DE402176C - Verfahren zur Reinigung von OElen und Wachsarten mit Hilfe von Bauxit oder gebranntem Magnesit - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von OElen und Wachsarten mit Hilfe von Bauxit oder gebranntem Magnesit

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DE402176C
DE402176C DEO13503D DEO0013503D DE402176C DE 402176 C DE402176 C DE 402176C DE O13503 D DEO13503 D DE O13503D DE O0013503 D DEO0013503 D DE O0013503D DE 402176 C DE402176 C DE 402176C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zur Reinigung von Ölen und Wachsarten mit Hilfe von Bauxit oder gebranntem magnesit. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldungen in Großbritannien vom .4. Mai und 22. Juli 1g22 beansprucht. Es hat sich in der Praxis ergeben, daß bei der Reinigung von Ölen und Wachsarten durch Behandlung mit reinem gebrannten Aluminiumhydroxyd oder hochgrädigem Bauxit gewisse Unregelmäßigkeiten bei der Entfernung von färbenden Stoffen und Spuren von anderen Verunreinigungen, von unangenehmem Geruch oder von Schwefelverbindungen auftreten. Beispielsweise haben Laboratoriumsversuche ergeben, daß bei gewissen Ölen und Wachsarten die Wirkung des Reinigungsmittels um so geringer und die Ausbeute an gereinigtem Produkt um so- kleiner ist, j e hochgrädiger der Bauxit ist, und daß mit reiner Tonerde die geringste Ausbeute gegenüber irgendeinem Bauxit erhalten wird, während mit niedriggrädigem Bauxit, z. B. solchem von der Art irischen Bauxits, eine erhebliche Menge an gereinigtem Produkt erhalten werden kann. Bei anderen Arten von Ölen und Wachsarten tritt das umgekehrte ein, so daß hochgrädiger Bauxit die höchste und niedriggrädiger die kleinste Ausbeute an reinem Produkt gibt.
  • Beispielsweise kann bei Filtration eines dünnen gefärbten Brennöls durch hochgrädigen Bauxit manchmal nur ein kleines Volumen von entfärbtem Produkt abfließen, noch weniger mit reiner Tonerde, aber mit niedriggrädigem Bauxit nach Art des irischen kann eine viel höhere Ausbeute erhalten werden. Ähnliche Ergebnisse können mit rohem Paraffin erhalten werden. Ein hochgrädiger Bauxit kann beispielsweise mit burmanischem Wachs die besten Ergebnisse liefern, während ein niedriggrädiges Reinigungsmittel, wie irischer Bauxit, bei gewissen schottischen Wachsen am wirksamsten ist.
  • Andererseits kann ein hochgrädiger Bauxit gewisse Schwefelverbindungen, z. B. Merkaptane, aus einem Öl entfernen, dagegen nicht aus einem anderen scheinbar ähnlichen Öl, während ein niedriggrädiger Bauxit umgekehrt wirken kann, indem er die Merkaptane aus dem zweiten Öl beseitigt, aber nicht aus dem ersten; aber keine Abart des Bauxits entfernt andere Schwefelverbindungen, wie z. B. - Schwefelkohlenstoff oder die niedrigeren Glieder der Thiophenreihe aus irgendeinem Öl.
  • Ausgedehnte Laboratoriumsversuche haben indessen die Erklärung für diese Unregelmäßigkeiten geliefert und haben gezeigt, daß die Tonerde im Bauxit der wirksame Bestandteil ist, der die Reinigung der Öle und Wachsarten bewirkt, und daß durch Anwendung ganz bestimmter Laboratoriumsvorversuche auf den besonderen anzuwendenden Bauxit und das zu reinigende Öl oder sonstige Material wichtige Verbesserungen in der technischen Anwendung von Bauxit zu Reinigungszwecken erhalten werden können.
