DE19708139A1 - Fadenliefervorrichtung, insbesondere für Strick- und Wirkmaschinen - Google Patents
Fadenliefervorrichtung, insbesondere für Strick- und WirkmaschinenInfo
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- D04B—KNITTING
- D04B15/00—Details of, or auxiliary devices incorporated in, weft knitting machines, restricted to machines of this kind
- D04B15/38—Devices for supplying, feeding, or guiding threads to needles
Description
Die Erfindung betrifft eine Fadenliefervorrichtung,
insbesondere für Strick- und Wirkmaschinen, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Strick- bzw. Wirkmaschinen ist es von größter
Wichtigkeit, die Fadenspannung möglichst konstant zu halten,
um eine gleichbleibende Dichte des Gestricks bzw. Gewirks zu
gewährleisten. Zugleich muß ein gleichbleibender
Fadenvorschub ermöglicht werden, da andernfalls die
Fadenspannung nicht zu kontrollieren ist. Je nach Gestrick
oder Gewirk bzw. nach dem verarbeiteten Faden ergeben sich
hier unterschiedlichste Anforderungen sowohl an die
Ansteuerung an die Vorschubgeschwindigkeit als auch der
Kontrolle der Fadenspannung. Insbesondere die Verarbeitung
von dünnen elastischen Fäden wirft dabei regelmäßig
Schwierigkeiten auf.
Vorrichtungen gemäß dem Stand der Technik, beispielsweise
gemäß der DE 32 33 869 werden über einen Riemenantrieb
angetrieben, an den mehrere unterschiedliche
Fadenliefervorrichtungen ankoppelbar sind. Jede
Fadenliefervorrichtung erfährt hierdurch die gleiche
Antriebsgeschwindigkeit, so daß der Fadenvorschub nicht
individuell regelbar ist. Um den Fadenverbrauch und somit
auch die Fadenspannung zu kontrollieren, werden bei dieser
Vorrichtung eine aufwendige Anordnung von Walzenabzugsspulen
usw. vorgesehen.
Eine weitere Fadenliefervorrichtung nach dem Stand der
Technik, vgl. die DE 195 35 756.6, benutzt regelbare separate
Antriebsvorrichtungen für jede Fadenliefervorrichtung
einzelner Fäden. Die Fadenspannung wird durch eine
entsprechende Sensorik erfaßt und in Antriebssignale für den
Antrieb eines Fadenrad umgesetzt, auf dem sich ein
Fadenwickel als Fadenvorrat befindet. Bei einer Vorrichtung
gemäß diesem Stand der Technik läßt sich eine sehr gute
Regelung der Fadenspannung und damit auch des Fadenverbrauchs
erzielen, der Aufwand und die Kosten hierfür sind jedoch
insbesondere für den Einsatz an großen Rundwirk- oder
Rundstrickmaschinen, bei denen zum Teil über hundert
derartiger Fadenliefervorrichtungen eingesetzt werden,
beträchtlich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine
Fadenliefervorrichtung vorzuschlagen, die eine exakte
Kontrolle und Ansteuerung der Fadenspannung und somit auch
des Fadenvorschubs erlaubt. Der Aufwand zur Herstellung einer
solchen Fadenliefervorrichtung soll hierbei gegenüber dem
Stand der Technik reduziert werden, so daß der Einsatz einer
derartigen Vorrichtung auch in großer Stückzahl
wirtschaftlich relevant wird.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Fadenliefervorrichtung
der einleitend genannten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind
vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung
möglich.
Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemaße
Fadenliefervorrichtung dadurch aus, daß der Drehwiderstand
des Fadenrads mit dem Fadenwickel verstellbar, jedoch in
einer bestimmten Einstellung weitestgehend konstant ist. Der
Fadenwickel kann vorteilhafterweise zugleich als Fadenvorrat
Verwendung finden.
Eine derartige Fadenliefervorrichtung benötigt keinen in
seiner Drehzahl steuerbaren Antrieb für das Fadenrad. Durch
den vorgegebenen Drehwiderstand des Fadenrads ergibt sich die
gewünschte Fadenspannung selbsttätig während des Einzugs des
Fadens durch die entsprechende Wirk- bzw. Strickmaschine.
