DE3911391A1 - Verfahren zum erfassen von physikalischen kenngroessen eines aufzugs - Google Patents
Verfahren zum erfassen von physikalischen kenngroessen eines aufzugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen von
physikalischen Kenngrößen, insbesondere von
Bewegungsparametern, eines Lasten- und/oder
Personenaufzugs, wobei der Aufzug wenigstens einen über
eine Treibscheibe geführten Seilzug, an dessen einem
Ende der Fahrkorb und an dessen anderem Ende ein
Gegengewicht hängt, aufweist, von einem durch eine
elektrische Steuerschaltung gesteuerten, auf die
Treibscheibe arbeitenden Antriebsmotor angetrieben
wird, und eine mit der Treibscheibe verbundene und
durch die Steuerschaltung gesteuerte Bremsvorrichtung
umfaßt.
Den Hintergrund für die vorliegende Erfindung bilden
Sicherheitsprüfungen an Lasten- und Personenaufzügen.
Solche Aufzüge müssen regelmäßigen Kontrollen
unterworfen werden, wobei z. B. Kennwerte wie Fahrwege,
Bremswege, Fangwege und die Rutschfestigkeit
(Treibfähigkeit) des von der Treibscheibe angetriebenen
Seilzugs zu ermitteln sind.
Die Überprüfung von Aufzügen erforderte bisher einen
hohen Arbeitsaufwand, da die Überprüfung der
Wirksamkeit der Bremse und der Fangvorrichtung ein
Beladen des Aufzugs mit der zulässigen Nutzlast und bei
der Überprüfung der Rutschfestigkeit sogar mit
mindestens eineinhalbfacher Nutzlast erforderlich
machte. Das Ein- und Ausladen von entsprechenden
Gewichten ist nicht nur zeitraubend, sondern auch mit
schwerer körperlicher Arbeit verbunden. Es kommt
außerdem hinzu, daß bei der Gewichtsprobe die Bauteile
der Aufzugsanlage stark beansprucht werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Überprüfung von Lasten- und/oder
Personenaufzügen vorzuschlagen, durch die der
Arbeitsaufwand für die Prüfung bei gleichzeitiger
Erhöhung der Prüfqualität erheblich verringert ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die physikalischen Kenngrößen ermittelt werden, indem
mit dem Seilzug und/oder der Treibscheibe wenigstens
ein Wegstreckenaufnehmer verbunden wird, um
Wegstreckensignale zu erzeugen, die
Wegstreckenaufnehmer an eine mit einem Zeitgeber
versehene Auswerteeinheit angeschlossen werden, um die
Wegstreckensignale der Auswerteeinheit zuzuführen, und
indem die Auswerteeinheit mit Schaltpunkten der
Steuerschaltung, an denen den Bewegungsablauf des
Aufzugs steuernde Signale anliegen, verbunden wird, um
aus den Wegstreckensignalen und den Steuersignalen
physikalische Kenngrößen zu bilden.
Nach einem derartigen Verfahren lassen sich
kinematische Daten der Aufzüge, also Fahrweg- und
zugehörige Zeitmeßwerte in Abhängigkeit von den den
Bewegungsablauf des Aufzugs steuernden Signalen mit
geringem Arbeitsaufwand bestimmen, wobei aus den
kinematischen Daten die benötigten Prüfkennwerte
ermittelt werden können. Insbesondere kann vorteilhaft
die Bestimmung von Strecken, Geschwindigkeits- und
Beschleunigungswerten erfolgen, aus denen sich die
Wirksamkeit der Bremse sowie einer bei Aufzügen stets
vorgesehenen Fangvorrichtung ableiten läßt.
In zweckmäßiger Ausgestaltung wird bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren der Seilzug mit einem
Kraftmeßsignalgeber verbunden, durch den die durch den
Seilzug übertragenen, den Bewegungsablauf des Fahrkorbs
bestimmenden Kräfte ermittelbar sind. Mit Hilfe einer
solchen Kraftmessung läßt sich insbesondere die Prüfung
der Rutschfestigkeit des durch die Treibscheibe
angetriebenen Seilzugs vorteilhaft durchführen.
Zweckmäßigerweise wird in das Verfahren ein Computer,
vorzugsweise ein Personal-Computer, einbezogen.
Das erfindungsgemäße Prüfverfahren stellt auch in
sicherheitstechnischer Hinsicht eine deutliche
Verbesserung dar, indem keine hohen Belastungen des
Aufzugs bei der Prüfung auftreten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der
Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen
und der Zeichnungen weiter erläutert und
beschrieben werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Aufzugsanlage (schematisch), zu deren
Überprüfung das erfindungsgemäße Verfahren
vorgesehen ist,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel für einen bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Wegstreckenaufnehmer in Vorderansicht,
Fig. 4 den Wegstreckenaufnehmer gemäß der Fig. 3
in Seitenansicht,
Fig. 5 Zeitdiagramme der von dem Wegstreckenauf
nehmer gemäß der Fig. 3 und 4 abgegebenen
Meßsignale,
Fig. 6 eine Auswerteschaltung für die von dem Weg
streckenaufnehmer gemäß der Fig. 3 und 4
abgegebenen Meßsignale,
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel für einen bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Kraftmeßsignalgeber,
Fig. 8 ein bei dem Kraftmeßsignalgeber gemäß der
Fig. 7 als Meßwandler verwendeter Weg
streckenaufnehmer, und
Fig. 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ver
wendbaren Kraftmeßsignalgeber.