  • Die hier mit Bezug auf Bauxit gemachten Feststellungen treffen auch auf gebrannten Magnesit zu. ' Es ist gefunden worden, daß bei Vorliegen einer Reihe reiner flüssiger Dielektrika, die beispielsweise von Petroläther vom Siedepunkt 40 bis 50' C bis zu einem Schmieröl von etwa 40o bis 450' C Siedepunkt geht, oder solcher Flüssigkeiten, wie Schwefelkohlenstoff, Kohlenstofftetrachlorid, Benzol, Chloroform usw., bei der jedes Glied eine gleiche geringe Menge eines gefärbten Körpers, z. B. Pech, enthält, die reinigende Wirkung eines Bauxits oder das abfließende Volumen gereinigten Produktes um so größer ist, je hochgrädiger der Bauxit ist. Nicht nur dies ist der Fall, sondern das abfließende Volumen gereinigten Stoffes ist um so größer, je niedriger die Dielektrizitätskonstante des Mediums ist oder, in der Ausdrucksweise der Elektrizitätslehre, je höher seine Elastivität ist. Man findet, daß die reinigende Wirkung eines Bauxits nicht nur von seiner Hochgrädigkeit, sondern auch von der Beschaffenheit des flüssigen Mediums abhängt Gleichgültig, wie hoch die Grädigkeit des Bau-. xits ist, bildet seine Wirksamkeit ein Maß für die Elastivität des dielektrischen Mediums, das durch ihn filtriert wird.
  • Es ist bekannt, daß die Elastivität, d. h. der reziproke Wert der Dielektrizitätskonstante oder der elektrischen Permeabilität, von Petroläther größer ist als diejenige irgendeiner anderen Petroleumfraktion. `'renn beispielsweise bestimmte Volumina von Petroläther und z. B. Kerosin in gleichem Maße durch Pech gefärbt sind, so ergibt sich, daß ohne Rücksicht auf die Grädigkeit des Bauxits durch ein gegebenes Gewicht an Bauxit ein sehr viel größeres Volumen von Petroläther entfärbt wird als von Kerosin, und daß bei irgendeiner anderen Fraktion, deren Dielektrizitätskonstante höher ist als die des Kerosins, beispielsweise bei einem Schmieröl, das abfließende Volumen gereinigter Flüssigkeit sehr viel kleiner ist als bei Kerosin.
  • Ferner ist durch Laboratoriumsversuche gefunden worden, daß die Beschaffenheit der besonderen zu entfernenden Verunreinigung, mag es sich um einen gefärbten Bestandteil oder einen unangenehmen Geruch oder eine Schwefelverbindung handeln, in ausgesprochener Weise die scheinbare Wirksamkeit irgendeines Bauxits beeinflußt. je höher die Dielektrizitätskonstante der Verunreinigung des flüssigen Mediums ist, um so leichter wird diese Verunreinigung durch Filtration durch einen Bauxit irgendwelcher Grädigkeit beseitigt, je höhergrädig aber der Bauxit ist, um so größer größer ist die Ausbeute an gereinigtem Stoff. Wenn man diese festgestellten "Tatsachen zusammenhält, so ergibt sich, daß die Wirksamkeit eines Bauxits als Reinigungsmittel sowohl von der Dielektrizitätskonstante der Flüssigkeit, als von derjenigen der Verunreinigung abhängt oder richtiger von dem Verhältnis der zweiten zur ersten. Wenn die Dielektrizitätskonstante der Verunreinigung annähernd dieselbe oder kleiner als diejenige des Mediums ist, so wird die Verunreinigung durch keinen Bauxit von irgendwelcher Grädigkeit beseitigt. In solchem Falle kann indessen dieser Bauxit vollkommen wirksam gemacht werden. Wenn man beispielsweise Petroleum mit einem geringen Gehalt an Benzol durch höchstgrädigen Bauxit filtriert, so wird sehr wenig Benzol entfernt, da die Dielektrizitätskonstante des Benzols annähernd dieselbe ist wie die des Petroleums. Wenn aber das gleiche Petroleum mit einer geringen Menge von Salpetersäure durchgerührt wird, um das Benzol zu nitrieren, dann der Säureüberschuß ausgewaschen und das Petroleum durch einen Bauxit filtriert wird, der sogar niedriggrädig sein kann, so wird das Nitrobenzol leicht entfernt. Es ist bekannt, daß die Dielektrizitätskonstante des Nitrobenzols im Vergleich zu derjenigen des Benzols sehr hoch liegt. In ähnlicher `'eise können Spuren gewisser anderer Verunreinigungen in Petroleum, Kerosin,Wachsarten oder pflanzlichen Ölen entfernt werden, indem man zunächst diese Öle mit einer geringen Menge von Schwefelsäure (zur Sulfonierung der Verunreinigungen) oder von Alkali durchrührt und dann durch Bauxit filtriert.
