DE217311C - - Google Patents

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DE217311C
DE217311C DENDAT217311D DE217311DA DE217311C DE 217311 C DE217311 C DE 217311C DE NDAT217311 D DENDAT217311 D DE NDAT217311D DE 217311D A DE217311D A DE 217311DA DE 217311 C DE217311 C DE 217311C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L17/00Switching systems for classification yards

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Railway Tracks (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20«. GRUPPE
SIEMENS & HALSKE AKT.-GES. in BERLIN.
Stellwerk für Ablaufanlagen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Oktober 1908 ab.
Die Abwicklung des Ablaufdienstes stellt hohe Anforderungen an die Geistesgegenwart und das Gedächtnis des Weichenstellers. Da es besonders bei großen Ablaufanlagen, bei denen mehrere Wagen gleichzeitig laufen, sehr schwierig ist, alle Wagen so zu beobachten, daß die für jeden Wagen nötigen Weichenstellungen zur rechten Zeit vorgenommen werden, so ist es nicht zu vermeiden, daß der Weichensteller dann und wann Wagen in unrichtige Gleise sendet oder sie durch überhastete Weichenstellung entgleisen läßt.
Nach der im folgenden beschriebenen Erfindung (die ein selbsttätig wirkendes Stellwerk für Ablaufanlagen zum Gegenstand hat) werden diese Übelstände dadurch vermieden, daß die Weichen durch Vermittlung von Schaltwerken gestellt werden, die von den einzelnen Wagengruppen selbst so gesteuert werden, daß die Umstellung jeder Weiche erfolgt, wenn sich ihr der Wagen bis zu einem bestimmten Punkt genähert hat.
Unter Wagengruppe sind hier solche unmittelbar aufeinanderfolgende Wagen verstanden, die gemeinsam in dasselbe Nebengleis einlaufen sollen. Eine solche Wagengruppe kann aus einem, zwei und mehr Wagen bestehen und soll im nächstehenden der Einfachheit wegen stets als ein Wagen bezeichnet werden.
In Fig. ι ist eine einfache Ablaufanlage, bestehend aus einem Muttergleis / und den Nebengleisen ab c d e nebst dem zum Gleis e gehörigen Teile des Stellwerkes dargestellt.
Die Figur stellt eine Ausführungsform der Erfindung dar, bei der im Stellwerk für jedes Nebengleis je ein Schaltwerk vorgesehen ist.
Vor den Weichenantrieben M1 M2 Ms M\ M5, die den Gleisen abcd mit den Weichen abcd entsprechen, sindKontaktvorrichtungen J1J2J3USW. angeordnet (isolierte Schienen, Radtaster, Schienenkontakte u. dgl.). Das Schaltwerk A besteht in dem dargestellten Beispiel aus einem von dem Elektromagneten A11 angetriebenen Schaltrad P, auf dessen Welle P1 P2 zwei voneinander isolierte Schalthebel A1 und A2 befestigt sind. Diese Schalthebel berühren während ihres durch den Magneten ^11 bewirkten Umlaufes der Reihe nach die Kontakte ο a1 b± C1 O1 ex und ο α2 b2 c2 d2 e2. Der Kontakte2 ist mit dem Weichenantrieb M5 verbunden, so daß dem Weichenantrieb Strom zugeführt und damit die Weiche umgestellt wird, sobald der Schalthebel A2 durch die Verbindung e2 P2 den Stromlauf N2 P2 e2, Leitung I1, Umschalter M51, Motor M52 M57, Leitung I2, N2 herstellt.
An die dargestellte Einrichtung ist die Aufgabe gestellt, einen bestimmten von X kommenden Wagen, z. B. W3, in das Gleis e zu führen, ohne den Lauf der nach anderen Gleisen bestimmten vorauslaufenden Wagen (z. B. W1, W2) zu stören. Wenn z. B. der Wagen W2 nach / laufen soll, darf die Weiche e erst hinter ihm umgestellt werden.
Während der Wagen W3 sich der ersten Weiche (a) nähert, werden zur Inbetriebsetzung" des Schaltwerkes ■ A die Hebel A1 und A2 aus der Nullage in die Lage O1 und a2 gebracht. Dies erfolgt bei dem in der Figur dargestellten Beispiel durch Drücken einer Taste Z und Schließung des Stromlaufes JV1 Au P1A1O Z N1. Der Magnet A11 zieht den
/4
Anker A12 an und bewirkt die erforderliche Verstellung des Schaltrades P.
Sobald der Wagen W3 den Streckenkontakt J2 befährt, erhält der Schaltmagnet A11 S Strom aus der Stromquelle JV1 über A11 P1 A1 U1 J2 Erde. Der Magnet zieht seinen Anker abermals an und dreht das Schaltrad P um einen Zahn weiter und legt damit den Kontakthebel A1 auf b1 und den Hebel A2 auf b2. Dieses Weiterschalten wiederholt sich, wenn der Wagen W3 die Streckenkontakte J5 und dann /4 und J5 befährt. Die Hebel A1 und A2 werden dann der Reihe nach auf die Kontakte C1 dx C1 und C2 d2 e2 gelegt. Sobald A1 und A2 auf C1 und C2 gelegt werden, so wird der vorhin bezeichnete Motorstromkreis geschlossen, der Motor des Weichenantriebes M5 stellt die zugehörige Weiche c um, und der Wagen W3 läuft in das Gleis c.
Nach Umstellung der Weiche schaltet sich der Motor in bekannter Weise mittels des Schalters M31 ab und bereitet den für die Rückstellung erforderlichen Stromkreis durch Schließung des Schalters M54 vor.
Die Rückstellung der Weiche in die Ruhelage kann dann von Hand oder selbsttätig, beispielsweise durch einen Streckenkontakt S5, der in das Gleis c eingebaut ist, geschehen. In diesem Falle schließt der in das Gleis c gelaufene Wagen mittels des Kontaktes S5 den Stromkreis 2V2 Erde S5 I3 MM M56 M57 I2 N2. Nach der Rückstellung schaltet M51 wieder den Motor aus, während M51 den anderen Stellstromkreis wieder vorbereitet.
