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Rohrpostanlage mit mehreren von irgendeiner Anschlußstelle aus wahlweise
zu verbindenden Kreisleitungen. Es ist bekannt, Rohrpoststellen durch mehrere Kreisleitungen
zusammenzufassen und diese von irgendeiner Anachlußstelle aus wahlweise miteinander
zu verbinden. Hierzu ist vorgeschlagen worden, die zu befördernden Büchsen mittels
Schieber über das Rohr zu bringen, das sie aufnehmen soll. DGie im folgenden beschriebene
Erfindung vereinfacht diese Einrichtung dadurch, daß sie statt solcher Schieberschleusen
elektrisch fernbesteuerte Weichen benutzt.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine Rohrpostanlage mit
neun Rohrpoststellen (Abb. i) dargestellt. Die Anlage ist
in drei
Kreisleitungen unterteilt, die je drei Rohrpoststellen enthalten.
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Die Rohrpoststellen i, 2, 3 gehören zu"' Kreise 1I1, die Rohrpoststellen
q, 3, b zum Kreise 1I und' die Rohrpoststellen 7, 8, e) zum Kreisel. In der
Hauptstelle führen die 1'olirleitungen an ein gemeinschaftliches Saugrohr a, (las
in üblicher Weise mit einem Gebläse h verbunden ist. Die Rohre sind in der Hauptstelle
durch Empfänger für Satighiftbetrieb bekannter Bauart abgeschlossen. Unterhalb fler
Empfänger sind Fallrohre c vorgesehen. die mit elektrisch ge.,:euerten Weichen
cl, d'
;itisgerüstet sind, so daß die aus den Einpfänhern fallenden Büchsen
entweder in .die gera 1e Verlängerung des Rohres c oder in eins der an die Weichen
angeschlossenen Rohre e, c#' fallen können. Unterhalb der Rohre c, e, e' befinden
sich je drei Trichter, fl, fl@ f111, die je zu einer der Kreisleitungen 1, 1I, III
gehören.
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Uni zti vermeiden, rlaß sich zwei Rohrposthüchseii bei gleichzeitigem
Zusammentreffen :in der Abzweigstelle festkeilen, ist eine in Abb.3 dargestellte
I?inriclitung vorgesehen, durch die die ankommenden Büchsen einzeln in die abgehenden
Förderrohre verteilt werden. Diese Einrichtung ist später beschrieben.
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Die Empfänger der Rohrlioststellen i bis 9 sin.rl mittel; elektrisch
steuerbarer Weichen (Ablr. 2) an ilie Kreisleitimäen I, 1I, 111 angeschlossen.
Die Weiche besteht aus einem Hosenrohr mit der geraden, Strecke in und der Abzweigung
n. Am Scheitelpunkt der Abzweigung ist der Weichenhebel o drehbar gelagert. Er wird,
in der mit gestrichelten Linien «-ledergegebenen Ruhelage durch den Anker eines
Elektromagneten p festgehalten. Sobald der Magnet seinen Anker anzieht, löst er
den Weichenlieben o aus, so daß dieser infolge des Gegengewichts cl in die mit vollen
Linien gezeichnete Stellung fällt. Zur 1Zückstellung des `Weichenhebels o wird die
von fier atisgeschletisten Büchse verursachte Bewegung der Klappe r benutzt. Zu
diesem Zwecke ist ein an der Klappe r befindlicher Hebel mit der Anstellstange s
verbunden. Diese ist durch das ende eines an der Weiche o befestigten Hebels lose
geführt und am Ende mit einer Verdickung t versehen, so daß der Hebel o sich bei
seiner Auslösung frei bewegen kann. Sobald die Büchse den Empfänger verläßt, öffnet
sie die Klappe r, wodurch die Weiche in die Ruhelage zurückgezogen wird. In ihrer
Endlage beeinflußt die Weiche o einen Morsekontakt k mittels eines Hebels Bevor
eine Büchse abgeschickt wird, muß d.ie Weiche der empfangenden Rohrpoststelle entsprechend
gesteuert werden. Außerdem sind die Weichen d bzw. d' umzustellen
für den Fall, daß die Büchse in das Rohr e oder e gleiten soll. Dies geschieht durch
die in der Abb. i dargestellte Schaltung. Jede Rohrpoststelle besitzt so viele Druckknöpfe,
wie außer ihr Rohrpoststellen in d'er Anlage vorhanden sind. Bei jedem Druckknopf
ist eine Glühlampe vorgesehen, die je einer Weiche entspricht. Bei neun Rohrpoststellen
sind somit je acht Druckknöpfe und je acht Glühlampen bei jeder Rohrpoststelle notwendig.
Die Verbindung fier Weichen, Lampen und Druckknöpfe untereinander und mit der Stromquelle
ist aus dem Schema ersichtlich.
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Der Betrieb der Rohrpostanlage geht in folgender Weise vor sich.
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Will z. h. die Rohrpoststelle; eine Büchse nach der Rohrpoststelle
i schicken, so wird bei der Rohrpoststelle 7 auf den Knopf i( gedrückt. Infolgedessen
fließt ein Strom vom +-Pol über den die Weiche d' beeinflussenden Weichenmagneten
s1, deli Knopf tr, :nie Leitung w zum Kontakthebel k der Weiche der Rohrpoststelle
i, von hier über den Ruhekontakt zum Weichemnagneten p und zum --Pol. Beim Auslösen
der vom Magneten p Leeinflußten Weiche verbindet sich der Kontakthebel k mit dem
-;---Pol; infolgedessen. fließt ein Strom vom -r-Pol über die Leitung u, zu sämtlichen
an diese Leitung angeschlossenen. Glühlampen. Die Büchse wird l;ei der Rohrpoststelle
7 in den Allsender :1 gesteckt und mittels Saugluft durch (las Rohr 1. nach der
Hauptstelle befördert. Hier fällt sie in (las Rohr c und, da die Weiche d' durch
den Magneten wl umgelegt ,ist, in das Rohr e' und aus diesem in den Trichter f«<.