  • Versuche haben ergeben, daß die Dielektrizitätskonstanten der Kohlenwasserstoffe der Olefinreihe oder Fraktionen dieser Kohlenwasserstoffe, die zwischen gewissen Temperaturgrenzen, wie 8o bis ioo °, 15o bis 2co ° usw., sieden, höher sind als die entsprechenden Fraktionen von Paraffinen. Bei der Destillation von rohen Mineralölen enthalten die Fraktionen geringe Mengen von Olefinen, insbesondere die höheren Fraktionen, wie Kerosin und Schmieröle. Wenn man also solche Fraktionen, die eine Spur gefärbter Stoffe oder anderer Verunreinigungen enthalten, durch hochgrädigen Bauxit filtriert, so werden die Olefine ebenso wie die Farbstoffe entfernt, wie man durch Anwendung der Bromprobe auf die abfließende Flüssigkeit zeigen kann. In der Praxis trifft man häufig bei der Behandlung gewisser Öle und Wachsarten auf eine besondere Unregelmäßigkeit, die darin besteht, daß ein niedriggrädiger Bauxit, wie z. B. irischer Bauxit, ein sehr viel größeres Volumen gereinigter Flüssigkeit ergibt, als ein hochgrädiger Bauxit. Dafür kann folgende Erklärung gegeben werden Der hochgrädige Bauxit entfernt infolge seiner großen Wirksamkeit sowohl die Olefine, wie die gefärbten und sonstigen Verunreinigungen und wird bald mit diesen Stoffen gesättigt, so daß er nicht weiter wirken kann; während ein niedriggrädiger Bauxit infolge seiner geringeren Wirksamkeit den größten Teil der farblosen Olefine durchgehen läßt, aber die Bestandteile mit hoher Dielektrizitätskonstante, wie gefärbte und andere verunreinigende Stoffe absorbiert und so ein viel größeres Volumen gereinigter Flüssigkeit abfließen läßt, weil die auswählende Wirkung eines Bauxits von irgendeiner Grädigkeit von dem Verhältnis der Dielektrizität skonstanten der verschiedenen Bestandteile zu derjenigen des Mediums abhängt, in dem sie gelöst sind. ,Je niedriger die Dielektrizitätskonstante des Mediums ist, desto leichter werden die schädlichen Bestandteile absorbiert, und derjenige mit der höchsten Dielektrizität:;-konstante wird zuerst und am leichte;:ten entfernt. Ein niedriggrädiger Bauxit kann daher nur in solchem Maße genügend wirksam sein, daß er den letzteren Bestandteil, d. h. denjenigen mit der höchsten Dielektrizitätskonstante, entfernt, während ein hochgrädiger Bauxit auch andere Bestandteile beseitigt, deren Dielektrizitätskonstanten zwischen derjenigen des Mediums und der höchsten Dielektrizitätskonstante liegen. In den vorstehenden Darlegungen ist von Olefinen die Rede, sie sollen aber nur ein Beispiel anderer Bestandteile bilden, die in Petroleum anwesend sein können, wie Naphthene oder andere Kohlenwasserstoffe, oder Spuren von Verunreinigungen in pflanzlichen Ölen, deren dielektrische Eigenschaften im Verhältnis zu denjenigen der flüssigen Medien, denen der Olefine ähnlich sind.
  • Die vorstehenden Tatsachen können technisch in solcher `'eise benutzt werden, daß man dadurch die Wirksamkeit eines Bauxits erheblich verbessern kann.
  • Bei der Ausführung der Erfindung werden zunächst die Anfangs- und Endsiedepunkte der zu reinigenden Ölfraktion bestimmt. Es ist nun bekannt, daß die Dielektrizitätskonstante des Pentans oder einer Mischung von Pentan die Mineralölfraktion mit dem niedrigsten Siedepunkt bildet, 1,7,3 ist, das Schmieröl, welches die Fraktion mit dem höchsten Siedepunkt bildet, eine Dielektrizitätskonstante von annähernd 3,4. hat und daß die dazwischenliegende als Kerosin bekannte und bei etwa 25o° siedende Fraktion oder allgemein die Fraktion, die man zwischen ago und 3c0' erhält, eine Dielektrizitätskonstante von etwa 2,1 hat, es ist ferner bekannt, daß die Dielektrizitätskonstante mit dem Siedepunkt einer Fraktion steigt. Man kann daher aus dem Anfangs- und Endsiedepunkt der zu reinigenden Ölfraktion einen annähernden Schluß auf deren Dielektrizitätskonstante ziehen.