Auch das Schaltrad P kann selbsttätig oder von Hand in die Nullage gebracht werden, so daß es zur Führung eines zweiten in das Gleis c bestimmten Wagens benutzt werden kann. Diese selbsttätige Rückstellung des Schaltwerkes wird bei dem dargestellten einfachsten Beispiele durch den vom Antrieb M5 bewegten Umschalter M51 bewirkt, der nach der Umstellung der Weiche den Schaltwerkspunkt C1 über I1 M53 M5
c2 A2 P9
mit der
Erde verbindet, wodurch der Magnet
N1 über ^i11 P1A1 C1 Strom erhält und das Schaltrad P von C1 in die Nullage bringt.
Aus technischen Gründen kann es vorgezogen werden, den Motor nicht unmittelbar mit dem Schaltwerk zu verbinden, sondern die Schaitwerkkontakte dadurch zu schonen, daß sie bloß ein Relais einzuschalten haben, das die kräftigen Kontakte für die Motorstromkreise schließt.
Eine derartige Ausführungsform zeigt die Fig. 2. Das zum Antrieb M5 gehörige Relais R5 besitzt zwei Magnete: den Stellmagneten m2 und den Rückstellmagnetenmlt deren Anker T1 r2 die Weichenstellkontakte c5 C0 schließen und: sich einander abwechselnd ent-• gegen dem Einfluß einer Abreißfeder so abstützen, daß ein Anker nur abfallen kann, wenn der andere angezogen wird. Die Wirkungsweise ist aus der Fig. 2 ersichtlich. Nach Befahren von J5 wird durch den Stromkreis N1 A2 C2 W2 N1 der Stellmagnet m2 erregt, r2 wird angezogen, c6 unterbrochen. Y1 fällt ab, schließt Cr, und den Schaltwerkrückstellkontakt A5.
Dadurch wird über c5 der Antrieb M5
in Gang gesetzt und mittels des Stromkreises 2V1 A11 P1 A1 C1 A5 2V1 die Rückstellung des Schaltwerkes A in die Ruhelage bewirkt. Die Rückstellung der Weiche erfolgt dann durch den mittels S5 erregten Rückstellmagneten M1, der das Relais wieder in die Ruhelage bringt.
Die Vorteile des beschriebenen Betriebes gegenüber der bisherigen Betriebsart lassen sich durch folgenden Vergleich erkennen: '
Bei den bisherigen Einrichtungen muß der Wärter die Umstellung der Weiche (z. B. Weiche c) vornehmen, wenn sich ihr der bestimmte Wagen (W3) entsprechend genähert und wenn der vorauslaufende Wagen (W1 oder W2) die Weiche schon verlassen hat. Der Wärter muß also diesen Zeitpunkt genau abpassen, was sowohl durch die Entfernung der Weiche von seinem Standort als auch durch den Umstand ungemein erschwert wird, daß er seine Aufmerksamkeit zu gleicher Zeit auch anderen für andere Gleise bestimmten Wagen zuwenden muß.
Bei der vorbeschriebenen Einrichtung wird ihm diese Aufgabe von dem selbsttätig arbeitenden Schaltwerk abgenommen, so daß der Wärter statt des ganzen Ablaufbahnhofes nur noch den unmittelbar vor seinem Posten befindlichen Punkt zu beobachten hat und nur der Reihe nach für jeden an ihm vorbeifahrenden Wagen ein bestimmtes Schaltwerk anlassen muß.
Eine noch weitergehende Entlastung des Wärters kann erfindungsgemäß erzielt werden, wenn man auch die Ingangsetzung der einzelnen Schaltwerke selbsttätig, und zwar durch einen von den Wagen gesteuerten Verteiler, besorgen läßt. Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Einrichtung ist in der Fig. 3 dargestellt.
Für die vier Gleise b c d e sind vier gleichartige Schaltwerke ABCD vorgesehen, die in no dieser Figur unter Zugrundelegung geradliniger Bewegung nur schematisch dargestellt sind,.da ihre Einzelheiten und ihre Wirkungsweise aus den Fig. 1 und 2 bekannt sind. Demnach entspricht ^11 der Magnetwicklung ^11 der Fig. 2, die Punkte Gi1 b± C1 O1 C1 a2 b2 C2 d2 e2 entsprechen den gleichnamigen Punkten der Fig. 2. Die starr, aber isoliert verbundenen Kontaktstücke A1 A2 entsprechen den gleichnamigen Schalthebeln und die Kontaktschienen P1 P2 den gleichnamigen Hebeldrehpunkten der Fig, 2. In derselben Weise sind auch
von den Relais .R1 R2 nur die elektrischen Teile ohne den aus Fig. 2 bekannten mechanischen Zusammenhang dargestellt. Die Weichenantriebe M1 M2 sind nur symbolisch angedeutet. Ihr Zusammenhang mit den zugehörigen Relais ist derselbe wie in Fig. 2.
Das Schaltwerk A gehört mit R2 und M2 zu Gleis b,
B mit i?3 und M3 zu Gleis c, C-R1- M1 - - d, D
- R, e.
ίο Dieser Bestimmung gemäß sind auch die Stellmagnete m2 der Relais mit verschiedenen Punkten
zwar:
der Schaltwerke verbunden, und
der Stellmagnet m2 des Relais R2 mit b2 des Schaltwerkes A, - - - R11 - C2 - - B,
R1 - d2 C, D.
Für das Nebengleis α ist kein Schaltwerk, sondern nur ein Relais R1 und für das Hauptgleis f ist überhaupt keine Einrichtung erforderlich. .
Außer diesen Teilen ist noch der Verteiler K vorgesehen, der in allen Teilen dem in Fig. 1 und 2 beschriebenen Schaltwerk A gleicht, jedoch mindestens so viel Kontaktpunkte 1, 2, 3 ... hat, als ein auf den Ablaufberg kommender Zug Wagen enthält. K X1 ist der Schaltmagnet, K1 der von ihm ähnlich wie A1 angetriebene Schalthebel, der der Reihe nach die Punkte 1,2,3,4... über die Kontaktschiene mit dem geerdeten Pol der Batterie N1 verbindet.
Der Verteilerrnagnet K11 ist einerseits mit N1, andererseits mit einer vor der ersten Weiche liegenden Schienenkontaktvorrichtung Z1 verbunden. Diese Kontaktvorrichtung muß so· beschaffen sein, daß jeder ablaufende Wagen oder jede für ein einziges Gleis bestimmte zusammenlaufende Wagengruppe nur einen einzigen Stromschluß hervorbringt. Dieser Bedingung genügt unter anderem eine isolierte Schiene, deren Länge größer ist als der größte vorkommende Radstand. Der erste ablaufende Wagen muß demnach den Schalthebel K1 aus der Ruhelage auf den Punkt 1 bringen, der zweite Wagen bringt ihn auf Punkt 2 usw.
