten Umfangsabschnitt und dem Zuführband angeordnet,
dann wird er zwangsweise und permanent mit einer der Umfangsgeschwindigkeit der
Fadentrommel bzw. der Transportgeschwindigkeit des Zuführbandes entsprechenden
Geschwindigkeit zugeführt (positive Fadenzufuhr). Ist der Faden dagegen auf dem zweiten
Umfangsabschnitt angeordnet, dann wird er nur immer dann transportiert, wenn von der
Faden verarbeitenden Einrichtung ein Zug auf ihn ausgeübt wird (intermittierende
Fadenzufuhr). Zur Auswahl der gewünschten Lieferart ist dem Faden ein manuell oder
automatisch, insbesondere mustergemäß betätigbares, einstellbares Fadenleitelement
zugeordnet, das mit einer mechanisch oder elektromagnetisch wirkenden Steuervorrichtung
gekoppelt sein kann und den Faden wahlweise auf dem ersten oder zweiten Um
fangsabschnitt anordnet. Bandfournisseure dieser Art bringen jedoch zwei entscheidende
Nachteile mit sich, die insbesondere bei ihrer Anwendung an Strickmaschinen nicht
akzeptabel sind.
Der erste Nachteil besteht darin, daß der Faden bei intermittierender Zufuhr unmittelbar
von einer Vorratsspule od. dgl. abgezogen wird und daher nur dann mit einer vergleichs
weise großen Mindestspannung zugeführt werden kann. Diese ist einerseits von der Zahl der
zwischen der Fadenliefervorrichtung und der Vorratsspule befindlichen Umlenkstellen und
andererseits von unvermeidlichen, durch die Anwendung der Vorratsspule bedingten
Spannungsschwankungen abhängig und ergibt sich mehr oder weniger zufällig. Da bei
intermittierender Fadenzufuhr keine wirksame Liefervorrichtung vorhanden ist, ergeben
sich bei dieser Zuführungsart unvermeidbare Spannungsschwankungen im Faden.
Der zweite Nachteil besteht darin, daß ein sicherer Wechsel von positiver auf inter
mittierende Fadenzufuhr und umgekehrt voraussetzt, daß das Zuführband und der Faden
auf einem nur kleinen Teil des Umfangs mit der Mantelfläche der Fadentrommel in
Berührung sind. Daher ist es kaum möglich, die positive Fadenzufuhr ohne jeden Schlupf
zwischen der Fadentrommel und dem Zuführband zu realisieren, so daß auch bei der
positiven Fadenzufuhr unterschiedliche Fadenspannungen unvermeidlich sind.
Die beiden zuletzt genannten Nachteile treten bei Fadenliefervorrichtungen der eingangs
bezeichneten Gattung, sogenannten Speicherfournisseuren, nicht auf. Bekannte Fadenliefer
vorrichtungen dieser Art (DE-PS 17 60 600 oder DE-PS 23 12 267) weisen zwar auch ein
Fadenleitelement auf, das dem Zweck dient, den Faden wahlweise mit einer seiner
Aufwickelgeschwindigkeit auf die Speichertrommel genau entsprechenden Geschwindigkeit
und im wesentlichen tangential wieder von dieser abzuwickeln (positive Fadenzufuhr) oder
mit einer vom Fadenverbrauch in der Einrichtung abhängigen Geschwindigkeit über den
unteren Rand der Speichertrommel und im wesentlichen axial, d. h. über Kopf abzuziehen
(intermittierende Fadenzufuhr). Bei derartigen Fadenliefervorrichtungen kann das Faden
leitelement aber nur manuell in die eine oder andere Stellung bewegt werden, da es nicht
dazu dienen soll, während des laufenden Betriebs der den Faden verbrauchenden Einrich
tung wahlweise in die eine oder andere Stellung gebracht zu werden, sondern die Faden
liefervorrichtung entweder dauerhaft auf positive oder dauerhaft auf intermittierende
Fadenzufuhr einzustellen. Daneben ist bei derartigen Speicherfournisseuren lediglich
vorgesehen, die Fadenzufuhr bei einer normalerweise mit positiver Fadenzufuhr arbeiten
den Einrichtung zeitweilig auf intermittierende Fadenzufuhr umzuschalten, wie es z. B.
