DE3926087C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine gemäß Gattungsbegriff des Hauptanspruchs.

Bei den bekannten Lösungen dieser Art (DE-PS 12 36 529) sind die von der Kreisform zurückspringend verlaufenden Umfangsabschnitte als Anflächungen gestaltet, die je einer Gegendruckrolle zugeordnet sind. Bei Gegenüberlage der ersten Anflächung zur ersten Gegendruckrolle hebt sich der Gummituchzylinder zufolge der Federbelastung vom Druckzylinder ab; bei der Weiterschaltung des Ringes so, daß die zweite Anflächung in Gegenüberlage tritt zur zweiten Gegendruckrolle, so hebt sich der Gummituchzylinder vom Plattenzylinder ab. Die entsprechenden Abstell-Positionen des Gummituchzylinders sind wenig stabil, was insbesondere bei hochtourig laufenden Maschinen nachteilig ist. Insbesondere aus diesem Grunde sind die entsprechenden Gegendruckrollen ihrerseits noch einstellbar dadurch, daß sie auf gewindespindel-verlagerbaren Exzenterachsen sitzen. Diese Einstellbarkeit der Gegendruckrollen dient nur zur genauen Bestimmung der Positionen des Gummituchzylinders in Zustellage bzw. Abstellage zu den beiden anderen Zylindern. Sie hat mit der insbesondere vom Drucker vorzunehmenden Zu­ und Abstellbewegung während des Gebrauches nichts zu tun. Nachteilig an den vorbekannten Lösungen ist fernerhin, daß man zur Abstellung des Gummituchzylinders vom Plattenzylinder grundsätzlich zunächst den Abstellweg durchlaufen muß, der den Gummituchzylinder vom Druckzylinder entfernt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Maschine so auszubilden, daß eine vom Herstellungsaufwand vorteilhaftere und auch vom Gebrauch her günstigere Mechanik für die Zu- und Abstellbewegung vorliegt, welche insbesondere erheblich größere Präzisionen im Aufbau und den Bewegungen ermöglicht.

Gelöst ist dies durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebene Erfindung. Der Unteranspruch stellt eine vorteilhafte Weiterbildung dar.

Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine Rotationsdruckmaschine geschaffen, bei welcher sich die Zu- und Abstelleinrichtung des Gummituchzylinders in hoher Präzision vollziehen läßt und damit auch eine hohe Präzision der Bewegungen erlaubt. Dies hat insbesondere Bedeutung für hochtourige Rotationsdruckmaschinen. Die Vorteile fallen vielfach auch erheblich ins Gewicht bei Lackierwerken von Rotationsdruckmaschinen. Zum Abstellen vom Druckzylinder wird der Ring gedreht, so daß der eine Abstützanschlag in die Einlagerungskehle eintreten kann. Dieser Eintritt ist durch die Federbelastung veranlaßt verbunden mit der sogar eventuell anpaßbaren Abstützung durch den anderen Abstützanschlag. Verlagert man jetzt diesen letztgenannten Abstützanschlag, so erfolgt die Abstellbewegung auch vom Plattenzylinder. Bleibt die Einlagerungskehle in einer Funktion, mit dem zugehörigen Abstützanschlag und wird der andere Abstützanschlag verlagert, so erfolgt zufolge der Federbelastung ein Abstellen vom Druckzylinder und vom Plattenzylinder. Sämtliche Abstellbewegungen sind weitgehendst zentralgerichtet, insbesondere diejenige zum Druckzylinder. Jede der Abstellbewegungen kann vom Maschinenbediener unabhängig von der anderen veranlaßt werden. Dafür ist der sowieso vorhandene Abstellanschlag beigezogen. Es wurde gefunden, daß kein Leergang in die Steuerungsmittel für die Drehung des Ringes eingebracht werden muß; obwohl er sich bei Verlagerung des Abstützanschlages etwas dreht, ist das ohne Einfluß, weil der andere Abstützanschlag mit genügendem Abstand vor der (scharfen) Knickstelle zwischen Kreisumfang des Ringes und Einlagerungskehle liegen kann.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.

Es zeigt

Fig. 1 in schematischer Seitenansicht-Darstellung die Anordnung der drei Zylinder bei in Anlagestellung befindlichem Gummizylinder zu beiden benachbarten Zylinder,

Fig. 2 eine perspektivische Skizzendarstellung dieser Version nach Fig. 1,

Fig. 3 die Ansicht wie Fig. 1 bei vom Plattenzylinder abgestelltem Gummizylinder,

Fig. 4 dieselbe Ansicht wie Fig. 1 bei vom Druckzylinder abgestellten Gummizylinder und

Fig. 5 diesselbe Ansicht wie Fig. 1 bei vom Druckzylinder und vom Plattenzylinder abgestellten Gummizylinder.

Die insgesamt nicht dargestellte Offsetrotationsdruckmaschine besitzt einen Plattenzylinder 1, einen Gummituchzylinder 2 und einen Druckzylinder 3. Dem Plattenzylinder 1 sind in bekannter Art - ebenfalls nicht dargestellt - ein Farbwerk und ein Feuchtwerk zugeordnet. Die drei Zylinder besitzen Achsen 1′, 2′ und 3′. Handelt es sich um eine Maschine in Lackierwerkfunktion, fehlt ein Feuchtwerk.