Jeder dieser Punkte ist, dem Verteilungsplan der Wagen entsprechend, mit je einem bestimmten Nullpunkt der Schaltwerkhebel A1 B1 C1 D1 verbunden, so daß die Kontaktpunkte i, 2, 3 ... des Verteilers im Zusammenwirken mit dem schrittweise vorgeschobenen Kontakthebel K1 auf bestimmte Schaltwerke dieselbe Wirkung üben wie das Drücken der Taste Z in Fig. 1 und 2, nämlich die erstmalige Erregung der Schaltmagnete und die Ingang- go Setzung der Schaltwerke.
Die Wirkungsweise soll an nachstehendem Beispiel erläutert werden:
Der Zug bestehe aus 13 Wagen (oder Wagengruppen), die in nachstehender Weise verteilt werden sollen:
In Gleis α sollen die Wagen .3 und 10 laufen, b - . - 2, 8 und 12
4 und 7
d e f
6 - 9
I - II
5 -13
Diesem Plan entsprechend ist der Nullpunkt des zum Gleis b gehörigen Schaltwerkes A mit den Punkten 2, 8, 12 des Verteilers verbunden,
der Nullpunkt des Schaltwerkes B
(Gleis c) mit 4, 7,
( - d) - 6, 9,
( ■- e) - 1,11.
Die Punkte 3 und 10 sind unmittelbar mit dem Stellmagneten m2 des Relais R1 verbunden, die Punkte 5 und 13 sind leer.
Der erste Wagen stellt durch Befahren der isolierten Schiene J1 den Verteilerhebel K1 auf ι und setzt dadurch das Schaltwerk D in Gang. Der Wagen 1 steuert dieses in der aus Fig. ι oder 2 bekannten Weise bis zur Umstellung der Weiche e mittels des Relais R5.
Während der erste Wagen sich an einer beliebigen Stelle zwischen J2 und seinem Ziele h,
befindet, kommt der zweite Wagen auf
stellt K1 auf 2 und setzt A in Gang (W1 Zi11 P1. A1 ο 2 K1 Erde). Wenn der Wagen 2 auf J2-anlangt, schaltet er A von at auf Jb1 weiter, ohne das Schaltwerk D zu beeinflussen, da sich dessen Hebel D1 schon unter der Einwirkung des Wagens 1 von dem mit J2 verbundenen Punkt entfernt hat.
Sobald die Schalthebel A1 A2 unter Einwirkung des Kontaktes J2 auf Zj1 und b2 ankommen, wird über A2 b2 der Stellmagnet m2 des
Relais jf?2 erregt, worauf dieses die Umstellung der Weiche b veranlaßt und den Wagen 2 bestimmungsgemäß in das Gleis b führt. Der dritte Wagen bringt durch Befahren von J1 den Verteilerhebel K1 auf den Punkt 3 und veranlaßt mittels des Stellmagneten m2 des Relais R1 sofort die Umstellung der Weiche α für den nach Gleis α bestimmten Wagen 3. Der vierte Wagen schließt das Schaltwerk B an, der fünfte verstellt nur den Verteiler, ohne irgendeine Weiche zu beeinflussen, da der Wagen 5 in das Hauptgleis f läuft. Der Wagen 6 setzt C, der Wagen 7 das Schaltwerk B in Gang, das mittlerweile nach Erledigung des Wagens 4 wieder in die Ruhelage zurückgekehrt ist usw.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Einrichtung zur Rückstellung der Schaltwerke bedingt eine gewisse Übereinstimmung der Zahl der Schaltzähne (am Schaltrad P) mit der Zahl der zu befahrenden Schienenkontakte /. Um durchwegs gleiche Teile für alle Schaltwerke verwenden zu können, muß die Rücklaufeinrichtung gemäß Fig. 3 ausgeführt werden. In dieser Figur sind alle überzähligen Schaltpunkte der Gruppe U1 fcj C1 (I1 e± jedes Schaltwerkes untereinander und mit dem Rückstellkontakt A2 A3 A4 A3 des zugehörigen Relais verbunden, der andererseits mit einem ständig arbeitenden Unterbrecher U verbunden ist.
Hat ein Schaltwerk seine Aufgabe erfüllt, also das Relais beeinflußt, so wird der Schaltmagnet mittels des Relaiskontaktes A2 A3 A4 A5 an den Unterbrecher U angeschlossen, der es durch eine Reihe von Schließungen und Unterbrechungen in die Ruhelage bringt, in der es dann zur Benutzung für einen weiteren Wagen bereitsteht.
Im vorstehenden wurde der Grundgedanke des Erfindungsgegenstandes an einigen Ausführungsbeispielen erläutert, die die Hauptaufgabe erfüllen, die rechtzeitige Umstellung der Weichen unabhängig von der Aufmerksamkeit des Wärters zu sichern. Im nachstehenden soll die Lösung einiger für den Betrieb wichtiger Nebenaufgaben gezeigt werden. Zunächst kann man, um das in Fig. 3 dargestellte Stellwerk mit Leichtigkeit jedem beliebigen Verteilungsplan anzupassen, die Kontaktpunkte 1,2,3,4... des Verteilers K mit beweglichen Leitungsschnüren mit Steckkontakten ausrüsten, um sie nach Bedarf mit den Nullpunkten beliebiger Schaltwerke verbinden zu können. Um die mit der Handhabung derartiger Verbindungsstücke verbundenen technischen Nachteile zu vermeiden, kann man auch das Stelhverk mit einem sog. Einsteller ausrüsten, der z. B., wie Fig. 4 zeigt, die Gestalt eines aus zwei sich kreuzenden Gruppen von Leitungsschienen bestehenden Vielfachumschälters V haben kann. In dem dargestellten Beispiel sind die senkrechten Schienen mit den Verteilerpunkten, die wagerechten mit den Schaltwerknullpunkten verbunden. Die Schienengruppen liegen in zwei Ebenen übereinander und sind an den Kreuzungsstellen so gestaltet, daß man die sich kreuzenden Schienen durch Einstecken eines Kontaktstöpsels verbinden kann.