während Einstell- und Reparaturarbeiten bei im wesentlichen im Stillstand oder im
Kriechgang betriebenen Strickmaschinen häufig erwünscht ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Fadenliefervorrichtung der eingangs
bezeichneten Gattung so auszubilden, daß auch bei ihr ein automatischer Wechsel zwischen
positiver und intermittierender Fadenzufuhr möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch die Erfindung wird erstmals eine Fadenliefervorrichtung in Form eines Speicher
fournisseurs geschaffen, der wahlweise und nach einem vorgewählten Programm auf positive
oder intermittierende Fadenzufuhr eingestellt werden kann. Da der Faden bei beiden
Zuführarten mit einer Mehrzahl von Windungen auf die Speichertrommel aufgewickelt
werden kann, ergibt sich gegenüber Bandfournisseuren der wesentliche Vorteil, daß die
positive Fadenzufuhr sicher gewährleistet ist und der Faden bei intermittierender Faden
zufuhr nur der kleinen, zum Über-Kopf-Abziehen des Fadens von der Speichertrommel
benötigten Spannung unterliegt. Abgesehen davon läßt sich die Steuervorrichtung außer
ordentlich einfach gestalten, da zur Einstellung des Fadenleitorgans im wesentlichen nur ein
elektronisch steuerbarer Hub- oder Drehmagnet benötigt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung an
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fadenliefervorrichtung in einer teil
weise geschnittenen Vorderansicht;
Fig. 2 bis 5 zwei weitere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Fadenliefervorrich
tung in je einer teilweisen Vorderansicht und einer teilweise geschnittenen Draufsicht in
einem gegenüber Fig. vergrößerten Maßstab; und
Fig. 6 und 7 schematisch eine Steuervorrichtung mit einem Einstellorgan zur wahlweisen
Einstellung eines Fadenleitelements der Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1.
Die in Fig. 1 bis 3 dargestellten Fadenliefervorrichtungen weisen ein als Hohlkörper
ausgebildetes Gehäuse 1 auf, das an seinem einen Ende mittels einer Schraube 2 an einer
Montageschiene einer einen Faden verbrauchenden Einrichtung, z. B. einer Rundstrick
maschine, befestigt werden kann. Auf der Unterseite des Gehäuses 1 ist eine Speicher
trommel 3 angeordnet, die an einer im Gehäuse 1 drehbar gelagerten Antriebswelle
befestigt ist. Als Antrieb für diese dienen zwei Antriebsscheiben 5 und 6, z. B. Riemen- oder
Zahnriemenscheiben, die an einem nach oben herausragenden Teil der Antriebswelle
koaxial und drehbar gelagert sind. Zwischen den beiden Antriebsscheiben 5 und 6 ist eine
manuell schaltbare Kupplungsscheibe 7 koaxial und derart auf dem herausragenden
Antriebswellenteil gelagert, daß sie drehfest mit der Antriebswelle verbunden ist, aber in
Richtung einer gemeinsamen Achse 8 verschoben und wahlweise mit der Antriebsscheibe 5
oder der Antriebsscheibe 6 verbunden werden kann. Die beiden Antriebs
scheiben 5 und 6 werden z. B. von üblichen Antriebselementen 9 und 10, z. B. Riemen- oder
Zahnriemen, in Umdrehungen versetzt, wobei die Antriebselemente z. B. bei gleichem
Durchmesser der Antriebsscheiben 5 und 6 mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und
bei unterschiedlichen Durchmessern der Antriebsscheiben 5 und 6 mit gleichen Geschwin
digkeiten angetrieben werden können. Alternativ wäre es aber auch möglich, nur eine
Antriebsscheibe vorzusehen, in welchem Fall sich die Speichertrommel 3 nur mit einer
Drehzahl antreiben läßt.
