DE19964015A1 - Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden Proben - Google Patents
Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden ProbenInfo
- Publication number
- DE19964015A1 DE19964015A1 DE1999164015 DE19964015A DE19964015A1 DE 19964015 A1 DE19964015 A1 DE 19964015A1 DE 1999164015 DE1999164015 DE 1999164015 DE 19964015 A DE19964015 A DE 19964015A DE 19964015 A1 DE19964015 A1 DE 19964015A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- chromatography
- viruses
- factor
- hydrophilic
- protein
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L2/00—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
- A61L2/0005—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor for pharmaceuticals, biologicals or living parts
- A61L2/0011—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor for pharmaceuticals, biologicals or living parts using physical methods
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
- Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
- Treatment Of Liquids With Adsorbents In General (AREA)
Abstract
Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden Proben mittels Gelpermeations-Chromatographie an hydrophilen Trägern.
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung
oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden Proben mit
tels Gelpermeations-Chromatographie.
Oft können wertvolle Substanzen nur aus Proben oder Quellen isoliert
werden, die biologischen Ursprungs sind. Dazu gehören insbesondere
auch Arzneimittel, die beispielsweise Faktoren der Blutgerinnungskaskade
enthalten. Zwar sind viele wirksame Proteine mittlerweile auch gentech
nisch erhältlich, jedoch wird auch in diesen Fällen der entsprechende
Wirkstoff durch transformierte Zellen gebildet. Der Wirkstoff wird dann
durch Isolierungsverfahren aus den transformierten Organismen gewon
nen. Dabei besteht ein Restrisiko, dass aus den biologischen Quellen in
fektiöse Partikel verschleppt werden.
Ein erheblich größeres Risiko besteht jedoch bei der Isolierung von Wirk
stoffen direkt aus biologischen Quellen. So ist beispielsweise ein hohes
Infektionsrisiko bei der Aufarbeitung von Blutprodukten, die aus gepool
ten Spenden stammen, zu verzeichnen. Erinnert sei hier nur an die In
fektion von Hämophilie-Patienten durch mit HIV kontaminierten Faktor
VIII Präparaten.
Es hat in der Vergangenheit nicht an Versuchen gefehlt, das Infektionsri
siko durch solche Wirkstoffe zu verringern oder gar zu eliminieren. Zur
Zeit durchgesetzt hat sich ein Verfahren, bei dem der zu isolierende Wirk
stoff vor, während oder nach der Abtrennung mit Chemikalien behandelt
wird, was zur Inaktivierung von möglicherweise in der Probe enthaltenen
Viren führt. Eine diesbezügliche Methode ist in der EP-A-0 131 740 be
schrieben.
Es ist wünschenswert, ein Verfahren bereitzustellen, welches eine Entfer
nung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden Proben
erlaubt, welche den zu isolierenden Wirkstoff nicht beschädigt. Deswei
teren ist es wünschenswert, eine Methode zur Verfügung zu stellen, die
eine Abtrennung oder Entfernung von Viren auf schnellem Wege erlaubt.
Es wurde überraschenderweise gefunden, dass dies erfindungsgemäß
durch ein Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in poten
tiell Viren enthaltenden Proben mittels Gelpermeations-Chromatographie
an hydrophilen Trägern möglich ist.
Die Gelpermeations-Chromatographie ist eine an sich bekannte Metho
de, mit deren Hilfe insbesondere Mischungen von Biopolymeren in Frak
tionen aufgetrennt werden können, in denen in der Mischung enthaltene
Moleküle nach ihrer Größe getrennt werden.
Bislang galt die Gelpermeations-Chromatographie als nicht geeignet,
infektiöses Material wie Viren aus Biopolymere enthaltenden potentiell
mit infektiösem Material kontaminierten Quellen so abzutrennen, dass
keine Infizierung durch Verabreichung oder andere Nutzung des aus
solchen Quellen erhaltenen Materials mehr erfolgen konnte.
Überraschenderweise hat sich gemäß der Erfindung gezeigt, dass zur
Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden
Proben die Gelpermeations-Chromatographie an hydrophilen Trägern
eingesetzt werden kann.