Ein anderer in den Fig. 1 bis 3 noch bestehender Mangel besteht darin, daß sich für jedes Nebengleis in demselben Zeitpunkt stets nur ein Wagen unterwegs befinden darf, da das Schaltwerk nur einen Wagen führen kann. Diesem Mangel kann leicht dadurch abgeholfen werden, daß man für jedes Nebengleis mehrere Schaltwerke vorsieht.
Die Fig. 4 zeigt ein Beispiel einer derartigen Vervielfachung an einer Ablaufanlage, von deren Stellwerk nur die zu den Gleisen c und g gehörigen Schaltwerke gezeichnet sind. Für jedes dieser Gleise sind drei Schaltwerke ABC (für Gleis c) und FGH (für Gleis g) vorgesehen. Die Relais und Weichenantriebe sind, da ihr Zusammenhang mit den Schaltwerken aus den früheren Angaben bekannt ist, der Einfachheit wegen in der Figur nicht wiedergegeben.
Um die allgemeine Anwendbarkeit der Erfindung zu zeigen, ist in der Figur eine aus mehreren Gleisgruppen bestehende Anlage veranschaulicht, bei der für jedes Nebengleis mehrere Weichen umgestellt werden müssen.
Die gleichnamigen Kontaktpunkte der Schaltwerkhebel A1 B1 C1 sind miteinander und mit den entsprechenden Streckenkontakten J2 J3 J1, die Kontaktpunkte der Schaltwerkhebel F1 G1 H1 sind mit den Streckenkontakten Z5 J0 J7 J8 verbunden. Die entsprechenden Verbindungen besitzen auch die nicht gezeichneten Schaltwerke für die anderen Gleise.
Für jeden in die Gleisgruppe abcd laufenden Wagen muß sogleich nach Befahren des Streckenkontaktes J1 die vom Antrieb M1 betriebene Weiche d umgestellt werden. Aus diesem Grunde sind die zweiten Kontaktpunkte O2 aller Schaltwerke für die Gleise a b c d mit dem Relais R1 verbunden. Die dargestellten Schaltwerke ABC müssen überdies ' nach Befahren von /4 den Weichenantrieb M1 bewegen, weshalb die Kontaktpunkte d2 ihrer Schalthebel A2 B2 C2 mit dem Relais i?4 verbunden sind, das in der aus Fig. 3 bekannten Weise mit dem Antrieb Mi zusammenhängt.
Sinngemäß sind die Punkte a2 aller zur Gruppe e f gh getiörigen Schaltwerke mit dem Relais R5 und die Punkte d2 e2 der zum Gleis g gehörigen Schaltwerke überdies mit R7 und mit Rg verbunden, um der Reihe nach die drei Antriebe M5M7M8 in Tätigkeit zu setzen.
Bei diesem Beispiel ist angenommen, daß drei für das Gleis g bestimmte Wagen gleich-
Wagen W1 nach Gleis c,
- W2 - g,
- W3 - b,
- W4. - - d,
- wl - b,
- W, -. g>
Ws - c,
Wg - b,
W.r, . - -c.
zeitig unterwegs sein können. Demgemäß muß jedem dieser drei Wagen eines der drei Schaltwerke FGH durch die Einstellung am Einsteller V zugewiesen werden. Es sei folgender Verteilungsplan vorgeschrieben:
Nach dem Gleis c sind demnach vier Wagen W1 W5 Ws und W10 bestimmt. Für den Wagen PF10 trifft die Einstellung wieder das Schaltwerk A, das schon den Wagen W1 geführt hatte. Diese gleichzeitige Einstellung des Vielfachschalters für den zehnten Wagen ist ohne weiteres möglich, da der erste Wagen
. längst in dem ihm zugewiesenen Gleis a eingelaufen ist, bevor der Hauptverteiler unter der Einwirkung des Wagens W10 das Schaltwerk wieder in Gang setzt. Beim Einstellen muß aber darauf geachtet werden, daß ein und dasselbe Schaltwerk ,nicht für zwei Wagen benutzt wird, zwischen denen sich nicht wenigstens zwei andere Wagen befinden. So darf beispielsweise für den Wagen W10 nicht dasselbe Schaltwerk benutzt werden, das den Wagen Ws führt, denn in diesem Falle würde
'35 die Anschaltung des betreffenden Schaltwerkes durch den Hauptverteiler erfolgen, während es sich noch im Dienst des Wagens Ws befindet. Es würde also versagen. Um dies zu vermeiden, können die Einstellungsstöpsel erfindungsgemäß Fahnen erhalten, die die nächsten beiden Stöpsellöcher überdecken und damit ein derart unrichtiges Einstellen des Vielfachschalters verhindern. So überdeckt z. B. die Fahne des das Schaltwerk C an die achte Ver-
4S tikalschiene des Einstellers anschließenden Stöpsels die beiden Kreuzungstellen der mit C verbundenen wagerechten Schiene mit der neunten und zehnten Vertikalschiene. Die nächste Einstellung für Gleis c (Wagen 10) kann also nur an einer der nicht bedeckten Kreuzungstellen, also z. B. an der Kreuzung der mit A verbundenen Schiene mit der zehnten Vertikalschiene vorgenommen werden.
Bei einfachen Ablaufanlagen kann eine bedeutende Verringerung der Anzahl der Schaltwerke erzielt werden; wenn man statt des bisher beschriebenen festen Zusammenhanges zwischen jedem Schaltwerk und bestimmten Weichenantrieben Schaltvorrichtungen zwisehen Schaltwerk und Antrieb einfügt, die es ermöglichen, mittels eines bestimmten Schaltwerkes wahlweise beliebige Weichen umstellen zu lassen. Diese Schaltvorrichtungen können einen Teil des Einstellers bilden. Eine derartige Ausführungsform ist in Fig. 5 veranschaulicht.