  • Die Menge der Verunreinigungen, die das zu reinigende Öldestillat färben, ist sehr gering, wahrscheinlich nur wenige Zehntausendstel, während die Verunreinigungen, die dem Öl einen Geruch verleihen, ebenfalls außerordentlich gering sind und die Schwefelverbindungen, abgesehen von Schwefelwasserstoff, a Prozent oder erheblich weniger betragen. Die genaue Menge des Schwefels kann durch Verbrennen des Öles und Bestimmung der gebildeten Schwefelsäure bestimmt werden.
  • Ein Schluß auf die Dielektrizitätskonstante der Verunreinigungen kann durch Einwirkung von Bauxit verschiedener Grädigkeit auf die unreine Ölfraktion gezogen werden. Ein niedriggrädiger Bauxit beseitigt leicht eine Verunreinigung mit hoher Dielektrizitätskonstante, ist dagegen unwirksam, wenn die Dielektrizitätskonstante niedrig ist. Man kann daher auf die Dielektrizitätskonstante der Verunreinigung einen Schluß aus d.er Grädigkeit des Bauxits ziehen, der diese Verunreinigung am leichtesten entfernt.
  • Nachdem auf diese Weise das Verhältnis der Dielektrizitätskonstanten annähernd. bestimmt worden ist, weiß man aus der Erfahrung, welche Grädigkeit des Bauxits die besten Ergebnisse liefern würde. In der Praxis benutzt man aber einen Bauxit von höherer Grädigkeit als derjenigen, die durch das Verhältnis zwischen den Dielektrizitätskonstanten angegeben wird, und dieser Bauxit wird stufenweise durch Versuche in seiner Grädigkeit herabgesetzt und derjenige Bauxit zur Behandlung der Gesamtmasse des Öls ausgewählt, der die höchste Ausbeute an Ölen liefert, die genügend frei von Verunreinigungen sind, um in den Handel gebracht zu ,verden. In manchen Fällen, in denen das Öl verschiedene Verunreinigungen enthält, kann es notwendig werden, es nach der angegebenen Behandlung durch einen hochgrädigen Bauxit gehen zu lassen.
  • Beispiel. Ein dünnes gefärbtes Schmieröl wird durch einen gekörnten Bauxit von etwas höherer Grädigkeit als derjenigen, die durch das Verhältnis der Dielektrizitätskonstante bestimmt ist, filtriert und ein gewisses Volumen entfärbter Flüssigkeit erhalten. Dieser Bauxit wird. darauf mit einer Lösung von Eisensulfat gemischt, so daß die Menge des Sulfats beispielsweise a Prozent vom Gewicht des Bauxits beträgt, getrocknet und auf Rotglut erhitzt. Man findet, daß man mit diesem Bauxit ein größeres Flüssigkeitsvolumen erhält als vorher. Man setzt nochmals a Prozent Eisensulfat zu, glüht und filtriert das Öl, wobei eine wiederum vergrößerte Ausbeute erhalten wird. Diese Herabsetzung der Grädigkeit wird wiederholt, bis man findet, daß der Zusatz von beispielsweise 31/, bis 4 Prozent Eisensulfat zum Bauxit, der dann geglüht wird, die höchste Ausbeute an gereinigter Flüssigkeit ergibt.
  • In dem Beispiel ist Eisensulfat genannt, es können aber auch andere geeignete Stoffe angewendet werden, z. B. die Salze von Alkalien oder Ätznatron. Da der Bauxit beliebig oft durch Glühen regeneriert werden kann, so können die Alkalien zur Verflüchtigung neigen, wodurch die Grädigkeit des zunächst hergestellten Bauxits verändert wird. Eisenoxyd und ähnliche Stoffe, wie die Salze des Nickels, Mangans, Kupfers und ähnlicher Metalle, haben diesen Übelstand nicht, und die Grädigkeit des Bauxits bleibt bestehen, nachdem sie einmal richtig eingestellt ist.
  • Man kann auch in entgegengesetzter Weise verfahren, also die Grädigkeit des Bauxits oder seine Wirksamkeit vermehren, indem man Tonerde in geeigneter Form, z. B. als Aluminiumnitratlösung, zusetzt und dann glüht.
  • Da pflanzliche Öle eine verhältnismäßig hohe Dielektrizitätskonstante haben, die für die Reinigung mit Bauxit ungünstig ist, so kann man die Dielektrizitätskonstante der Flüssigkeit herabsetzen, indem man das Öl in Petroleum von niedriger Dielektrizitätskonstante, z. B. Petroläther, auflöst. Wenn man eine solche Lösung durch einen Bauxit filtriert, dessen Grädigkeit in geeigneter Weise herabgesetzt ist, so kann man eine technisch brauchbare Ausbeute erhalten, während man mit dem Öl ohne Petroleumzusatz eine sehr geringe Menge gereinigter Flüssigkeit erhält.