Werden Plasmafraktionen zur Gewinnung von Komponenten der Blutge
rinnungskaskade gemäß Josic et al. J. Chromatogr. A 796 (1998) 289-298
eingesetzt, so erhält man beispielsweise Faktor IX Präparate, die
frei von infektiösen Partikeln, insbesondere Viren, die durch Blut oder
Blutprodukte übertragbar sind (blood borne virus). Allerdings reagieren
die Faktor IX Präparate nach Verlassen der Säule möglicherweise positiv
in PCR Kontrollen auf virale DNA. Dies beruht auf Nukleinsäurekontami
nationen durch virale aber nicht mehr infektiöse DNA/RNA, also Virus
fragmente, wie sich durch einen DNA/RNA-Abbau zeigen lässt. Bei dem
Abbau durch DNAse bzw. RNAse werden nur diese Virusfragmente ab
gebaut, während die intakten, möglicherweise infektiösen Viren in einer
Fraktion noch detektiert werden können, die von Biopolymeren getrennt
wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Abtrennung von infek
tiösen Partikeln und Viren in potentiell infektiöse Partikel enthaltenden
Proben mittels Gelpermeations-Chromatographie an hydrophilen Trä
gern. Vorzugsweise werden als hydrophile Träger Polysaccharide, insbe
sondere Dextrane, Cellulose, Agarose, modifizierte Polysaccharide, hy
drophile, synthetische Polymere, vorzugsweise sogenannte Tentakel-
Chromatographiematerialien, mit hydrophilen Gruppen modifizierte Sili
cagele oder Kombinationen davon eingesetzt.
Polysaccharide werden beispielsweise als kommerziell erhältliche Trä
ger, wie Sephadex, Sepharose, Agarose, etc. eingesetzt. Dextrane sind
dem Fachmann bereits seit langem zur Trennung von Substanzen be
kannt. Neben Cellulose, Agarose kommen auch modifizierte Polysaccha
ride in Betracht. Synthetische Polymere können ebenfalls eingesetzt
werden. Bevorzugte synthetische Polymere sind solche auf Polyglyci
dylmethacrylat-Basis, insbesondere mit hydrophilen Armen (Tentakeln)
modifizierte. Zur weiteren Beschreibung wird auf die EP-A-0 337 144
und die EP-A-0 320 023 verwiesen, auf die ausdrücklich Bezug ge
nommen wird. Als Tentakel-Chromatographiematerialien sind insbeson
dere für Trennung von Biopolymeren Trägermaterialien verwendet wor
den, die in der EP-A-0 337 144, auf die hier ausdrücklich Bezug
genommen wird, näher beschrieben sind. Neben den organischen hy
drophilen Trägermaterialien kommen auch anorganische Materialien wie
mit hydrophilen Gruppen modifizierte Silicagele in Betracht. Hier sind
beispielsweise TSK-Gele sowie sogenannte SW-Serie (Silica wide pore,
Toso Haas, Stuttgart) zu nennen.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendende hydrophile Trä
germaterial weist insbesondere eine großporige Struktur auf. Partikulä
res Material weist insbesondere eine Korngröße von 0,5 bis 350 µm auf.
Ebenfalls Verwendung finden können sogenannte kompakte Blockmate
rialien, wie sie in EP-A-0 320 023, auf die hier ausdrücklich Bezug ge
nommen wird, beschrieben sind. Das kompakte Blockmaterial besitzt
den Vorteil, dass es aufgrund seiner mehr oder weniger monolithischen
Struktur druckstabil ist sowie im radialen Fluss betrieben werden kann,
was zu einer vorteilhaften Verringerung des Totvolumens führt.
