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Selbsttätige Steuerungs- und Signaleinrichtung Wenn in Rohrpostanlagen
Büchsen wahlweise nach verschiedenen Empfangsorten, die an eine gemeinsame Fahrrohrleitung
angeschlossen sind, gesandt werden sollen, muß die Leitung entweder von der Sendestelle
aus vorbereitet werden, oder muß die Steuerung in Abhängigkeit von den Büchsen während
der Fahrt bewirkt werden. Die letzte Art der Steuerung hat den Vorteil, daß man
beim Absenden von dem Zustand der Fahrrohrleitung unabhängig ist, und daß Büchsen
nach verschiedenen Poststellen in kürzeren Zeitabständen abgesandt werden können.
Man hat bisher versucht, diese Steuerung dadurch zu erreichen, daß die Büchsen für
ihren Bestimmungsort charakteristische Schaltmittel erhielten, die mit den Schaltmitteln
der Fahrrohrleitung in Berührung kamen und die entsprechenden Schaltmittel steuerten.
Die Steuerung des Fahrrohres selber erfolgte dann mechanisch, elektromagnetisch,
elektropneumatisch oder ähnlich.
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Diese Einrichtungen leiden jedoch darunter, daß das Durchgangsprofil
der Büchsen gleich sein muß und infolgedessen das mechanische Zusammenarbeiten solcher
charakteristischen Schaltmittel an den Büchsen und in der Fahrrohrleitung nur schwierig
erreicht werden kann. Ferner werden die Büchsen und die Schaltmittel des Fahrrohres
infolge der dynamischen Energie der Büchsen bei der mechanischen Berührung großen
stoßweisen Beanspruchungen ausgesetzt, die zu häufigen Beschädigungen führen. Gegenstand
der Erfindung ist nun eine selbsttätige Steuer- und Signaleinrichtung für Rohrpostanlagen
mittels Elemente, die unter Einwirkung von Lichtstrahlen ihre elektrischen Eigenschaften
ändern wie Seelenzellen, deren Anwendung für Steuerungs- und Signalzwecke auf anderen
Gebieten bereits bekannt ist. Nach der Erfindung werden neben dem Fahrrohr Lichtquellen
und lichtempfindliche Elemente derart eingebaut, daß von der Büchse der Weg der
Lichtstrahlen dieser Lichtquellen beeinflußt wird.
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Nach der Erfindung benötigt man für diese Anlagen nur Fahrrohrkontakte,
die gleichmäßig von jeder Büchse geschaltet werden, während die Steuerung der Fahrrohrleitung
zu den Bestimmungsorten ohne mechanische Berührung bewirkt wird.
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Die Abbildungen verdeutlichen die Anwendung der Erfindung zur Steuerung
der Weichen einer Rohrpostanlage. Doch könnte man nach demselben Prinzip andere
Elemente, wie Maschinen, Signaleinrichtungen usw., steuern. Abb. z zeigt das Schema
einer Rohrpostanlage mit vier Empfangsstellen, für die z. B. eine derartige Steuerungseinrichtung
angewendet werden könnte.
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Abb.2 bis ä zeigen Ausführungsbeispiele für Büchsen nach verschiedenen
Bestimmungsorten mit der dazugehörigen Anordnung der Lichtquellen und lichtempfindlichen
Elemente in den betreffenden Steuerungsstellen.
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In Abb. z soll d einen Rohrpostsender darstellen,
von
dem aus Büchsen nach den in der Abbildung dargestellten Poststellen I bis IV gesandt
werden sollen. hTach rechts ist die Rohrlinie unbegrenzt gezeichnet, um anzugeben,
daß die Zahl der Bestimmungsorte für die Signaleinrichtung nicht begrenzt zu werden
braucht. b stellen die Empfänger in den einzelnen Poststellen dar, die durch bekannte
Weichen c an die Fahrrohrleitung angeschlossen sind. In der Abbildung befindet sich
vor jeder Weiche eine Steuerungsstelle d. Von hier aus kann bei Steuerung durch
die Büchse die nächste Weiche, die z. B. normalerweise auf Durchgang steht, auf
Ausschleusen gestellt werden. Es wäre nach der Erfindung auch ohne weiteres möglich,
statt einer Weiche ganze Fahrrohrstrecken mit mehreren. Weichen gleichzeitig für
den Weg der Rohrpostbüchse vorzubereiten.