  • Rohes Paraffin wird aus olefinreichen hochsiedenden Ölfraktionen kristallisiert. `Fenn daher bei der Reinigung der Paraffinschuppen das anhaftende Öl nicht wirksam beseitigt worden ist, so wird ein Bauxit mit verminderter Grädigkeit bessere Ergebnisse liefern, während, wenn die Reinigung gründlich durchgeführt ist, um die Olefine zu beseitigen, das gleiche gefärbte Paraffin eine um so bessere Ausbeute an farblosem Produkt ergibt, je höhergrädig der Bauxit ist.
  • In den vorstehenden Ausführungen sind Olefine erwähnt, aber andere in den Ölen oder Wachsarten etwa vorhandene farblose Stoffe, die keine Olefine sind, wirken ähnlich, wenn ihre Dielektrizitätskonstanten annähernd ähnlich sind, also zwischen der des Mediums (Öl oder Wachs) und der des durch den Bauxit zu entfernenden Bestandteils liegen und die ebenso wie die Olefine durch einen sehr wirksamen Bauxit absorbiert werden und dadurch dessen Aufnahmefähigkeit für gefärbte Stoffe u. dgl. vermindern, während ein niedriggrädiger Bauxit einen großen Teil daovn hindurchgehen läßt, aber die Verunreinigungen mit hoher Dielektrizitätskonstante absorbiert.
  • Mineralöle enthalten häufig kleine Mengen von Schwefelverbindungen als Verunreinigungen, die man beseitigen muß. Solche Mineralöle werden einer Vorbehandlung unterworfen, die auf den folgenden Erwägungen beruht.
  • Es ist bekannt, daß, wenn man ein Mineralöl mit einem geringen Gehalt an organischen Schwefelverbindungen mit einer verdünnten Lösung von Alkalihypochlorit längere Zeit behandelt, ein großer Teil der Schwefelverbindungen oxydiert oder chloriert wird und aus dem Öl ausgewaschen werden kann. Dabei besteht aber die Gefahr, daß Teile des Öls chloriert werden und daß die gebildeten und in dem Öl zurückbleibenden Chlorverbindungen ebenso schädlich sind wie die entfernten Schwefelverbindungen.
  • Das vorliegende Verfahren hat den Zweck, die Chlorierungsmethode zur Entfernung der Schwefelverbindungen zu verbessern und zu beschleunigen und alle gechlorten Anteile des Öls zu beseitigen.
  • Zur Vorbehandlung wird mit Chlor oder Chloroxyden beladene Luft durch das Öl geleitet, das, nachdem genügende Chlorierung eingetreten ist, durch ein Bauxitfilter läuft, um die oxydierten und chlorierten Bestandteile zu beseitigen.
  • Bei der praktischen Ausführung verwendet man ein geschlossenes Gefäß von geeigneter Bauart mit einem durch den Deckel hindurchgehenden Rohr, das bis zum Boden des Gefäßes reicht und in eine flache Rohrschlange ausläuft, die mit feinen Öffnungen versehen ist. Außerdem ist am oberen Teil des Gefäßes ein Austrittsrohr angebracht. Wenn dieser Behälter mit Mineralöl beschickt und ein Luftstrom durch das Einlaßrohr geblasen wird, so wird die Luft durch die mit Öffnungen versehene Rohrschlange in kleine Blasen zerteilt, die eine heftige Bewegung und Durchmischung des Öls herbeiführen. Ferner ist ein zweites Gefäß angeordnet, in dem Chlorgas oder die Oxyde des Chlors hergestellt werden können, entweder auf elektrischem Wege oder nach irgendeinem bekannten chemischen Verfahren. Durch diesen Chlorerzeuger wird ein Luftstrom hindurchgeblasen und weiter zum Ölbehälter geführt, und dieser mit Chlor oder Chloroxyden beladene Luftstrom tritt durch die Öffnungen der Rohrschlange in das Öl ein. Die Durchleitung des mit Chlor beladenen Luftstromes wird fortgesetzt, bis nach Erfahrung und Laboratoriumsproben eine ausreichende Chlorierung eingetreten ist. Das Chlor kann beispielsweise aus Chlorkalk hergestellt werden, indem man eine Lösung des letzteren in den Chlorerzeuger bringt, dem man einen schwachen und ununterbrochenen Säurestrom zuführt, während die Luft durch die Vorrichtung geblasen wird und das Chlor zum Ölbehälter führt. Das trockene Öl wird dann entleert und durch ein Filter geleitet, das Bauxit enthält, dessen Grädigkeit so eingestellt ist, daß die oxydierten und chlorierten Bestandteile des Öls entfernt werden.
