Die Erfindung betrifft das Abtrennen von Tier- oder
Pflanzenzellen sowie Viren aus biologischen Flüssigkei
ten. Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einem
Trennmittel, einer Trennvorrichtung und einem Verfahren
zum Abtrennen der Zellen oder Viren.
In der Medizin und der Biochemie ist es erforderlich,
eine spezielle Zellgruppe aus einer verschiedene
Zellengruppen enthaltenen Suspension zu isolieren oder
abzutrennen, um eine Grundauswertung der Substanzen in
einem klinischen Test durchzuführen einschließlich
einer Immundiagnose oder Immuntherapie. Es gibt jedoch
kein Verfahren, um die gesuchten Zellen oder Zielzellen
mit geringen Kosten und in kurzer Zeit abzutrennen,
ohne die Verteilung der Zielzellen-Untergruppen zu än
dern, wenn es beabsichtigt ist, selektiv T-Zellen, B-
Zellen, K-Zellen oder NK-Zellen aus Lymphozyten zu ge
winnen. Wie im folgenden beschrieben wird, ergeben sich
bei der Durchführung der bekannten Verfahren eine Reihe
von Problemen.
Die japanischen Offenlegungsschriften 56-1 40 886 und
57-2 04 454 beschreiben jeweils die Verwendung einer eine
azide funktionale Gruppe enthaltenden speziellen Sub
stanz oder einer hydrophoben und wasserunlöslichen spe
ziellen Substanz mit Mikroporen. Nach dem in diesen
Offenlegungsschriften beschriebenen Verfahren ist es
möglich, T-Zellen in einem einzigen Trennschritt zu er
halten. Die Ausbeute der T-Zellen ist jedoch nicht kon
stant und sehr niedrig. Darüber hinaus wird die Trenn
säule verstopft aufgrund der kleinen Teilchengröße der
verwendeten speziellen Substanz.
Natürlich gibt es einige Zelltrennmaterialien und
-verfahren, die international als brauchbar auf dem Ge
biet der akadamischen oder wissenschaftlichen Studien
anerkannt wurde. Alle diese Materialien und Verfahren
aber benötigen eine lange Zeit für die Vorbereitung des
Trennverfahrens, eine sorgfältige Durchführung des
Trennverfahrens und insgesamt ein zeitraubendes und
schwieriges Verfahren. Darüber hinaus leiden sie an
einer ungenügenden Reproduzierbarkeit, da das Trenn
vermögen und das Trennmuster des verwendeten Zell-
Trennmaterials in weitem Umfange von der speziellen
Produktionscharge des Materials abhängen kann.
Die japanische Offenlegungsschrift 61-2 35 752 be
schreibt, daß Hydroxyapatitkörner ein spezielles
Adsorptionsvermögen für Zellen haben. Jedoch ist das
Wasserrückhaltevermögen und entsprechend die Trenn
fähigkeit ziemlich gering, während die Zeit zur Durch
führung des Verfahrens verkürzt werden kann. Die japa
nische Offenlegungsschrift 63-284 dagegen be
schreibt, daß infolge der Verwendung eines
faserförmigen Apatits die Trennfähigkeit zusammen mit
der Wasserrückhaltefähigkeit verbessert werden kann. Es
ist jedoch hier zu bemerken, daß im allgemeinen ein
faserförmiges Füllmaterial mit dem faserförmigen Apatit
gemäß der japanischen Offenlegungsschrift 63-284
keine gleichförmige Füllung ergibt, wenn es in eine
Säule gepackt wird. Ferner liefert es keine stabileren
Ergebnisse im Vergleich mit einem granulatartigen Füll
material, da die Ergebnisse abhängig von der verwende
ten Charge in einem weiten Bereich streuen.
Auf dem Gebiet der Immundiagnose ist unter der Bezeich
nung "SEPHADEX G10" ein Verfahren bekannt, das
Dextranzellen verwendet. Das Prinzip dieses Verfahrens
ist zwar nicht vollständig aufgeklärt. Man geht jedoch
davon aus, daß ein bestimmtes Niveau, d. h. Größe oder
Kleinheit der Adhäsionseigenschaft der Zellen die füh
rende Rolle bei diesem Verfahren spielt. Makrophagen
oder adhäsionsfähige zusätzliche Zellen mit großen Ab
messungen werden nämlich durch Adsorption abgetrennt,
während T-Zellen und B-Zellen die Säule passieren. Bei
diesem Verfahren ist es jedoch wesentlich, daß kleine
nicht adsorptionsfähige zusätzliche Zellen die Säule
passieren und daß die Untergruppen der T-Zellen an dem
Füllmaterial haften. Wegen der unerwünschten Haftung
der T-Zellen ist es unmöglich, eine vollständige
Population oder Verteilung der T-Zellen zu erhalten.
Diese Probleme müssen gelöst werden, wenn man das
SEPHADEX G10-Verfahren in der Immundiagnose effektiv
einsetzen will. Ferner ist auch eine Trennsäule be
kannt, die als Füllmaterial Nylonwolle enthält. Diese
Trennsäule wird im allgemeinen verwendet, um T-Zellen
reiche Zellgruppen getrennt zu erhalten. Die tatsächli
che Ausbeute der als Zielzellen gesuchten T-Zellen ist
jedoch relativ gering und liegt im Bereich von 12 bis
25%. Während außerdem die T-Zellen mit einer relativ
hohen Reinheit erhalten werden, hat sich die Verteilung
der T-Zellen-Untergruppen nach dem Durchlaufen der
Säule geändert. D. h. die Verteilung der separierten T-
Zellen-Untergruppen ist nicht dieselbe wie die Vertei
lung der nicht separierten T-Zellen-Untergruppen in der
Zellsuspension. Zusätzlich zu der Variation der
Zellverteilung ändert sich auch das Trennvermögen und
das Trennmuster abhängig von verschiedenen Faktoren wie
beispielsweise der speziellen Charge der ausgewählten
Nylonwolle, des speziellen Spleißverfahrens für die
Wolle, des speziellen Füllverfahrens und des speziellen
Waschverfahrens, obwohl die Wolle in die Säule nach dem
Wiegen eingefüllt wird.
Wie man aus der obigen Beschreibung erkennt, befinden
sich die Zelltrennverfahren, die auf der
Adsorptionseigenschaft der Zellen basieren, gegenwärtig
noch am Anfang der praktischen Verwendbarkeit. Es ist
daher wünschenswert, das Zelltrennmaterial und die
Zelltrennverfahren zu verbessern und eine neues Trenn
material zu entwickeln, das ein Verfahren mit hoher
Ausbeute, hoher Geschwindigkeit und Genauigkeit bei der
Trennung von Zellen erlaubt. Wenn sich diese Verbesse
rung erreichen läßt, können Zelltrennverfahren im wei
teren Umfange und in vorteilhafter Weise auf verschie
denen wichtigen Gebieten wie der Biotechnologie und der
Medizin, beispielsweise der Immundiagnose und der
Immuntherapie verwendet werden.
Neben der Zelltrennung ist auch das Abtrennen von Viren
ein wichtiges Problem auf dem Gebiet der Medizin und
der Biochemie. Da die Abtrennung von Viren wesentlich
für die Prophylaxe und die Behandlung von Virus
krankheiten, wie beispeilsweise Influenza ist, und in
jüngster Zeit Krankheitserreger wie AIDS-Viren stark
zugenommen haben, ist die Verbesserung der Virentrenn
verfahren für die medizinische Versorgung besonders
dringlich geworden. Derzeit sind insbesondere zur Ab
trennung von Hepatitis-B-Viren verschiedene Virustrenn
verfahren bekannt, die polymere Membranen, Hohlfasern
oder Ionenaustauscherharze verwenden. Diese Trenn
verfahren jedoch sind schwierig durchzuführen und benö
tigen eine teuere Einrichtung aufgrund des speziellen
Trennsystems. Dies ist der Grund, weshalb diese Verfah
ren bisher noch nicht in einem praktisch nennenswerten
Umfange genutzt wurden.
Wie bereits oben erwähnt wurde, lehren die japanischen
Offenlegungsschriften 61-2 35 752 und 63-284 die Verwen
dung von Hydroxyapatitkörnern bei der Zelltrennung.
Diese Verfahren haben jedoch zahlreiche Nachteile.
Diese Schriften sagen auch nichts über die Verwendung
dieses Granulats zur Virustrennung aus. Ferner be
schreibt auch die japanische Offenlegungsschrift Nr.
63-16 045 die Verwendung eines porösen
Calciumphosphatgranulates als Füllmaterial für die
Flüssigchromatographie. Calciumphosphatkörner können in
einer chromatographischen Säule verwendet werden, um
Biopolymere wie Proteine selektiv abzutrennen und zu
reinigen. Diese Offenlegungsschrift sagt jedoch nichts
aus über ein Adsorptions- und Trennmittel für Zellen
oder Viren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbes
sertes Trennmittel anzugeben, das insbesondere bei
Zell- oder Virus-Trennverfahren verwendet werden kann
und das bei seiner Verwendung in solchen Trennverfahren
die Vorbehandlung, die vorbereitenden Maßnahmen oder
das Trennverfahren selbst vereinfacht, zu einer raschen
Trennung bei niedrigen Kosten führt und mit einer guten
Reproduzierbarkeit durchgeführt werden kann und das
darüber hinaus eine deutlich erhöhte Trennfähigkeit be
sitzt sowie eine einfache Steuerung des resultierenden
Trennmusters ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Er
findung besteht in der Schaffung einer verbesserten
Trennvorrichtung unter Verwendung eines derartigen
Trennmittels sowie zur Verbesserung des Trenn
verfahrens.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß einem ersten
Merkmal der Erfindung das Trennmittel zum Abtrennen von
Zellen oder Viren aus einem Polyvinylacetalharz mit of
fener Zellstruktur und einer mittleren Porengröße von
10 bis 1000 µm.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird ein
Trennmittel zum Abtrennen von Zellen oder Viren angege
ben, das aus porösen Calciumphosphatkörnern mit offener
Zellstruktur besteht und in dem die
Calciumphosphatkörner zwei Verteilungen von Poren
größen aufweisen, wobei eine Verteilung Mikroporen mit
einer mittleren Porengröße im Bereich von 20 bis 500 nm
und die andere kleine Poren mit einer mittleren Poren
größe in einem Bereich von 1 bis 50 µm umfaßt.
Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung
wird ein Trennmittel für Zellen oder Viren vorgeschla
gen, umfassend ein erstes Element aus
Polyvinylacetalharz mit offenzelliger Struktur und
einer mittleren Porengröße von 10 bis 1000 µm und ein
mit dem ersten Element verbundenes zweites Element in
Form einer Schicht aus porösen Calciumphosphatkörnern
mit einer mittleren Korngröße von 50 bis 2000 µm.