Der Achse 2′ des Gummituchzylinders 2 ist ein darauf drehbarer Ring 4 zugeordnet. Dieser besitzt eine Einlagerungskehle 5. Er ist mittels einer Steuerstange 7 verdrehbar. Auf der Umfangsfläche des Ringes 4 stützt sich eine Rolle 8 ab, die unter der Belastung einer Feder 9 steht. Die Richtung der Federkraft liegt etwa auf einer Winkelhalbierenden h eines von den drei Achsen 1′, 2′ und 3′ eingeschlossenen Winkel Alpha α. Die Rolle 8 kann auch als Walze gestaltet sein.

Dem Ring 4 sind Abstüztanschläge 10 und 11 zugeordnet. Der Abstützanschlag 10 arbeitet mit der Einlagerungskehle 5 zusammen und ist dieser im Umfang angepaßt.

Der zweite Abstützanschlag 11, ebenfalls vorzugsweise wieder in Form einer Rolle gestaltet, arbeitet mit der durchgehenden äußeren Umfangsfläche des Ringes 4 zusammen und ist seinerseits zufolge der Anordnung an einem Hebel 12 der in einem ortsfesten Schuh 13 gelagert ist und mittels eines Hubzylinders 14 verschwenkt werden kann, etwa auf der Verbindungsgeraden L 1-L 1 zwischen Achse 1′ und Achse 2′ an­ und abstellbar.

Die gleiche diesbezügliche aus Fig. 2 ersichtliche Einrichtung ist am gegenüberliegenden Ende der Gummituchzylinderachse 2′ in spiegelbildlicher Form vorgesehen und synchron gesteuert.

Wird der Anschlag 11 durch Betätigung des Luftzylinders 14 in Richtung des Pfeiles x verlagert (Fig. 3), welche Verlagerung etwa auch als geradlinige Verlagerung des Punktes b einzustufen ist - jedenfalls was die dadurch erzielte Verlagerung der Achse 2′ ausmacht -, so stellt sich der Gummituchzylinder 2 vom Plattenzylinder 1 ab unter Bildung des dortigen Spaltes s 2. Eine anschließende Verdrehung des Ringes 4 durch Betätigung der Steuerstange 7 bis zum Erreichen der in Fig. 5 dargestellten Position bewirkt, daß der Anschlag 10 in die Einlagerungskehle 5′ eintauchen kann. Die Kraft der Feder 9 verlagert die Achse 2′ des Gummituchzylinders 2 derart, daß auch eine Abstellbewegung zum Druckzylinders 3 auftritt unter Bildung des Spaltes s 3 zwischen beiden Zylindern.

Wird ausgehend von der Position nach Fig. 1 unter Beibehaltung der Position des Anschlages 11 durch Betätigen der Steuerstange 7 zunächst nur der Ring 4′ in der Stellung gemäß Fig. 4 verdreht, so bleibt der Gummituchzylinder 2 zum Plattenzylinder 1 angestellt und es ergibt sich nur eine Abstellbewegung des Gummituchzylinders 2 zum Druckzylinder 3 unter Bildung des Spaltes s 3.

Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.

Claims (2)

1. Rotationsdruckmaschine mit Einrichtung zur Zu- und Abstellung des Gummituchzylinders (2) zum Druckzylinder (3) und/oder Plattenzylinder (1), wobei der Achse (2′) des Gummituchzylinders (2) von einem drehbaren Ring (4) gefaßt ist, der in Richtung auf die Mitte zwischen zwei umfangsgerundeten Abstützanschlägen (10, 11) federbelastet ist und einen von der Kreisform zurückspringend verlaufenden Umfangsabschnitt (5) aufweist, der - zwecks Erzielung der Abstellverlagerung des Gummituchzylinders (2) vom Druckzylinder (3) - durch Drehen des Ringes (4) in Gegenüberlage zu dem einen Abstützanschlag (10) bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Kreisform zurückspringend verlaufende Umfangabschnitt als Einlagerungskehle (5) für die Umfangsrundung des Abstützanschlages (10) gestaltet ist und der andere, stets mit dem kreisförmigen Umfang des Ringes (4) in Anlage verbleibende Abstützanschlag (11) fernbedienbar derart verlagerbar ist, daß er sowohl zur Abstellverlagerung des Gummituchzylinders (2) vom Plattenzylinder (1) (Fig. 3) ohne Drehen des Ringes (4) dient als auch in Abstellposition des Gummituchzylinders (2) vom Druckzylinder (3) (Fig. 4) oder von den beiden anderen Zylindern (Fig. 5) einen Stützpunkt für die Einlagerung der Umfangsrundung in die Einlagerungskehle (5) bildet.

2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verlagerbare Abstützanschlag (11) an dem einen Arm eines ortsfesten Winkelhebels (12) sitzt, an dessen anderem Arm ein zweiseitig druckmittelbeaufschlagbarer Hubzylinder (14) angreift.