Am freiliegenden Ende des Gehäuses 1 ist ein Tragarm 11 vorgesehen, an dem für einen
von einer Vorratsquelle, z. B. einer üblichen Vorratsspule, kommenden Faden 12 eine
Einlauföse 14, eine Fadenbremse 15, ein Knotenwächter 16 und eine weitere Fadenöse 17
angeordnet sind. Zwischen dem Knotenwächter 16 und der Fadenöse 17 endet das freie
Ende eines schwenkbar am Gehäuse 1 gelagerten Fühlhebels 18. Eine weitere Fadenöse 19,
eine koaxial und mit Abstand von dieser angeordnete Auslauföse 20 und ein zwischen
diesen beiden angeordneter, schwenkbar am Gehäuse 1 gelagerter Fühlhebel 21 sind an
einem weiteren am Gehäuse 1 befestigten Tragarm 22 angebracht, der auch als Träger für
eine Sensoreinheit 23 dient, wobei die Fadenöse 19 und die Anlauföse 20 vorzugsweise
koaxial zur Achse 8 liegen und fest am Tragarm 22 befestigt sind. Aufgrund der be
schriebenen Anordnung passiert der Faden 12 bei intermittierender Fadenzufuhr nach
einander die Einlauföse 14, die Fadenbremse 15, den Knotenwächter 16, den auf ihm
aufliegenden Fühlhebel 18 und die Fadenöse 17, bevor er einem oberen Bereich und im
wesentlichen tangential der Umfangsfläche der über eine der Antriebsscheiben 5 oder 6
angetriebenen Speichertrommel 3 zugeführt wird. Von der Speichertrommel 3, auf die der
Faden 12 unter Bildung eines Fadenvorrats in mehreren Windungen 1a aufgewickelt wurde,
wird der Faden 12 dann durch die Fadenöse 19, über den Fühlhebel 21 und durch die
Auslauföse 20 zu der den Faden 12 verbrauchenden Einrichtung geführt.
Auf seinem Weg von der Speichertrommel 3 zur Fadenöse 19 passiert der Faden 12
außerdem einen Luftspalt, der durch einen auf der Speichertrommel 3 sitzenden Brems
ring 25, der bei positiver Fadenzufuhr fehlen kann, und die Umfangsfläche der Speicher
trommel 3 gebildet ist, bevor der Faden 12 der ihn verbrauchenden Einrichtung zugeführt
wird. Bei einem solchen Über-Kopf-Abzug des Fadens 12 wird die Speichertrommel 3
intermittierend und in Abhängigkeit vom Fadenverbrauch gedreht und dazu mittels einer
nicht näher beschriebenen, im Gehäuse 1 angeordneten Kupplung 13 ein- oder ausgeschal
tet, d. h. gedreht oder stillgesetzt. Sobald der Fadenvorrat auf der Speichertrommel 3 eine
vorgegebene, von der Sensoreinheit 23 überwachte Mindestmenge unterschreitet, schaltet
die Kupplung 13 ein und die Speichertrommel 3 wird gedreht. Hat der Fadenvorrat dann
eine vorgegebene, ebenfalls von der Sensoreinheit 23 überwachte Höchstmenge erreicht,
wird die Kupplung 13 ausgerückt, so daß die Speichertrommel 3 wieder zum Stillstand
kommt. Eine bevorzugte Kupplung 13 dieser Art ist aus der DE-PS 27 43 749 bekannt, auf
die hiermit ausdrücklich verwiesen wird.
Schließlich können am oder im Gehäuse 1 noch eine Leuchte 26 zur Anzeige eines von den
Fühlhebeln 18 und 21 überwachten Fadenbruchs, ein Handschalter 27 zur manuellen
Betätigung der Kupplung für Positivbetrieb und die gesamte Stromversorgung 28 für die
Fühlarme 18 und 21, die Sensoreinheit 23, die Leuchte 26 und den Schalter 27 an- oder
untergebracht sein.
Fadenliefervorrichtungen dieser Alt und ihre Funktion sind allgemein bekannt (z. B.
DE-PS 17 60 600, 23 12 267 und 27 43 749), so daß auf weitere Erläuterungen verzichtet
werden kann.
Bei der intermittierenden Fadenzufuhr wird der Faden 12 über einen unteren, radial nach
außen konisch erweiterten Rand 30 der Speichertrommel 3 abgezogen, wobei sein Auflage
punkt auf dem Rand 30 in bekannter Weise unbehindert in Umfangsrichtung wandern kann,
je nachdem ob die Speichertrommel 3 gerade im Stillstand ist oder mit einer Um
fangsgeschwindigkeit gedreht wird, die größer, gleich oder kleiner im Vergleich zur
Abzugsgeschwindigkeit des Fadens 12 ist.