Das vorstehend beschriebene Trennmittel kann ferner ein
weiteres Element bestehend aus Polyvinylacetalharz mit
offenzelliger Struktur und einer mittleren Porengröße
von 10 bis 1000 µm umfassen, das auf das zweite Element
aufgelegt wird, so daß das erste und das dritte Element
das zweite Element zwischen sich einschließen. Das das
dritte Element bildende Polyvinylacetalharz ist vor
zugsweise dasselbe wie das für die Herstellung des er
sten Elementes verwendete Harz, kann jedoch auch von
diesem verschieden sein, wenn dies erforderlich sein
sollte und gute Resultate erbringt.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird eine
Trennvorrichtung für Zellen oder Viren vorgeschlagen,
umfassend einen Behälter oder eine Säule, in welche ein
Trennmittel der oben beschriebenen Art eingefüllt ist.
Schließlich wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Ab
trennen von Zellen oder Viren vorgeschlagen, bei dem
eine biologische Flüssigkeit, welche die abzutrennenden
Zellen oder Viren enthält, durch eine Säule geleitet
wird, die mit dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Trennmittel gefüllt ist.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der fol
genden Beschreibung, welche in Verbindung mit den
Zeichnungen die Erfindung anhand von Aus
führungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch
eine Trennvorrichtung für Zellen oder
Viren gemäß einer ersten Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch
eine Trennvorrichtung für Zellen oder
Viren gemäß einer zweiten Aus
führungsform der vorliegenden Erfin
dung und
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch
eine Trennvorrichtung für Zellen oder
Viren gemäß einer dritten Aus
führungsform der Erfindung.
Ein erstes erfindungsgemäßes Trennmittel zum Trennen
von Zellen oder Viren besteht aus einem
Polyvinylacetalharz mit offenzelliger Struktur und
einer mittleren Porengröße (Durchmesser) von ca. 10 bis
1000 µm.
Das oben genannte erfindungsgemäße Trennmittel wird aus
Polyvinylacetalharz mit speziellen Poren und einer spe
ziellen Verteilung derselben hergestellt. Zur Bildung
eines Trennmittels geeignete Polyvinylacetalharze sind
solche, die teilweise oder vollständig durch die
Acetalisierung von Hydroxylgruppen von Polyvinylalkohol
mit Aldehyd entstehen. Die Acetalisierung wird durch
das folgende Reaktionsschema dargestellt:
Darin ist R eine Alkylgruppe, beispielsweise eine
Methyl-, Äthyl- oder Butyl-Gruppe und n eine positive
ganze Zahl.
Typische Beispiele des Polyvinylacetalharzes, wie es in
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, umfassen
Polyvinylformalharz, Polyvinylbutyralharz und derglei
chen. Diese Polyvinylacetalharze können mit den in der
Kunststoffindustrie wohlbekannten Methoden hergestellt
werden. Sie werden beispielsweise durch gleichzeitige
Hydrolysierung und Acetalisierung von Polyvinylacetat
oder durch die Hydrolisierung von Polyvinylacetat und
die anschließende Acetalisierung des erhaltenen
Polyvinylalkohols erhalten. In jedem Falle sollte die
Hydrolyse vollständig durchgeführt und die
Acetalisierung soweit ausgeführt werden, daß mindestens
50% der Hydroxylgruppen in dem Polyvinylalkohol
acetalisiert sind, um das entsprechende
Polyvinylacetalharz mit einer Acetalisierungsrate von
50 bis 100% zu erhalten. Die Acetalisierungsrate von
weniger als 50% sollte vermieden werden, da sie eine
Deformation des Trennmittels und eine Verminderung sei
ner Adsorptionseigenschaften bewirkt. Dies wiederum
führt zu einer Verminderung der Separationsfähigkeit,
wenn eine Kulturlösung oder dergleichen dem Element zu
geführt wird. Das Polyvinylacetat, das als Ausgangs
material für die Herstellung des Polyvinylacetalharzes
verwendet wird, sollte vorzugsweise einen
Polymerisationsgrad von ca. 200 bis 2000 haben.
Das in der vorliegenden Erfindung verwendete
Polyvinylacetalharz hat offene Zellen und eine mittlere
Porengröße im Bereich von ca. 10 bis 1000 µm. Die
Porengröße von weniger als 10 µm kann dazu führen, daß
der Fluß der Lösung durch die Säule behindert und die
Säule verstopft wird, da die Porengröße zu klein ist im
Verhältnis zur Größe der abzutrennenden Zellen, d. h.
der Zielzellen. Auf der anderen Seite kann durch eine
Porengröße von mehr als 1000 µm das Trennvermögen des
Trennmittels durch die verringerte Oberfläche für die
Adsorption verringert werden. Die offene Zellstruktur
des Polyvinylacetalharzes wird gebildet, wenn die
Polymerisation in Anwesenheit eines Treibmittels ausge
führt wird. Die Bildung der offenzelligen Struktur kann
jedoch auch durch irgendein anderes wohlbekanntes Ver
fahren hergestellt werden.
Das in der oben beschriebenen Weise aus
Polyvinylacetalharz hergestellte Trennmittel zum Ab
trennen von Zellen oder Viren hat vorzugsweise eine po
röse, schwammartige Struktur und insbesondere die Form
eines schwammähnlichen Tuches oder Blattes. Das
blattförmige Trennmittel wird vorzugsweise in der Säule
der Trennvorrichtung geschichtet, nachdem es in Form
von Scheiben mit einem dem Innendurchmesser der Säule
entsprechenden Durchmesser hergestellt wurde. Diese
Herstellung kann durch ein Herstellungsverfahren wie
Stanzen oder Schneiden erfolgen. Eine ausreichende An
zahl der so erhaltenen Scheiben mit einer gewünschten
Dicke des Trennmittels oder Füllmittels sind in der
Säule übereinander geschichtet. Wenn ein granulat- oder
pulverförmiges Harz verwendet wird, kann man gleichzei
tig eine Sperre wie beispielsweise ein Sieb oder einen
Filter verwenden, um das Ausfließen des eingefüllten
Harzes aus der Säule zu verhindern. Es ist zu bemerken,
daß sphärisches Harzgranulat bei der Zelltrennung oder
Virustrennung leicht verstopfen kann und daß dadurch
kein gleichförmiger Durchfluß der Lösung aufrechterhal
ten werden kann. Es ist nämlich schwierig, ständig eine
gleichförmige Porengröße des Harzes aufrechtzuerhalten.
Daher verursacht die Verwendung des sphärischen
Harzgranulates Schwierigkeiten bei der
Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.
Eine Trennvorrichtung zur Trennung von Zellen oder
Viren gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt einen Be
hälter, in den ein Polyvinylacetalharz mit offener
Zellstruktur und einer mittleren Porengröße von ca. 10
bis 1000 µm eingefüllt ist. Das Polyvinylacetalharz,
das als Füllmittel für den Behälter verwendet wird,
wurde im vorstehenden als Trennmittel beschrieben.
Der in der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung verwen
dete Behälter kann unterschiedliche Formen haben, wie
sie auf dem Gebiet der Zell- oder Virustrennung Verwen
dung finden. Er kann beispielsweise als Säule, Rohr,
Schlauch, Spritzenkörper oder dergleichen ausgebildet
sein. Das Polyvinylacetalharz wird, wie dies oben be
schrieben wurde, vorzugsweise in den Behälter in
Scheibenform eingefüllt. Die Schichtdicke des ein
gefüllten Harzes in dem Behälter kann von verschiedenen
Faktoren wie beispielsweise der abzutrennenden speziel
len Zell- oder Virusart, einem speziellen Harz oder
dergleichen abhängen.
In der Trennvorrichtung enthält ein Behälter oder eine
zylindrische Säule 1 das Trennmittel 2 zum Abtrennen
von Zellen oder Viren. Obwohl dies im einzelnen nicht
dargestellt ist, besteht das Trennmittel 2 aus einem
Laminat von blattförmigen Schichten aus
Polyvinylacetalharz. Selbstverständlich kann das Trenn
mittel 2 auch eine Schicht aus einem
Polyvinylacetalgranulat sein. In diesem Fall wird vor
zugsweise ein Sieb oder ein Filter in dem Bodenbereich
des Trennmittels 2 vorgesehen.
Verwendet man einen Separator gemäß Fig. 1, wird eine
biologische Flüssigkeit, welche die abzutrennenden Zel
len oder Viren enthält, über eine Einlaßöffnung 3 in
die Säule 1 eingeführt. Die Trennung erfolgt, während
die biologische Flüssigkeit durch das Trennmittel 2
hindurchfließt. Dabei werden nur die nicht-adsorptiven
Zellen oder Viren durch die Auslaßöffnung 4 der Trenn
vorrichtung abgeführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Abtrennen von
Zellen oder Viren wird eine biologische Flüssigkeit
durch einen Behälter oder eine Säule der Trennvor
richtung hindurchgeführt, in welcher das oben beschrie
bene Trennmittel als Füllstoff angeordnet ist.
In der Praxis wird zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens vor dem Trennschritt die Säule im
allgemeinen mit einer Waschlösung vorbehandelt, um un
erwünschte kontaminierende Stoffe oder dergleichen aus
der Säule auszuwaschen. Nach dem Waschvorgang wird die
biologische Flüssigkeit in die Säule eingefüllt. Die zu
verwendende biologische Flüssigkeit ist beliebig. Typi
sche Beispiele für eine solche biologische Flüssigkeit
sind Blut, Serum, Urin, Speichel und Suspensionen der
Zellen und/oder Viren sowie eine verdünnte Lösung des
ganzen Blutes, in der das Blut mit einem geeigneten
Koagulationsinhibitor vermischt ist. Die Mischung wird
mit einer Kulturlösung verdünnt, um das Volumen der Mi
schung um den Faktor 1 bis 10 zu vergrößern. Insbeson
dere wird eine Zellsuspension hier als biologische
Flüssigkeit verwendet. Nachdem die biologische Flüssig
keit ausreichend in das Trennmittel eingedrungen ist,
erfolgt eine Waschung mit einer Waschlösung, um die
nicht adsorptiven Zellen und dergleichen aus der Säule
auszuwaschen und aufzufangen.
Die Waschlösung und gegebenenfalls die Grundflüssigkeit
für eine Suspension umfassen beispielsweise ein
Kulturmedium wie beispielsweise Hank′s Puffer-Salz-
Lösung (HBSS), ein Serum Medium (RPMI-1640 und andere),
oder ein chemisch definiertes Medium, eine
physiologische Salzlösung oder andere herkömmlicher
weise als Waschlösung in diesem Gebiet verwendete Lö
sungen. Der Trennschritt wird vorzugsweise bei einer
Temperatur ausgeführt, die von Raumtemperatur bis unge
fähr 37°C betragen kann, um unerwünschte und schädi
gende Einflüsse auf die Zellen oder Viren der biologi
schen Flüssigkeit zu vermeiden.