In dieser Figur ist A das aus Fig. 1 bekannte Schaltwerk mit den Schalthebeln A1A2, das in diesem Falle des Beispiels wegen nicht mittels einer Handtaste, sondern durch den Wagen selbst mittels des Streckenkontaktes J1 in Gang gesetzt werden kann. Die Kontaktpunkte a2 b2 C2 d2 sind bei diesem Beispiel zweipolig ausgeführt. E ist der aus einem Schalthebel E1 und den zugehörigen Schältpunkten a3 bs C3 d3 bestehende Einsteller, dessen Schalthebel E1 mit der Stromquelle 2V2 verbunden ist. as bs C3 d3 sind mit O2 b2 C2 d2 verbunden. · Die zweiten Pole der Kontaktstellen a2 b2 C2 d2 sind mit den Antriebmotoren M1 M2 M3 M1 verbunden. Durch Einstellen des Einstellhebels E1 auf einen seiner Kontaktpunkte (z. B. auf d3) wird demnach ein Stromkreis vorbereitet, der
durch Eintreffen des vom Wagen gesteuerten
Schaltwerkhebels A2 auf dem gleichnamigen Kontaktpunkt (z. B. auf d2) geschlossen wird und die Umstellung der Weiche veranlaßt.
Da in der Regel mehrere Wagen gleichzeitig ablaufen, so müssen immer mehrere Schaltwerke angeordnet sein, und zwar mindestens so viel, als Wagen oder Wagengruppen gleichzeitig laufen. Jeder Wagen steuert dann unabhängig von dem anderen Wagen das ihm zugehörige Schaltwerk, und dieses führt ihn entsprechend der Einstellung des zugehörigen Einstellers in das für ihn bestimmte Gleis.
Die Anordnung und Wirkungsweise eines derartigen mit mehreren Schaltwerken ausgerüsteten Stellwerkes ist in den Fig. 6 bis 8 dargestellt.
Die Schaltwerke und Einsteller sind wieder mit geradliniger Bewegung angenommen.
Die Schalthebel A1 und A1 sind mechanisch (nicht elektrisch) miteinander verbunden und werden, wie bei der Anordnung nach Fig. 1 beschrieben, mittels des Elektromagneten A11 von Kontakt zu Kontakt weitergeschaltet. Wenn diese Hebel auf den Kontakten dx, d2 angelangt sind und der Magnet A11 wieder einen Stromstoß erhält, so springen die gekuppelten Hebel wieder auf den Nullkontakt.
Es ist angenommen, daß vier Wagen gleichzeitig laufen können. Dementsprechend sind vier Schaltwerke ABCD mit den Schalthebeln A1 A2 B1 B2 C1 C2 D1 D2 angeordnet. Zu jedem Schaltwerk gehört je einer der Einsteller EFGH mit den Schalthebeln E1F1 G1 H1. Die übrigen Bezeichnungen entsprechen denen der Fig. 1.
Der Verteiler K«entspricht in der Ausfüh- iao rung im allgemeinen dem früher beschriebenen Verteiler, braucht aber nur so viel Kontakt-
W1 nach Gleis c,
W2 - - d,
Wa - - a,
W1 - - c,
W5 - - a,
W. - - b.
stellen zu haben, als Schaltwerke vorhanden sind, in diesem Falle also vier. Jeder dieser Punkte kx k2 kaist mit je einem der NuIl-
' punkte der Schaltwerke fest verbunden.
Der Verteilerhebel K1 befindet sich in der Ruhelage zwischen den Kontaktpunkten ki und kx und wird durch den ersten ablaufenden Wagen mittels J1 und Elektromagnet K11 auf den Punkt Jk1 geschaltet. Der zweite Wagen
ίο schaltet ihn auf k2, der dritte auf kSl der vierte auf ki, der fünfte stellt kx wieder von fe4 auf klt der sechste auf k2 usw. in stetem Kreislauf.
In dem im folgenden beschriebenen Beispiel sollen sechs Wagen W1 W2 usw. nach folgenden Gleisen geführt werden:
Für die ersten vier Wagen, denen der Reihe nach die Schaltwerke ABCD zugeteilt sind und die nach der Annahme gleichzeitig laufen können, kann die Einstellung der Schalthebel •Ei Fi ^1 H1 vor Beginn des Ablaufes erfolgen.
Der Schalthebel E1 wird also (vgl. Fig. 6) auf
■. Kontakt cSl F1 auf d3l G1 auf a3 und H1 auf C3 eingestellt.
Sobald der erste Wagen W1 den Streckenkontakt Z1 überfährt und der Hebel K1 des Hauptverteilers von seiner Nullage auf Kontakt k1 gelangt, wird der Stromkreis Erde K1 Ti1 A1 A11N1 Erde geschlossen, und der Magnet ^i11 bewegt die Schalthebel A1A2 vom Nullkontakt auf den Kontakt Os1 a2. Ebenso wird der Schalthebel K1 des Hauptverteilers durch den zweiten Wagen W2 auf k2 gelegt und damit die Schalthebel B1 und B2 auf O1 und a2. Der dritte Wagen PF3 bringt K1 auf k3 und C1 C2 auf Ci1 a2 usw.
Unterdessen überfährt der Wagen W1 auch die Streckenkontakte /2 und J3 und schaltet, wie in der Anordnung nach Fig. 1, A1 auf b1; dann auf C1 usw.
Das Schaltwerk B wird vom Wagen W1 nicht beeinflußt, weil dieser die Streckenkon-
! takte J2 und J3 stets schon verlassen hat, bevor der Schalthebel B1 die zugehörigen Kontakte erreicht. Erst der zweite Wagen W2 treibt das Schaltwerk B weiter.
Fig. 7 zeigt den Zustand der Anlage, wenn der dritte Wagen W3 abgelassen ist und den Streckenkontakt K1 überfahren hat. W1 hat den Kontakt J3 überfahren, Schalthebel A1 A2 stehen auf den Kontakten C1 C2, der Weichenantrieb M3 erhält Strom, denn es ist der Stromkreis Erde N2 E1 C3 C2 M3 Erde. geschlossen und legt die zugehörige Weiche des Gleises c um. In der Fig. 7 ist die Weiche bereits umgelegt gezeichnet. Der Wagen W2 befindet sich noch zwischen J2 und J31 W3 zwischen J1 und J2. Die Schalthebel B1 B2 des Schaltwerkes B stehen auf den Kontakten bx b2, die Schalthebel C1C2 des Schaltwerkes C ■ auf den Kontakten O1 a2. Auch der Weichenantrieb Af1 erhält Strom, denn der Stromkreis Erde N2 G1 as a2 M1 Erde ist geschlossen (Weiche von M1 ist schon umgelegt gezeichnet). Die Wagen W1 und W3 laufen also in ' die ihnen zugewiesenen Gleise c und α ein, während Wagen W2 auf dem Muttergleis / gerade weiterläuft.
