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Verfahren und Vorrichtung zur Ubersendung von Post durch Rohrleitungen
in beliebiger Richtung, mit einer Stammleitung, Zweig- und Stationsleitungen Die
Erfindung betrifft eine Rohrpostanlage, bei der Zweiglinien mittels dichter Weichen
an einer Stammrohrleitung so angeschlossen sind, daß die Übersendung von Rohrpostbüchsen
von einer beliebigen Station zu einer beliebigen anderen Station durchführbar ist.
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Derartige Rohrpostanlagen sind in zahlreichen Ausführungen bekannt.
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So ist es nicht mehr neu, Rohrpostanlagen mit an einem Förderrohr
in Reihe liegenden Nebenstellen auszurüsten. Bei einer solchen Anlage kann zum Empfang
einer Büchse die betreffende Nebenstelle durch einen Mehrwegeauswählschalter bestimmt
werden, der auch die Weiche zur Nebenstelle umstellt.
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Dieses erfolgt dadurch, daß der Stromkreis der Elektromagnete für
die Weichen durch ein diesen gemeinsames, der Hauptstelle zugeordnetes Zeitrelais
und einen an der Hauptstelle angeordneten Linienwähler gesteuert wird. Dieser ist
für jede einzelne Rohrpostnebenstelle mit einer Taste und einer Sperrschiene versehen,
die beim Drücken einer Taste das Zeitrelais einschaltet. Das Einschalten der Elektromagnete
der Weichen erfolgt über einzelne Tasten und Leitungen, wobei eine für sämtliche
Tasten und Elektromagnete gemeinsame Rückleitung vorhanden ist.
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Es gehört auch zum Stande der Technik, Rohrpostanlagen, die in ein
gemeinsames Fahrrohr mit Nebenstellen gegliedert sind, in Blockstrecken zu unterteilen.
Bei einer derartigen Ausbildung wird durch jeder Blockstrecke zugeordnete, die Empfangsstellen
liennzeichnende und von Fahrkontakten gesteuerte Schaltmittel, durch die laufende
Büchse eine von der Sendestelle für die Weiche der Empfangsstelle eingeleitete Steuerwirkung
selbsttätig von der durchlaufenen Blockstrecke auf die zu durchlaufende Strecke
fortlaufend bis zur Empfangsstelle übertragen.
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Zur Übertragung der Steuerwirkung von Strecke zu Strecke dienen Kippschalter.
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Die Fahrrohre lassen sich ferner in Gebläseabschnitte unterteilen.
Bei solchen Rohrpostanlagen sind Luftsteuereinrichtungen und Weichen zu im Gel)läseal)schnitt
liegenden Sendern und Empfängern angeordnet. Hierbei unterteilen zwei dichte Weichen
mit mehr als zwei Wegen für die Treibluft das Hauptfahrrohr. Dadurch fließt im Durchschleuszustand
der C'nterteilungsstelle der Treibluftstrom aus dem Hauptfahrrohr über beide Weichen
nach dem Gebläse. Der Treibluftstrom im anstoß enden Fahrrohrabschnitt wird über
einen zwangläufig bewegten Drehschieber aufrechterhalten, während die Luftwege nach
dem Empfängerabzweig und Senderabzweig abgeschaltet sind.
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Diese bekannten Anlagen werden nur in einer Richtung betrieben. Zur
Verbindung zwischen dem Hauptfahrrohr und den Stationen an diesem oder den Zweigleitungen
sind je eine Sende- und eine Empfangsrohrleitung erforderlich.
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Es ist ferner bekannt, den Treibluftstrom durch Druck- oder Sauggebläse
zu erzeugen. Der Treibluftstrom kann auch wechselweise wirksam sein, wobei z. B.
Umschaltvorrichtungen mit Kolbenschieber für Gebläse und Pumpen zur Änderung der
Förderrichtung vorgesehen sind.
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Die Umschaltung des Treibluftstromes und der Weichen erfolgt bei
den bisher bekannten Rohrpostanlagen zum Teil durch Fahrkontakte, zum Teil durch
Vorwahl schaltungen oder auch durch elektrische Speichersysteme.
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Es sind weiterhin Rohrpostanlagen bekannt, die bei selbsttätiger
Vermittlung zwischen mehreren Strecken im Wendebetrieb arbeiten, wobei jeder Sender
und Empfänger mit wahlweiser Steuerung von jedem Sender aus bedienbar ist. Auch
diese Anlagen haben an ihren Stationen je eine Sende- und eine Empfangsleitung zum
Hauptfahrrohr. Die vielen Rohrleitungen verteuern derartige Anlagen.