Die Büchse wird dann weitergetriel:en, his sie an der Rohrpoststelle i infolge Unistellung
der dort befindlichen Weiche ausgeschleust wird. Sobald die Büchse die Klapper an
der Rohrpoststelle i öffnet, wird (nie dort befindliche Weiche selbsttätig zurückgestellt
und der Strom bei k unterbrochen. Infolgedessen erlöschen die Signallampen y. Die
Weiche d' wird in gleicher «'eise durch die das Rohre' verlassende Büchse zurückgestellt.
'' Soll eine Büchse von der Rohrpoststelle .I nach der Rohrpoststelle i geschickt
werden, so wird hei der Rohrpoststelle 4 auf den Knopf gedrückt. Es fließt dann
ein Strom vom +-Pol über den Weichenniügneten -- der Weiche cl' der Kreisleitung
11, den Druckknopf v, die Leitung u, zum Kontakthebel k der Rohrpoststelle
i und von diesem über den `Veichenmagneten p zum --Pol. Beide Weichen stellen ihre
Hebel um. Der Kontakthebel 1? der Rohrpoststelle i schaltet den ---Pol an die Leitung
w, so d'aß sämtliche an: diese Leitung angeschlossenen Glühlampen brennen. Die Rohrpostbüchse
wird bei der Rohrpoststelle q. in den Absender A gesteckt und durch die Kreisleitung
II zur Hauptstelle befördert. Hier fällt sie in das Rohr c und wird, da die
Weiche
d umgestellt ist, über das Rohr e in rlen Trichter f111 und die Kreisleitung III
geschleust. Die Büchse wird dann weitergetrieben, bis sie an -der Rohrpoststelle
i, deren Weiche umgestellt ist, ausgeschleust wird. Beim Öffnen der Ausfallklappe
r an der Rohrpoststelle i wird die Weiche selbsttätig zurückgestellt und der Strom
bei h, unterbrochen, so daß sämtliche Lampen erlöschen.
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Die zu den Weichen rd' gehörenden Elektromagneten sind mit s' bezeichnet.
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Wenn eine Büchse zu einer in der gleichen Kreisleitung liegenden Rohrpoststelle
geschickt werden soll, erfolgt die Beförderung unmittelbar, wenn die Zielstelle
in der Fahrtrichtung hinter der Sendestelle liegt. Im anderen Falle muß die Büchse
über die Hauptstelle geleitet werden. Die Umstellung einer Weiche in der Hauptstelle
-ist in diesem Falle nicht nötig; die Büchsen gleiten durch das Fallrohr c in das
abgehende Rohr der gleichen Kreisleitung und werden bei der empfangenden Rohrpoststelle,
deren Weiche vorher umgestellt war, ausgeschleust.
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In Abh.3 ist die Einrichtung dargestellt, durch die eine Einzelverteilung
der in der Hauptstelle einlaufenden Büchsen ermöglicht wird. Um zu zeigen, daß die
Einrichtung für eine beliebig e Anzahl von Kreisleitungen ver-,vendet werden kann,
ist eine Hauptstelle für Vier Kreisleitungen dargestellt. Die Empfänger a für die
einzelnen Kreisleitung I bis IV sind in üblicher Weise mit einem Gebläse b verbunden.
Die ankommenden Büchsen werden in ein P#olirsystem hineingeschleust, das genau so
geschaltet ist wie in Abb. i. Unterhalb der Empfänger a befinden sich Fallrohre
c, an die über elektrisch gesteuerte Weichen weitere Fallrohre e, e' angeschlossen
sind. Sämtliche Rohre endigen schließlich in geraden Strecken senkrecht über Trommeln
Fl bis FIV. Diese Trommeln sind um Achsen g drehbar, die durch einen Motor dc mittels
eines Vorgeleges i angetrieben werden. In jeder Trommel ist eine Öffnung k'- vorgesehen,
die so groß bemessen ist, daß darin eine Rohrpostbüchse L Platz findet. Die oberen
Flächen der Trommeln sind von der Öffnung k' an als schiefe Ebene ausgebildet, so
daß bei zufällihem Zusammentreffen von zwei Büchsen in einem Rohre die eine sich
zunächst auf die an-<ler e stützt. Bei der weiteren Drehung der Trommel gleitet
die obere Büchse von der unteren ab und wird durch die schiefe Ebene wieder in die
regelrechte Lage gehoben, bis sie in die Öffnung hl der Trommel fällt, sol:ald diese
die Umdrehung ausgeführt hat und leer geworden ist. Unterhalb der Trommel befindet
sich eine Absendeöffnung isa', die zu j e einer der Kreisleitungen führt. Sobald
eine Trommel eine Büchse aufgenommen hat, befördert sie diese im Kreise unter den
Rohrenden vorbei. Etwa in den Rohrenden steckende Büchsen werden von der Oberfläche
der Trommel zurückgehalten. Die in der Trommel jeweils befindliche Büchse gleitet,
sobald die Absendeöffnung in erreicht ist, in diese hinein und wird dann weiterbefördert.
Die Einstellung der Weichen an den Fallrohren c erfolgt in der beschriebenen Weise.