In Fig. 8 sind die Wagen W1 und W3 an ihrem Bestimmungsort angelangt. W2 läuft zwischen /3 und J4 und WA zwischen J1 und J2. Die Schalthebel A1 und C1 der Schaltwerke A und C sind wieder in der Ruhelage und stehen zur erneuten Benutzung zur Verfügung. Der Hebel E1 des Einstellers E kann also schon auf Kontakt a3 eingestellt werden, um den Wagen W^ in das Gleis α zu geleiten.
Die weitere Verteilung der Wagen vollzieht sich in derselben Weise. Hat der Wagen W5 den Streckenkontakt J1 überfahren und sind die Schalthebel A1 und A2 auf die Kontakte O1 a2 gelegt, so ist W2 vor der Weiche Mt des Gleises d angelangt, und die Weichen M1 und M1 stellen sich um, so daß Wagen W5 nach Gleis σ und Wagen W2 nach Gleis d laufen kann. Das Schaltwerk B kann nun durch den Einsteller F auf Gleis b eingestellt werden, um den Wagen W6 zu begleiten. Wenn noch weitere Wagen zu verteilen wären, so würde nach dem Einlaufen der zugehörigen Wagen in ihre Gleise zunächst das Schaltwerk C mit dem Einsteller G und alsdann das Schaltwerk D mit dem Einsteller H zur Verfügung stehen.
Die ganze Einrichtung ist sehr einfach zu bedienen. Der Wärter hat nur darauf zu achten, daß er keinen Einsteller bewegt, dessen Schaltwerk noch in Bewegung ist. Es kann aber erfindungsgemäß auch diese Tätigkeit des Wärters gesichert werden, wenn die Einsteller während der Bewegung der zugehörigen Schaltanker gesperrt werden.
Die selbsttätige Rückstellung der Weichen und der Schaltwerke in die Ruhelage kann in ähnlicher Weise erfolgen, wie früher (Fig. 1 bis 3) beschrieben.
Der Ablaufdienst kann wesentlich vereinfacht werden, wenn jedem Wagen des zu verteilenden Zuges je ein Schaltwerk nebst Einsteller zugewiesen wird. In diesem Fälle können dann alle Einsteller schon von vornherein eingestellt werden, und ihre Einstellung kann sorgfältig und ohne Hast auf Übereinstimmung mit dem Verteilungsplan des Zuges geprüft werden. Die Wagenverteilung geschieht dann vollkommen selbsttätig.
Man kann auch, um Schaltwerke zu sparen,
/ff '3/4
mehrere Schaltwerke zu einem einzigen zusammenfassen und nur die Zahl· der Einsteller entsprechend der Wagenzahl wählen. Zu diesem Zweck werden erfindungsgemäß Zwischenverteiler, die nach Art des aus Fig. 6 bis 8 bekannten Verteilers gedacht sind, angewendet, die von den Magneten der Schaltwerke der Reihe nach auf verschiedene Einsteller geschaltet werden.
ίο Eine solche Anlage mit Zwischenverteilern zeigt Fig. g. Es sei wie bei der Anordnung nach Fig. 6 bis 8 angenommen, daß vier Wagen gleichzeitig laufen können. Daher sind vier Schaltwerke ABCD angeordnet, von denen aber nur A in Verbindung mit seinem Zwischenverteiler Z, seinen Einstellern und Relais ganz gezeichnet ist. Das Schaltwerk schiebt nach dem vollen Umlauf seiner Schalthebel A1A2 As A^ die Hebel Z1 Z2 des Zwischenverteilers Z einen 'Kontakt weiter. Dem Schalthebel Z1 sind die Einstellhebel JS11 E12 JS13, dem Schalthebel Z2 die Einstellhebel JS21 JS22 JS23 zugeordnet. Der Zwischenverteiler stellt also der Reihe nach Verbindungen mit den zugehörigen Einstellhebeln her. Die Hebel JS11 und E21 sind mechanisch miteinander gekuppelt, ebenso JS12 mit JS21 und JS13 mit JS23, die Kontakte des Hauptverteilers K sind, wie in Fig. 5, mit den Nullkontakten der Schalthebel A1 B1 C1 D1 verbunden. Sobald also der erste Wagen W1 den Streckenkontakt J1 befährt, steuert er damit das Schaltwerk A, der zweite Wagen W2 steuert B, Ws steuert C1 W1 steuert D, W5 steuert wieder A usf.
Solange der Wagen W1 abläuft, ist der Einstellhebel E11 über den Schalthebel Z1 mit der Batterie JV2 verbunden, während -E21 über Z2 mit dem Magneten in12 des Relais i?u verbunden ist. Diese Schaltung kann durch die etwa gleichzeitig ablaufenden Wagen W2 Wz und W1 nicht gestört werden, da diese 'Wagen mit den drei anderen Schaltwerken B C und D arbeiten. Das Schaltwerk A arbeitet daher in derselben Weise wie bei Fig. 3 beschrieben, bis der Wagen W1 in das ihm vom Einstellhebel E11E21 zugewiesene Gleis eingelaufen ist. Dann stellt sich das Schaltwerk A selbsttätig in die Ruhelage zurück und stellt damit die ' Hebel Z1 Z2 des Zwischenverteilers um einen Kontakt weiter. Nun ist das Schaltwerk A und seine Nebenapparate zur Begleitung des Wagens W5 beispielsweise in Gleis a bereitgestellt.
In derselben WTeise arbeiten die Schaltwerke B C D unabhängig voneinander.
Die bisher beschriebenen Schaltvorrichtungen zum Begleiten der Wagen nach den ihnen bestimmten Gleisen enthalten mechanisch wir-
' kende Schaltwerke, bei denen durch jeden Stromschluß, der von einem Wagen mittels der Streckenkontakte herbeigeführt wird, ein Schaltrad (P in Fig. 1) um einen Zahn weitergedreht wird.. Diese Schaltwerke können erfindungsgemäß auch durch solche ersetzt werden, die aus einer Reihe von Elektromagneten bestehen.