Erstaunlicherweise und völlig unerwartet haben die ab
getrennten Zellen oder Viren charakterische Merkmale
wie Überlebensprozentsatz oder andere Eigenschaften,
die im wesentlichen denen der Zielzellen oder Viren in
der biologischen Flüssigkeit entsprechen. So zeigen
beispielsweise die aus dem Lymphozyten seperierten T-
Zellen eine Steuerbarkeit der Antikörperproduktion oder
andere charakteristische Merkmale, die im wesentlichen
identisch sind mit jenen, die in dem Lymphozyten vor
dem Trennschritt bestimmt wurden.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß bei der
erfindungsgemäßen Verwendung eines Trennmittels, das
aus Polyvinylacetalharz mit offenzelliger Struktur und
einer Porengröße von 10 bis 1000 µm besteht, die ge
suchten Zellen oder Viren im Vergleich zu den herkömm
lichen Trennverfahren in sehr stabiler Weise aus der
biologischen Flüssigkeit bei hoher Trennungsausbeute
und ohne Änderung einer Zell- oder Virenverteilung vor
und nach der Trennung abgetrennt werden können. Da fer
ner bei diesem Trennverfahren komplizierte Schritte wie
eine Inkubation nicht erforderlich sind, ist es
möglich, den Trennvorgang merklich zu vereinfachen und
die zur Trennung erforderliche Zeit deutlich zu verkür
zen. Darüber hinaus kann ein nur einen Schritt um
fassendes Verfahren bei der Trennung verwendet werden.
Die biologische Flüssigkeit, welche die abzutrennenden
Zellen oder Viren enthält, kann direkt in die mit dem
Trennmittel gefüllte Säule gegossen werden.
Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße
Polyvinylacetalharz im Handel zu geringem Preis erhält
lich und kann bei Herstellung in Form eines
blattförmigen Trennelementes auf einfache Weise in die
Säule eingesetzt werden, indem man das Blatt entspre
chend der Größe und Form der Säule zurechtschneidet.
Das blattförmige Trennelement kann offensichtlich sehr
rasch und einfach zurechtgeschnitten und in die Säule
eingesetzt werden, wobei man darüber hinaus keinerlei
Stützeinrichtung benötigt, wie sie üblicherweise bei
einem pulverförmigen Trennmedium in der Säule erforder
lich ist. Schließlich kann die Trennvorrichtung, d. h.
eine mit dem Trennmittel gefüllte Säule nach ihrer
Sterilisation mit irgendeinem geeigneten
Sterilisationsmittel wie beispielsweise Äthylenoxydgas
(EO) als sterilisiertes und versiegeltes Produkt ein
fach auf den Markt gebracht werden.
Da ferner das Trennmittel gleichförmig in die Säule
eingefüllt wird, ist kein Verstopfen während des
Trennvorganges zu befürchten. Man kann einen
gleichförmigen Durchfluß der biologischen Flüssigkeit
und daher auch eine effektive und stabile Trennung der
Zellen oder Viren vom Beginn bis zum Ende des
Trennvorganges erreichen. Wenn eine große Menge von
Zellen in dem Trennverfahren behandelt werden muß, kann
man schließlich die Durchflußrate der biologischen
Flüssigkeit durch die Säule zur Erreichung der
optimalen Resultate frei steuern, indem man die
Querschnittsfläche der Polyvinylacetalharz-Schicht, die
Porengröße des Harzes, die Schichtdicke oder die Füll
höhe in der Säule oder andere Faktoren verändert.
Ein zweites erfindungsgemäßes Trennmittel zum Abtrennen
von Zellen oder Viren besteht aus porösen
Calciumphosphatkörnern mit offenzelliger Struktur,
wobei die Porengröße der Calziumphosphatkörner in zwei
Verteilungen vorliegt. Die eine umfaßt Mikroporen mit
einer mittleren Porengröße im Bereich von 20 bis 500 nm
(0,02 bis 0,5 µm) und die andere umfaßt kleine Poren
mit einer mittleren Porengröße im Bereich von 1 bis 50 µm.
Das vorstehend beschriebene Trennmittel umfaßt poröse
Calciumphosphatkörner mit zwei offenzelligen Struktu
ren. Die Körner haben Mikroporen mit einer Porengröße
von 20 bis 500 nm. Der Grund hierfür liegt darin, daß
man bei der Adsorption von Viren an
Calciumphosphatkörnern als Adsorptions- und Trennmittel
die Körner porös machen muß, um den Durchtrittsweg der
biologischen Flüssigkeit durch die Säule zu verlängern.
Ferner kann die Größe der Viren abhängig von der spezi
ellen Art variieren, liegt jedoch im allgemeinen im Be
reich von ca. 20 bis 300 nm. Um also einen Durchtritt
der Viren durch die Poren der Körner zu gewährleisten,
sollte die Porengröße der Körner mindestens 20 nm oder
mehr betragen. Eine obere Grenze für die Porengröße
dieser Körner liegt bei 500 nm, da die Porengröße von
mehr als 500 nm (was merklich größer als die Virusab
messungen ist) keine kritische Bedeutung hat mit der
Ausnahme, daß die Chance der Adsorption mit der Zunahme
der Porengröße abnimmt.
Die Calciumphosphatkörner haben darüber hinaus zusätz
lich zu den Mikroporen kleine Poren mit einer Größe von
1 bis 50 µm. Der Grund hierfür liegt darin, den Körnern
ein ausreichendes Wasserrückhaltevermögen zu geben. Die
Körner sollten kleine offene Zellen mit Abmessungen von
1 bis 50 µm haben, bei der die biologische Flüssigkeit
wie beispielsweise eine Suspension von Zellen oder
Viren relativ leicht die Säule durchströmen kann. Zu
sätzlich zu diesen beiden Verteilungen von Porengrößen
haben die Calciumphosphatkörner, die erfindungsgemäß
verwendet werden, vorzugsweise eine Porösität von 75%.
Die Porösität ist wesentlich, da sie das resultierende
Wasserrückhaltevermögen der Säule im weiten Umfange be
rühren. Eine Porösität von weniger als 10% liefert
kein ausreichendes Wasserrückhaltevermögen, um Zellen
oder Viren adsorbieren zu können. Bei einer Porösität
von mehr als 75% ist die Haltbarkeit der Körner selbst
nicht mehr gegeben.
Ferner werden bei einer bevorzugten Ausführungsform
Calciumphosphatkörner mit einer mittleren Korngröße von
10 bis 2000 µm verwendet. Für die Zelltrennung können
die Zellen in den Kornzwischenräumen hindurchtreten,
wenn die Korngröße 100 µm oder mehr beträgt. Jedoch
sollte die Korngröße, wie dies später noch beschrieben
wird, mindestens 10 µm oder mehr für die Virustrennung
betragen. Eine Korngröße von mehr als 2000 µm ist nicht
hinnehmbar, da die Zellen aufgrund einer übermäßigen
Zunahme der Kornzwischenräume nicht mehr an dem Trenn
material adsorbiert werden. Darüber hinaus ist eine
Teilchengröße von 1 µm oder mehr ausreichend, um eine
Virustrennung durchzuführen. Für praktische Zwecke je
doch ist es vorzuziehen, eine Teilchengröße von 10 µm
oder mehr zu wählen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform haben die
Calciumphosphatkörner ein CA/P-Verhältnis von 1,4 bis
1,8. Insbesondere beträgt das CA/P-Verhältnis 1,5 bis
1,67 um eine bessere Sinterfähigkeit und Festigkeit der
Körner zu erreichen.
Es kann eine breite Vielfalt von Calciumphosphaten ver
wendet werden. Typische Beispiele verwendbarer
Calciumphosphate umfassen Apatite wie beispielsweise
Hydroxyapatite oder Fluoroapatite, α- oder β-
Tricalizumphosphate, Tetracalciumphosphate oder Mi
schungen dieser Verbindungen.
Die Calciumphosphatkörner werden jeweils mittels übli
cher Verfahren hergestellt. Kristalline
Calciumphosphatteilchen, die in den wohl bekannten Naß
verfahren erzeugt werden, können als Ausgangsmaterial
für die Herstellung dieser Körner verwendet werden. Das
teilchenförmige Calciumphosphat wird beispielsweise in
Wasser suspendiert, um einen Schlamm zu erzeugen. An
schließend wird der Schlamm sprühgetrocknet oder in an
derer Weise behandelt, um Sekundärteilchen zu erzeugen.
Auch kann der Schlamm mit Zusätzen wie beispielsweise
viskositätsverändernden Zusätzen, Teilchen oder Fasern
einer thermisch auflösbaren organischen Verbindung ver
mischt werden. Die Mischung wird anschließend wiederum
einem Sprühtrocknungsverfahren oder dergleichen zur Er
zeugung der Sekundärpartikel unterworfen. Diese
Sekundärpartikel werden wiederum zur Herstellung eines
Schlamms suspendiert. Der Schlamm wird anschließend in
nassem Zustand geformt, um einen Formblock zu erzeugen.
Während des Formprozesses kann eine organische Verbin
dung, die auflösbar ist und in dem anschließenden
Sinterprozeß kleine Poren in der Größe von 1 bis 50 µm
erzeugt, dem Schlamm zugefügt werden, um poröse
Calciumphosphatkörner zu erhalten. Natürlich kann auch
die resultierende Porengröße durch die Wahl einer ge
eigneten Sintertemperatur oder anderer Bedingungen ohne
derartige organische Verbindungen eingestellt werden.
Nach dem Formen wird der Block bei einer Temperatur von
500 bis 1300°C gesintert. Eine Temperatur von weniger
als 500°C ist nicht ausreichend, um eine thermische
Verflüchtigung der hinzugefügten organischen Verbindung
zu bewirken und den Block zu sintern. Eine Temperatur
von mehr als 1300°C dagegen kann zu einer exzessiven
Sinterung, d. h. einem exzessiv dicht gesinterten Block
oder sogar zu einer Zersetzung des Calciumphosphats
führen.
Der gesinterte Körper wird anschließend zerkleinert und
gesiebt, um die gewünschten Calciumphosphatkörner mit
den beschriebenen Porengrößebereichen zu erhalten. Die
Größe der Mikroporen von 20 bis 500 nm wird in der
Weise kontrolliert, daß man die Korngröße der
kristallinen Partikel, die für den Ausgangsschlamm zur
Erzeugung der Sekundärpartikel verwendet, die
Viskosität des Schlammes oder ein spezielles Aditiv für
den Schlamm in geeigneter Weise auswählt. Wie bereits
oben beschrieben wurde, wird die Größe der kleinen
Poren von 1 bis 15 µm durch Hinzufügen einer thermisch
austreibbaren organischen Verbindung zu dem Schlamm von
Sekundärpartikeln erzeugt. Auch kann die genannte
Porengröße durch geeignete Auswahl des Formverfahrens
und/oder ein Aditiv beim Formen des Blockes aus den
Sekundärpartikeln erreicht werden.
Die Calciumphosphatkörner können auch durch Granulieren
der Sekundärpartikel unter Verwendung eines Granulators
und durch anschließendes Sintern erzeugt werden.