Hierzu ist zu bemerken, daß bei fest vorgegebener
Fadenspannung, wie dies vorliegend der Fall ist, der
gewünschte Fadenverbrauch sich automatisch durch den Einzug
des Fadens in die Wirk- bzw. Strickmaschine ergibt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden
Mittel zur elektrischen bzw. elektronischen Ansteuerung zur
Vorgabe eines bestimmten Drehwiderstands und somit einer
gewünschten Fadenspannung vorgesehen. Neben einer möglichen
Automatisierung vereinfacht sich auch die manuelle
Einstellung des gewünschten Drehwiderstands bzw. der
gewünschten Fadenspannung, da dies auf einfache Weise
beispielsweise über einen Schalter oder dergleichen möglich
wird.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfassen die
Mittel zur Einstellung des Drehwiderstands des Fadenrades
wenigstens einen Permanentmagneten. Dieser Permanentmagnet
kann mit einem weiteren Bauteil, das beispielsweise ein
weiterer Permanentmagnet oder aber auch ein Blech aus
magnetisierbarem Material sein kann, dergestalt kombiniert
werden, daß ein Verdrehen dieser beiden Komponenten nur unter
Überwindung eines Drehwiderstandes möglich ist, der wiederum
vom Abstand der beiden Bauteile zueinander abhängt. Sofern
eines dieser Bauteile, beispielsweise ein Blech aus
magnetisierbarem Material, mit dem Fadenrad drehbar befestigt
ist und das andere Bauteil, beispielsweise der
Permanentmagnet, an der Fadenliefervorrichtung befestigt ist,
kann durch Verstellung des Abstands dieser beiden Bauteile
zueinander der Drehwiderstand wie gewünscht verstellt werden,
wobei bei einer bestimmten Einstellung der Drehwiderstand
nahezu konstant ist. Auf diese Weise ergibt sich beim
Abwickeln des Fadenrades die gewünschte konstante
Fadenspannung, ohne daß ein separater ansteuerbarer und
sensorkontrollierter Antrieb notwendig ist.
Die beschriebene Vorgehensweise zur Regelung des
Drehwiderstandes ist insbesondere bei der Verwendung eines
Blechs aus magnetisierbarem Material mit vergleichsweise
wenig Aufwand zu bewerkstelligen. Denkbar wären jedoch auch
Vorrichtungen, bei denen beispielsweise anstelle eines
Permanentmagneten oder eines magnetisierbaren Blechs ein
ansteuerbarer Elektromagnet vorgesehen wird. In diesem Fall
könnte beispielsweise durch die Steuerung des elektrischen
Stroms im Elektromagneten ebenfalls der Drehwiderstand des
Fadenrads eingestellt werden.
Zur Abstandsvariierung der Bremselemente, beispielsweise des
Permanentmagneten und eines Bleches aus magnetisierbarem
Material, wird bevorzugt eine Gewindestange vorgesehen, an
der eines der beiden Bremselemente über eine Halterung mit
Gewinde in axialer Richtung verstellbar befestigt ist.
Wird nun dieses so befestigte Bremselement mit seiner
Halterung entsprechend angetrieben, so ergibt sich die
entsprechende Verstellung des Drehwiderstands des Fadenrads.
Hierzu wird bevorzugt ein elektrischer Antrieb vorgesehen,
der unmittelbar auch elektrisch bzw. elektronisch ansteuerbar
ist.
Die Position des axial verschiebbaren Bremselementes und
somit auch der eingestellte Drehwiderstand wird bevorzugt
über eine entsprechende Sensoranordnung gemessen und
gegebenenfalls über entsprechende Anzeigemittel, z. B. ein
Leuchtdiodenarray angezeigt. Hierzu kann beispielsweise ein
Abstandssensor dienen, der die entsprechende Position erfaßt.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform verwendet hierzu
ein Trimmpotentiometer in Form eines Schiebewiderstands. Die
entsprechenden Widerstandswerte sind unmittelbar ein Maß für
den eingestellten Drehwiderstand am Fadenrad.