Um auch eine positive Fadenzufuhr zu ermöglichen, ist der Speichertrommel 3 nach Fig. 1
ein Fadenleitelement 31 zugeordnet, das mit einem elektromagnetischen Einstellorgan 32
gekoppelt oder als Teil desselben ausgebildet ist. Das Einstellorgan 32 weist eine Montage
platte 33 auf, die mittels Schrauben 34 am Tragarm 22 befestigt ist. Im speziellen Fall der
Fig. 1 ist das Fadenleitelement 31 bolzenförmig ausgebildet, mit einer senkrecht zur Achse 8
der Speichertrommel 3 angeordneten Achse 35 versehen und parallel zu dieser Achse 35
verschiebbar gelagert, indem es gleichzeitig als verschiebbarer Anker eines das Einstell
organ 32 bildenden Hubmagneten ausgebildet ist. Dabei kann das Fadenleitelement 31
mittels des Einstellorgans 32 in eine zurückgezogene, in Fig. 1 mit einer durchgezogenen
Linie bezeichnete erste Stellung und in eine vorgeschobene, in Fig. 1 mit einer gestrichelten
Linie dargestellte zweite Stellung eingestellt werden. Das Fadenleitorgan 31 ragt in der
ersten Stellung nach rückwärts aus dem Hubmagnetkörper heraus.
Das Einstellorgan 32 ist mit einem radialen Abstand von der Achse 8 der Speicher
trommel 3 angeordnet, der größer als der radiale Abstand des äußersten Endes des unteren
Randes 30 von dieser Achse 8 ist. Dieser Abstand ist insbesondere so groß, daß bei zurück
gezogenem Fadenleitelement 31 zwischen dessen dem Rand 30 zugewandten Vorderende
und dem Rand 30 ein ausreichend großer Spalt verbleibt, der den üblichen Über-Kopf
Abzug des Fadens 12 bei intermittierender und unregelmäßiger Fadenzufuhr ermöglicht.
Während dieses Zustands wird die Speichertrommel 3 mittels der Antriebsscheiben 5 oder 6
über die Kupplungsscheibe 7 mit einer Drehzahl angetrieben, die größer als die größte
mögliche Abzugsgeschwindigkeit des Fadens 12 oder wenigstens gleich dieser Ab
zugsgeschwindigkeit ist. Dadurch baut sich auf der Speichertrommel 3 ein Fadenvorrat auf,
der von der Sensoreinheit 23 überwacht wird und zu dem bekannten Ein- und Ausschalten
des Antriebs bzw. der Kupplung 13 der Speichertrommel 3 führt.
Befindet sich das Fadenleitelement 31 dagegen in der vorgeschobenen zweiten Stellung,
dann ragt sein Vorderende derart über die Unterkante des Randes 30 hinaus radial in
Richtung der Achse 8, daß es den beim Über-Kopf-Abzug um den Rand 30 herumlaufen
den Faden 12 an einem weiteren Herumlaufen hindert. In diesem Fall kann daher der
Faden nur mit derselben Geschwindigkeit abgezogen werden, mit der er auf die Speicher
trommel 3 aufgewickelt wird. Daher wird die Speichertrommel 3 in diesem Fall mittels der
Antriebsscheibe 5 oder 6 über die Kupplungsscheibe 7 mit einer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, die genau dem konstant bleibenden Bedarf der den Faden verarbeitenden
Einrichtung entspricht. In diesem Fall ist der Antrieb bzw. die Kupplung 13 dauernd
eingeschaltet.