Die porösen Calciumphosphatkörner können mindestens ein
teilweise an ihnen adsorbiertes Modifikationsmittel
enthalten, um die physikochemischen Eigenschaften oder
die immunologischen Eigenschaften der Kornoberfläche zu
modifizieren und damit die Adsorptionsaktivität für
jede der Zielzellen oder Virusgruppen sorgfältig zu än
dern.
Als Ergebnis dieser Änderung der Adsorptionsaktivität
kann die Trenncharakteristik der Säule wirksam geändert
werden, um auf diese Weise eine Trenncharakteristik zu
schaffen, die ein scharfes Ausflußmuster liefert. Auch
kann als Ergebnis dieser Änderung der
Adsorptionsaktivität das Trennspektrum kontrolliert
werden, um optimale Resultate zu erreichen. Da es fer
ner möglich ist, die Adsorptionswirkung für jede der
Untergruppen von Zellen oder Viren zu ändern oder zu
modifizieren, kann eine spezielle Untergruppe oder
Unterpopulation selektiv abgetrennt werden. Typische
Beispiele für Modifikationsmittel, die an der Korn
oberfläche adsorbiert werden, umfassen von einem leben
den Körper erzeugte Polysaccharide wie Hyaluronsäure,
Chondroitinschwefelsäure, Chitinderivate, Fibronectin
oder Osteonectin, Mucopolysaccharide und Proteine sowie
deren Derivate.
Eine erfindungsgemäße Trennvorrichtung für Zellen oder
Viren umfaßt einen Behälter, in den poröse
Calciumphosphatkörner mit offenzelliger Struktur und
zwei Porengrößeverteilungen eingefüllt sind, wobei eine
dieser Verteilungen Mikroporen mit einer mittleren
Porengröße im Bereich von 20 bis 500 nm und die andere
kleine Poren mit einer mittleren Porengröße im Bereich
von 1 bis 50 µm umfaßt. Die detaillierte Beschreibung
dieser Trennvorrichtung wird zur Vermeidung von Wieder
holungen weggelassen, da die als Füllmittel für den Be
hälter verwendeten porösen Calciumphosphatkörner vor
stehend bei der Beschreibung des Trennmittels
beschrieben wurden. Der Behälter wurde bereits bei der
Behandlung der Trennvorrichtung für Zellen oder Viren
unter Verwendung des ersten Trennmittels beschrieben.
Ein typisches Beispiel einer Trennvorrichtung zur Ver
wendung des zweiten Trennmittels ist hier nicht darge
stellt. Die Trennvorrichtung ist jedoch im wesentlichen
die gleiche wie die in Fig. 1 dargestellte Trennvor
richtung mit der Ausnahme, daß das Trennmittel 2, d. h.
das Laminat aus Polyvinylacetalharzschichten durch das
beschriebene zweite Trennmittel bzw. eine Schicht aus
porösen Calciumphosphatkörnern ersetzt ist. Die
Granulatschicht wird vorzugsweise von einem Sieb oder
einem Filter, beispielsweise Glaswolle in der Säule 1
gehalten. Die Arbeitsweise und der Mechanismus der
Zell- oder Virustrennung in der Trennvorrichtung ist
ebenfalls im wesentlichen gleich der Arbeitsweise der
Trennvorrichtung, die anhand der Fig. 1 vorher erläu
tert wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Abtrennen von Zellen
oder Viren umfaßt den Schritt, eine biologische Flüs
sigkeit durch eine Säule hindurchzuleiten, welche das
oben beschriebene zweite Trennmittel als Füllung ent
hält.
Die Abtrennung von Zellen oder Viren aus der biologi
schen Flüssigkeit unter Verwendung des zweiten Trenn
mittels, wie es oben beschrieben wurde, kann in ähnli
cher Weise durchgeführt werden, wie dies weiter oben im
Detail im Hinblick auf ein Trennverfahren unter Verwen
dung des ersten Trennmittels beschrieben wurde. Eine
die gesuchten Zielzellen oder Viren enthaltende biolo
gische Flüssigkeit wird dem Trennverfahren unterworfen.
Eine solche Flüssigkeit kann beispielsweise Blut,
Serum, Urin, Speichel und eine Suspension von Zellen
und/oder Viren sein.
Das erfindungsgemäße Trennverfahren kann vorzugsweise
für viele Zwecke verwendet werden wie beispielsweise
das Abtrennen von Viren aus biologischen Flüssigkeiten,
die Gewinnung einer speziellen Zellgruppe wie bei
spielsweise T-Zellen aus dem gesamten Blut oder
Lymphozyten oder für andere Zwecke. Insbesondere bei
der Abtrennung von Zellen aus dem gesamten Blut ist es
wünschenswert, daß nach der Abnahme des Blutes aus dem
menschlichen Körper dieses mit einem
Blutkoaggulierungsinhibitor wie beispielsweise Heparin
oder Zitronensäure vermischt wird. Die Mischung wird
mit einer Kulturlösung als einem Verdünnungsmittel ver
dünnt, um das Volumen der Mischung um das Ein- bis
Zehnfache zu vergrößern. Als Ergebnis der Verdünnung
des Blutes wird die Abtrennung der Zellen stärker be
schleunigt, da die Viskosität des Blutes abnimmt. Eine
Verdünnung des Blutes über das Zehnfache sollte jedoch
vermieden werden, da sonst die Menge der zu behandeln
den Mischung in nicht akzeptabler Weise vergrößert
wird.
In der Praxis wird das erfindungsgemäße Trennverfahren
vorzugsweise in der folgenden Weise durchgeführt. Um
eine Rückhaltung des Trennmittels in einem Behälter wie
beispielsweise einer Säule der Trennvorrichtung zu ge
währleisten, wird ein Füllmaterial wie beispielsweise
Glaswolle in den Austrittsabschnitt des Behälters ge
füllt. Anschließend wird das Trennmittel oder poröses
Calciumphosphatgranulat in einen Mittelabschnitt des
Behälters eingefüllt. Das eingefüllte Trennmittel kann
mit einer geeigneten Waschlösung gewaschen werden, um
kontaminierende Stoffe und dergleichen zu entfernen.
Nach Abschluß des Waschvorganges wird eine die
gesuchten Zielzellen oder Viren enthaltende biologische
Flüssigkeit in den Behälter gegossen. Nachdem die bio
logische Flüssigkeit das Trennmittel in dem Behälter
ausreichend durchströmt hat, wird das Trennmittel wie
derum mit der Waschlösung ausgewaschen, um die nicht
adsorptierten Zellen oder Viren zu entfernen und wieder
zu gewinnen.
Die Suspension oder Waschlösung, die bei dem
erfindungsgemäßen Trennverfahren verwendet wird, kann
in geeigneter Weise aus den bekannten Lösungen ausge
wählt werden je nach Art der speziellen Zellen oder
Viren, die abgetrennt werden sollen. Typische Beispiele
solcher Lösungen und der bevorzugte Bereich der
Arbeitstemperatur bei dem Trennverfahren wurden oben
bereits beschrieben.
Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt und wie
noch anhand der folgenden Ausführungsbeispiele erläu
tert wird, kann das erfindungsgemäße Adsorptions
/Trennmittel eine hohe Adsorptionsfähigkeit im Hinblick
auf Viren und Tier- oder Pflanzenzellen zeigen. Daher
kann es in wirkungsvoller Weise dazu eingesetzt werden,
solche Viren und Zellen aus biologischen Flüssigkeiten
abzutrennen.
Das erfindungsgemäße Trennmittel ist insbesondere ge
eignet, um nur T-Zellen aus biologischen Flüssigkeiten
wie beispielsweise dem gesamten Blut abzutrennen, da es
keinen Einfluß auf die T-Zellen hat, während die B-
Zellen und Makrophagen selektiv an dem Trennmittel
adsorbiert werden. Da ferner insbesondere die T-Zellen
mit hoher Reinheit gewonnen werden können, ohne die
Verteilung der Untergruppen derselben zu ändern, kann
das Trennmittel mit Vorteil bei immunologischen Studien
und klinischen Tests eingesetzt werden zusätzlich zur
Analyse der T-Zellen. Als Beispiele von klinischen
Tests, bei denen das erfindungsgemäße Trennmittel ver
wendet werden kann, sind Test zu nennen wie beispiels
weise die Bestimmung der Verteilung von T-Zellen und
Funktionsteste. Diese Teste werden bei der Behandlung
von Krebs, Autoimmunkrankheiten, AIDS und anderen
Krankheiten vorgenommen. Bei einem klinischen Test, bei
dem nach der Abnahme des Blutes das gesamte Blut unmit
telbar anschließend in einer Testvorrichtung geprüft
wird, besteht die Möglichkeit, zunächst die B-Zellen
und die Makrophagen aus dem ganzen Blut zu entfernen
und dadurch die Möglichkeit zu einer sehr genauen Über
prüfung der T-Zellen zu schaffen.
Zusätzlich zu diesen Vorzügen ist es erfindungsgemäß
möglich, die Zell- oder Virustrennung mit hoher
Reproduzierbarkeit und einer kurzen Zeit durchzuführen,
da das erfindungsgemäße Trennmittel ein ausreichend
verbessertes Wasserrückhaltevermögen hat und darüber
hinaus eine hervorragende Mikroporenstruktur besitzt.
Da ferner bei dem erfindungsgemäßen Trennverfahren ein
Inkubationsschritt entfallen kann, ist es auch möglich,
das Trennverfahren erheblich zu vereinfachen.
Das dritte erfindungsgemäße Trennmittel zum Abtrennen
von Zellen oder Viren umfaßt als erstes Element ein
Polyvinylacetalharz mit offenzelliger Struktur und
einer mittleren Porengröße von 10 bis 1000 µm sowie
eine Schicht aus porösen Calciumphosphatkörnen mit
einer mittleren Korngröße von 10 bis 2000 µm als zwei
tes Element, das auf das erste Element aufgebracht
wird. Das erste Element und das hier verwendete zweite
Element entsprechen dem ersten Trennmittel und dem
zweiten Trennmittel, wie sie oben beschrieben wurden.
Die Erfindung beruht nämlich auf der Erkenntnis, daß
besonders gute Ergebnisse auch erreicht werden, wenn
das erste Trennmittel in Verbindung mit dem zweiten
Trennmittel in einem Behälter der Trennvorrichtung zum
Abtrennen von Zellen oder Viren verwendet wird.
Die porösen Calciumphosphatkörner, die als zweites
Trennelement verwendet werden, können zwei Porengröße
verteilungen haben, wobei die eine Mikroporen mit einer
mittleren Porengröße im Bereich von 20 bis 500 nm (0,02
bis 0,5 µm) und die andere kleine Poren mit einer mitt
leren Porengröße im Bereich von 1 bis 50 µm umfaßt. Bei
den porösen Calciumphosphatkörnern ist die untere
Grenze der Porengröße 20 nm (0,02 µm), da wie bereits
oben beschrieben wurde, Viren im allgemeinen eine Größe
von ca. 20 bis 300 nm haben.