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird zwischen dem
Antrieb und der Halterung des zugehörigen Bremselementes,
beispielsweise des Rundmagneten, ein selbsthemmendes Getriebe
vorgesehen. Ein derartiges Getriebe kann beispielsweise als
Schneckengetriebe ausgebildet sein. Die selbsthemmende
Ausführung eines solchen Zwischengetriebes bewirkt, daß ein
einmal eingestellter Wert für den Drehwiderstand des
Fadenrades konstant bleibt, da die Position des entsprechend
eingestellten Bremselementes aufgrund der Selbsthemmung des
Getriebes beibehalten wird.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich auch als
steuerbare Fadenbremse insbesondere in Verbindung mit anderen
Fadenliefergeräten einsetzen. Das Fadenrad kann hierbei
kleiner ausgebildet werden. In einer solchen Anwendung kann
die Vorrichtung beispielsweise ohne Fadenvorratswickel
betrieben werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein
sogenanntes Friktionsrad vorgesehen, um den Faden dem
Fadenrad zuzuführen. Ein derartiges Friktionsrad wird von dem
der Vorratsspule zugeführten Faden wenigstens teilweise
umschlungen, bevor der Faden zum Vorratswickel auf dem
Fadenrad gelangt. Das Friktionsrad wird hierbei mit einer im
wesentlichen konstanten Geschwindigkeit angetrieben. Sobald
aufgrund eines Zugs am Fadenrad der Faden an das Friktionsrad
angezogen wird, zieht das Friktionsrad aufgrund der hierbei
entstehenden Reibung zwischen Faden und Friktionsrad ein
Stück Faden von einer Vorratsspule ab, bis die Fadenspannung
im Bereich des Friktionsrades wieder so weit herabgesetzt
ist, daß sich der Faden lockert und somit die Reibung
erniedrigt wird. Hierdurch läuft das Friktionsrad leer, ohne
Zug auf den Faden auszuüben. Mit einem derartigen
Friktionsrad bleibt eine ausreichende Fadenzufuhr auf das
Fadenrad gewährleistet, ohne daß eine aufwendige ansteuerbare
Antriebsvorrichtung notwendig ist.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das
Friktionsrad mit einer Schwungmasse versehen, die ausreicht,
um den Faden abzureißen, sofern dieser von der Fadenspule
kommend blockiert wird. Dies kann beispielsweise dann der
Fall sein, wenn ein Knoten im Faden in einen in der Regel
vorgeschalteten Knotenfänger gelangt. In diesem Fall sollte
der Faden reißen, damit der Faden in der
Fadenliefervorrichtung und somit auch im Fadenzulauf zur
Wirk- bzw. Strickmaschine nicht blockiert wird. Sofern eine
ausreichende Schwungmasse beim Friktionsrad hierfür
vorgesehen ist, kann der Antrieb des Friktionsrades
entsprechend schwächer und damit kostengünstiger
dimensioniert werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird der Antrieb des Friktionsrades derart ausgestaltet, daß
ein Ringmagnet als Läufer sowie eine Anzahl von Spulen als
Stator vorgesehen werden. Die Anzahl der Spulen sollte
hierbei vorteilhafterweise der Anzahl der magnetischen Pole
des Ringmagneten entsprechen. Ein derartiger Ringmagnet kann
problemlos an dem Friktionsrad befestigt werden, so daß kein
Zwischengetriebe oder sonstige Mittel zur Kraftübertragung
notwendig sind.
Dieser so gebildete Motor kann durch entsprechende
Ansteuerung der Spulenströme in seiner Drehzahl reguliert
werden, wobei an sich keine hohe Genauigkeit bei der
Einstellung der Drehzahl gefordert ist. Das Friktionsrad muß
lediglich so schnell gedreht werden, daß bei Bedarf eine
ausreichende Fadenlänge nachgeliefert wird. Sofern das
Friktionsrad schneller dreht als an sich für den
Fadenvorschub notwendig ist, so dreht das Friktionsrad wie
oben angeführt entsprechend bei gelockerter Umschlingung
durch den Faden ohne Fadenmitnahme leer.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird die
Friktion an dem Friktionsrad verstellbar ausgebildet. Dies
kann beispielsweise dadurch bewerkstelligt werden, daß der
Winkel der Umschlingung des Friktionsrades durch den von der
Fadenspule eingezogenen Faden verstellbar ist. Hierfür
empfiehlt sich in einer besonderen Ausführungsform, eine
verschiebbare Führungsöse in der Nähe des äußeren Umfangs des
Friktionsrades anzubringen, durch die der Faden vor der
Umschlingung des Friktionsrades eingefädelt wird. Durch
Verschieben der Führungsöse wird der Umschlingungswinkel und
somit auch die Friktion verstellt.