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Die Erfindung bezweckt, eine einfache Rohrpostanlage anzugeben, die
vor allem den Vorteil hat, daß zum Senden und Empfangen an den Zweig- und Stationsleitungen
nur je eine einzige Fahrrohrleitung
zum Hauptfahrrrohr erforderlich
ist. Dadurch wird bei größeren Entfernungen der Stationen von dem Hauptfahrrohr
der bauliche Aufwand erheblich verringert.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ühersendung von
Post durch Rohrleitungen, die aus einer Stammleitung mit Zweig- und Stationsleituugen
bestehen und von mindest einem Gebläse gespeist werden, wobei die Leitungen durch
dichte Weichenglieder miteinander verbunden sind. in dessen oder in deren Sähe elektrische
Schalteinrichtungen angeordnet sind, welche die Stärke und Richtung der Förderluft,
die normalerweise nur durch die Stammleitung fließt, regeln, und die WeichengrIieder
so einstellen, daß Fahrbüchsen von einer beliebigen Station der Anlage zu einer
anderen beliebigen Station gesendet werden können. Die kennzeichnende Besonderheit
der Erfindung besteht hauptsächlich darin, daß jede solche Xberzendung in zwei scharf
voneinander getrennten Betriebsphasen verläuft. nämlich zunächst in einer Sendephase,
in welcher eine Rohrpostbüchse mittels Förderluft durch eine Zweigleitung von einer
Sendestelle in die Stammrohrleitung über ein oder mehrere umgestellte Äveichenglieder
bewegt wird, worauf diese Nteichenglieder in ihre Ausgangsstellung zurückgestellt
werden, und sodann in einer Empfangsphase, in welcher diese Büchse mittels in umgekehrter
Richtung fließender Förderluft aus der Stammrohrleitungr in die Zweigleitung der
gewählten Empfangsstelle über ein oder mehrere dichte NVeiclenglieder bewegt wird.
die nach Ausschleusung der Büchse aus der Zweigleitung in Ausgangsstellung zurückgestellt
werden.
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Ferner können die Zweigleitungen von jeder beliebigen Seite an die
Fahrleitung angeschlossen werden. was ebenfalls geringen baulichen Aufwand erfordert.
Die Anlage kann auch durch Anschluß weiterer Zweigleitungen erweitert werden, ohne
eine Betriebsunterbrechung vorzunehmen.
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Die Rohrpostanlage nach der vorliegenden Erfindung ist zwar nur für
eine verhältnismäßig kleine Verkehrsdichte gedacht. zeichnet sich dafür aber durch
eine sehr einfache Konstruktion aus.
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Die Erfindung findet Anwendung bei einem Rohrpostsnstem, das in bekannter
Weise aus einer Stammleitung mit Zweig- und Stationsleitungen besteht, die in bekannter
Weise von zumindest einem Gebläse gespeist werden. Die Leitungen sind durch dichte
Weichenglieder miteinander verbunden, in denen oder in deren Nähe elel;trische Schalteinrichtungen
augeordnet sind, welche die Stärke und Richtung der Förderluft. die normalerweise
nur durch die Stammleitung fließt, regeln.
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Die vorgenannten Vorteile werden dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß
die Ohersendullg einer Rohrpostlvüc}lse in zwei scharf voneinander getrennten Betrielesphasen
verläuft, wobei die erste Phase eine Sendephase ist, in welcher eine Rohrpostbüchse
mittels Förderluft durch die Zweigleitung einer Sendestelle in die Stammrohrleitung
über ein oder mehrere umgestellte Weichenglieder bewegt wird, worauf diese Veichenglieder
in ihrer Ausgangsstellung zurückgestellt werden, und die zweite Phase eine Empfangsphase
ist, in welcher diese Büchse mittels in umgekehrter Richtung fließender Förderluft
aus der Stammrohrleitung in die Zweigleitung der gewählten Empfangsstelle über ein
oder mehrere dichte Weichenglieder bewegt wird, die nach Ausschleusung der Biichse
aus der Zweigleitung in ihre Ausgangsstellung zurückgestellt werden.
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Jede einzelne der an dichte Weichen angedlossenen Zweigleitungen
ist am Stationsende offen. und durch diese offenen Enden werden die Rohrpostbüchsen
beim Senden eingeführt und beim Empfang ausgeschleust.