Bei einer bevorzugten Ausführungform der Erfindung kann
das dritte Trennmittel ferner eine weitere Schicht aus
Polyvinylacetalharz mit offenzelliger Struktur und
einer mittleren Porengröße von 10 bis 1000 µm als drit
tes Element haben, wobei diese dritte Schicht das
zweite Element überdeckt, so daß das zweite Element
zwischen dem ersten und dem dritten Element sandwich
artig eingeschlossen ist. Das Polyvinylacetalharz des
ersten Elementes und jenes des dritten Elementes können
im wesentlichen identisch oder auch verschieden vonein
ander sein, wie dies bereits oben festgestellt wurde.
Daher kann zur Vermeidung von Wiederholungen die Be
schreibung des Polyvinylacetalharzes für das dritte
Trennelement entfallen. Es ist jedoch zu bemerken, daß
bei dem dritten Trennmittel das Polyvinylacetalharz des
ersten Elementes zwei Rollen spielen kann, nämlich er
stens als Zell-/Virustrennmittel und zweitens als Fil
ter, das verhindern kann, daß die auf ihm angeordneten
Calciumphosphatkörner ausfließen. Daher wird das
Polyvinylacetalharz vorzugsweise in Form eines Schwamm
tuches verwendet.
In der gleichen Weise kann das poröse
Calciumphosphatgranulat, das als zweites Element in dem
dritten Trennmittel verwendet wird, im wesentlichen mit
den porösen Calciumphosphatkörnern des zweiten Trenn
mittels übereinstimmen. Zur detaillierten Beschreibung
des Calciumphosphatgranulates wird daher auf die obige
Beschreibung des zweiten Trennmittels verwiesen.
Eine erfindungsgemäße Trennvorrichtung zum Abtrennen
von Zellen oder Viren umfaßt einen Behälter, in den ein
Polyvinylacetalharz mit offenstelliger Struktur und
einer mittleren Porengröße von 10 bis 1000 µm als er
stes Element eingefüllt ist, auf welches eine Schicht
aus porösen Calciumphosphatkörnern mit einer mittleren
Korngröße von 10 bis 2000 µm als zweites Element aufge
tragen wird. Das heißt die erfindungsgemäße Trennvor
richtung umfaßt einen Behälter, in den das dritte
Trennmittel eingefüllt ist, wobei der Behälter der
gleiche sein kann, wie der bei den oben beschriebenen
Trennvorrichtungen verwendete Behälter.
Zwei typische Beispiele für Trennvorrichtungen zum Ab
trennen von Zellen oder Viren sind in den Fig. 2 und 3
dargestellt.
Bei der Trennvorrichtung gemäß Fig. 2 enthält ein Be
hälter oder eine Säule 1 das dritte Trennmittel, das
erfindungsgemäß aus einem porösen Blatt 5 aus
Polyvinylacetalharz und einer Schicht 6 aus einem porö
sen Calciumphoshphatgranulat besteht. Eine biologische
Flüssigkeit, welche die gesuchten Zellen oder Viren
enthält, wird durch einen Einlaß 3 in die Säule 1
dieser Trennvorrichtung gegossen. Die Trennung der
gesuchten Zellen oder Viren erfolgt während des
Durchlaufes der biologischen Flüssigkeit durch die
poröse Granulatschicht 6 und das poröse Blatt 5. Die
behandelte biologische Flüssigkeit strömt durch einen
Auslaß 4 der Trennvorrichtung aus. Die Trennvorrichtung
gemäß Fig. 3 stimmt mit der Trennvorrichtung gemäß Fig.
2 im wesentlichen überein mit der Ausnahme, daß bei der
Darstellung in Fig. 3 das dritte Trennmittel eine Sand
wich-Struktur umfaßt, bestehend aus einem porösen Blatt
5 aus Polyvinylacetalharz, einer Schicht 6 aus porösem
Calciumphosphatgranulat und einer weiteren porösen
Schicht aus Polyvinylacetalharz.
Das erfindungsgemäße Trennverfahren zum Abtrennen von
Zellen oder Viren umfaßt den Schritt, eine biologische
Flüssigkeit durch eine Säule hindurchzuleiten, die das
oben genannte dritte Trennmittel als Füllmaterial ent
hält. Dieses Trennverfahren kann in der gleichen Weise
mit ähnlich guten Resultaten wie die weiter oben be
schriebenen Trennverfahren durchgeführt werden, bei
denen das erste bzw. zweite Trennmittel eingesetzt wur
den. Daher kann eine detaillierte Beschreibung des Ver
fahrens entfallen.
Aus der vorstehenden Beschreibung und aus den noch fol
genden Arbeitsbeispielen ergibt sich, daß bei der
praktischen Anwendung der vorliegenden Erfindung
hervorragende synergistische Wirkungen erzielt werden,
da das erste Trennmittel in Verbindung mit dem zweiten
Trennmittel in einer Säule der Trennvorrichtung
verwendet werden. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen
Trennvorrichtung hat die erfindungsgemäße
Trennvorrichtung beispielsweise eine sehr stabile und
hohe Trennleistung und kann auch Zielzellen oder Viren
aus biologischen Flüssigkeiten ohne eine Änderung der
Verteilung der Zellen oder Viren durchführen. Ferner
kann bei der Verwendung der erfindungsgemäßen
Trennvorrichtung die biologische Flüssigkeit direkt in
die Trennsäule in einem einstufigen Verfahren
eingefüllt werden, da komplexe Vorbereitungen wie
beispielsweise eine Inkubation für das Trennverfahren
nicht erforderlich sind. Dies bedeutet, daß das
Trennverfahren erheblich vereinfacht und die für die
Trennung benötigte Zeit außerordentlich verkürzt werden
können.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden unter Be
zugnahme auf einige Arbeitsbeispiele noch näher erläu
tert, wobei jedoch der Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele be
schränkt ist. Zur Durchführung der folgenden Beispiele
wurden Trennvorrichtungen der in den Fig. 1 bis 3 dar
gestellten Art verwendet.
Beispiel 1
Eine spritzenkörperartige Säule mit einem Innenvolumen
von 5 ml wurde mit einem kleingeschnittenen Blatt aus
Polyvinylformalharz ("Sponch Bell - ETA", Produkt von
Kanebo) mit einer mittleren Porengröße von 100 µm und
einer Formalisierungsrate von 80 bis 86% gefüllt, um
einen Zellseparator mit einem Inhalt von 2 ml herzu
stellen. Das kleingeschnittene Blatt hatte 13 mm Durch
messer und 16 mm Dicke. Das Füllmaterial der Säule
wurde gewaschen, zunächst mit destilliertem Wasser und
anschließend mit HBSS bei einer Temperatur von 37°C.
Nach dem Waschen wurden 0,2 ml von HBSS, in dem
mononukleare Zellen suspendiert waren, auf das Füll
material gegossen, so daß es das Füllmaterial durch
dringen konnte. Die mononuklearen Zellen waren solche,
die vorher aus dem normalen peripheren menschlichen
Blut durch eine übliche Dichtegradienten-
Zentrifugierung isoliert worden waren. Nachdem der
Durchlauf durch das Füllmaterial abgeschlossen war,
wurden die nichtadsorptiven Zellen aus der Säule wieder
entfernt, indem das Füllmaterial mit HBSS gewaschen
wurde.
Bei dieser Zelltrennung wurden die folgenden drei Tests
durchgeführt, um das Trennvermögen der verwendeten
Trenneinrichtung zu bestimmen.
Test 1
Die Anzahl der Zellen wurde in einem Hämozythometer so
wohl vor als auch nach dem Durchlauf der Zellsuspension
durch die Säule gezählt. Die Ergebnisse dieses Tests
sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt.
Test 2
Der Status der Zelltrennung wurde geprüft. Um diese
Prüfung durchzuführen, wurden die Zellen in dem Abfluß
aus der Säule gefärbt mit Fluorescein konjugierten An
tikörpern CD3 (Anti-Leu 4) oder CD19 (Anti-Leu 12). An
schließend wurde der Prozentsatz an T-Zellen und B-
Zellen mit Hilfe eines fluoreszenzaktivierten
Zellsortierers (FACS) bestimmt. Die Ergebnisse dieses
Tests sind in der folgenden Tabelle 2 dargestellt.
Test 3
Die Verteilung von T-Zellen-Untergruppen wurde be
stimmt. Um diese Bestimmung durchzuführen, wurden die
Zellen in der abfließenden Flüssigkeit aus der Säule
gefärbt oder markiert mit Fluorescein-konjungierten
Antikörpern, CD8 (Anti-Leu 2a) oder CD4 (Anti-Leu 3a).
Anschließend wurde der Prozentsatz von Supressor- und
Helfer-T-Zellen unter Verwendung des FACS bestimmt. Die
Ergebnisse dieses Tests sind in der folgenden Tabelle 3
zusammengefaßt.
Die für die Trennung erforderliche Zeit:
Die Zeit, die von der Vorbereitung der Säule bis zum
Abschluß der Trennung erforderlich war, wurde aufge
zeichnet. Das Ergebnis ist in der folgenden Tabelle 4
zusammengefaßt.
Beispiel 2
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß als Füllmaterial ein kleingeschnittenes
Blatt aus Polyvinylformalharz mit einer mittleren
Porengröße von 500 µm und einem Formalisationsgrad von
80 bis 86% verwendet wurde. Die Ergebnisse der Tests 1,
2 und 3 und die erforderliche Zeit für die Trennung
wurden in den folgenden Tabellen 1 bis 4 zusammenge
faßt.
Beispiel 3
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß als Füllmaterial ein kleingeschnittenes
Blatt aus Polyvinylbutyralharz mit einer mittleren
Porengröße von 100 µm und einem Butyralisationsgrad von
80 bis 86% verwendet wurde.
Die Ergebnisse der Tests 1, 2 und 3 sowie die für die
Trennung erforderliche Zeit wurden in den folgenden Ta
bellen 1 bis 4 zusammengefaßt.
Vergleichsbeispiel 1
Eine handelsübliche Nylonwolle wurde in ein
ausreichendes Volumen einer 0,1N HCl-Lösung über Nacht
eingetaucht und anschließend mehrere Male in
deionisiertem Wasser unter Ausdrücken ausgewaschen. Die
gewaschene Wolle wurde dann bei 30°C für 3 Stunden
getrocknet. Auf diese Weise wurde eine vorbehandelte
Nylonwolle erhalten.