Das Fadenrad sollte vorteilhafterweise so ausgestaltet sein,
daß sich der Fadenvorrat stets gleichbleibend und definiert
aufwickelt. Hierdurch wird vorzugsweise der Umfang des
Fadenwickels an der auflaufenden Position des Fadens größer
vorgesehen, als in der Position, in der der Faden vom
Fadenrad abgezogen wird. Der Faden gleitet hierbei in axialer
Richtung stets entlang dieser Umfangsverjüngung von der
Anfangsposition, in der er aufgespult wird, in die
Endposition, an der er vom Fadenrad abgezogen wird. Eine
derartige Umfangsverjüngung läßt sich in besonders
vorteilhafter Weide dadurch bewerkstelligen, daß das Fadenrad
aus zwei Randscheiben mit Zwischenstegen gebildet wird, wobei
die Zwischenstege so ausgebildet sind, daß sich die
entsprechenden unterschiedlichen Umfangslängen für den
Fadenwickel ergeben.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung für die
Zwischenstege bietet Y-Form, bei der nach einem
achsenparallelen Stück des Zwischenstegs zwei Schenkel
abgespreizt sind. Im Bereich der abgespreizten Schenkel ist
aufgrund der so entstehenden Geometrie der Umfang für den
Fadenwickel zwangsweise größer als im Bereich des
achsenparallen Abschnitts der Zwischenstege. Diese
Ausführungsform eines Fadenrades läßt sich besonders einfach
herstellen, indem die Zwischenstege in entsprechende
Bohrungen der Randscheiben eingesetzt werden. Vorzugsweise
wird ein Schnappverschluß im Bereich der Achse zwischen den
beiden Randscheiben vorgesehen, wodurch sich die Fertigung
des Fadenrads weiter vereinfacht.
Zur Kontrolle der Drehgeschwindigkeit des Fadenrads empfiehlt
es sich, eine entsprechende Sensorik vorzusehen. In einer
konkreten Ausführungsform haben sich hierbei
Markierungsnocken an einer Randscheibe des Fadenrades
bewährt, die von einem Sensor, beispielsweise einem
Abstandssensor, erfaßt werden. Die Signale dieses Sensors
liefern ein Maß für die Drehgeschwindigkeit des Fadenrades
und somit ein Maß für den Fadenverbrauch.
Vorzugsweise wird bei einer erfindungsgemäßen
Fadenliefervorrichtung zudem ein Warnsignal vorgesehen, das
einen Fadenriß signalisiert. Ein derartiges Warnsignal kann
beispielsweise als akustisches oder optisches Signal erzeugt
werden, um einen entsprechenden Maschinenbediener von einem
Fadenriß in Kenntnis zu setzen und gegebenenfalls die
Maschine automatisch abzuschalten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend näher
erläutert.
Im einzelnen zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Fadenliefervorrichtung,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch eine
Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen weiteren schematischen Querschnitt der
Vorrichtung gemäß Fig. 1 und
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Fadenliefervorrichtung.
Die Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 umfaßt ein Gehäuse 2, in dem
ein Friktionsrad 3 sowie ein Fadenrad 4 drehbar gelagert
sind. Das Fadenrad 4 ist an seiner Unterseite mit einem
Ringbund 5 versehen, dessen Innenseite 6 mit magnetisierbarem
Material ausgekleidet ist.
Das Fadenrad 4 ist über Kugellager 7, 8 drehbar auf einer
Achse 9 gelagert. Die Achse 9 ist mit einem Außengewinde 10
versehen. Eine Magnethalterung 11 ist mit einem
entsprechenden Innengewinde 12 versehen und auf die Achse 9
aufgeschraubt. Die Magnethalterung 11 trägt einen
Ringmagneten 13. Der Ringmagnet 13 sowie der Ringbund 5 sind
so dimensioniert, daß der Ringmagnet 13 in den Ringbund 5
eintauchen kann.
Die Magnethalterung 11 ist an ihrer Außenseite 14 verzahnt
(s. insbesondere Fig. 3) und steht in Eingriff mit einer
Schnecke 15, die von einem Elektromotor 16 angetrieben wird.