Die Porengröße des hydrophilen Trägers, angegeben als Maximum der
Porengrößenverteilung der Poren des Trägers, kann in bestimmten
Grenzen in Abhängigkeit des Trennproblems gewählt werden. Die Po
rengröße ist in gewisser Weise nach oben dadurch begrenzt, dass die
abzutrennenden Viren nicht oder nur teilweise in die Poren des hydro
philen Trägermaterials eindringen können und somit allenfalls eine ver
nachlässigbare Retardierung erfahren. Dies ist insbesondere abhängig
von der aus der potentiell infektiöse Partikel enthaltenden Probe zu iso
lierenden Substanz. Ist dies eine Substanz, die sich durch ein geringes
Molekulargewicht auszeichnet, ist wiederum der Größenabstand zwi
schen den infektiösen Partikeln und der zu trennenden Substanz groß
genug, so dass auch größerporige Chromatographiematerialien verwen
det werden können. Zwar kann dann das infektiöse Material auch eine
gewisse Retardierung erfahren, welche jedoch im Vergleich zu dem ab
zutrennenden Molekül gering genug ist, um eine hinreichend sichere
Abtrennung von infektiösem Material und zu trennender Substanz zu
erreichen.
Ebenso ist die Wahl der Porengröße des hydrophilen Trägermaterials
nach unten begrenzt. Dies hängt dabei im wesentlichen von der Größe
oder dem Molekulargewicht der zu trennenden Substanz ab. Typischer
weise ist die Porengröße des hydrophilen Trägermaterials größer als
5 nm, insbesondere größer als 50 nm.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Abtrennung von Viren in
potentiell Viren enthaltenden Proben, welche Biopolymere wie Proteine,
Polypeptide, Oligopeptide, Nucleinsäuren, Polynukleotide, Oligonucleoti
de und/oder Kohlenhydrate enthält. Es kommen insbesondere Proben
wie Blutplasma oder Plasmafraktionen in Frage, welche Substanzen wie
Faktor IX, Antithrombin III, Immunoglobuline G und A, Faktor VIII
(ohne von Willebrand Faktor), Faktor VII, α1-Antitrypsin, Prothrombin,
Thrombin, Faktor X, Protein C, Protein S und andere Faktoren der Blut
gerinnungskaskade enthält. Diese Substanzen können auch in einer
Probe enthalten sein, die bei der gentechnischen Herstellung dieser
Substanzen anfällt.
Die durch Blut oder Blutprodukte übertragbaren Viren, die durch das
erfindungsgemäße Verfahren abgetrennt werden können, sind insbe
sondere von durch Blut übertragbare Viren, wie Parvo Viren, Hepatitis
A, B, C Viren, HIV und ähnliche.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden hydrophilen
Träger werden insbesondere in konventionellen Chromatographie-
Vorrichtungen bzw. -Verfahren eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise
die Säulenchromatographie in allen ihren Formen als diskontinuierliches
oder kontinuierliches Verfahren. Auch die Chromatographie an kom
pakten Blockmaterialien kann als diskontinuierliches oder kontinuierli
ches Verfahren eingesetzt werden. Annulare Chromatographie, Simula
ting-Moving-Bed(SMB)-Chromatographie und/oder Truly-Moving-Bed-
Chromatographie kommen als kontinuierliche Verfahrensweisen in Be
tracht, sowie Kombinationen dieser Chromatographieverfahren. Annu
lare Chromatographie oder Chromatographie an kompakten Blockmate
rialien sind insbesondere in den Veröffentlichungen K. Reissner et al., J.