Eine spritzenkörperartige Säule mit einem Innenvolumen
von 5 ml, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, wurde
mit 0,25 g der vorbehandelten Nylonwolle gefüllt, um
einen Zellseparator mit einem Füllvolumen von ca. 3 ml
zu schaffen. Das Füllmaterial der Säule wurde anschlie
ßend mit einer physiologischen Salzlösung sowie einem
Hank'schen Medium bei einer Temperatur von 37°C gewa
schen. Nach dem Waschen wurden 0,2 ml einer Suspension
von Monozyten in dem HBSS mit schwimmenden Monozyten
auf das Füllmaterial gegossen, so daß sie in dieses
eindringen konnten. Die Monozyten waren solche, die
vorher aus normalem menschlichen peripheren Blut durch
Zentrifugieren in herkömmlicher Weise isoliert wurden.
Nach dem Durchfluß des HBSS wurde die Inkubation bei
37°C für 1 Stunde fortgesetzt. Anschließend wurden die
nicht-adsorbierten Zellen aus der Säule wieder durch
Waschen des Füllmaterials mit dem Hank'schen Medium
ausgewaschen.
Bei dieser Zelltrennung wurden die Tests 1, 2 und 3
gemäß Beispiel 1 durchgeführt, um das Trennvermögen des
verwendeten Separators zu bestimmen. Die Ergebnisse der
Tests sind zusammen mit der für die Trennung
erforderlichen Zeit in den folgenden Tabellen 1 bis 4
zusammengefaßt.
Zellausbeute |
Beispiel Nr. |
Ausbeute (%) |
Beispiel 1 |
57 |
Beispiel 2 |
50 |
Beispiel 3 |
49 |
Vergleichsbeispiel 1 |
25 |
Status der Zelltrennung (Prozentsatz)
Verteilung von T-Zellen-Untergruppen (Prozentsatz)
Für Trennung erforderliche Zeit |
Beispiel Nr. |
Zeit |
Beispiel 1|30 Min. |
Beispiel 2 |
30 Min. |
Beispiel 3 |
30 Min. |
Vergleichsbeispiel 1 |
2 Tage |
Man erkennt aus diesen Ergebnissen, daß beim
erfindungsgemäßen Verfahren die hervorragende Ausbeute
und das gute Trennvermögen nicht nur merklich höher als
die entsprechenden Werte bei einem herkömmlichen Füll
material (Nylonwolle) sondern auch stabil sind und daß
die Verteilung der abgetrennten T-Zellen-Untergruppen
im wesentlichen dieselbe wie vor der Abtrennung ist.
Darüberhinaus ist es bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren möglich, eine rasche Trennung durchzuführen,
da zeitintensive Waschvorgänge und 1 Stunde Inkubation,
die bei dem herkömmlichen Füllmaterial erforderlich
waren, entfallen sind. In den Beispielen 1 bis 3 wurde
die Erfindung anhand der Trennung und Ausbeute von T-
Zellen erläutert. Ähnlich gute Resultate wurden jedoch
auch bei der Trennung anderer Zellen oder Viren
erhalten.
Beispiel 4
Calciumphosphat (Ca/P-Verhältnis=1,67) wurde durch
ein herkömmliches Naßverfahren synthetisiert und an
schließend im Sprühtrocknungsverfahren granuliert, um
Calciumphosphatpulver zu erhalten. Das Pulver wurde mit
destilliertem Wasser gemischt. Die Mischung wurde in
einem herkömmlichen Naßformverfahren geformt und an
schließend getrocknet. Calciumphosphatkörner wurden
durch Zerbrechen des getrockneten Körpers erhalten.
Nach dem Sieben wurden die Körner bei 1200°C gesintert,
um poröse Hydroxyapatitgranulatkörner mit einer
Porosität von 20% und einer Korngröße von c. 300 bis
600 µm zu erhalten. Diese Körner hatten Mikroporen mit
einer mittleren Porengröße von 20 nm und kleine Poren
mit einer mittleren Porengröße von 2 µm.
Eine spritzenkörperartige Säule mit einem Innenvolumen
von 6 ml wurde mit 0,03 g Glaswolle bis zu 1 ml Marke
gefüllt. Anschließend wurde die Säule mit 1 g des porö
sen Hydroxyapatitgranulates zur Herstellung eines
Virusseparators gefüllt.
In die Säule des Separators wurde eine Suspension von
PR8 Influenzaviren in einer physiologischen Salzlösung
gefüllt. Ein Titer der die Säule durchlaufenden
Virussuspension wurde entsprechend der weiter unten
beschriebenen Titerbestimmungsmetode bestimmt. Die
Ergebnisse dieser Bestimmung sind in der folgenden Ta
belle 5 zusammengefaßt.
Bestimmung des Titers
Rote Hühnerblutzellen aggregieren sich, wenn
Influenzaviren an den roten Blutzellen haften.
Basierend auf dieser Aggregationsreaktion wird der
Titer bestimmt. Eine Virussuspension wird nämlich mit
einer physiologischen Salzlösung (0,9% wäßrige Lösung
von Natriumchlorid) verdünnt, um eine zweifach ver
dünnte Suspension herzustellen, d. h.
Zweifachsuspension, Vierfachsuspension,
Achtfachsuspension, Sechzehnfachsuspension . . . Diese
verdünnten Suspensionen werden mit derselben Menge
einer 0,4%igen Suspension von roten Hühnerblutzellen
gemischt, um einen Verdünnungsgrad zu bestimmen, bei
dem die Aggregationsreaktion auftritt. Der Titer der
Ausgangssuspension (nicht verdünnten Suspension) wird
aus dem bestimmten Verdünnungsgrad ermittelt.
Beispiel 5
Das Verfahren nach Beispiel 4 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß die Hydroxyapatitkörner eine Korngröße
von 100 bis 300 µm hatten. Die Ergebnisse der
Titerbestimmung sind in der folgenden Tabelle 5 zusam
mengefaßt.
Beispiel 6
Das Verfahren nach Beispiel 4 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß die Hydroxyapatitkörner eine Korngröße
von 100 bis 300 µm hatten und die Säule mit 3 g des
Granulates gefüllt wurde. Die Ergebnisse der
Titerbestimmung sind in der folgenden Tabelle 5 zusam
mengefaßt.
Beispiel 7
Hydroxyapatitkörner (Ca/P-Verhältnis=1,67), die durch
das im Beispiel 4 beschriebene Verfahren hergestellt
wurden, wurden bei 900°C gesintert, um poröse
Hydroxyapatitkörner mit einer Porösität von 45% und
einer Korngröße von 100 bis 300 µm zu erhalten. Diese
Körner hatten Mikroporen mit einer mittleren Porengröße
von 50 µm und kleine Poren mit einer mittleren
Porengröße von 4 µm.
Unter Verwendung von 1 g des resultierenden Granulates
wurde eine Virustrennung durchgeführt entsprechend dem
im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren. Der Titer der
die Säule passierenden Virussuspension wurde entspre
chend der in Fig. 4 beschriebenen Methode bestimmt.
Die Ergebnisse der Bestimmung sind in der folgenden
Tabelle 5 zusammengefaßt.
Beispiel 8
Hydroxyapatitkörner (Ca/P-Verhältnis=1,67) wurden
durch das im Beispiel 4 beschriebene Verfahren erhalten
und anschließend bei 700°C gesintert, um ein poröses
Hydroxyapatitgranulat mit einer Porosität von 60% und
einer Korngröße von 100 bis 300 µm zu erzeugen. Bei
diesen Körnern hatten die Mikroporen eine mittlere Po
rengröße von 100 nm und die kleinen Poren eine mittlere
Porengröße von 6 µm.
Unter Verwendung von 1 g des resultierenden Granulates
wurde eine Virustrennung in der im Beispiel 4
beschriebenen Weise durchgeführt. Der Titer der durch
die Säule hindurchgeleiteten Virussuspension wurde nach
dem unter Beispiel 4 beschriebenen Verfahren bestimmt.
Die Ergebnisse dieser Bestimmungen sind in der
folgenden Tabelle 5 zusammengefaßt.
Beispiel 9
Das Verfahren nach Beispiel 8 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß die Säule mit 2 g des Granulates gefüllt
wurde. Die Ergebnisse der Titerbestimmung sind in der
folgenden Tabelle 5 zusammengefaßt.
Beispiel 10
Calciumphosphatkörner (Ca/P-Verhältnis=1,5), die
durch das in Beispiel 4 beschriebene Verfahren erhalten
wurden, wurden bei 1100°C gesintert, um ein poröses
Calciumphosphatgranzulat mit einer Porosität von 30%
und einer Korngröße von 100 bis 300 µm zu erzeugen.
Diese Körnchen hatten Mikroporen mit einer mittleren
Porengröße von 300 nm und kleine Poren mit einer
mittleren Porengröße von 8 µm.
Unter Verwendung von 1 g des resultierenden Granulates
wurde die Virustrennung nach dem im Beispiel 4 be
schriebenen Verfahren durchgeführt. Der Titer der durch
die Säule hindurchgeleiteten Virussuspension wurde ent
sprechend dem im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren be
stimmt. Die Ergebnisse der Bestimmung sind in der fol
genden Tabelle 5 zusammengefaßt.
Beispiel 11
Calciumphosphatkörner (Ca/P-Verhältnis=1,5), die
durch das im Beispiel 4 beschriebene Verfahren erhalten
wurden, wurden bei 700°C gesintert, um poröse
Calciumphosphatkörner mit einer Porosität von 60% und
einer Korngröße von 100 bis 300 µm zu erzeugen. In die
sen Körnern hatten die Mikroporen eine mittlere Poren
größe von 100 nm und die kleinen Poren eine mittlere
Porengröße von 10 µm.
Unter Verwendung von 1 g des resultierenden Granulates
wurde die Virustrennung entsprechend dem im Beispiel 4
beschriebenen Verfahren durchgeführt. Der Titer der
durch die Säule hindurchgeleiteten Virussuspension
wurde nach dem im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren
bestimmt. Die Ergebnisse der Bestimmung sind in der
folgenden Tabelle 5 zusammengefaßt.
Beispiel 12
Das im Beispiel 11 beschriebene Verfahren wurde wieder
holt mit der Ausnahme, daß die Säule mit 2 g des
Granulates gefüllt wurde. Die Ergebnisse der
Titerbestimmungen sind in der folgenden Tabelle 5 zu
sammengefaßt.
Beispiel 13
Calciumphosphatkörner (Ca/P-Verhältnis=1,57), die
durch das im Beispiel 4 beschriebene Verfahren erhalten
wurden, wurden bei 1100°C gesintert, um ein poröses
Calciumphosphatgranulat zu erzeugen mit einer Porosität
von 25% und einer Korngröße von 100 bis 300 µm. In die
sen Körnern hatten die Mikroporen eine mittlere Poren
größe von 50 nm und die kleinen Poren eine mittlere
Porengröße von 3 µm.
Unter Verwendung von 1 g des resultierenden Granulates
wurde die Virustrennung durchgeführt entsprechend dem
im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren. Der Titer der
durch die Säule hindurchgeleiteten Virussuspension
wurde nach dem im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren
bestimmt. Die Ergebnisse der Bestimmung sind in der
folgenden Tabelle 5 zusammengefaßt.