Eine Ausführungsform eines solchen Schaltwerkes ist in Fig. 10 dargestellt, während Fig. 11 die Gesamtanordnüng aller Schaltwerke und Relais zeigt. Der Wagen W1 sei für das Gleis e mit der Weiche M5 bestimmt, deren Antrieb von dem Schaltwerk W5 aus erfolgt. Die Anordnung der Gleise, des Hauptverteilers K und des Vielfachschalters V entspricht der der früheren Figuren.
Das Schaltwerk w5 enthält fünf Elektromagnete m51 m52. .. m55 mit den Ankern a31 O52... a55 und die Stromschließer C51 C52... C55. Die Magnetanker können drei Stellungen haben; entweder sind sie ganz angezogen oder ganz abgefallen oder sie befinden sich in der Mittellage. Die Mittellage ist die Ruhelage für alle Magnete, mit Ausnahme des ersten (a5), der keine Mittellage hat.
Wenn der Wagen W1 den Streckenkontakt J1 befährt, so wird in bekannter Weise der Schalthebel K1 des Hauptverteilers K von seiner Nullage auf den ersten Kontakt gelegt. Dadurch wird der Magnet W51 erregt, der seinen Anker a51 anzieht und damit den Kontakt C51 schließt. Der Anker O52 fällt ganz ab und verhindert den Anker a51 abzufallen. Durch Schließung des Kontaktes C51 wird der Strömkreis Erde J2 wB2 a51 C51JV1 Erde vorbereitet, aber erst geschlossen, wenn der Wagen W1 den Streckenkontakt J2 befährt. Nun wird Magnet m52 erregt, sein Anker a52 angezogen, Kontakt C52 geschlossen und Anker a51 freigegeben. Durch Schließung des Kontaktes C52 wird der Stromkreis Erde J3 ni5S a!>2 C52 JV1 Erde vorbereitet, andererseits der Ruhezustand des Magneten W51 hergestellt, so daß dieser zum Empfang eines zweiten Wagens W2 bereit ist.
Die Fig. 10 stellt die Schaltung vor der Ankunft des Wagens. W1 beim Streckenkontakt J1 dar. Der Anker a53 des Magneten W53 wird durch den ganz abgefallenen Anker a5i in der angezogenen Lage festgehalten und damit der Magnet m5i über a5S und C53 mit JV1 verbunden, α
Wenn der Wagen schließlich Z5 befährt, so schließt der letzte' Magnet W55 des Schaltwerkes w5 den Stromkreis Erde JV1 C55 αδ5 .R5 Erde, und das Relais R5 bewirkt die Umstellung der Weiche M5. Zur Rückstellung dieser Weiche dient der Streckenkontakt S5, der mit dem Relais R5 in bekannter Weise verbunden ist.
Den Zusammenhang aller Schaltwerke und Relais mit den Streckenkontakten und Weichenantrieben zeigt Fig. 11. Für jeden Wei- <■'■· chenantrieb M1M2.. . M7 ist ein Relais K1
Ö/4
R2... R7 angeordnet, ferner für jedes Gleis mit Ausnahme des ersten Gleises σ je ein Schaltwerk Ot2 Ot3 ... Ot7. Für in das erste Gleis rollende Wagen läßt sich nämlich das Schaltwerk sparen, weil das Relais R1 unmittelbar vom Vielfachschalter V aus geschaltet wird.
Das Schaltwerk Ot2 für das Gleis b enthält zwei Magnete, das für das Gleis c drei Magnete usw.
Eine andere Ausführungsform eines Schaltwerkes, das ebenfalls aus einer Reihe von Magneten zusammengesetzt ist, zeigt Fig. 12. Das Schaltwerk soll ebenso wie das nach Fig. 10 die Aufgabe haben, den Wagen W1 in das Gleis e zu begleiten. Während das Schaltwerk nach Fig. 10 aus einer.kinematischen und elektrischen Verkettung besteht, die durch die Abstützungsglieder der Anker und durch die Kontakte gebildet wird, stellt die Anordnung nach Fig. 12 eine rein elektrische Verkettung der mit den Streckenkontakten verbundenen Elektromagnete dar.
Das Schaltwerk 7M5, das zu dem Weichenantrieb M5 des Gleises e gehört, hat fünf Magnete W51 W52 ■ · . W55, mit deren Ankern die Schalter 77i511 Ot512 7M521.. .OT552 verbunden sind. Im Ruhezustand sind die Anker abgefallen.
Durch Befahren des ersten Streckenkontaktes J1 wird in bekannter Weise der Schalthebel K1 des Hauptverteilers K auf den ersten Kontakt gelegt und dadurch der Stromkreis
N1 W51 V K1N1 geschlossen. Der Magnet Ot51 zieht seinen Anker an und schließt damit die Schalter Ot511 und W512. Hierdurch wird der Stromkreis Erde J2 W511 W52 2V1 Erde vorberei-. tet und durch Befahren des Streckenkontaktes J2 geschlossen. Gleichzeitig wird durch den Stromkreis Erde 2V1 m51 W512 W523 Erde der
Magnet W51 unabhängig vom Verteiler K, dagegen durch W523 abhängig vom Zustand des nächsten Magneten W52. In derselben Weise werden der Reihe nach die Stromkreise der Magnete W53 W54 und W55 vorbereitet und dann durch Befahren von J3, J1 und /5 geschlossen. Jeder Magnet unterbricht beim Anziehen den Stromkreis des vorherigen Magneten, wodurch dessen Anker in die Ruhelage zurückgebracht wird. Sobald der letzte. Magnet W55 seine Schalter schließt, fließt ein Strom durch den einen Magneten des Relais J?5, und der Weichenantrieb M5 stellt die zugehörige Weiche um. Mittels eines Streckenkontaktes S5 in dem Gleis e kann durch den zweiten Magneten des Relais i?5 die Weiche wieder zurückgestellt werden.
Der Magnet W55 kann auch erspart werden, wenn man den einen Relaismagneten nicht an W552, Sondern an W541 anschließt und sein zweites Wicklungsende mit dem erdfreien Pol von ZV1 verbindet.
Wenn das Stellwerk für eine Ablaufanlage mit mehreren Muttergleisen verwendet wird, wie dies beispielsweise in Fig. 4 dargestellt ist, so kann das Schaltwerk sehr einfach zur Führung eines Wagens in jedes beliebige Gleis eingerichtet werden, indem an den Schaltwerkmagneten, die vor Gleisabzweigungen liegen, ein weiterer Schalter angebracht wird, der in derselben Weise wie der Schalter Ot552 in Fig. 12 die Umstellung der Weichen durch ein Relais zu vermitteln hat.
