DE545160C - Verfahren zur Reinigung von Waessern, insbesondere Abwaessern, unter Abscheidung von in ihnen enthaltenen Bestandteilen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Waessern, insbesondere Abwaessern, unter Abscheidung von in ihnen enthaltenen Bestandteilen

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DE545160C
DE545160C DEM110850D DEM0110850D DE545160C DE 545160 C DE545160 C DE 545160C DE M110850 D DEM110850 D DE M110850D DE M0110850 D DEM0110850 D DE M0110850D DE 545160 C DE545160 C DE 545160C
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/28Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
    • C02F1/283Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using coal, charred products, or inorganic mixtures containing them
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description

  • Verfahren zur Reinigung von Wässern, insbesondere Abwässern, unter Abscheidung von in ihnen enthaltenen Bestandteilen In dem Hauptpatent ist ein Verfahren zur Reinigung und Verwertung wäßriger Flüssigkeiten, insbesondere von Abwässern, beschrieben, wonach man die Flüssigkeiten zunächst mit festen Adsorptionsmitteln, wie z. B. Aktivkohle, behandelt, sodann diesen die hierbei aus den Wässern aufgenommenen Verunreinigungen, insbesondere Phenole, durch Behandeln mit Lösungsmitteln oder Lösungsgemischen wieder entzieht und schließlich die auf denAdsorptionsmitteln verbliebenen Reste der Lösungsmittel auf geeignete Weise, wie z. B. durch Spülen mit Wasserdampf, wieder austreibt. Als Lösungsmittel werden dabei vorteilhaft solche verwendet, welche in Wasser nicht oder nur schwer löslich sind, wie z. B. Benzol, Schwefelkohlenstöff o. dgl. oder Mischungen solcher Stoffe.
  • Vorteilhaft wird nach dem Verfahren des Hauptpatents so gearbeitet, daß man die zu reinigenden Abwässer durch die Adsorptionsmasse in der Richtung von unten nach oben hindurchleitet, während man die Behandlung mit den Lösungsmitteln und die nachfolgende Entfernung dieser Lösungsmittel in der entgegengesetzten Richtung, von oben nach unten, vornimmt; gegebenenfalls können mehrere Adsorptionsbehälter hintereinandergeschaltet werden. Es hat sich gezeigt, daß man die Reinigung von wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere von Abwässern oder auch von Ammoniakrohwässern u. dgl., gemäß dem Hauptpatent in der Weise vornehmen kann, daß man die Adsorption der zu entfernenden Stoffe bei erhöhter Temperatur durchführt. Weiterhin hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die nachfolgende Extraktion der Adsorptionsmittel ebenfalls bei erhöhter Temperatur. vorzunehmen. Je nach der Art der Arbeitsbedingungen der zu entfernenden Stoffe, der anzuwendenden Extraktionsmittel sowie der sonstigen Betriebsverhältnisse sind die bei der Adsorption anzuwendenden Temperaturen verschieden. Sie liegen z. B. bei Verarbeitung von Ammoniakrohwasser etwa bei q.o bis 6o° C. Bei Durchführung der Adsorption in der Wärme kann anschließend auch die Extraktion mit Lösungsmitteln mit Leichtigkeit bei erhöhter Temperatur vorgenommen werden, da der gesamte Filterinhalt schon auf höhere Temperatur vorgewärmt ist. Die Extraktion bei höherer Temperatur hat den Vorteil, daß man in dem Extraktionsmittel eine höhere Anreicherung der aus dem Adsorptionsmittel herauszulösenden Stoffe erreicht. Die Extraktion kann in gegebenen Fällen natürlich auch bei niedrigenTemperaturenvorgenommen werden, nachdem die Adsorption bei erhöhter Temperatur durchgeführt worden war. Es hat sich Faber gezeigt, daß es sich vielfach sogar empfiehlt, bei der Extraktion noch höhere Temperaturen anzuwenden als bei der Adsorption. Bei Anwendung von Benzol als Extraktionsmittel hat sich z. B. das Temperaturintervall von etwa 5o bis 8o° als vorteilhaft erwiesen.