Vergleichsbeispiel 2
Calciumphosphatpulver (Ca/P-Verhältnis=1,67) wurde
durch das im Beispiel 4 beschriebene Verfahren erhal
ten. Das Pulver wurde durch ein herkömmliches Trocken
preßverfahren geformt, um einen Grünling (ungesinterter
Preßling) zu erhalten. Durch Zerbrechen dieses
Grünlings wurden Calciumphosphatkörner erhalten. Nach
dem Sieben wurden die Körner bei 700°C gesintert, um
ein poröses Calciumphosphatgranulat zu erhalten, das
nur Mikroporen mit einer mittleren Korngröße von 50 nm
enthielt und eine Porosität von 50% sowie eine Korn
größe von 100 bis 300 µm hatte. Die Ergebnisse der
Titerbestimmung sind in der folgenden Tabelle 5 zusam
mengefaßt.
Vergleichsbeispiel 3
Das Verfahren nach Vergleichsbeispiel 2 wurde wieder
holt mit der Ausnahme, daß in die Säule 2 g des
Granulates gefüllt wurde. Die Ergebnisse der
Titerbestimmung sind in der folgenden Tabelle 5
zusammengefaßt.
Aus den Ergebnissen der Tabelle 5 erkennt man, daß der
Titer proportional der Konzentration der Influenzaviren
pro Volumeneinheit des Abflusses ist. Während also Bei
spiel 4 den schlechtesten Titer unter den Beispielen 4
bis 13 zeigte, ist der erhaltene Titer noch immer unge
fähr die Hälfte des Titers der Vergleichsbeispiele 2
und 3. Die Beispiele 9 und 12 zeigen, daß praktisch
alle Viren vollständig an dem Adsorptionsmittel
adsorbiert wurden. Dies bedeutet, daß die porösen
Calciumphosphatkörner ein exzellentes
Adsorptionsvermögen haben. Ferner erkennt man aus den
Ergebnissen der Beispiele 8, 9, 11 und 12, daß die
erfindungsgemäßen Körner die Menge der an ihnen
adsorbierten Viren mit der Erhöhung der Füllmenge eben
falls steigern können. Dagegen zeigt das Vergleichs
beispiel 3, daß trotz der gegenüber dem Vergleichs
beispiel 2 verdoppelten Granulatmenge die Menge der
adsorbierten Viren nicht erhöht werden konnte.
Beispiel 14
Eine spritzenkörperartrige Säule mit einem Innenvolumen
von 6 ml wurde mit 0,03 g Glaswolle bis zu 1 ml Marke
gefüllt. Anschließend wurde die Säule mit 1 g des porö
sen Hydroxyapatitgranulates gemäß Beispiel 4 gefüllt,
um einen Zellseparator zu erhalten.
Anschließend wurde eine Suspension von 5×106
Lymphozyten in einem Volumen von 0,2 ml HBSS auf das
Füllmaterial gegossen, so daß es in das Füllmaterial
des Zellseparators eindringen konnte. Die Lymphozyten
wurden aus normalem menschlichen peripheren Blut gewon
nen. Nachdem die Suspension das Granulat des Füll
materials ausreichend durchdrungen hatte, wurde das
Füllmaterial mit 3 ml HBSS gewaschen, um die nicht
adsorbierten Zellen aus dem Füllmaterial auszuwaschen.
Die ausgewaschenen und wiedergewonnenen Zellen wurden
mit fluoresceinkonjugierten Antikörpern, CD3 (Anti-Leu
4) oder CD19 (Anti-Leu 12) gefärbt oder markiert.
Anschließend wurde der Prozentsatz an T-Zellen und B-
Zellen unter Verwendung des FACS bestimmt in der Weise,
wie dies anhand des Beispiels 1 beschrieben wurde. Die
Ergebnisse dieses Tests sind in der folgenden Tabelle 6
zusammengefaßt.
Beispiel 15
Das Verfahren nach Beispiel 14 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß poröse Hydroxyapatitkörner mit einer
Porosität von 45% und einer Korngröße von 300 bis 600 µm
als Füllmaterial verwendet wurden. Die Körner wurden
durch Sinterung von Hydroxyapatit (Ca/P-Verhältnis=
1,67) bei 900°C gewonnen. In diesen Körnern hatten die
Mikroporen eine mittlere Porengröße von 50 nm und die
kleinen Poren eine mittlere Porengröße von 4 µm. Die
Ergebnisse der Bestimmung des positiven Prozentsatzes
sind in der folgenden Tabelle 6 zusammengefaßt.
Beispiel 16
Das Verfahren nach Beispiel 14 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß Hydroxyapatitkörner mit einer Porosität
von 60% und einer Korngröße von 300 bis 600 µm als
Füllmaterial verwendet wurden. Die Körner wurden durch
Sinterung von Hydroxyapatit (Ca/P-Verhältnis=1,67)
bei 700°C gewonnen. In diesen Körnern hatten die
Mikroporen eine mittlere Porengröße von 100 nm und die
kleinen Poren eine mittlere Porengröße von 6 µm. Die
Ergebnisse der Bestimmung des positiven Prozentsatzes
sind in der folgenden Tabelle 6 zusammengefaßt.
Vergleichsbeispiel 4
Das Verfahren gemäß Beispiel 14 wurde wiederholt mit
der Ausnahme, daß poröse Hydroxyapatitkörner, die ent
sprechend dem für das Vergleichsbeispiel 2 beschriebe
nen Verfahren hergestellt wurden, mit einer Porosität
von 50% und einer Korngröße von 300 bis 600 µm als
Füllmaterial verwendet wurden. Die Körner wurden durch
Sintern von Hydroxyapatit (Ca/P-Verhältnis=1,67) bei
700°C erzeugt. Die resultierenden Körner enthielten nun
Mikroporen mit einer mittleren Porengröße von 50 nm.
Die Ergebnisse der Bestimmung des positiven Prozentsat
zes sind in der folgenden Tabelle 6 zusammengefaßt.
Status der Zellentrennung (Prozentsatz)
Bei den Beispielen 14, 15 und 16 wird beobachtet, daß
eine allmähliche Zunahme (der Menge der adsorbierten B-
Zellen) bewirkt wurde infolge der entsprechenden
allmählichen Zunahme des Volumens der verwendeten Kör
ner. Es ist jedoch zu bemerken, daß trotz des geringe
ren Volumens der Körner die Beispiele 14 und 15 vergli
chen mit dem Vergleichsbeispiel 4 eine bessere
Adsorbtionsfähigkeit zeigten. Auch das Beispiel 16
zeigte eine höhere Adsorbtion als das Vergleichs
beispiel 4.
Beispiel 17
Hydroxyapatitkörner (Ca/P-Verhältnis=1,67), die durch
ein Verfahren gemäß Beispiel 4 erhalten wurden, wurden
bei 1200°C gesintert, um poröse Hydroxyapatitkörner mit
einer Porosität von 20% und einer Korngröße von 300 bis
600 µm zu erzeugen. In diesen Körnern hatten die
Mikroporen eine mittlere Porengröße von 20 nm und die
kleinen Poren eine mittlere Porengröße von 2 µm.
Eine spritzenkörperähnliche Säule mit einem Innen
volumen von 6 ml wurde nacheinander mit 0,03 g Glas
wolle bis zu 1 ml und 1 g in dem vorhergehenden Schritt
erzeugter poröser Hydroxyapatitkörner gefüllt, um eine
Trennsäule herzustellen.
Anschließend wurde 1 ml Blut in die Säule eingefüllt
und das aus der Säule austretende Blut aufgefangen. Das
getestete Blut enthielt 13% Zitronensäure, die dem Blut
als Koagulationsinhibitor zugefügt worden war. Die Zel
len in dem aufgefangenen Blut wurden markiert mit
fluoresceinkonjugierten Antikörpern, CD3 (Anti-Leu 4)
oder CD19 (Anti-Leu 12). Die roten Blutzellen wurden
hämolysiert mit NH4Cl. Anschließend wurde der
Prosentzsatz an T-Zellen und B-Zellen in dem FACS nach
dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren bestimmt. Die
Ergebnisse dieses Tests sind in der folgenden Tabelle 7
zusammengefaßt.
Beispiel 18
Das Verfahren gemäß Beispiel 17 wurde wiederholt mit
der Ausnahme, daß das getestete Blut keine Zitronen
säure enthielt. Das Blut wurde jedoch nach der Abnahme
mit HBSS auf das zweifache Volumen verdünnt. 2 ml des
verdünnten Blutes wurde in die Säule geführt. Die Er
gebnisse der Bestimmung des positiven Prozentsatzes
sind in der folgenden Tabelle 7 zusammengefaßt.
Beispiel 19
Das Verfahren gemäß Beispiel 17 wurde wiederholt mit
der Ausnahme, daß das getestete Blut keine Zitronen
säure enthielt. Nach der Abnahme wurde das Blut jedoch
mit HBSS auf das vierfache Volumen verdünnt. 4 ml des
verdünnten Blutes wurden in die Säule geführt. Die Er
gebnisse der Bestimmung des positiven Prozentsatzes
wurden in der Tabelle 7 zusammengefaßt.
Status der Zellentrennung (Prozentsatz)
Die Beispiele 4 bis 19 wurden im Zusammenhang mit der
Trennung von Influenzaviren oder Lymphozytischen Zellen
beschrieben. Die erfindungsgemäßen Trennmittel zum Ab
trennen von Zellen oder Viren können jedoch in gleicher
Weise auch zur Abtrennung anderer Viren und Zellen aus
biologischen Flüssigkeiten mit befriedigenden Ergebnis
sen verwendet werden. Ferner können die erfindungs
gemäßen Trennmittel auch als Adsorbens für Pflanzen
zellen wie beispielsweise "sugi(Zeder)"-Pollen verwen
det werden, der Heuschnupfen hervorruft.
Beispiel 20
Eine spritzenkörperförmige Säule mit einem Innenvolumen
von 5 ml wurde mit einem kleingeschnittenen Blatt aus
Polyvinylformalharz ("SPONGE BELL-ETA", Produkt von
Kanebo) gefüllt, das eine mittlere Porengröße von 100 µm
und eine Formalisationsrate von 80 bis 86% hat, um
ein Volumen von 0,2 ml zu bilden. Das kleingeschnittene
Blatt hat einen Durchmesser von 13 mm und eine Dicke
von 2 mm. Anschließend wurde die Säule mit 1 g von po
rösen Hydroxyapatitkörnern (Ca/P-Verhältnis ist gleich
1,67) gefüllt, die durch das in Beispiel 4 beschriebene
Verfahren erhalten wurden und eine Korngröße von 300
bis 600 µm hatten. Die Körner wurden bei 700°C
gesintert. Die Säule wurde schließlich mit demselben
eingeschnitten Blatt aus Polyvinylformalharz unter Bil
dung eine Volumens von 0,2 ml gefüllt. Auf diese Weise
wurde ein Zellseparator hergestellt, der ein Füll
material mit einer Sandwich-Struktur enthielt. Das
Füllmaterial wurde mit HBSS bei einer Temperatur von
37°C gewaschen. Nach dem Waschen wurden 0,2 ml einer
Suspension von mononuklearen Zellen in HBSS auf das
Füllmaterial aufgegossen, so daß die Suspension in das
Füllmaterial eindringen konnte. Die mononuklearen Zel
len waren solche, die aus menschlichem peripheren Blut
durch Zentrifugieren in herkömmlicher Weise vorher er
halten wurden. Nach dem vollständigen Durchdringen wur
den die nicht adsorptiven Zellen aus der Säule wieder
durch Waschen des Füllmaterials mit HBSS entfernt. Es
ist zu bemerken, daß die Poren der hier verwendeten
Hydroxyapatitkörner Mikroporen mit einer mittleren
Porengröße von 0,1 µm und kleine Poren mit einer mitt
leren Porengröße von 6 µm waren.
