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Schaltgerät finit Wanderkontakt Eine in der Technik vielfach wiederkehrende
Aufgabe besteht darin, eine Reihe von Stromverbrauchern oder -verbraucherkrei'sen
in Abhängigkeit von der Bewegung eines Wanderkontaktes nacheinander einzuschalten.
Die Lösung dieser Aufgabe ist mit besönderen Schwierigkeiben-verbunden, wenn hierbei
zugleich die Forderung :gestellt wird, daß, welche Stellung der Wanderkontakt, etwa
ein Schaltfinger, auch immer einnimmt, stets nur ein einziger Stromverbraucher oder
-verbraucherkreis eingeschaltet sein soll. Würde man,den Kontaktfinger so bemessen,
daß er bei seiner Bewegung in Stellungen gelangt, bei welchen er bereits ein Kontaktstück
verlassen, jedoch, in der Bewegungsrichtung betrachtet, das nächstfolgende Kontaktstück
noch nicht ;erreicht hat, so würde der Fall eintreten, ,daß der zuletzt gespeiste
Stromverbraucher ,abgeschaltet wird, bevor der nächstfolgende Strom erhält. Würde
man dagegen den Kontaktfinger so bemessen oder gestalten, dä,ß er bei seiner Fortbewegung
von einem Kontaktstück auf das nächste vorübergehend zwei Kontaktstücke überbrückt,
so würden damit entgegen der gestellten Forderung zwei Stromverbraucher ;gleichzeitig
Strom erhalten.
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Gemäß der Erfindung wird diese Schwierigkeit dadurch einfach und sicher
aus, idem Wege geräumt, daß man zwar einen Kontaktfinger benutzt, der in den jeweiligen
Zwischenstellung en zwei benachbarte Kontakte überbrückt, der aber 'zugleich Relais
-steuert, die eine ;gleichzeitige Stromversorgung mehrerer Verbraucher bzw. Verbraucherkreise
unterbinden.
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Wie man diesen Gedanken beispielsweise verwirklichen kann, ist in
der Abbildung angedeutet. Die Abbildung zeigt eine Reihe von Kontaktstücken i bis
6, denen in entsprechender Anzahl -eine Reihe von Stromverbrauchern i' bis 6' zugeordnet
sind. Mit 7 ist ein Wanderkontakt oder Kontaktfinger bezeichnet, der in Richtung
der eingetragenen Pfeile bewegt
werden kann und hierbei über das
Kontaktstück 8 und die Stromschiene 9 ständig mit der einen Leitung io einer Stromquelle
in Verbindung steht. An die zweite, von der Stromquelle kommende Leitung i i sind
die Stromverbraucher i' bis 6' angeschlossen. Mit 12, 13 und 1 ¢ sind die obenerwähnten
Relais bezeichnet.
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Befindet sich das Kontaktstück 7 in einer Stellung, bei welcher es
allein mit dem Kontaktstück i in Berührung steht, so erhält ausschließlich der Stromverbraucher
i' Strom. Wandert das Kontaktstück 7 nach rechts,. bis es schließlich die Kontaktstücke
i und 2 überbrückt (in der Zeichnung dargestellte Lage), so erhält im selben Augenblick
die Spule 15 des Relais 12 Strom, was zur Folge hat, daß der über dieses Relais
zu dem Verbraucher i' führende Stromkreis an den Kontaktstücken 16 unterbrochen
wird. Im :gleichen Augenblick wird über die Leitung 17 der Stromkreis geschlossen,
in welchem der Verbraucher 2' liegt. Wandert das Kontaktstück 7 weiter nach rechts
herüber, bis es schließlich das Kontaktstück 3 erreicht und das Kontaktstück 2 verläßt,
so wird der Stromverbraucher 3' mit der Stromquelle verbünden. Der Stromkreis wird
in diesem Falle über die Leitung 18, das Kontaktpaar i 9 des Relais 13, die Leitung
20, das Kontaktpaar 21 des Relais 12 und die Leitung 22 geschlossen. Gelangt das
Kontaktstück 7 bei seiner Weiterbewegung in die Stellung, bei welcher es die Kontaktstücke
3 und 4 ,Überbrückt, so erhält der Verbraucher 4' über die Leitung 23 Strom, wobei
zugleich auch die Spule 24 des Schützes 13 an Spannung :gelegt wird, so daß .der
Stromkreis, in dein der Verbraucher 3' liegt, an den Kontakten i 9 unterbrochen
wird. Mit dem Augenblick, wo das Kontaktstück 7 bei seiner Weiterbewegung das Kontaktstück
4 verläßt und ausschließlich das Kontaktstück 5 berührt, wird der Verbraucher 5'
eingeschaltet. Hierbei schließt sich der Stromkreis über die Leitung 25, das Kontaktpaar
26 des Schützes 14, die Leitung 27, das Kontaktpaar 28 des abgefallenen Schützes
13 und die Leitung 29: Überbrückt der weiterwandernde Kontaktkörper 7 -die
fesitstehenden Kontaktstücke 5 und 6, so wird der Stromverbraucher 6' über die Leitung
3o gespeist, und zugleich damit wird die Spule 31 des Schützes 14 an Spannung .gelegt,
so daß die über die Kontakte 26 führende Stromzuleitung zu dem Verbraucher 5' unterbrochen
wird.
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Bei rückwärts, also nach links sich bewegendem Kontaktstück 7 verlaufen
die beschriebenen Vorgänge sinngemäß.
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Welcher Art die Stromverbraucher sind, richtet sich ganz danach, in
welchem Zusammenhang die Erfindung Anwendung finden soll. Als Stromverbraucher können
Elektromotoren, elektrische Lampen oder Signaleinrichtungen irgendwelcher Art vorgesehen
isein. Bestehen die Stromverbraucher aus Signallampen, so kann die Anlage, da das
Aufleuchten der Lampen einen Rückschluß auf die Stellung des Wanderkontaktes oder
Kontaktfingers 7 erlaubt, dazu benutzt werden, die Stellung irgendeines bewegten
Teiles, dessen Bewegungen auf den Kontaktkörper 7 übertragen werden, zur Anzeige
zu bringen. Als ein praktisches Anwendungsbeispiel für diesen Fall wäre etwa die
Fernanzeige der Stellung eines Windrichtungsanzeigers zu nennen.