Ein Potentiometer 17 ist mit seinem Schieber 18 über ein
Kupplungselement 19 an der Magnethalterung 11 befestigt. Eine
Reihe von Leuchtdioden 20 dient als Anzeigeskala für die
Position des Potentiometerschiebers 18 und somit auch für die
Position des Ringmagneten 13 im Bezug zum Ringbund 5. Ein
Tipptaster 21 dient zur Betätigung des Antriebsmotors 16,
wobei die Drehrichtung über einen Schalter 22 einstellbar
ist.
Die Außenseite 30 des Ringbunds 5 weist umlaufend Nocken 31
auf, die über einen Abstandssensor 32 elektronisch erfaßbar
sind.
Das Fadenrad 4 ist aus einer oberen Randscheibe 35 sowie
einer unteren Randscheibe 36 zusammengesetzt. Y-förmige Stege
37 mit einem achsenparallelen Abschnitt 38 sowie zwei davon
abspreizenden Schenkeln 39 sind zwischen die zwei
Randscheiben 35, 36 eingesteckt. Die beiden Randscheiben 35,
36 können über nicht näher dargestellte Rastungen im Bereich
der Achse miteinander verrasten. Die Stege 37 werden in
entsprechende Bohrungen der Randscheiben 35, 36 eingesteckt.
Das Friktionsrad 3 ist über Kugellager 23, 24 mit seiner
Achse 25 drehbar gelagert. Ein Ringmagnet 26 ist über eine
Magnethalterung 27 an der Achse 25 befestigt. Mehrere Spulen
28 sind unmittelbarer Nachbarschaft zum Ringmagneten 26
drehfest angeordnet. Der Ringmagnet 26 dient als Läufer und
die Spule 28 als Stator für den elektromagnetischen Antrieb
des Friktionsrades 3. Die Motorsteuerung dieses
Elektroantriebs ist auf einer Platine 29 untergebracht.
Um das Friktionsrad 3 herum befindet sich eine Drehscheibe
33, an der eine Fadenöse 34 angebracht ist. Der Faden F wird
durch diese Fadenöse 34 gefädelt und liegt erst anschließend
an dem Friktionsrad 3 auf. Anschließend wird der Faden auf
das Fadenrad 4 gewickelt, so daß sich auf dem Fadenrad 4 ein
Vorrat befindet.
Im Betrieb der Vorrichtung 1 ergibt sich, sobald der Faden F
an das Friktionsrad 3 angelegt wird, ein Zug am Faden F,
wodurch das Friktionsrad 3 eine entsprechende Fadenmenge von
einer nicht eingezeichneten Fadenspule abzieht. Dieser Faden
F wird hierdurch ohne größere Vorspannung dem Fadenrad 4
zugeführt. Der Umschlingungswinkel (i, der als Maß für die
Friktion genommen werden kann, kann durch Drehen an der
Drehscheibe 33 variiert werden.
Das Friktionsrad 3 wird über den durch den Läufer 26 und den
Stator 28 gebildeten Elektroantrieb betrieben. Das
Friktionsrad 3 weist eine erhebliche Masse auf, die
ausreicht, um den Faden abzureißen, sofern dieser in einem
Knotenfänger blockiert wird.
Im Falle eines solchen Fadenrisses leuchtet eine Alarmlampe
40 in dem Fadenrad 4 auf.
Vor dem Fadenrad 4 wird der Faden F in Richtung F' abgezogen.
Je nach Drehwiderstand, der aufgrund der Position des
Ringmagneten 13 zum Ringbund 5 eingestellt ist, ergibt sich
die Spannung des Fadens F', mit der der Faden F' von der
jeweiligen Strick- oder Wirkmaschine abgezogen wird.
Die Einstellung des Drehwiderstandes des Fadenrades 4
geschieht durch Betätigung des Tipptasters 21, worauf je nach
Stellung des Schalters 22 die Schnecke 15 entweder links oder
rechts herum angetrieben wird. Hierdurch wird die
Magnethalterung 11 auf dem Gewinde 10 in die jeweils
gewünschte Richtung verschoben. Über das Potentiometer 17
wird die Position abgegriffen und entsprechend an der
Leuchtdiodenskala 20 angezeigt. Somit ist die eingestellte
Fadenspannung auch optisch sichtbar dargestellt.