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Durch elektrische Schaltungen wird die Kennzeichnung und Speicherung
sowie die Steuerung und die Überwachung derjenigen elektrischen und pneumatischen
Schaltvorgänge ermöglicht. die bei Betätigung der mit der sendenden Station verbundenen
dichten Weiche gleichzeitig eine solche Einstellung der Gel>läse oder der Ventile
bewirkt, daß ein Luftstrom von der Zweigleitung der sendenden Station in die Stammleitung
erzeugt wird. Weiterhin erfolgt beim Vorbeifahren der Rohrpostbüchse an einem elektrisch
vor gewählten Schalter in der Stammleitung eine Betätigung der zwischen der Stammleitung
und der gewählten Empfangsstation angeordneten Weiche oder Weichen gleichzeitig
mit einer Neueinstellung der Gebläsewirkung.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist. daß das Fahrrohrsystem an
solchen Punkten, wo beim Vorbeifahren einer Büchse eine Änderung der Geschwindigkeit
und/oder Richtung des Förderluftstromes stattfinden soll, Schalter angeordnet sind.
Diese werden von den vorbeifahrenden Büchsen betätigt und stehen mit dem elektrischen
Steuersystem verfahrensgemäß in Verbindung.
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Weiterhin sind in dem elektrischen Steuersystem elektrische oder
fotoelektrische Schalter in der Nähe der Mündungen der Zweigleitungen angeordnet.
Die Schalter wirken mit dem elektrischen Steuersvstem so zusammen, daß der für einen
bestimmten Sendevorgang nötige Arbeitsstrom nur dann zustande kommt. wenn eine Rohrpostbüchse
in die Zweigleitung der Sendestelle und keine Büchse in die Zweigleitung der gewählten
Empfangsstelle eingelegt worden ist. Der Arbeitsstrom wird hierbei unterbrochen,
sobald die Rohrpostbüchse den elektrischen oder fotoelektrischen Schalter an der
Mündung der empfangenden Station überfährt.
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Die Rohrpostanlage ist in bekannter Weise mit ein oder zwei Saugpumpen
über Ventile verbunden, wobei die Ventile elektrisch so gesteuert werden. daß durch
diese die erforderlichen Treibluftbedingungen erzeugt werden.
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Die Steuerung der Rohrpostanlage erfolgt dadurch. daß mechanische
oder elektromagnetische Speichereinrichtungen die von einer Stationswahleinrichtung
an der Sendestelle erzeugten Zielsignale festhalten.
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Dabei wird ein in der Stammleitung angeordneter Fahrkontakt oder Schalter
in einen vorbereitenden Stromkreis geschaltet, der dann bei einer Übersendung sowohl
die in Frage kommende (n ) Empfängerweiche(n) als auch die Gebläseeinrichtung verfahrensgemäß
umschaltet.
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Hierbei ist das Gebläse nur mit einem der beiden Enden der Stammleitung
verbunden.
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Das Gebläse wird hierbei verfahrensgemäß so gesteuert, daß in der
Stammleitung im Verlauf einer Übersendung die Treibluft zeitweise mit voller Kraft
oder zeitweise mit partieller Kraft in wechselnder Richtung erzeugt wird.
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Die Stationswahlelurichtung ist mit einer Anlaßtaste verselen, welche
beim Niederdrücken an die Wahleinrichtung der Sendestation Spannung legt und gleichzeitig
die Betriebsspannung von den Anlaß tasten aller anderen Stationswahleinrichtungen
abschaltet.
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Jede Zweigleitung ist in der Nähe ihrer Mündung mit einem Sperrhebel
ausgerüstet. Dieser verhindert
in seiner Sperrlage das Einführen
einer Büchse in die Zweigleitung. Die Sperrlage bleibt so lange aufrechterhalten,
bis die Anlage eine Ül>ersendung durchführt bzw. solange eine Büchse nach dem
Absenden in der Zweigleitung der Sendestation läuft und die der sendenden Station
zugeordnete Weiche nicht zurückgestellt wurde.
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Der Sperrhebel wird durch Magnetwirkung in seiner Sperrlage festgehalten,
bis eine Anlaß taste oder Wählertaste betätigt worden ist.
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Ferner ist der den Sperrhebel steuernde Teil der elektrischen Schaltkreise
der Anlage so beschaffen, daß er das Einführen einer Büchse in die offene Zweigleitung
zuläßt, ungeachtet dessen, ob die Anlage in Gebrauch ist oder nicht. Des weiteren
sind Elektromagnete oder mechanische Anzeigen vorgesehen welche die in den Sendestationen
erzeugten Zielsignale für die verschiedenen Büchsen aufspeichern und das Absenden
der eingelegten Büchsen verzögern. Weitere Schalter legen an die verschiedenen Signalspeicherer
Arbeitsspannung in solcher Weise an. daß jeweils nur eine Übersendung durchführbar
ist.