Die Schaltwerke nach Fig. 10 und 12 bieten den mechanischen Schaltwerken gegenüber den Vorteil, daß der Abnutzung ausgesetzte Teile, wie Sperrklinken und Zähne, vermieden werden und daß die Raumausnutzung sehr günstig ist. Da die Anker der Schaltmagnete unmittelbar nach ihrer Wirksamkeit einzeln in die Ruhelage zurückkehren, kann dasselbe Schaltwerk gleichzeitig zur Begleitung mehrerer Wagen benutzt werden.
Es ist natürlich möglich, auch den Hauptverteiler K ebenso wie die Schaltwerke als eine Kette von Elektromagneten auszubilden.
Bisher wurde die Ablaufanlage in Verbindung mit elektrischen Weichenantrieben geschildert, doch können auch ohne weiteres Kraftstellwerke beliebiger Art angewendet werden, da das Stellrelais auf beliebige Kontakte oder Ventile u. dgl. mittelbar oder unmittelbar einwirken kann. Auch ist es möglich, die Relais ganz zu sparen, wenn man die Zahl der Schaltwerke so groß wählt, daß jedes nur einmal zu arbeiten hat, oder wenn man die Schaltwerke durch Streckenkontakte in den Nebengleisen von den Wagen selbst allmählich in die Ruhelage weiterschalten läßt. Während dieses Überganges in die Ruhelage kann das Schaltwerk auch unmittelbar die Rückstellung der Weiche veranlassen.
Auch für mechanische Handstellwerke kann die Schaltvorrichtung verwendet werden. Statt der Weichenantriebe hat dann das Schaltwerk eine Hebelfreigabe und ein Anrufzeichen herbeizuführen.
Man kann auch jede einzelne Achse auf den Magneten des Hauptverteilers wirken lassen. Dann muß der Verteiler aber entsprechend mehr Kontakte erhalten, und die einzelnen Schaltwerke müssen ebenso mit mehr Kontakten ausgestattet sein. Der Streckenkontakt Z1 muß in diesem Fall kürzer sein als der kleinste Radstand.
In den beschriebenen Ausführungsbeispielen ist die Zahl der Streckenkontakte J1J2... entsprechend der Zahl der Nebengleise gewählt. Es ist leicht aus den beschriebenen Schaltungen zu erkennen, daß man sowohl die Zahl als auch die Anordnung dieser Kontakte nach Bedarf anders wählen kann. Ist z. B. der Abstand zweier benachbarter Weichen so groß,
daß sich mehrere Wagen oder Wagengruppen gleichzeitig zwischen den beiden Weichen befinden können, so muß auch eine entsprechend größere Anzahl von Streckenkontakten zwisehen diesen Weichen angebracht werden. Liegen dagegen zwei Weichen zu nahe aneinander, so kann es zweckmäßig oder notwendig sein, den zu der zweiten Weiche gehörigen Streckenkontakt noch vor die erste Weiche zu
ίο legen.
Die Weichenstellrelais sind in der Zeichnung nur schematisch angedeutet. Man wird natürlich zweckmäßig eine derartige Schaltung für die Relais wählen, daß die Rückstellung der Weiche erst nach vollendetem Einlaufen des Wagens in das Nebengleis erfolgen kann. ■
Man könnte jede Wirkung, die in dieser Beschreibung elektrisch übertragen ist, auch durch rein mechanische Übertragung erzielen, man könnte z. B. statt der Streckenkontakte Druckschienen anordnen und diese Druckschienen mittels Drahtzug oder Gestänge auf ein Schaltwerk einwirken lassen, das im Sinne der vorbeschriebenen Einrichtungen so wirkt, daß es schließlich auch wieder mittels Drahtzug oder in irgendeiner anderen bekannten Weise die Umstellung der in Frage kommenden Weiche vornimmt.

Claims (9)

Patent-Ansprüche:
1. Stellwerk für Ablauf anlagen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder ablaufende Wagen (oder jede Wagengruppe) ein ihm zugewiesenes Schaltwerk beeinflußt, das die für den W'agen bestimmten Weichenstellungen veranlaßt.
2. Stellwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschaltung und Steuerung des Schaltwerkes durch Kontaktvorrichtungen geschieht, die vor den zugehörigen Weichen liegen und durch die Wagen in Tätigkeit gesetzt werden.
3. Stellwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wagen nach seinem Einlauf in das bestimmte Gleis sein Schaltwerk selbsttätig in die Ruhelage zurückführt.
4. Stellwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Gleis der Ablaufanlage ein Schaltwerk zugeteilt ist, das alle ihm zugewiesenen Wagen in dieses Gleis führt.
5. Stellwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wagen zuerst einen Verteiler steuert, der das für ihn bestimmte Schaltwerk anschaltet.
6. Stellwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Wagen des zu verteilenden Zuges ein Schaltwerk nebst Einsteller zugeteilt wird, das ihn in das für ihn bestimmte Gleis führt.
7. Stellwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß immer mehrere Schaltwerke zu einem zusammengefaßt, dagegen die Einsteller nach der Wagenzahl gewählt werden, und daß ein von jedem Schaltwerk gesteuerter Zwischenverteiler die Einsteller der Reihe nach mit dem Schaltwerk verbindet.
8. Stellwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die gegenseitige Sperrung der Einsteller, derart, daß sie nur Wagen zugewiesen werden können, die in genügend großem Abstand voneinander laufen, zu dem Zweck, die Schaltwerke erst dann einem Wagen zuzuweisen, wenn sie nicht mehr von einem anderen Wagen beeinflußt werden.
9. Stellwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltwerke aus einer Kette von Elektromagneten in Verbindung mit Schaltern bestehen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1105800B (de) * 1956-07-23 1961-04-27 John Wolfgang Halpern Verfahren und Vorrichtung zur UEbersendung von Post durch Rohr-leitungen in beliebiger Richtung, mit einer Stammleitung, Zweig- und Stationsleitungen
DE1147892B (de) * 1957-08-13 1963-04-25 Siemens Ag Anordnung zum Steuern von Weichen in Foerderanlagen

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