of Chromatography A. 763 (1997), 49 bis 56 sowie WO-A-96/06158
näher erläutert. Auf diese Druckschriften wird ausdrücklich Bezug ge
nommen.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt auch in der gleich
zeitigen Abreicherung von Begleitproteinen zur Herstellung von gerei
nigten Proteinkonzentraten. Beispielsweise konnte durch die Gelper
meations-Chromatographie, welche auch Molekularausschlußchromato
graphie genannt wird, zur Abtrennung von vorher zugesetztem Testvi
rus in einer Gerinnungsfaktor IX enthaltenden Plasmafraktion aus ge
pooltem Humanplasma auch die weitere Reinigung des Gerinnungsfak
tor IX erreicht werden. Überraschenderweise konnte als Verunreinigung
Vitronektin quantitativ abgetrennt und identifiziert werden. Vitronektin
wird nämlich durch das übliche Verfahren der Ionenaustauschchromato
graphie oder Affinitätschromatographie an Heparin mit Faktor IX ange
reichert. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde erstmals ein aus
Plasma gewonnener Faktor IX erhalten, der sich nicht nur durch die
Abwesenheit von infektiösen Partikeln, sondern auch durch die Abwe
senheit von viralen Fragmenten und gleichzeitig die Freiheit von Vitro
nektin kennzeichnet. Dieses humane Material ist damit frei von xenoge
nen Komponenten, wie murinen Antikörpern und artfremden
Nukleinsäuren. Zwar konnte gegebenenfalls im Stand der Technik durch
den Einsatz von murinen monoklonalen Antikörpern eine Abreicherung
von Vitronektin aus einer Faktor IX enthaltenden Lösung bewirkt wer
den, jedoch mussten dann auch murine Verunreinigungen des erhalte
nen Präparates in Kauf genommen werden, also der Gehalt an xenoge
nen Biopolymeren.
Die Abtrennung von Vitronektin aus der Faktor IX enthaltenden Lösung
führt erfindungsgemäß zu einer überraschenden Qualität eines Faktor IX
enthaltenden pharmazeutischen Präparates. Es hat sich nämlich heraus
gestellt, dass das Vitronektin in Faktor IX und PPSB Präparaten, also in
Prothrombinkomplexpräparaten auf Basis der Gerinnungsfaktoren II,
VII, IX und X, in seiner aktiven Form enthalten ist. Diese Präparate ent
halten gegebenenfalls desweiteren die antikoagulatorischen oder fibri
nolytisch aktiven Faktoren Protein C und Protein S, welche zumeist als
Gerinnungsinhibitoren bezeichnet werden.
Diese aktive Form des Vitronektin bindet den Plasminogen-Aktivator
Inhibitor-1 (PAI-1) aus dem Spenderplasma. PAI-1 ist bekanntlich ein
Inhibitor der Fibrinolyse und wirkt somit als Faktor zur Generierung von
Thrombosen.
Nachdem sich überraschenderweise herausgestellt hat, dass PAI-1 ge
meinsam mit aktivem Vitronektin gleichzeitig mit dem Faktor IX aus
Plasma oder Plasmafraktionen gewonnen wird, ist es umso bedeuten
der, dass das Vitronektin als Träger für PAI-1 abgereichert wird. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren kann das Vitronektin aus einem Faktor
IX oder aus PPSB Präparat abgetrennt werden, und die Abtrennung des
vorhandenen PAI-1 mit Immunblot Analyse elektrophoretisch nachge
wiesen werden.
Damit ist die unbedenkliche Verabreichung des erfindungsgemäß erhält
lichen Faktor IX oder PPSB Präparates erstmals auch an Patienten mit
erhöhtem Thromboserisiko möglich, wie zum Beispiel an Bettlägrige,
Raucher und Patienten mit Hormonbehandlungen zum Beispiel Kontra
zeptiva.
Die Erfindung wird anhand des nachfolgenden Beispiels näher erläutert.
Faktor IX enthaltende Proben wurden in 5 ml Laufpuffer, 200 mM NaCl,
20 mM Natrium Citrat Dihydrat, pH 7,4, gelöst und über eine XK-26-
Säule der Firma Pharmacia (r = 13 mm, h = 680 mm) gegeben. Bei einer
Flussrate von 1 ml/min wurden alle 4 min Fraktionen gesammelt. Die
Trennung erfolgte an Fractogel EMD Bio SEC 650 (S) (Merck Darmstadt).
Ein typisches Chromatogramm ist in der Figur wiedergegeben. Die gestri
chelte Linie entspricht dabei Fraktionen, in denen DNA nachweisbar war.