Die Vorrichtung 1 ist in der Lage, mit konstanter
Fadenspannung eine Strick- oder Wirkmaschine mit Faden zu
versorgen. Dabei können auch dünne elastische Fäden
problemlos verarbeitet werden.
Bei einer herkömmlichen Vorrichtung mit Riemenantrieb muß der
Nadelhub der Strick- oder Wirkmaschine mit der Drehzahl der
Fadenliefervorrichtung korrespondieren. Dies bedeutet jedoch,
daß sämtliche Nadeln in ihrem Hub exakt gleich justiert sein
sollten, da alle Fadenliefervorrichtungen über einen
gemeinsamen Riemenantrieb betrieben werden. Eine derartige
Justage kann nicht mit vollständiger Genauigkeit eingestellt
werden, so daß einzelne Fäden reißen können oder sich im
Laufe der Zeit lockern.
Dies ist mit einer Fadenliefervorrichtung der
erfindungsgemäßen Art nicht mehr möglich. Jeder Faden wird
mit einer individuell voreingestellten Fadenspannung
zugeführt. Über die Sensorik 31, 32 wird die gelieferte
Fadenmenge ständig erfaßt, während über das Potentiometer 17
die eingestellte Fadenspannung ausgelesen und angezeigt
werden kann. Über den Zusammenhang zwischen der Fadenspannung
und der verarbeiteten Fadenlänge kann diese Vorrichtung sogar
dazu verwendet werden, den Nadelhub einzelner Nadeln während
des Betriebs zu justieren. Grundsätzlich ist somit auch die
Justage des Nadelhubs der Wirk- oder Strickmaschinen einer
Automatisierung ebenso zugänglich wie sämtliche Funktionen
der Vorrichtung 1.
Der Faden F wird an der Stelle F'' auf das Fadenrad 4
aufgewickelt und auf der Höhe F' vom Fadenrad 4 abgewickelt.
Die gespreizten Schenkel 39 der Stege 37 befinden sich im
Bereich der Aufwickelposition F'', während die
achsenparallelen Abschnitte 38 im Bereich des abgespulten
Fadens F' liegt. Aufgrund der Geometrie der Stege 37 ist der
Umfang des Fadenwickels im Bereich der Schenkel 39 größer als
im Bereich der achsenparallelen Abschnitte. Somit gleitet der
aufgewickelte Faden ständig in achsenparalleler Richtung
entlang den Stegen 37 und bildet einen wohldefinierten
Wickel.
Wie bereits mehrfach angedeutet, ist eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 einer vollständig automatisierten Steuerung
zugänglich. Jeder Faden F ist in seiner Fadenspannung
individuell einstellbar. Hierdurch ergeben sich völlig neue
Perspektiven für ein Gewirk oder ein Gestrick. Es ist nunmehr
problemlos möglich, mit unterschiedlich gespannten Fäden zu
arbeiten. Ebenso stellt die Verarbeitung von elastischen,
insbesondere dünnen, elastischen Fäden kein größeres Problem
mehr dar.
1
Vorrichtung
2
Gehäuse
3
Friktionsrad
4
Fadenrad
5
Ringbund
6
Innenseite
7
Kugellager
8
Kugellager
9
Achse
10
Außengewinde
11
Magnethalterung
12
Innengewinde
13
Ringmagnet
14
Außenseite
15
Schnecke
16
Elektromotor
17
Potentiometer
18
Schieber
19
Kupplungselement
20
Leuchtdioden
21
Tipptaster
22
Schalter
23
Kugellager
24
Kugellager
25
Achse
26
Ringmagnet
27
Magnethalterung
28
Spulen
29
Platine
30
Außenseite
31
Nocken
32
Abstandssensor
33
Drehscheibe
34
Fadenöse
35
Randscheibe
36
Randscheibe
37
Steg
38
achsenparalleler Abschnitt
39
Schenkel
40
Alarmlampe
Claims (23)
1. Fadenliefervorrichtung, insbesondere für Strick- oder
Wirkmaschinen, mit einem Fadenrad (4), auf dem ein Faden
aufwickelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehwiderstand des Fadenrads (4) verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zur elektrischen oder elektronischen Ansteuerung zur
Einstellung des Drehwiderstands vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Einstellung des
Drehwiderstands einen Permanentmagneten (13) umfassen.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Einstellung des
Drehwiderstands ein Blech aus magnetisierbarem Material
umfassen.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem
Permanentmagneten (13) sowie dem Blech aus magnetisierbarem
Material variabel ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß eine Magnethalterung (11) mit
einem Gewinde (12) vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Magnethalterung (11) mit
einem elektrisch oder elektronisch ansteuerbaren Antrieb (16)
verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensoranordnung (17, 18, 19)
zur Erfassung des eingestellten Drehwiderstands des Fadenrads
(4) vorhanden ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß ein selbsthemmendes Getriebe
zwischen der Magnethalterung (11) und dem zugehörigen Antrieb
(16) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß ein Friktionsrad (3) für die
Fadenzufuhr vorgesehen ist.