  • Da der durch das Öl geblasene Luftstrom einige der darin enthaltenen leichteren Kohlenwasserstoffe mitreißt, so wird der aus dem Ölbehälter entweichende Luftstrom durch einen Absorptionsturm geleitet, der Schweröl oder Rückstände enthält, um die Kohlenwasserstoffdämpfe aus der Luft in üblicher `'eise zu entfernen. Diese leichten Fraktionen können durch Destillation des schweren absorbierenden Öls wieder gewonnen werden.

Claims (12)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Ölen und Wachsarten mit Hilfe von Bauxit oder gebranntem Magnesit, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bauxit oder Magnesit verwendet wird, dessen Grädigkeit gemäß dem Verhältnis zwischen den Dielektrizitätskonstanten der Verunreinigungen und Öle oder Wachse bestimmt wird.
  2. 2. Verfabren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß solche Öle oder Wachsarten, deren Dielektrizitätskonstante nahe derjenigen der zu entfernenden Verunreinigungen liegt, einer Behandlung unterworfen werden, durch die die Dielektrizitätskonstante des Öls oder Wachses oder diejenige der Verunreinigung wesentlich verändert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl oder Wachs mit einer Säure behandelt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reinigung solcher Öle und Wachsarten, deren Dielektrizitätskonstante niedriger ist als diejenige der zu entfernenden Verunreinigungen, dem Reinigungsmittel ein Stoff zugesetzt wird, der seine Wirksamkeit so weit herabsetzt, daß es gegenüber dem Öl, aber nicht gegenüber den Verunreinigungen unwirksam wird.
  5. 5. Verfahren. nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß zur Herabsetzung der Grädigkeit des Reinigungsmittels Salze oder andere Verbindungen des Eisens, Nickels, Mangans oder der Alkalien benutzt werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Öle oder Wachsarten, deren Verunreinigungen annähernd dieselbe Dielektrizitätskonstante wie das Öl oder Wachs haben, vor der Filtration durch das Reinigungsmittel mit Schwefelsäure oder Alkali behandelt werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Reinigung von Ölen und Wachsarten, deren Verunreinigungen verschiedene Dielektrizitätskonstanten haben, ein niedriggrädiges Reinigungsmittel benutzt wird, um die Verunreinigung mit der höchsten Dielektrizitätskonstante zu absorbieren. B.
  8. Reinigungsmittel für das Verfahren nach Anspruch i, bestehend aus einem Bauxit, dessen Grädigl-.eit durch Glühen mit Eisensulfat, Alkalisalzen oder Ätznatron herabgesetzt ist. g.
  9. Reinigungsmittel für das Verfahren nach Anspruch i, bestehend aus einem Bauxit, dessen Grädigkeit durch Zusatz einer Lösung von Ahtminiumnitrat und darauffolgendes Glühen erhöht worden ist. io.
  10. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, da.ß Öle und Wachsarten von hoher Dielektrizitätskonstante vor der Behandlung in einem Lösungsmittel mit niedriger Dielektrizitätskonstante gelöst werden. ii.
  11. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß pflanzliche Öle oder Wachsarten in einem Petroleum von niedriger Dielektrizitätskonstante gelöst und dann durch ein Reinigungsmittel von niedriger Grädigkeit filtriert werden.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß schwefelhaltige Öle und Wachsarten vor der Filtration mit einem mit Chlor oder Chloroxyden beladenen Luftstrom behandelt werden.
DEO13503D 1922-05-04 1923-01-31 Verfahren zur Reinigung von OElen und Wachsarten mit Hilfe von Bauxit oder gebranntem Magnesit Expired DE402176C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE741359C (de) * 1937-09-08 1943-11-10 Dr Hans P Kaufmann Verfahren zur Fraktionierung von Gemischen aus Fettsaeuren u. dgl.

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE741359C (de) * 1937-09-08 1943-11-10 Dr Hans P Kaufmann Verfahren zur Fraktionierung von Gemischen aus Fettsaeuren u. dgl.

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