Ist die Achse 35 des bolzenartigen Fadenleitelements 31 radial zur Achse 8 der Speicher
trommel 3 ausgerichtet, dann ist die Drehrichtung der Speichertrommel 3 beliebig. Bei
anderen Ausrichtungen des Fadenleitelements 31 besteht dagegen die Möglichkeit, daß es
nur bei einer vorgewählten Drehrichtung der Speichertrommel 3 wirksam ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 und 3, in denen gleiche Teile mit denselben Bezugszei
chen versehen sind, ist ein Fadenleitelement 38 vorgesehen, das analog zu Fig. 1 als Bolzen
39 ausgebildet ist, der gleichzeitig der Anker eines ein Einstellorgan 40 bildenden Hub
magneten ist. Im Gegensatz zu Fig. 1 enthält das Fadenleitelement 38 auf seiner der
Speichertrommel 3 zugewandten Seite zusätzlich eine geschlossene oder zur Erleichterung
des Einlegens des Fadens 12 teilweise offene Fadenöse 41, in die der Faden 12 eingefädelt
wird. Außerdem ist die Achse des Fadenleitelements 38 entsprechend Fig. 2 nicht senkrecht,
sondern schräg und unter einem Winkel zur Achse 8 der Speichertrommel 3 angeordnet,
der - auf die untere Verlängerung der Achse 8 bezogen - zwischen 90° und 180° liegt.
In einer zurückgezogenen, in Fig. 2 und 3 durchgezogen dargestellten Stellung des Faden
leitelements 38 ist die Fadenöse 41 dicht unterhalb des unteren Randes 30 und radial etwa
in Höhe von dessen größtem Durchmesser derart angeordnet, daß der Faden 12 den Rand
30 zwar über die ortsfest angeordnete Fadenöse 41 verlassen kann, bevor er die Ösen 19, 20
passiert, aber nicht die für die intermittierende Fadenzufuhr charakteristische Umlauf
bewegung um den Rand 30 ausführen kann. In diesem Fall wird der Faden 12 daher positiv
geliefert.
Befinden sich das Fadenleitelement 38 und die Fadenöse 41 dagegen in einer zur Achse 8
vorgeschobenen, in Fig. 2 und 3 gestrichelt dargestellten, zweiten Position, dann ist die
Fadenöse 41 im wesentlichen koaxial zur Achse 8 und mit deutlichem Abstand unterhalb
der Speichertrommel 3 angeordnet. In diesem Fall kann der Faden 12 daher über Kopf, d. h.
mit intermittierender Fadenzufuhr von der Speichertrommel 3 abgezogen werden. Der
Abstand der Fadenöse 41 vom unteren Rand 30 der Speichertrommel 3 ist in dieser Stellung
hauptsächlich vom Winkel zwischen der Achse 8 und der Achse des Bolzens 39 abhängig,
längs der die Verschiebung der Fadenöse 41 erfolgt. Ein Vorteil der Fadenöse 41 besteht
dabei darin, daß der Faden auch beim Wechsel von positiver auf intermittierende Faden
zufuhr und umgekehrt ständig unter Kontrolle gehalten ist.
Im übrigen ist das Einstellorgan 40 analog zu Fig. 1 mittels einer Montageplatte 42 und
Schrauben 42a an einem Tragarm 22a der Fadenliefervorrichtung befestigt. Weil die
Fadenöse 41 bei intermittierender Fadenzufuhr dieselbe Wirkung wie die Ösen 19, 20 hat,
könnten letztere auch fehlen. Der Fühlhebel 21 könnte in diesem Fall durch eine andere
Einrichtung ersetzt werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5, in denen wiederum gleiche Teile mit denselben
Bezugszeichen versehen sind, ist ein quer zur Achse 8 der Speichertrommel 3 verlaufendes
Fadenleitelement 43 vorgesehen, das hakenförmig gebogen, am einen Ende mit einer
Drehachse 44 gekoppelt und in einem mittleren Teil mit einer maul- oder ösenförmigen
Aufnahmetasche 45 für den Faden 12 versehen ist. Die Drehachse 44 ist Teil eines ein
Einstellorgan 46 bildenden Drehmagneten und kann von diesem um eine parallel zur
Achse 8 verlaufende Achse 47 gedreht werden.
Das Fadenleitelement 43 kann mittels des Einstellorgans 46 wenigstens in eine zur Achse 8
zurückgezogene, in Fig. 5 gestrichelt dargestellte, erste Stellung und in eine zur Achse 8
vorgeschobene, in Fig. 4 und 5 durchgezogen dargestellte, zweite Stellung gedreht werden.