Dabei ist die etwa im Bereich der Fraktionen 16 bis 28 eluierende nach
zuweisende DNA auf intakte Viruspartikel zurückzuführen, wohingegen
das scheinbare zweite Maximum im Bereich der Fraktionen 26 bis 44 auf
virale Fragmente, die nicht infektiös sind, zurückgeht. Die Viruspartikel
selbst eluieren mithin vollständig in den Fraktionen 16 bis 28. Bei den
gewählten Parametern erscheint die Faktor IX Fraktion im Bereich der
Fraktionen 32 bis 40, so dass eine hinreichende Abtrennung von Vi
ruspartikeln zu beobachten ist.
Die viralen Fragmente wurden durch den Abbau mit DNAse vollständig
entfernt und waren selbst mittels PCR-Verfahren unter der Nachweis
grenze. Gleichzeitig konnte das Begleitprotein Vitronektin abgetrennt
werden, wodurch eine homogene Faktor IX Präparation erhalten wurde.
Claims (14)
1. Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell
Viren enthaltenden Proben mittels Gelpermeations-Chromatographie
an hydrophilen Trägern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hy
drophilen Träger Polysaccharide, insbesondere Dextrane, Cellulose,
Agarose, modifizierte Polysaccharide, sogenannte Tentakel-
Chromatographiematerialien, mit hydrophilen Gruppen modifizierte
Silicagele oder Kombinationen davon ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die hydrophilen Träger eine großporige Struktur aufweisen, vorzugs
weise in Form von partikulärem Material mit einer Korngröße von 0,5
bis 350 µm oder aus kompaktem Blockmaterial bestehen.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Porengröße des hydrophilen Trägers größer
als 5 nm, insbesondere größer als 50 nm ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Probe Biopolymere wie Proteine, Polypepti
de, Oligopeptide, Nucleinsäuren, Polynukleotide, Oligonucleotide
und/oder Kohlenhydrate enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Probe
Substanzen aus Blutplasma wie Faktor IX, Antithrombin III, Im
munglobuline G und A, Faktor VIII, Faktor VII, α1-Antitrypsin, Pro
thrombin, Thrombin, Faktor X, Protein C, Protein S, die genannten
Substanzen auch aus Fraktion zu ihrer Herstellung auf gentechni
schem Weg, enthält.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Viren aus Blut übertragene Viren (blood
borne virus) sind.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass diskontinuierliche oder kontinuierliche Verfah
ren sowie Kombinationen davon eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als konti
nuierliches Verfahren annulare Chromatographie, Simulating-Moving-
Bed(SMB)-Chromatographie und/oder Truly-Moving-Bed-
Chromatographie eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Chromatographie an kompakten Blockmaterialien und/oder Säulen
chromatographie als kontinuierliches oder diskontinuierliches Chro
matographieverfahren eingesetzt wird.
11. Pharmazeutisches Präparat enthaltend Faktor IX, erhältlich aus Blut
plasma durch ein Verfahren nach Anspruch 6, welches Präparat frei
ist von Viren, viralen Fragmenten und Vitronektin.
12. Präparat nach Anspruch 11, welches frei ist von Plasminogen-
Aktivator-Inhibitor.
13. Präparat nach Anspruch 11 oder 12, welches weiters die Faktoren II,
VII und X, und gegebenenfalls die Gerinnungsinhibitoren Protein C
und Protein S enthält.