11. Steuerbare Fadenbremse, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Fadenrad mit verstellbarem Drehwiderstand vorhanden ist.
12. Friktionsrad, insbesondere nach einem der vorgenannten
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß das Friktionsrad (3)
eine ausreichende Schwungmasse aufweist, um den Faden bei
einer Blockierung zu reißen.
13. Friktionsrad, insbesondere nach einem der vorgenannten
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß ein Antrieb mit einem
Ringmagneten als Läufer und mit einer Anzahl von
elektromagnetischen Spulen als Stator vorgesehen ist, wobei
die Anzahl der Spulen der Anzahl der magnetischen Pole des
Ringmagneten entspricht.
14. Friktionsrad, insbesondere nach einem der vorgenannten
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß der Umschlingungswinkel
α des Friktionsrads von dem Faden F verstellbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der Umschlingungswinkel α durch
eine verdrehbare Führungsöse (34) verstellbar ist.
16. Fadenrad, insbesondere nach einem der vorgenannten
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß zwei Randscheiben (35,
36) und Zwischenstege (37) vorhanden sind, wobei die
Zwischenstege (37) so geformt sind, daß in axialer Richtung
unterschiedliche Umfangslängen für den Fadenwickel vorliegen.
17. Fadenrad nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Zwischensteg (37) eine Y-
Form mit einem achsenparallelen Abschnitt (38) und zwei
abgespreizten Schenkeln (39) aufweist.
18. Fadenrad nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß ein Schnappverschluß zur Verbindung der
beiden Randscheiben (35, 36) vorgesehen ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensoranordnung (31, 32) zur
Erfassung des Drehwinkels des Fadenrads (4) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoranordnung
Markierungsnocken (31) am Fadenrad (4) und einen
Abstandssensor (32) umfassen.
21. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß ein Warnsignalgeber (40) bei
einem Fadenriß vorgesehen ist.
22. Strick- oder Wirkmaschine dadurch gekennzeichnet, daß
eine Fadenliefervorrichtung (1) nach einem der vorgenannten
Ansprüche vorhanden ist.
23. Verfahren zum Liefern eines Fadens von einer
Vorratsspule zu einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere
einer Strick- oder Wirkmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche
verwendet wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997108139 DE19708139A1 (de) | 1997-02-28 | 1997-02-28 | Fadenliefervorrichtung, insbesondere für Strick- und Wirkmaschinen |
EP98914825A EP0963336A1 (de) | 1997-02-28 | 1998-02-25 | Fadenliefervorrichtung, insbesondere für strick- und wirkmaschinen |
PCT/DE1998/000561 WO1998038125A1 (de) | 1997-02-28 | 1998-02-25 | Fadenliefervorrichtung, insbesondere für strick- und wirkmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997108139 DE19708139A1 (de) | 1997-02-28 | 1997-02-28 | Fadenliefervorrichtung, insbesondere für Strick- und Wirkmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19708139A1 true DE19708139A1 (de) | 1998-09-03 |
Family
ID=7821821
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997108139 Withdrawn DE19708139A1 (de) | 1997-02-28 | 1997-02-28 | Fadenliefervorrichtung, insbesondere für Strick- und Wirkmaschinen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0963336A1 (de) |
DE (1) | DE19708139A1 (de) |
WO (1) | WO1998038125A1 (de) |
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