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Die Speichereinrichtung für die Aufnahme der Zielsignale ist mit
Steuerungen verbunden, durch welche die gespeicherten Informationen in der Reihenfolge
ihres Einganges weitergegeben werden. Jede Station ist mit einer Sichtanzeige ausgerüstet,
die eine Büchsenübersendung zu einer Station oder deren Vorbereitung anzeigt.
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Fig. 1, 2 und 3 geben in schematischer Darstellung drei Beispiele
einer Rohrpostanlage gemäß der Erfindung wieder; Fig. 4 ist ein Schaltschema, welches
im Zusammenhang mit einer der Anlagen nach Fig. 1 bis 3 angewendet werden kann;
Fig. 5 und 6 zeigen schematisch die allgemeineAnordnung zwei weiterer erfindungsgemäßer
Anlagentypen; Fig. 7 zeigt ein Schaltschema, wie es zur Steuerung von Anlagen gemäß
Fig. 5 und 6 anzuwenden ist; Fig. 8 ist der Schaltplan eines zur Aufspeicberung
von Wählerimpul sen fähigen Steuerungssystems.
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In Fig. 1 ist eine Rohrpostanlage dargestellt, die aus einer StammleitungML
besteht. Diese ist mit einer Anzahl von Zweigleitungen a, b, c versehen, die zu
den Stationen A, B und C führen. An beiden Enden der Stammleitung ML sind Gebläse
P, und P2 angeschlossen.
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Jede Station, B, C ist mit elektrischen Schaltern x, y und t versehen,
von denen sich x und y in der Stammleitung ML und S in den Zweigleitungen a, b und
c befinden. Mit g sind die Weichen, die Stammleitung ML und Zweigleitungen a, b,
c verbinden, bezeichnet. Diese Anlage benötigt noch zusätzliche Hilfsluftleitungen
abr, die Wirkungsweise der Anlage ist folgende: Es soll von Station A nach Station
C gesendet werden. Bei Station wird die Station C z B. durch Drehen einer Wahlscheibe
gewählt, nachdem die Rohrpostbüchse in das Ende der Zweigleitung eingeführt wurde.
Sobald der Wahlvorgang beendet ist und wenn die Stammleitung frei ist, was z. B.
durch ein grünes Signal angezeigt werden kann, beginnt das Gebläse P, zu arbeiten,
und gleichzeitig verbindet die Weiche d die Zweigleitunga mit der Stammleitung ME,
so daß der von dem Gebläse saugende Luftstrom durch die Hilfsluftleitungabr geht,
wodurch die im Rohrende ci liegende Büchse in die Stammleitung gedrückt und in Richtung
des Gebläses P, bewegt wird.
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Wenn die Büchse den Schalter X überfährt wird die Weiche d wieder
in ihre Ausgangsstellung zurück-
geführt, d. h., die Rohre der Stammleitung ML werden
wieder miteinander verbunden. Wenn die Büchse den Schalter y überfährt, so wird
entweder das Gebläse angehalten, oder ein Ventil schließt die Verbindung zur Stammleitung
ML. Gleichzeitig beginnt das Gebläse P zu laufen, oder es wird ein Ventil zwischen
diesem und der Stammleitung ML geöffnet. Gleichzeitig mit diesen Arbeitsgängen wird
die Weiche d auf der Station C umgestellt.
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Die Büchse wird jetzt zur Station C gesaugt, wobei, nachdem die Büchse
in die Weiche d eingefahren ist, der Treibluftstrom wieder über die Hilfsluftleitung
geht. Wenn die Büchse den Schalter überfährt, wird entweder das Gebläse, oder ein
Ventil abgeschaltet, womit der Sendevorgang beendet ist.
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In der Anlage nach Fig. 2 ist nur ein Gebläse PQ erforderlich, das
z. 13. an dem einen Ende der Stammleitung mol angeschlossen ist, aber an ganz beliebiger
Stelle der Anlage anschließbar ist.
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Sowohl die Saug- als auch die Druckseite des Gebläses haben Zweiwegeventile,
die wechselweise umschaltbar sind, so daß die Luft in der Stammleitung ML saugt
oder drückt. Die Ventile sind mit Hilfe von Fernwähleinrichtungen einstellbar, damit
z. B. volle Preßluft, halbe Preßluft - kein Luftstrom, halbe Saugluft oder volle
Saugluft erzeugt werden kann.
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In Fig. 2 sind die verschiedenen Stationen mit den Buchstaben.4 bis
P bezeichnet. Jede Station ist mit der Stammleitung über eine Zweigleitung verbunden,
nämlich Station A über Zweigleitung a, B über Zweigleitung b usw. Jede Station ist
wieder mit Schaltern x, y, r ausgerüstet. Der Empfang einer Büchse kann nur dann
stattfinden, wenn durch die Stammleitung ML Luft vom Gebläse P3 geblasen wird, während
für das Senden einer Büchse Luft durch das System gesaugt wird.
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Wenn z. B. Station 0 eine Büchse nach Station E senden will, arbeitet
das Gebläse P3 zunächst mit »voller Saugluft« und fördert die Büchse durch die Zweigleitung
0 in die Stammleitung ML. Überfährt die Büchse den Schalter, dann bewirkt dessen
Betätigung, daß die volle Saugkraft auf halben Druck umgestellt wird, so daß die
Büchse langsam fällt, bis sie den Schalter v erreicht, dessen Betätigung die Wirkung
des Gebläses wieder auf vollen Saugstrom bringt. Die Büchse wird nun durch die senkrechte
Stammleitung gehoben, bis sie am Schalter y, welcher der Station E zugeordnet ist,
vorbeifährt. Dieser Schalter bewirkt wiederum eine Änderung der Luftstromrichtung
auf halben Druck, schaltet das Gebläse ab oder stellt zweckmäßigerweise einen mäßigen
Saugluftstrom ein. Durch den Schalter y wird auch die Weiche d an der Station E
umgestellt, und die Büchse fällt langsam aus der Zweigleitung E.
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Die Ühersendung von anderen Stationen untereinander erfolgt analog
diesem Beispiel.
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In Fig. 3 ist die vertikale Stammleitung ML mit einer Reihe von Zweigleitungen
BL verbunden, die nicht mit Stationen enden, sondern die eine beliebige Länge haben
können. Jede Zweigleitung BL kann mit einer Anzahl von Weichen d versehen werden,
an die jeweils Unterzweigleitungen zu den Stationen A bis F führen. Die Steuervorgänge
sind im wesentlichen dieselben wie die vorstehend beschriebenen. In einzelnen Fällen
müssen aber zwei Weichen gleichzeitig betätigt werden.
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In Fig. 4 sind L,, L2, L3 ... L0 Empfangswahlleitungen. Tm ist eine
Stammleitung. Tb ist eine Zweigleitung, DIV ist eine Weiche mit ihren zwei Weichenstellungen,
die durch gestrichelte Linien angedeutet
sind. Bt ist der Empfangshehälter
einer Station, SG ist ein Sperrhebel, der. wie durch gestrichelte Linien angedeutet,
nach unten schwenken knn, wenn sein Elektromagnet ohne Spannung ist.
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RBS4 ist ein Schalter, welcher dem mit z bezeichneten in den Fig.
t bis 3 entspricht, während mit JB4 ein Schalter bezeichnet ist, der dem mit Ä bezeichneten
in den Fig.1 bis 3 entspricht.
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J114 entspricht dem Schalter 1 in den Fig. 1 bis 3.
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RB. und 1B4 sind Stromunterbrecher, während J.ll ein Stromschließer
ist.
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Die Station hat einen Druckknopfwähler PB, von dem nur ein Druckknopf
»2« dargestellt ist. Der Druckknopf ist mit drei Kontakten cs,, cs2 und cs3 verbunden.
Der erste Kontakt es1 schließt nach Betätigung des Druckknopfes einen Stromkreis
ELS, der dann auf die Magnetwindungen der elektrischen Entsperrungseinrichtung des
Sperrhebels SG einwirkt und schließlich das Relais R.d betätigt, welches der ganzen
Anlage zugeordnet ist. Das Relais RA hat drei Schließkontakte a1. ci und as. wobei
der Kontakt a1 durch die Ringleitung GS an positive Spannung gelegt wird. Der Kontakt
a2 erregt das Relais RB, während der Kontakt a3 die Spule des Motoranlassers PSC
erregt, Ein Öffnungskontakt b1 des Relais RB unterbricht die Spannung von + zur
Leitung ELS, welche den Eleltromagnet des Sperrhebels von der anderen Seite her
mit Spannung versorgt. Gleichzeitig werden auch die Kontakte b2 und b3 links unten
in der Fig. 4 betätigt, wodurch grüne Signallampen GL verlöschen und rote Signallampen
RL aufleuchten.
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Der Kontakt es des Druckknopfes PB »2« bewegt bei dessen Betätigung
das Relais C4. Der Zweck dieses Relais ist, die Schaltspule der Weiche DIT der eigenen
Station zu erregen und dieselbe in der Betriebsstellung zu halten, bis der Unterbrecherkontakt
JB4 von einer abgesendeten Büchse betätigt wird, wobei die Halteliontakte e4, unterbrochen
werden.
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Das dritte Paar von Kontakten es1 dient dazu, ein Relais.SJ-2 zu
erregen, welches als auswählendes Relais in der Sendestation den Empfang der Sendung
an der Empfangsstation bewirkt. Ein Haltekontakt s' hält das Relais S- 2, und das
Kontaktpaar s" und s"' werden an die dreifach selektive Leitung L2 angeschlossen.
Jeder Station ist eine solche Dreifachleitung L1, L2, L3... usw. zugeordnet. Das
Kontaktpaar."' ist immer mit einer der drei Leitungsadern verbunden die ihrerseits
an ein Relais angeschlossen sind. das sich in der Empfangsstation an deren Kontrolleinrichtung
befindet. Der Haltekontakt d' des der Empfangsstation zugeordneten Relais hält dasselhe,
I,is die Büchse an dem der Empfangsstation zugehörigeil Sehaltelement (11112 entsprechend
11114) vorbeifährt. nachdem die Büchse unter die Höhe der der Empfangsstation zugeordneten
Weiche gesunken ist.
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Der andere Kontakt d" des Relais Dn an der Emptangsstation legt Spannung
an die Servosteuerungsleitung SER, durch die ein in der Zeichnung nicht gezeigte
Pumpventil umgestellt wird, so daß der anfang» sanfte Luftstrom aufwärts in einen
sehr kräftigen Luftstrom aufwärts verwandelt wird. Die noch fallende Büchse wird
daher kräftig aufwärts geworfen. durch die Zweigleitung der Empfangsstation gedrückt
und dort empfangen. Das EZontaktpaar s"' des RXelaisBS4-2 an der Sendestation verbindet
dieses mit einem der Drähte der Dreifachleitung L2, welche zu einem der Kontakte
des Relais Dn an der Empfangsstation führt, während der dritte Draht das Relais
mit dem Kontrollorgan der Empfangsstationsweiche verbindet.
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Wenn einer der Empfangsschalter RBS1, RBS2, RBS1, ....... RBSn von
einer ankommenden Büchse unterbrochen wird, fällt RA aus und folglich ebenso RB
und S und D ab. Die roten Lampen RL an allen Stationen verlöschen, und die grünen
Lampen GL zeigen an, daß die Fahrleitungen wieder frei sind.
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Nicht alle Stationen brauchen elektrische Sendesperren. Zum Beispiel
Stationsrohre mit aufwärts gehenden Rohrzweigen, wie in Fig. 6 dargestellt, brauchen
diese nicht, da eine Büchse sich nicht ohne pneumatische Kraft aufwärts bewegen
kann und ferner kein Luftstrom zustande kommen kann, ohne daß die in Betracht kommende
Weiche durch einen Steuerimpuls in die Arbeitslage umgestellt wird. Das Senderelais
ist aber spannungslos, solange eine Sendung vor sich geht. Daher kann eine Büchse
nicht in das Leitungssystem zu einem ungeeigneten Zeitpunkt gelangen, auch wenn
keine mechanischen Sperrmittel vorhanden sind.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen, daß das oben beschriebene Prinzip einer
Einrohranlage nicht nur in einer vertikalen Anordnung möglich ist. Mit Zweigleitungen,
die wieder Unterzweigleitungen versorgen, kann eine große Anzahl von Stationen an
das Rohrsystem angeschlossen werden, und alle Stationen können miteinander Sendungen
austauschen, die den kürzesten Verbindungsweg gehen.
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Fig. 10 zeigt einen Schaltplan für die Anlage nach Fig. 5, wo z.
B. die Stationen St.3, St.4 und St.5 im selben Stockwerk eines Gebäudes gezeigt
sind. Ferner sind die elektrischen Verbindungen zwischen den Stationen und die Ventilverbindungen
dargestellt.
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ML ist eine horizontale Rohrlinie an der Decl;e.
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DIV ist eine Weiche an jeder Station, und Bt sind die Empfangsbehälter
in der Nähe der Arbeitstische.
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Mit RBS sind Unterbrecherkontakte bezeichnet. welche den Stromkreis
unterbrechen, wenn Büchsen durch die Zweigleitungen fahren. Links der Weichen sind
drei Schalter, nämlich der Unterbrecher SR und die spannungsanlegenden Schalter
R111 und R111" angeordnet.
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Die elektrische Steuerung nach Fig. 10 enthält eine Telefonwahlscheibe
und ein Senderelais RA, ein Empfangsrelais RB, ein Austausch-Empfangsrelais RC,
ein Weichenrelais RD und ein auslösendes Relais RE und einen Schrittschalter.
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Ein Telefonkabel mit zehn numerierten Linien L1 bis Llo verbindet
alle Stationen und Weichen miteinander.
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Wenn von einer Station, z. B. ST3, zu einer anderen Station gesendet
wird, wird zunächst die Büchse in die Zweigleitung eingeführt. Durch Drücken des
Startknopfes ST' wird Spannung an die Wählerkontakte e¹ und e2 gelegt. Durch das
Drücken der Taste ST' wird das Relais RE erregt. Dieses hat drei Schließkontakte,
von welchen e¹ ein Haltekontakt ist, e2 die Wahlscheibe mit der Leitung L6 verbindet
und e3, der keinen anderen Zweck hat, als das Relais RA von der Leitung 7 zu trennen,
solange ST' nicht niedergedrückt wurde. Am Ende der Leitung L befindet sich das
Anlaß relais PR mit seinem Anlaßkontakt ps und Signallampenumschaltern p2 und p¹.
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Sobald die Taste ST' niedergedrückt wird, beginnt das Gebläse zu
laufen, die grünen Signallampen GL verlöschen, und die roten Signallampen RL leuchten
auf, und es kann keine andere Station senden.
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Nun werden mittels der Wahlscheibe Stromimpulse durch die Leitung
L6 gegeben. Die an allen Stationen befindlichen Schrittschalter folgen den Impulsen.
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Durch Drücken des Druckknopfes ST" wird eine positive Spannung an
die Leitung L1 gelegt und ein Relais RB oder RC erregt. Dieses erregt ein Relais
RD, welches die Umschaltung der Weiche DIV an der gewählten Station bewirkt.
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Wenn die gewählte Station im Verhältnis zur Sendestation rechts liegt
(nach Fig. 5 oder 10), so muß die Büchse ihre Bewegung umkehren, sobald sie in die
Stammleitung durch die Weiche eintritt. Dies wird mit Hilfe eines zur Stammleitung
führenden Schalters RM' erreicht, welcher mit einem Relaiskontakt b2 in Serie geschaltet
ist. Wenn sowohl b2 als RI' geschlossen sind, wird das Relais RD erregt und von
dem Haltekontakt dl gehalten. Der Kontakt d2 erregt das Steuerrelais RC (Fig. 9),
das die Weiche der Empfangsstation steuert. Das Kontaktpaar d8 legt Spannung an
die Steuerleitung L9, wodurch das Pumpenventil zur Saugleitung geschlossen und gleichzeitig
das Blasventil geöffnet wird. d4 verbindet das Relais mit der LeitungL7, da nur
dadurch das Anlaßrelais in Arbeitsstellung bleibt, ungeachtet der Tatsache, daß
das Relais RE jetzt ausfällt, nachdem der Kontakt a3 des Relais RA aufhört, Strom
durch den Kontakt el zu geben.
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Die Büchse wird nun gesaugt und bewegt sich so lange nach rechts,
bis sie an der gewählten Station ankommt. Der Kontakt RBS wird durch die vorbeifahrende
Büchse betätigt und unterbricht die Spannung zu den Relais, wodurch alle Schaltverbindungen
zusammenbrechen, die roten Signallampen RL verlöschen, die grünen Signallampen GL
aufleuchten und das Rohrnetz für eine neue Sendung bereit ist.
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Liegt die Empfangsstation dagegen links von der jeweils betrachteten
Sendestation, so setzt die Büchse nach Absendung ihre Fahrt nach links fort, bis
sie über die Weiche der Empfangsstation hinausgefahren ist. Erst dann darf der Richtungswechsel
stattfinden und die Weiche der Empfangsstation umgestellt werden, wodurch der Förderbehälter
in die Empfangsstation geblasen wird.
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Um dieses zu erreichen, ist der an der Stammleitung befindliche SchalterAM"
vorgesehen. Wie Fig. 10 zeigt, ist RM" in Serie mit dem Kontaktpaar c2 des Relais
RC geschaltet. Wenn sowohl RM" und c2 geschlossen sind, dann wird das Relais RD
erregt, wodurch die verschiedenen Schaltkreise, wie schon erwähnt, geschlossen werden.
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Das in Fig. 11 gezeigte Schaltschema stellt ein selbstspeicherndes
Nummernwahlsystem dar, wie bei Anlagen der beschriebenen Art sie Anwendung findet.
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Der von der gestrichelten Linie dargestellte Teil gehört zu einer
Station der Rohrpostanlage, während rechts davon der allen Stationen gemeinsame
Kontroll- und Steuerungsteil dargestellt ist.
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Mit 101 ist ein Zweigleitungsende und mit 102 die Mündung der Zweigleitung
bezeichnet, durch die eine Büchse gesendet oder empfangen werden kann.
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103 ist ein Stoßdämpfer für ankommende Büchsen.
