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Vorrichtung zur elektrischen Fernübertragung von Bewegungen, insbesondere
von Signalen, Kommandos u. dgl. In der neuzeitlichen Technik macht .sich oft das
Bedürfnis geltend, die Bewegung eines Maschinenteiles, eines Zeigers u. dgl. nach
bestimmten Punkten oder Abschnitten seiner Bewegungsbahn auf einen oder mehrere
andere, räumlich getrennte Maschinenteile, Zeiger .u. dgl. synchron zu übertragen,
so daß letztere genau .die gleiche Bewegung mit derselben Richtung, Geschwindigkeit,
Unterbrechung usw. vollführen. Diese Aufgabe wurde bisher auf elektrischem Wege
durch ein mehr oder minder kompliziertes System von Elektromagneten und Schaltvorrichtungen
zu lösen versucht.
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Die Vorrichtung zur elektrischen Fernübertragung von Bewegungen, insbesondere
von Signalen, Kommandos u. idgl. nach der vorliegenden Erfindung, ist gegenüber
allen bisherigen, dem oben angegebenen Zweck dienenden elektrischen Einrichtungen
durch besondere Einfachheit ausgezeichnet. Sie läßt sich ohne jede weitere Komplikation
sowohl zur synchronen Übertragung aller geradlinigen und kreisförmigen Bewegungen
in einer Richtung, als auch für diese Bewegungen im bin- und rückläufigen Sinne
verwenden. Das Gebiet ihrer Anwendbarkeit ist darum unbegrenzt.
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Während bekannte, zum gleichen Zweck bestimmte Einrichtungen eine
große Anzahl von Leitungen benötigen, sind bei vorliegender Anordnung unter Anwendung
eines Stromwenders bekannter Bauart nur zwei Leitungen erforderlich, um eine unbeschränkte
Anzahl von Schaltungen vornehmen zu können.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführung der Erfindung zur
synchronen Übertragung einer kreisförmigen Bewegung: Ein Zeiger K eines Signalapparates,
.dessen im Sinne des Uhrzeigers erfolgende Drehbewegung übertragen werden soll,-
ist an seiner Spitze als Schleifkontakt ausgestaltet, so daß er bei seiner Drehung
einen Kontaktring R der Reihe nach mit den Kontaktpunkten I bis X leitend verbindet.
Der Ring R ist mit einer Stromquelle verbunden, die Kontaktpunkte I bis X sind an
vier Kreisleitungen a, b, c und d derart geschaltet, daß mit der Kreisleitung
a die Kontaktpunkte I, V und IX, mit der Leitung b die Kontaktpunkte II, VI und
X, mit der Leitung c die Punkte III und VII und endlich mit der Leitung d die Punkte
IV und VIII verbunden sind. Diese Kontakteinrichtung bildet gewissermaßen -die Aufgabestation
für die Bewegung des Zeigers K, deren synchrone Übertragung durch die im folgenden
beschriebene elektrische Einrichtung am Empfangsort geschieht. Jede der vier Kreisleitungen
a, b, c
und d --zweigt zu einem ihr zugehörigen Solenoid ab, und zwar die
Kreisleitung a zum Solenoide A, Leitung b zum Solenoid B, Leitung
c zum Solenoid C und Leitung d zum Solenoid D. Durch die Solenoide führt eine geschlossene,
über zwei polygonale Trommeln T bewegliche Gelenkkette M, deren Glieder abwechselnd
aus einem permanenten Magnetstab
und aus einem nichtmagnetischen
Stab bestehen. Die nichtmagnetischen Stäbe sind in der Zeichnung durch Diagonalkreuze
bezeichnet. Die Magnetstäbe 111 sind in der Kette derart eingefügt, daß die benachbarten
Pole j e zweier benachbarter Magnetstäbe gleichnamig sind.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Angenommen, der Zeiger K -verde aus
der gestrichelt bezeichneten Lage im Sinne des Uhrzeigers bewegt. Er hat also den
Kontaktpunkt X verlassen und schleift auf dem Ring R allein, wobei das ganze System
stromlos ist. Sobald aber der Zeiger K auf dem Kontaktpunkt I anlangt, wird der
Stromkreis a geschlossen, wodurch das Solenoid A
stromführend, mithin das
magnetische Feld dieses Solenoids erregt wird. Da nun der magnetische Pol des unterhalb
des SolenoidsA stehenden Magnetstabs der Kette gleichnamig ist mit dem unteren Pol
des magnetischen Spulenfeldes, hingegen der Pol des oberhalb des Solenoids A befindlichen
Magnetstabs ungleichnamig ist mit dem oberen Pol des Spulenfeldes, so wird der untere
Magnetstab von dem Solenoid abgestoßen, der obere Magnetstab aber in das Solenoid
gezogen werden. Dadurch wurde die in der Zeichnung ersichtliche Stellung der Kette
bewirkt. Die Bewel;ung der Gelenkkette hat mithin eine Dreliung der Trommeln T im
Pfeilsinne hervorgerufen. In dieser Lage verbleibt das ganze System, solange der
Zeiger K auf Kontakt I steht, System-, solange er nicht einen neuen Kontakt beriihrt.
Wandert dagegen der Zeiger K tveiter, so wird das Solenoid A stromlos, der Zeiger
gelangt. zum Kontaktptniliit 1I, der Stromkreis b wird hierdurch geschlossen und
,las Magnetfel[cl des Solenoids B erregt, Weil liun die Bette in diesem Moment die
in der Zeichnung ersichtliche Lage hat, demnach der i\iordpol des oberen :Magneten
de-in Nordpol ,les Solenoids B und der Nordpol des unteren Magnetstabes aber dem
Südpol des SolenoidsB yegeniibersteht, so wird wieder ein Abstoßen des oberen und
(las Anziehen des unteren Magnetstabes, mithin eine Bewegung der Kette, also auch
eine Drehung der Trommeln T im gleichen Sinne wie früher erfolgen. Analog spielt
sich der gleiche Vorgang ab, wenn der Zeiger K nun gegen den Kontakt III weitereht,
wodurch der Stromkreis c, also auch das Solenoi,d C stromführend wird. Hier finden
die Pole des magnetischen Spulenfeldes wieder je einen gleichnamigen und einen ungleichnamigen
Pol des ober- bzw. unterhalb stehenden permanenten Kettenmagneten, wodurch wieder
eine Weiterschaltung der Kette erfolgt. Dieses abwechselnde Spiel der vier Solenoide
mit der Kette wird also synchron mit der fortschreitenden Bewegung des Zeigers K
erfolgen und kann auf einen auf den Achsen der Trommeln T sitzenden nicht gezeichneten
Zeiger übertragen werden, so daß diese sich synchron mit dem Zeiger K der Geberstelle
bewegen, wenn ,das Übersetzungsverhältnis derart gewählt ist, daß bei einer einmaligen
Umdrehung des Zeigers K sich auch die Trommeln K je einmal um ihre Achse drehen.
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Ganz dieselbe Wirkungsweise des elektrischen Fernübertragungsapparates
tritt ein, wenn der Zeiger K in dem Uhrzeiger entgegengesetzten Sinne gedreht wird.
Die Richtung der Synchronbewegung kann von vornherein durch die entsprechende Anordnung
der Magnetstabpole oder der Solenoi-dpole oder der Kontakte bestimmt werdeai.