  • Die Vorteile des Verfahrens liegen darin, daß durch die Durchführung des Adsorptionsvorganges bei erhöhter Temperatur ein ganz wesentlich rascheres Arbeiten ermöglicht wird. Infolgedessen ist es möglich, die zu reinigenden Wässer mit bedeutend größerer Geschwindigkeit. ohne Erhöhung der Durchbruchsgefahr rch die Adsorptionsmittel hindurchzuführh und trotz der an sich durch die Temperaturerhöhung bewirkten Verringerung der Beladungsfähigkeit praktisch eine größere Beladungshöhe zu erzielen, während die Tiefe der zum Schutz gegen Durchbrüche vorzulegenden Sicherheitsschicht des Adsorptionsmittels bei ,gleichen Geschwindigkeiten bei Anwendung erhöhter Temperaturen geringer sein kamt äls, bei gewöhnlicher Temperatur, da die zu.adsorbierenden Stoffe von den der Eintrittsstelle der Flüssigkeit zunächstliegenden Schichten rascher bzw. vollständiger zurückgehalten werden..
  • Ein weiterer Vorteil der Anwendung erhöhter Temperaturen bei dem Adsorptionsvorgang liegt darin, daß die auf diese ZÄjeise dem Absorber zugeführte Wärme, wenn die anschließende Extraktion ebenfalls bei erhöhter Temperatur durchgeführt werden soll, gleichzeitig für den Extraktionsvorgang nutzbar gemacht werden kann. Es ist ferner bei dieser Arbeitsweise nicht nötig, etwa dem Adsorber zuzuführende, in warmem Zustand anfallende Abwässer vor der Einführung in den Adsorber zunächst einer Vorkühlung zu unterziehen, sondern man kann sie ohne weiteres für den Adsorptionsvorgang verwenden. In anderen Fällen, wo kalt anfallende Wässer zu reinigen sind, wird es sich dagegen u. U. empfehlen, derart zu arbeiten, daß man einen größeren Teil oder die Hauptmenge dieser Wässer mit ihrer Eigentemperatur durch den Adsorber hindurchgehen läßt und erst die letzten durch den Adsorber hindurchgeschickten Mengen in geeigneter Weise anwärmt. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß in der ersten Periode des Vorganges, solange das Adsorptionsmittel noch wenig beladen und stark aufnahmefähig ist, wo also die Geschwindigkeit der Adsorption noch keine so große Rolle spielt wie bei einem stärker beladenen Adsorptionsmittel, der Aufwand an Heizmaterial für die Erwärmung der zunächst hindurchgeschickten großen Mengen des zu reinigenden Abwassers erspart werden kann, während z. B. durch allmähliche Steigerung der Temperatur,gegen Ende der Beladungsperiode ermöglicht wird, mit einem verhältnismäßig geringen Brennstoffaufwand gerade in der maßgebenden Phase des Prozesses die Vorteile des Verfahrens zur Geltung zu bringen, wobei dann gleichzeitig auch erreicht wird, daß der Adsorber für die anschließende Durchführung der Extraktion bei erhöhter Temperatur bereits vorgewärmt ist. Die Durchführung der Extraktion bei erhöhter Temperatur bietet noch den besonderen, nicht vorauszusehenden Vorteil, daß sich bei der Durchführung der heiß zugeführten Extraktionsflüssigkeit durch die Adsorber in der Richtung von oben nach unten innerhalb der Schichten des Adsorptionsmittels ein Temperaturgefälle ausbildet, wobei sich die heißeren und infolgedessen spezifisch leichteren Teile des Lösungsmittels im Oberteil des Adsorbers befinden, während die unteren Teile kühler und spezifisch schwerer bleiben, wodurch einer Durchmischung der einzelnen Lösungsmittelschichten während der Extraktion entgegengewirkt wird, was geeignet ist, die Wirtschaftlichkeit des Extraktionsvorganges erheblich zu verbessern.