Dabei ist das Einstellorgan 46 wiederum mit einem so großen radialen Abstand von der
Achse 8 angeordnet, daß das Fadenleitelement 43 in der ersten Stellung einen ausreichend
großen Spalt zwischen sich und dem unteren Rand 30 bildet, um den üblichen Über-Kopf
Abzug des Fadens 12 zu ermöglichen, in seiner zweiten Stellung dagegen dicht unterhalb
und am äußersten radialen Ende des unteren Randes 30 angeordnet ist, um den Faden 12
am Herumlaufen um diesen Rand 30 zu hindern, wie es für eine positive Fadenzufuhr
erforderlich ist. Wegen der hakenförmigen Ausbildung des Fadenlieferelements 43 sind die
Drehrichtung der Speichertrommel 3, die Aufnahmetasche 45 des Fadenleitelements 43 und
die Drehrichtung der Drehachse 44 so aufeinander abzustimmen, daß der Faden 12 bei
positiver Fadenzufuhr automatisch in diese Aufnahmetasche 45 einfällt bzw. bei Umschal
tung auf intermittierende Fadenzufuhr behinderungsfrei aus ihr austritt.
Im übrigen ist das Einstellorgan 46 mittels einer Montageplatte 48 und Schrauben 49 an
einem Tragarm 22b der Fadenliefervorrichtung befestigt.
Fig. 6 und 7 zeigen schematisch das aus einem Hubmagneten üblicher Bauweise bestehende
Einstellorgan 32 in vergrößerter Darstellung. Das Einstellorgan 32 enthält insbesondere
eine Magnetwicklung 50, die an der Schraublöcher 51 für die Schrauben 34 aufweisenden
Montageplatte 33 befestigt ist und zwei Anschlüsse 52, 53 aufweist. Die beiden Anschlüsse
sind über elektrische Leitungen mit einer Stromquelle 54, d. h. einer Batterie od. dgl.
verbunden, je nachdem, ob es sich um einen Gleich- oder Wechselstrommagneten handelt.
In eine dieser Leitungen ist ein Schalter 55 geschaltet, der mittels eines Relais 56
geöffnet bzw. geschlossen werden kann, um das Fadenleitelement 31 durch Anlegen der
Anschlüsse 52, 53 an die Stromquelle 54 in den vorgeschobenen Zustand oder durch Öffnen
des Schalters 55 in den zurückgezogenen Zustand zu bringen.
Das Relais 56 ist mit einer elektronischen Mustervorrichtung 57 verbunden, die zusammen
mit dem Relais 56, dem Schalter 55 und dem Einstellorgan 32 eine elektronische Steuer
vorrichtung für das Fadenleitelement 31 bildet. Die Mustervorrichtung 57 kann in bekannter
Weise ausgebildet sein und entsprechend einem auf einem Programmträger gespeicherten
Muster, z. B. einem Ringelmuster, das Fadenleitelement 31 in die eine oder andere Stellung
bringen. Insbesondere kann die Mustervorrichtung 57 für das Fadenleitelement 31 aber
auch aus einer an sich bekannten Schaltungsanordnung bestehen (DE-OS 39 09 817), die an
eine Mustervorrichtung für die Nadeln einer Strickmaschine angeschlossen ist und dem
Relais 56 in Abhängigkeit davon "0"- oder "1"-Signale zusendet bzw. das Relais 56 ein- oder
ausschaltet, welche vorgewählte Signalfolge am Ausgang einer Mustervorrichtung für die
Stricknadeln erscheint. Auf diese Weise wäre es z. B. möglich, das Relais 56 stets einzu
schalten und die Fadenliefervorrichtung dadurch auf positive Fadenzufuhr einzustellen,
nachdem eine vorgewählte Anzahl von aufeinanderfolgenden Nadeln zum Stricken
ausgewählt wurde bzw. nach Beendigung einer solchen Signalfolge, z. B. beim Erscheinen
des ersten, eine Nadel zum Nichtstricken auswählenden Signals, den Schalter 55 wieder zu
öffnen und dadurch die Fadenliefervorrichtung wieder auf intermittierende Fadenzufuhr
umzuschalten, bevor erneut die vorgewählte Anzahl von aufeinanderfolgenden Nadeln zum
Stricken ausgewählt wird.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, beim Erscheinen der Stricksignale für die vorher festge
legte Anzahl von strickenden Nadeln mit elektronischen Mitteln festzustellen, ob auf diese
Nadelfolge auch ausreichend viele weitere strickende Nadeln folgen und daher die Um
schaltung auf positive Fadenzufuhr tatsächlich erforderlich ist. Dabei kann mittels einer
entsprechenden Software auch die Nadelzahl berücksichtigt werden, die während der
Umschaltphase noch Fäden verstrickt.