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Die Wirkungsweise der Steuerungseinrichtung wäre für die dargestellte
Linie folgende. Soll von a eine Mitteilung nach der Poststelle IV gesandt werden,
so wird diese in eine Büchse gesteckt, deren Form so ausgebildet ist, daß in der
Steuerungsstelle d vor der Poststelle IV während des Durchfahrens der Büchse das
lichtempfindliche Element beleuchtet wird. Man kann hierzu Büchsen mit unveränderlicher
Form wählen, so daß jede Büchse nur für Mitteilungen zu einer bestimmten Poststelle
verwandt werden kann, oder die Büchsen können durch bewegliche Mittelin ihrerForm
verändert werden, derart, daß jede Büchse für den Empfang in jeder Poststelle eingestellt
werden kann.
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In den einzelnen Steuerungsstellen d wird durch eine bekannte Einrichtung,
z. B. durch einen Fahrrohrkontakt, für die Zeit des Durchfahrens der Büchse entweder
der Lichtstrahl in das Fahrrohr gesandt oder die Steuerungsstromleitung, die das
lichtempfindliche Element enthält, geschlossen, so daß nur während dieser Zeit die
Steuerung vorgenommen werden kann. Durch den Stromkreis mit dem lichtempfindlichen
Element kann während dieser Zeit Strom fließen, wenn die Form der Büchse den Lichtstrahl
auf das Element treffen läßt. Beim Durchfahren anderer Büchsen wird die Steuerung
nicht vorgenommen.
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In den Steuerungsstellen kann nun der Lichtstrahl von der Lichtquelle
e durch die Fahrrohrleitung unmittelbar auf das lichtempfindliche Element gerichtet
sein (Abb.3 und 6) und die einzelnen Steuerungsstellen sich durch den Abstand des
Lichtweges von, der Rohrachse unterscheiden. Die Büchsen g zu diesen Poststellen
müßten dementsprechend Einschnürungen h. mit entsprechend kleinem Durchmesser besitzen
(Abb. a und 5). Eine andere Möglichkeit wäre, daß die einzelnen Steuerungsstellen
je zwei oder drei Lichtstrahlen und lichtempfindliche Elemente besitzen, so daß
die Büchsen g eine entsprechende Anzahl Einschnürungen h mit entsprechenden Abständen
haben müssen (Abb.4). Ferner kann ,der Lichtstrahl z. B. so in das Fahrrohr gerichtet
sein, daß er durch einen spiegelnden Ring i auf der Büchse g zum lichtempfindlichen
Element reflektiert wird (Abb.7 und 8). Auch hier können nun bei jeder Steuerungsstelle
je zwei oder drei Lichtstrahlen und lichtempfindliche Elemente, die zur Erzielung
einer Steuerung gleichzeitig beleuchtet werden müssen, angeordnet werden und dementsprechend
auf den dazugehörigen Büchsen je zwei oder drei spiegelnde Ringe befestigt sein.
Wird also in dem angeführten Beispiel eine Büchse von der Form nach Abb. 7 von a
abgesandt, so werden die Steuerungsstellen in der Ausführung nach Abb.-3 und 6 nicht
beeinflußt, da beim Durchgang der Büchse kein Lichtstrahl auf das Element f trifft.
Nur in der Steuerungsstelle d vor der Poststelle IV, die nach Abb.8 ausgebildet
ist, wird durch den Ring i auf der Büchse der Strahl von der Lichtquelle
e auf das Element f
reflektiert, so daß ein Stromstoß durch die Steuerungsstelle
fließt. Hierdurch kann nun in bekannter Weise ein Verzögerungsrelais eingeschaltet
werden, durch das die Weiche c der Poststelle IV auf Empfang gestellt wird.
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Ebenso könnte auf diese Weise ein Relais eingeschaltet werden, das
in den einzelnen Poststellen Signaleinrichtungen beeinflußt.
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Die Geschwindigkeit, mit der die Schaltstellen bei derartigen Steuerungs-
und Signaleinrichtungen nach vorliegender Erfindung durchfahren werden können, hängt
von der Lichtempfindlichkeit der verwendeten Elemente, der Stärke des Lichtstrahls
und der Empfindlichkeit der gesteuerten elektrischen Schaltmittel ab.