14. Verwendung eines Präparates, nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zubereitung zur Behandlung
von Blutgerinnungstörungen in Patienten mit erhöhtem Thromboseri
siko.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999164015 DE19964015A1 (de) | 1999-12-30 | 1999-12-30 | Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden Proben |
AU56785/00A AU5678500A (en) | 1999-06-08 | 2000-06-07 | Process for removing viruses from biological samples |
PCT/EP2000/005246 WO2000074733A1 (en) | 1999-06-08 | 2000-06-07 | Process for removing viruses from biological samples |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999164015 DE19964015A1 (de) | 1999-12-30 | 1999-12-30 | Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden Proben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19964015A1 true DE19964015A1 (de) | 2001-08-09 |
Family
ID=7935148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999164015 Withdrawn DE19964015A1 (de) | 1999-06-08 | 1999-12-30 | Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden Proben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19964015A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2817871A1 (de) * | 1977-04-26 | 1978-12-07 | Elf Aquitaine | Verfahren und vorrichtung zur abtrennung und reinigung von proteinen durch chromatographie |
DE2733178B1 (de) * | 1977-07-22 | 1979-01-04 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Chlorzinksalzen von Benzthiazoliumazofarbstoffen |
DE4006293C2 (de) * | 1989-02-28 | 1995-03-23 | Asahi Optical Co Ltd | Verfahren zum Abtrennen von Zellen oder Viren |
-
1999
- 1999-12-30 DE DE1999164015 patent/DE19964015A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2817871A1 (de) * | 1977-04-26 | 1978-12-07 | Elf Aquitaine | Verfahren und vorrichtung zur abtrennung und reinigung von proteinen durch chromatographie |
DE2733178B1 (de) * | 1977-07-22 | 1979-01-04 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von Chlorzinksalzen von Benzthiazoliumazofarbstoffen |
DE4006293C2 (de) * | 1989-02-28 | 1995-03-23 | Asahi Optical Co Ltd | Verfahren zum Abtrennen von Zellen oder Viren |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3852255T2 (de) | Tumor-Nekrosisfaktor-Inhibitor-Protein und dessen Reinigung. | |
DE68915675T2 (de) | Verfahren zur Reinigung von Vitamin K-abhängigen Proteinen. | |
DE69424545T2 (de) | Verfahren zur herstellung von immunoglobulin g konzentrat | |
DE3586402T3 (de) | Proteinzusammensetzung mit Koagulations-wirkung und Verfahren zu ihrer Herstellung. | |
DE3686470T2 (de) | Verfahren zur herstellung des alpha-1-proteinase-inhibitors. | |
EP1074616B1 (de) | Verfahren zur Reindarstellung des Proenzyms der den Blutgerinnungsfaktor VII aktivierenden Protease mittels Ionenaustauscherchromatographie | |
DE3486423T3 (de) | Neue Faktor VIII Polypeptidkoagulantien | |
DE19937218A1 (de) | Verfahren zur Reindarstellung der den Blutgerinnungsfaktor VII aktivierenden Protease, ihres Proenzyms oder eines Gemisches beider Proteine mittels Affinitätschromatographie | |
AT399095B (de) | Verfahren zur auftrennung von proteinen mittels gradientenelution und vorrichtung zur durchführung des verfahrens | |
DE68922297T2 (de) | Für das menschliche angiotension-umformungsenzym (ace) kodierende nukleinsäure und ihre anwendungen, insbesondere zur in-vitro-diagnose von bluthochdruck. | |
DE3039566A1 (de) | Verfahren zur reinigung von interferon | |
EP0496725B1 (de) | Komplex enthaltend den Gerinnungsfaktor IX | |
DE3402647A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von koloniestimulierendem faktor und kallikrein aus menschlichem urin | |
EP0669342B1 (de) | Verfahren zur Isolierung und Reinigung Vitamin K-abhängiger Proteine | |
DE60003449T2 (de) | Testverfahren | |
DE69609054T2 (de) | Ein prozess für die herstellung von faktor ix biologischen ursprungs | |
EP1326893A2 (de) | Bikunin enthaltende plasmafraktion, verfahren zu ihrer herstellung und ihrer verwendung | |
DE69318495T2 (de) | Verfahren zur Reinigung des Big-Endothelin Proteins | |
DE2323981A1 (de) | Antikoagulansisolierung | |
DE69434001T2 (de) | Reinigung von vitamin-k abhaengigen proteinen durch membrane chromatographie | |
EP0367840A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines hochreinen, nicht infektiösen Antihämophiliefaktors mittels Chromatographie | |
EP3198011B1 (de) | Verfahren zum nachweis von nukleinsäuren in proben mit biologischem material | |
DE3689927T3 (de) | Reagens und Verfahren. | |
DE2715748C3 (de) | Gereinigte aktive Verbindung des Plasminogen-Typs menschlichen Ursprungs und ihre Verwendung | |
DE19964015A1 (de) | Verfahren zur Entfernung oder Abtrennung von Viren in potentiell Viren enthaltenden Proben |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |