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Rohrpostanlage In Rohrpostanlagen mit weit verzweigten Streckennetzen
sind Störungen .in einzelnen Teilen der Anlage unvermeidlich.
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Die Erfindung bezweckt eine Maßnahme, durch die die Wirkungen dieser
unvermeidbaren Störungen herabgemindert werden sollen. Es ist deshalb für die gesamte
Anlage eines an sich bekannte zentrale übertvachungsstelle vorgesehen, in der die
in der Anlage auftretenden Störungen und der gesamte Betriebszustand der Anlage
erkennbar gemacht werden. Diese Überwachungsstelle wird nun erfindungsgemäß mit
Schaltmitteln ausgerüstet, durch die die von irgendeiner Betriebsstelle veranlaßten
Steuervorgänge,. wie Stellung von Weichen, Anschalten der Gebläse usw., unwirksam
.gemacht oder abgeändert werden können, so daß der Beamte in der Überwachungsstelle
jederzeit in der Lage ist, in den Betrieb der ganzen Anlage an jeder beliebigen
Stelle einzugreifen, um beispielsweise den Verkehr umlenken zu können, wenn ein
Streckenabschnitt gestört ist, oder um Gebläse, deren selbsttätige Ein- oder Abschaltung
versagt hat, in Gang zu setzen bzw. still zu setzen, oder um Weichen zwangsweise
auf Ausschleusen zu stellen, damit eine Rohrpostbüchse, die ztir Erreichung ihres
Zieles eine gestörte Strecke durchfahren müßte, vorzeitig in einer geeigneten Betriebsstelle
zum Ausschleusen kommt. Der Erfindungsgedanke, eine übergeordnete Befehlsstelle
vorzusehen, die in den Betrieb der ganzen Anlage .eingreifen kann, ist von der Art
der Steuerung der Betriebsmittel, wie Weichen, Gebläse usw., nicht abhängig. Die
Erfindung @ läßt sich in Anlagen mit den verschiedensten Steuersystemen verwenden.
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Es sind zwar Anlagen bekannt geworden, bei denen die Steuerung der
Weichen gleichfalls in verschiedener Weise vorgenommen werden kann; nämlich entweder
können die Weichen unmittelbar von Hand oder elektrisch von einer Zentralstelle
aus umgelegt werden: Bei ,diesen Anlagen haben jedoch die Zentralstelle und die
Betriebsstellen nicht gleichzeitig die Möglichkeit, auf die Weichen einzuwirken,
so daß Störungen, die durch falsche Bedienung infolge Unkenntnis über den Betriebszustand
der Anlage an einer Betriebsstelle verursacht - werden können, bei diesen Anlagen
unvermeidbar sind: Durch die Erfindung dagegen können jederzeit durch eine Bedienungsmaßnahme
an der Zentralstelle rechtzeitig Schaltvorgänge ausgelöst werden, durch die Störungen
verhindert werden, die durch falsche Bedienung an den Betriebsstellen entstehen
würden.
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Ein besonders geeignetes Anwendungsgebiet bilden Rohrpostanlagen,
in denen elektrisch gesteuerte Schrittschalter für die Stellung der Weichen und
Einschaltung der Gebläse
benutzt werden. Bekanntlich werden in
solchen Anlagen die Schrittschalter für die ganze Anlage zentralisiert angeordnet.
Von dem Schrittschalter führen Steuerleitungen zu den einzelnen Betriebsstellen.
Die Hinzufügung einer Überwachungsstelle läßt sich hier besonders einfach gestalten,
da die bereits vorhandenen Steuerleitungen nur über die Überwachungs- und Befehlsstelle
zu führen sind. In welcher Weise dies geschieht, zeigt das nachstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel.
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Abb. i zeigt einen schematischen Übersichtsplan über eine Fernrohrpostanlage,
wie sie für die Erfindung in Frage kommt. Dabei ist zu beachten, daß die Abb. i
nur als Beispiel zu werten ist, durch das lediglich ein Eindruck von der Vielgestaltigkeit
und dem Umfang derartiger Anlagen erweckt werden soll.
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In der Abbildung ist eine Förderrohrlin.ie mit Abzweigungen und mehreren
Betriebsstellen angedeutet. Jede Betriebsstelle hat ihr eigenes Gebläse, das den
zurückliegenden Streckenabschnitt mit Saugluft und unter Umständen bei längeren
Entfernungen den vorliegenden Abschnitt mit Druckluft versehen kann. Alle Betriebsstellen
können in Richtung des Pfeiles beliebig verkehren. Bei Annahme eines zweiten Rohrsysteris
mit entgegengesetzter Verkehrsrichtung könnten alle Betriebsstellen untereinander
verkehren.
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Parallel zum Förderrohr liegt ein Kabelstrang, der die zentrale Schaltstelle
Z mit allen Betriebsstellen verbindet. Mit A sind Kabelanschlußstellen bezeichnet,
an denen aus dem Hauptkabel zu den Steuerorganen der Betriebsstellen o. dgl. die-erforderliche
Aderzahl abgezweigt ist. Die Abzweigungen enden bei ,den Betriebsstellen in einem
Verteiler Vt, an dem die Zuleitungen zu den Stationsapparaten, wie Sender S, Empfänger
E, Weichenmagnet WM, Trennvorrichtungen TY, Gebläse G, Fahrkontakte usw.,
angeschlossen sind.
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Abb. 2 zeigt als Beispiel einige der wichtigsten Steuereinrichtungen
zum Steuern des Gebläses und der Empfängerweiche nebst den für eine schaltungstechnisch
zwangsläufige Abwicklung notwendigen Rückmelde- _ bzw. Kontrollorganen. AnS bezeichnet
ein Relais, durch dessen Erregung das Gebläse der Betriebsstelle auf Saugluftbetrieb
eingeschaltet wird, AnD desgleichen für Druckluftbetrieb. WR ist ein Weichenrelais,.
das mit seinem Kontakt wr bei Erregung den Weichenmagneten WM einschaltet.
Die gestellte Weiche gibt durch einen an der Weiche angebrachten Kontakt wm eine
Rückmeldung zur Zentrale. Der Luftzustand wird durch Manometerkontakte
wand für Druckluft und maus für Saugluft zur Zentrale zurückgemeldet.
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Es wurde schon erwähnt, daß die Art der zentralisierten Steuerung
hier nicht interessiert, da hierfür verschiedene Lösungen bekannt geworden sind
und die Erfindung davon nicht abhängig ist. In der Zentrale Z befinden sich alle
Schaltmittel, durch die der Verkehr gemäß den Betriebsanforderungen selbsttätig
bewerkstelligt wird.
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Die zu den Betriebsstellen führenden Kabeladern, über die die Betriebsstellen
selbsttätig gesteuert werden, zweigen zu der Befehls- und Überwachungsstelle B ab
und münden dort in einen Überwachungsschrank, in dem sie nach Belieben beeinflußt
werden können. In sehr großen Anlagen könnten mehrere derartige Überwachungs- und
Befehlsstellen vorgesehen werden. Zweckmäßig wird dann jeder Befehlsstelle nur ein
Teil der Anlage zur Überwachung zugeordnet.
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In der Abb. 3 sind die zu einer Station beispielsweise führenden Leitungen
entsprechend der Abb. 2- mit den im Überwachungsschrank liegenden Steuermitteln
zum beliebigen Eingreifen in den Betrieb dargestellt. So kann z. B. durch Drücken
der Taste WT die Weiche in der entsprechenden Station gestellt und so eine Auaschleusung
oder Umlenkung erzwungen werden. Durch Drücken der Taste DLT würde das Relais AnD
der betreffenden Betriebsstelle erregt und dadurch. das Gebläse für Drucklufterzeugung
eingeschaltet, analog durch SLT für Saugluft. Für die anderen Betriebsstellen sind
die gleichen Einrichtungen in der Überwachungsstelle vorgesehen. Auch alle übrigen
Überwachungssignale der ganzen Anlage werden im Überwachungsschrank angeordnet,
wie Büchsenzählung, Saug- oder Druckluftkontrolle, Fahrzeitüberwachung,. Kontrollen
für Durchfahrt durch Trennvorrichtungen, Weichenstellungen usw. Die Abb. 3 zeigt
z. B. drei Lampen, von denen WL aufleuchtet, wenn in der zugehörigen Betriebsstelle
die Weiche eingestellt ist und ihren Kontakt wm schließt (Abb.2). Die Lampen SL
und DL zeigen Saugluft oder Druckluft an und werden nach Abb.2 durch die
entsprechenden Manometerkontakte eingeschaltet.
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Zweckmäßig werden die Signallampen, Schalter und sonstigen Überwachungseinrichtungen
der Befehlsstelle in einen Schrank eingebaut, der ähnlich wie die überwachungs-und
Prüfschränke in Fernsprechanlagen ausgebildet ist.