Die Zeitpunkte für die Umschaltung von intermittierender auf positive Fadenzufuhr bzw.
umgekehrt können alternativ auch mittels eines den Fadenlauf abtastenden Fühlhebels
gesteuert werden, indem beim Erkennen einer bestimmten Kontinuität im Fadenlauf, wie er
auftritt, wenn alle Nadeln stricken, auf positive Fadenzufuhr umgeschaltet wird. Ist diese
Kontinuität dann nicht mehr vorhanden, wie dies bei unregelmäßigem Fadenverbrauch, z. B.
bei der Jacquardauswahl der Stricknadeln der Fall ist, wird wieder auf intermittierenden
Betrieb umgeschaltet.
Im übrigen wird der Antrieb der Speichertrommel 3 in bekannter Weise so gesteuert, daß
die Speichertrommel 3 bei Positivbetrieb über die Kupplung 13 ständig mit einer der
Antriebsscheiben 5 oder 6 gekoppelt ist, während sie bei intermittierendem Betrieb nur bei
Bedarf über die Kupplung 13 mit einer der Antriebsscheiben 5 oder 6 gekoppelt und dabei
gleichzeitig mittels der Sensoreinheit 23 ein gewisser Mindestvortat an Faden auf der
Speichertrommel sichergestellt wird.
Weitere Steuerungsmöglichkeiten für das Relais 56 ergeben sich aus dem Stand der Technik
(z. B. DE-PS 29 39 803, US-PS 34 18 831, US-PS 40 27 505), so daß diese nicht weiter
erläutert werden brauchen.
Bei der Anwendung der beschriebenen Fadenliefervorrichtungen auf andere Faden
verarbeitenden Maschinen, insbesondere Textilmaschinen, ergeben sich entsprechende
Steuerungsmöglichkeiten. Dabei versteht sich, daß die Steuervorrichtung nach Fig. 5 und 6
auch auf die Fadenliefervorrichtungen nach Fig. 2 bis 5 bzw. deren Einstellorgane 40 und 46
angewendet werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, von denen
viele Abwandlungen möglich sind. Beispielsweise können mehr als zwei Antriebsscheiben 5
bzw. 6 sowie Mittel zur stufenlosen Änderung der Drehzahl der Speichertrommel 3 bei
positiver Fadenzufuhr vorgesehen sein. Diese Mittel bestehen beispielsweise aus einer im
Durchmesser veränderbaren Antriebsscheibe, einem stufenlos veränderbaren Getriebe oder
auswechselbaren Zahnrädern innerhalb des Antriebs für die Zufuhr- und Transport
bänder 9 und 10. Weiter wäre es möglich, die Einstellorgane 32,40 bzw. 46 nicht radial
außerhalb der Projektion der Speichertrommel 3, sondern radial innerhalb dieser Projektion
anzuordnen. Dabei sind auch andere als die dargestellten Fadenleitelemente und andere als
die dargestellten Einstellorgane verwendbar. Insbesondere wäre es möglich, die Anker von
Hub- oder Drehmagneten nicht direkt als Fadenleitelemente zu verwenden oder mit diesen
zu koppeln, sondern z. B. zwischen den Fadenleitelementen und den Ankern noch Hebel
mechanismen od. dgl., beispielsweise zur Vergrößerung des Hubs der Fadenleitelemente im
Vergleich zum Hub der Magnete, oder Übersetzungsglieder für schnellste Schaltvorgänge
vorzusehen.