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104 stellt einen Linienschalter dar, der beim Einlegen einer Büchse
betätigt wird. Mit 105 ist eine impulsgebende Wahlscheibe, mit 106 der Anker eines
Elektromagnets 107 und mit 108 ein Relais bezeichnet, welches in Serie mit der Wahlscheibe
105 geschaltet ist.
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L1 bis L14 stellen die Drähte eines Telefonkabels dar. 109 ist ein
über den Draht L4 erregbares Relais.
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Der Kontakt 109 b steuert die zur Station gehörige
Weiche. Das Relais
110 ist ein empfangsvorbereitendes Relais. Dieses erregt das Empfangsrelais 112,
wenn durch eine Büchse ein Schalter in der Nähe der Weiche überfahren und betätigt
wird. Dadurch wird die Weiche in Empfangsstellung geschaltet. Das Relais 111 schaltet
als empfangsvorbereitendes Relais unter den gleichen Voraussetzungen die Weiche
einer anderen Station nach Erregung des eigentlichen Empfangsrelais 112 um.
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110cd, 111cd und 112cd sind Haltekontakte für die Relais 110, 111
und 112.
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Wenn z. B. das empfangsvorbereitende Relais 110 erregt wird, so verbinden
dessen Kontakte 110 b das Empfangsrelais 112 mit der gemeinsamen Leitung L.
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Bei Betätigung eines der Schalter 113 durch eine Büchse, erhält das
Relais 112 einen Stromstoß, der von L2 über die Kontakte des Schalters 113 und über
L7, ferner über den Kontakt 110 b, das Relais 112 und über die Leitung L1 geht.
In gleicher Weise spricht das Empfangsrelais 112 an, wenn nach Erregung des vorbereitenden
Relais 111 nur der zur eigenen Station gehörige Schalterll4 betätigt wird. Dieser
bewirkt nur die Umschaltung der der Sendestation zugeordneten Weiche.
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Mit 112c ist ein Kontakt am Relais 112 bezeichnet, das mit der Leitung
log verbunden ist, und der Kontakt 112d verbindet die Leitungen L1 und L10, während
der Kontakt 112c die Leitungen L1 und L1, verbindet. Die Leitungen L8, Lg, L1o und
L11 dienen zur wahlweisen Steuerung von Gebläseventilen, um den jeweiligen Förderzustand
einzustellen.
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Im rechten Teil der Fig. 11 ist ein Relais mit 115 bezeichnet, das
jedesmal anspricht, wenn eine Büchse in eine der Stationen, z. B. 101, eingelegt
wird. Wenn sich der Kontakt 115a schließt, werden die Kontaktarme 116a und 116b
des Schrittschalters 116 auf eine nächstfreie Stellung vorgerückt. Jeder Station
ist ein solcher Schrittschalter zugeordnet. Jedesmal, wenn ein Anruf beendet ist,
wird der Schrittschalter 117 erregt, wobei Kontaktarme 117a und 117b einen schritt
weiterschalten und einen der Wählerrelais 118 bis 122 (und damit den zugehörigen
Wähler 123) suchen und mit sich selbst verbinden. Das Relais 118 hat ebenfalls einen
Unterbrecherkontakt 118 cd, welcher die Leitung L13 spannungslos macht, wenn das
Relais 118 anspricht. Dieses Relais wird aber nur für kurze Perioden erregt, nämlich
nur dann, wenn eine Büchse in die Zweigleitung eingeführt wird und bis der Wahlvorgang
(Drücken einer Taste, Wählen an der Nummerscheibe) beendet ist. Danach fällt das
Relais 118 wieder aus, und die Leitung L13 hat wieder Spannung.
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Ein Relais 124 ist in Serie mit allen Empfangsrelais 110 und 111
geschaltet, die als Teil der Stationseinrichtung gezeigt sind. Das Relais 124 ist
nur so lange erregt, wie eine Sendung vor sich geht.
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Sobald ein Empfangsschalter 126 von einer ankommenden Büchse geöffnet
wird, wird das Relais 124 ausfallen, wodurch ein Kontakt 124a geschlossen bzw. geöffnet
wird und dieses bewirkt, daß die Kontaktarme am Schrittschalter 125 a. und 125 b
einen Schritt machen.
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Der Zweck dieser Schaltung ist, eine Mehrzahl von Anrufen von verschiedenen
Stationen der Anlage zu ermöglichen, auch dann, wenn die Förderleitung besetzt ist.
Ferner wird erreicht, daß alle Anrufe, die während des Betriebes der Förderleitung
getätigt werden, sich automatisch in der gewählten Reihenfolge nach Freiwerden der
Förderleitung abwickeln.