  • Das Verfahren der Erfindung eignet sich für die Behandlung von Wässern der verschiedensten Arten und Herkunft. Das Verfahren ist mit Vorteil für die Behandlung von z. B. Phenol- oder pyridinhaltigen Abwässern jeder Art, wie Kokereiabwässern und insbesondere von phenolhaltigen Ammoniakrohwässern von Kokereien o. dgl. oder auch von phenolhaltigen Abwässern synthetischer Verfahren zu benutzen. Ferner kann es verwendet werden für die Behandlung der bei der Holzverkohlung anfallenden Abwässer, die neben anderen Stoffen auch höher siedende Acetönöle u. dgl. enthalten. Auch in der Technik oft anfallende Farbstofflösungen, wie z. B. Pikrinsäurelösungen, können mit Vorteil nach diesem Verfahren behandelt werden. Weiterhin ist das Verfahren auch anwendbar auf die Behandlung der phenolhaltigen Abwässer in der Industrie der Acetonherstellung aus essigsaurem Kalk. Auch ist es möglich, Kondensatwässer, die Phenole und Kresole enthalten, in der gleichen Weise zu behandeln und so die Phenole bzw. Kresole zu gewinnen.
  • In den folgenden Beispielen sind Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Beispiel r Kokereiabwasser, das durch eine entsprechende Vorreinigung von den schwebenden teerigen Bestandteilen befreit worden war und danach noch 1,6 g Phenole/1 enthielt, wurde über eine i m hohe Schicht von Aktivkohle mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 5 mm/Sek. filtriert. Der Querschnitt der Kohleschicht betrug ungefähr 36 qcm. Die Temperatur des zu reinigenden Wassers bzw. die Temperatur während der Adsorption betrug einmal i8°, das andere Mal 55°. Im ersteren Falle enthielt das die Aktivkohleschicht verlassende Wasser bereits nach 7,5 1 ioo mg Phenole/l, während dagegen bei einer Temperatur von 55° erst nach 25 1 ioo mg Phenole nachweisbar waren. Bis zum Durchbruch von ioo mg Phenol/1 hatte also die Kohle bei i8° ungefähr 12 g Phenole, bei 55° dagegen ungefähr 40 g Phenole aufgenomtnen. Beispie12 Durch eine i m hohe Aktivkohleschicht wurde Kokereiabwasser, das 1,6 g Phenole im Liter enthielt, bis zum Durchbruch von ioo mg Phenolen im Liter filtriert, wobei die Kohle ungefähr 30 g Phenole aufnahm. Die Adsorptionstemperatur betrug 40° C, der Querschnitt der Kohle ungefähr 36 qcm. Die beladene Kohle wurde einmal unter sonst gleichen Bedingungen und mit gleichen Benzolmengen von oben nach unten bei 2o° C und nach Wiederholung der Beladung bei 6o° C extrahiert. Im ersten Falle waren in dem zur Extraktion benutzten Benzol 8 g Phenole enthalten, während bei der Heißextraktion das zur Extraktion verwandte Benzol praktisch die gesamten, von der Kohle aufgenommenen Phenole, nämlich 29 g, enthielt, so daß bei Verwendung von kaltem Benzol nur 27 °/o, dagegen bei der Verwendung von heißem Benzol 97 °/a der von der Kohle adsorbierten Phenole herausgelöst wurden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE:- i. Abänderung 'des Verfahrens zur Reinigung wäßriger Flüssigkeiten gemäß Patent 534 204, dadurch gekennzeichnet, daß man die Adsorption der zu entfernenden Stoffe bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise einer solchen von etwa 4o° oder darüber, vorteilhaft z. B. bei ungefähr 4o bis 6o°, vornimmt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Extraktion der adsorbierten Stoffe in an sich bekannter Weise in der Wärme vorgenommen wird, gegebenenfalls bei noch höherer Temperatur als die vorangegangene Adsorption.
DEM110850D 1929-06-30 1929-06-30 Verfahren zur Reinigung von Waessern, insbesondere Abwaessern, unter Abscheidung von in ihnen enthaltenen Bestandteilen Expired DE545160C (de)

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