Als Hubmagnete eignen sich beispielsweise die geschlossenen oder offenen Hubmagnete
der Firma Harting in D-4992 Espelkamp, die mit Hublängen von 3 bis 24 mm angeboten
werden. Bei Anwendung von Drehmagneten ist der von einem Hubmagneten erzeugte Hub
des Ankers in eine Drehbewegung einer Drehachse umzuwandeln, was in bekannter Weise
innerhalb oder außerhalb des Magnetkörpers mit Hilfe eines den Anker mit der Drehachse
verbindenden Steilgewindes erfolgen kann.
Weiter ist es möglich, die Speichertrommel 3 entweder als drehbare Trommel auszubilden
oder ortsfest zu montieren und in diesem Fall das Aufwickeln des Fadens mit einem
zusätzlichen Wickelfinger zu bewirken (DE-PS 17 60 600). An die Stelle des Antriebs zum
kontinuierlichen oder intermittierenden Drehen der Speichertrommel 3 tritt in diesem Fall
ein entsprechender Antrieb für den Wickelfinger.
Die erfindungsgemäße Fadenliefervorrichtung eignet sich in Verbindung mit Strick
maschinen, insbesondere Rundstrickmaschinen, vor allem zum Herstellen von großflächigen
Jacquardmustern in Rechts/Rechts- oder Rechts/Links-Gestricken oder Rechts/Links-
Plüschgestricken, wobei die Fadenzufuhr in großen, ungemusterten Bereichen positiv und in
kleinen gemusterten Bereichen intermittierend erfolgt.
Claims (11)
1. Fadenliefervorrichtung mit einer eine Achse und einen unteren Rand aufweisenden
Speichertrommel, auf die der Faden unter Bildung eines Fadenvorrats in einer Mehrzahl
von Windungen aufwickelbar ist, mit einer Auslauföse, durch die der Faden von der
Speichertrommel abziehbar ist, und mit einem der Speichertrommel zugeordneten, im
Bereich des unteren Randes angeordneten Fadenleitelement, das in eine erste, zur inter
mittierenden Fadenzufuhr bestimmte Stellung und in eine zweite, zur positiven Faden
zufuhr bestimmte Stellung einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleit
element (31; 38, 41; 43) mit einem elektromagnetischen Einstellorgan (32, 40,45) einer
elektronischen Steuervorrichtung gekoppelt ist.
2. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleit
element (32) aus einem quer zur Achse (8) der Speichertrommel (3) verschiebbaren Bolzen
besteht.
3. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleit
element (38) aus einem schräg zur Achse (8) der Speichertrommel (3) verschiebbaren, eine
Fadenöse (41) tragenden Bolzen (39) besteht.
4. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 3 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Einstellorgan (32, 40) ein mit dem Fadenleitelement (31, 38) gekoppelter, zur linearen
Verschiebung desselben bestimmter Hubmagnet ist.
5. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleit
element (31) als Anker eines das Einstellorgan (32) bildenden Hubmagneten ausgebildet ist.
6. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (39)
als Anker eines das Einstellorgan (40) bildenden Hubmagneten ausgebildet ist.
7. Fadenliefervorrichtung nach Ansprüchen 3, 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadenöse (41) in der ersten Stellung des Fadenleitelements (38) dicht unterhalb des
unteren Randes (30) der Speichertrommel (3) und in der zweiten Stellung des Fadenleit
elements (38) deutlich unterhalb der Speichertrommel (3) und im wesentlichen koaxial zu
dieser angeordnet ist.
8. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleit
element (43) aus einem quer zur Achse (8) der Speichertrommel (3) angeordneten Haken
mit einer Aufnahmetasche (45) besteht, der um eine im wesentlichen parallel zur Achse (8)
der Speichertrommel (3) verlaufende Achse (47) drehbar gelagert ist.
9. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleit
element (43) mit einer Drehachse (44) eines das Einstellorgan (46) bildenden Dreh
magneten gekoppelt ist.
10. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Magnet mit einem radialen Abstand von der Achse (8) der Speichertrommel (3)
angeordnet ist, der größer als der größte radiale Abstand des unteren Randes (30) der
Speichertrommel (3) von dieser Achse (8) ist.
11. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speichertrommel (3) zum Aufwickeln des Fadens (12) drehbar gelagert und mit
einem steuerbaren Antrieb versehen ist.
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