Bei dieser Zelltrennung wurden die in Beispiel 1 be
schriebenen Tests 1, 2 und 3 ausgeführt, um das Trenn
vermögen des Separators zu bestimmen. Die Ergebnisse
der Tests 1, 2 und 3 sowie die von der Vorbereitung der
Säule bis zum Abschluß der Trennung erforderliche Zeit
sind in den folgenden Tabellen 8 bis 11 zusammengefaßt.
Beispiel 21
Das Verfahren nach Beispiel 20 wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß die verwendeten Hydroxyapatitkörner bei
900°C gesintert wurden und daß die Poren dieser Körner
Mikroporen mit einer mittleren Porengröße von 0,05 µm
und kleine Poren mit einer mittleren Porengröße von 4 µm
waren.
Die Ergebnisse der Tests 1, 2 und 3 sowie die für die
Trennung erforderliche Zeit sind in den folgenden Ta
bellen 8 bis 11 zusammengefaßt.
Beispiel 22
Das Verfahren nach Beispiel 20 wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, daß die Hydroxyapatitkörner bei 1200°C
gesintert wurden und daß die Poren dieser Körner
Mikroporen mit einer mittleren Porengröße von 0,02 µm
und kleine Poren mit einer mittleren Porengröße von 2 µm
waren.
Die Ergebnisse der Tests 1, 2 und 3 sowie die für die
Trennung erforderliche Zeit sind in den folgenden Ta
bellen 8 bis 11 zusammengefaßt.
Beispiel 23
Das Verfahren nach Beispiel 20 wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, daß kleingeschnittene Blätter von
Polyvinylbutyralharz (Produkt von Sekisui Chemical) mit
einer mittleren Porengröße von 500 µm und ein
Butyralisationsgrad von 80 bis 86% anstelle des
Polyvinylformalharzes verwendet wurden und daß die
Säule mit 2 g poröser Hydroxyapatitkörner (Ca/P-
Verhältnis=1,67) mit einer Korngröße von 300 bis
1200 µm gefüllt wurde, die bei 1200°C gesintert wurden.
Die Poren dieser Körner waren Mikroporen mit einer
mittleren Porengröße von 0,05 µm und kleine Poren mit
einer mittleren Porengröße von 20 µm.
Diese Ergebnisse der Tests 1, 2 und 3 sowie die für
die Trennung erforderliche Zeit wurden in den
folgenden Tabellen 8 bis 11 zusammengefaßt.
Vergleichsbeispiel 5
Feinverteilte Nylonwolle wurde in einem ausreichenden
Volumen einer 0,1 N HCl-Lösung über Nacht eingeweicht
und anschließend verschiedene Male in deionisertem
Wasser unter Ausdrücken gewaschen. Die gewaschene Wolle
wurde dann bei 30°C für 3 Stunden getrocknet. Auf diese
Weise wurde eine vorbehandelte Nylonwolle erhalten.
Eine spritzenkörperförmige Säule mit einem Innenvolumen
von 5 ml wurde mit 0,25 g der vorbehandelten Nylonwolle
bis zur 3 ml Marke aufgefüllt, um einen Zellseparator
zu schaffen. Das Füllmaterial der Säule wurde
gewaschen, und zwar zunächst mit einer physiologischen
Salzlösung und anschließend mit HBSS bei einer
Temperatur von 37°C. Nach dem Waschen wurden 0,2°ml
einer Suspension von Monozyten in HBSS auf das
Füllmaterial gegossen, so daß die Suspension in die
Nylonwolle eindringen konnte. Die Monozyten wurden
vorher aus normalem menschlichen peripheren Blut in
herkömmlicher Weise durch Zentrifugieren isoliert.
Nach dem Durchdringen des Hank′schen Mediums erfolgte
eine Inkubation bei 37°C für 1 Stunde. Anschließend
wurden die nicht-adsorbierten Zellen aus der Säule
wiederum durch Waschen des Füllmaterials mit Hank'schem
Medium entfernt.
Bei dieser Zelltrennung wurden die Tests 1, 2 und 3
gemäß Beispiel 1 durchgeführt, um das Trennvermögen des
verwendeten Separators zu bestimmen. Die Ergebnisse
dieser Tests sind zusammen mit der für die Trennung
erforderlichen Zeit in den folgenden Tabellen 8 bis 11
dargestellt.
Zellenausbeute |
Beispiel Nr. |
Ausbeute (%) |
Beispiel 20 |
92 |
Beispiel 21 |
95 |
Beispiel 22 |
89 |
Beispiel 23 |
88 |
Vergleichsbeispiel 5 |
24 |
Status der Zellentrennung (Prozentsatz)
Verteilung von T-Zellen-Untergruppen (Prozentsatz)
Für die Trennung erforderliche Zeit |
Beispiel Nr. |
Erforderliche Zeit |
Beispiel 20|45 Min. |
Beispiel 21 |
45 Min. |
Beispiel 22 |
45 Min. |
Beispiel 23 |
40 Min. |
Vergleichsbeispiel 5 |
2 Tage |
Man erkennt aus diesen Beispielen, daß bei der Erfin
dung eine exzellente Ausbeute und hohes Trennvermögen
erhalten werden können, die nicht nur erheblich höher
als die entsprechenden Werte bei dem herkömmlichen
Füllmaterial (Nylonwolle) sondern auch stabil sind.
Ferner ist die Verteilung der separierten T-Zellen-
Untergruppen im wesentlichen gleich ihrer Verteilung
vor dem Trennvorgang. Darüber hinaus ist es mit der
vorliegenden Erfindung möglich geworden, eine rasche
Trennung durchzuführen, da ein zeitraubender Waschvor
gang und eine einstündige Inkubation entfallen können,
die bei dem Füllmaterial aus Nylonwolle erforderlich
waren.
Beispiel 24
Eine spritzenkörperförmige Säule mit einem Innenvolumen
von 5 ml wurde mit kleingeschnittenem blattförmigen
Polyvinylformalharz ("SPONGE BELL-ETA", Produkt von
Kanebo) gefüllt, das eine mittlere Porengröße von 50 µm
und einen Formalisationsgrad von 80 bis 86% hat. Das
Füllvolumen betrug 0,2 ml. Das Blatt hatte 13 mm im
Durchmesser und 2 mm Dicke. Anschließend wurde die
Säule mit 1 g poröser Calciumphosphatkörner (Ca/P-
Verhältnis ist gleich 1,67) gefüllt, die durch das in
Beispiel 4 beschriebene Verfahren gewonnen wurden und
eine Korngröße von 100 bis 300 µm hatten. Diese wurden
bei 1200°C gesintert. Die Säule wurde schließlich mit
demselben kleingeschnittenen Polyvinylformalharzblatt
gefüllt, wie dies oben beschrieben wurde, wobei das
Füllvolumen wiederum 0,2 ml betrug. Auf diese Weise
wurde ein Virusseparator geschaffen, der ein
Füllmaterial mit einer Sandwichstruktur enthielt. Die
Poren der hier verwendeten Calciumphosphatkörner waren
Mikroporen mit einer mittleren Porengröße von 0,02 µm
und kleine Poren mit einer mittleren Porengröße 2 µm.
Eine Suspension von PR8-Influenzaviren in einer
physiologischen Salzlösung wurde in die Säule des
Separators gegossen. Der Titer der durch die Säule hin
durchgeleiteten Virussuspension wurde entsprechend der
in Beispiel 4 beschriebenen Titerbestimmungsmethode be
stimmt. Die Ergebnisse der Bestimmung sind in der fol
genden Tabelle 12 zusammengefaßt.
Beispiel 25
Das Verfahren nach Beispiel 24 wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, daß die hier verwendeten
Calciumphosphatkörner bei 700°C gesintert wurden und
eine Porengröße von 100 bis 200 µm, Mikroporen mit
einer mittleren Porengröße von 0,1 µm, kleine Poren mit
einer mittleren Korngröße von 6 µm und ein Ca/P-
Verhältnis von 1,67 hat. Die Ergebnisse der
Titerbestimmung sind in der folgenden Tabelle 12
zusammengefaßt.
Beispiel 26
Das Verfahren nach Beispiel 24 wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, daß die verwendeten porösen
Calciumphosphatkörner bei 700°C gesintert wurden und
eine Korngröße von 100 bis 300 µm, Mikroporen mit
einer mittleren Porengröße von 0,1 µm, kleine Poren mit
einer mittleren Porengröße von 10 µm und ein Capp-
Verhältnis von 1,5 hatten. Die Ergebnisse der
Titerbestimmung sind in der folgenden Tabelle 12
zusammengefaßt.
Vergleichsbeispiel 6
Das Verfahren nach Beispiel 24 wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, daß die Säule nacheinander mit 0,03 g
(1 ml) Glaswolle und 1 g von Calciumphosphatkörnern
gefüllt wurde. Die hier verwendeten Körner wurden durch
ein Verfahren gemäß Beispiel 4 erhalten und bei 700°C
gesintert. Sie hatten eine Korngröße von 100 bis 200 µm,
Mikroporen mit einer mittleren Porengröße von 0,1 µm,
kleine Poren mit einer mittleren Porengröße von 6 µm
und ein Capp-Verhältnis von 1,67. Die Ergebnisse der
Titerbestimmung sind in der folgenden Tabelle 12
zusammengefaßt.
Die Ergebnisse der Tabelle 12 zeigen, daß bei der
vorliegenden Erfindung Viren wirksam adsorbiert und
abgetrennt werden können. Ferner zeigt der Vergleich
von Beispiel 25 mit dem Vergleichsbeispiel 6, daß im
Beispiel 25 bei derselben Menge von Füllmaterial gute
Ergebnisse und folglich eine gute Adsorption der Viren
erreicht werden kann. Es ist zu bemerken, daß sich die
vorstehend beschriebenen Beispiele auf Influenzaviren
und T-Zellen beziehen. Mit der vorliegenden Erfindung
lassen sich jedoch auch befriedigende Ergebnisse bei
der Trennung anderer Viren und oder Zellen erreichen.