Um das erfindungsgemäße Verfahren später besser
beschreiben zu können, soll anhand von Fig. 1 zunächst
eine Aufzugsanlage beschrieben werden, zu deren
Überprüfung das erfindungsgemäße Verfahren vorgesehen
ist.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 eine Treibscheibe
bezeichnet, die zwei Führungsrillen für einen im
vorliegenden Fall durch zwei Seile gebildeten Seilzug 2
aufweist. An einem Ende des Seilzugs 2 ist ein Fahrkorb
3 befestigt. Am anderen Ende des Seilzugs 2 hängt ein
Gegengewicht 4. Die Masse des Gegengewichts 4 entspricht
üblicherweise der Masse des Fahrkorbes 3 zuzüglich der
halben zulässigen Fahrkorbbeladung. Mit 5 ist eine
Motor-Getriebe-Einheit für den Antrieb der Treibscheibe
1 bezeichnet, wobei diese Einheit ein Handrad 10 für die
Drehung der Treibscheibe 1 aufweist. Zwischen der
Motor-Getriebe-Einheit 5 und der Treibscheibe 1 ist eine
in der Fig. 1 nicht dargestellte Bremsvorrichtung
angeordnet. Die Motor-Getriebe-Einheit 5 mit der
Treibscheibe 1 ist oberhalb einer den Aufzugsschacht
nach oben abschließenden Decke 11 angeordnet.
Im Fahrbetrieb wird der Fahrkorb 3 über den Seilzug 2,
der von der Motor-Getriebe-Einheit über die Treibscheibe
1 angetrieben wird, bewegt. Für einen einwandfreien
Betrieb der Aufzugsanlage ist es erforderlich, daß der
Seilzug ausreichend rutschfest über die Treibscheibe
verlegt ist. Der Fahrkorb kann im Notfall sowie bei
Reparaturen oder bei Überprüfungen auch durch das
Handrad 10 bewegt werden.
In der Fig. 2 ist mit 6 eine Auswerteeinheit bezeichnet,
die im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen
Personalcomputer 12, eine Ein-/Ausgabeschnittstelle 13
und einen Schnittstellenbaustein 14 umfaßt. Mit der
gestrichelten Umrandungslinie 6′ soll angedeutet werden,
daß die Ein-/Ausgabeschnittstelle 13 und der
Schnittstellenbaustein 14 eine Funktionseinheit bilden.
Der Personalcomputer weist, wie üblich, einen Bildschirm
36 als Anzeigevorrichtung und eine Eingabetastatur 37
auf. Zwischen den einzelnen Bausteinen der
Auswerteeinheit erfolgt entsprechend den
eingezeichneten, die Bausteine verbindenden Pfeilen ein
Datenverkehr in beiden Richtungen. Die Auswerteeinheit 6
ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils über
eine der Leitungen 15 bis 17 mit einem ersten
Wegstreckenaufnehmer 7, der mit einem Seil des Seilzugs
2 verbunden sein kann, einem zweiten
Wegstreckenaufnehmer 18, der mit der Treibscheibe 1
verbunden sein kann, und einem Kraftmeßsignalgeber 8
verbunden, wobei die Leitungen über am
Schnittstellenbaustein vorgesehene Eingänge an der
Auswerteeinheit angeschlossen sind. Mit 9 sind Leitungen
bezeichnet, über die die Auswerteeinheit mit der
Steuerschaltung der Aufzugsanlage verbunden ist. Die
Leitungen 9 sind wie die Leitungen 15 bis 17 an Eingänge
angeschlossen, die am Schnittstellenbaustein 14
vorgesehen sind.
Die Leitungen 9 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zu einem 12adrigen abgeschirmten Kabel zusammengefaßt,
das an einem Ende einen mit der Steuerschaltung der
Aufzugsanlage verbindbaren Prüfstecker bzw. Klemmen und
am anderen Ende einen Platinenstecker mit einer
Spannungsschutzbeschaltung aufweist.
Der Schnittstellenbaustein 14 umfaßt vier Baugruppen.
Für elektrische Signale, die von der Steuerschaltung
über die Leitungen 9 auf die Auswerteeinheit übertragen
werden, ist eine Steuerungsteilschnittstelle
vorgesehen, die je Eingang einen Optokoppler für eine
galvanische Trennung der Auswerteeinheit von der
Steuerschaltung, einen mit nur einer Betriebsspannung
zu betreibenden, mit einer kapazitiven Rückkopplung
versehenen Operationsverstärker für die
Signalverstärkung und einen Schmitt-Trigger aufweist.
Zur Erfassung und Vorverarbeitung von Signalen der
Wegstreckenaufnehmer und des Kraftmeßsignalgebers ist
eine weitgehend symmetrisch aufgebaute
Sensorteilschnittstelle vorgesehen. Als
Eingangsbaustein dienen hier jeweils impulsformende
Schmitt-Trigger, deren Ausgang jeweils an einen
Monoflop mit geringer Impulsbreite gelegt wird.
Darüberhinaus sind Logikbausteine für die Verknüpfung
von Signalen verschiedener Eingänge der
Sensorteilschnittstelle vorgesehen. Als dritte
Baugruppe weist der Schnittstellenbaustein 14 einen
Teiler-Baustein zum Teilen des Systemtakts des
Personalcomputers auf. Schließlich enthält der
Schnittstellenbaustein einen akustischen Signalgeber,
der ein Monoflop mit einer Impulsbreite von ca. 500 ms
und einen nachgeschalteten Piezopiepser aufweist.
Die Ein-/Ausgabeschnittstelle weist einen Decoder-,
einen Ein-/Ausgabe- und einen Zeitgeberbaustein auf.
Der Zeitgeberbaustein enthält einen universell
programmierbaren Zähler, dessen Takteingang über den
Teiler-Baustein des Schnittstellenbausteins mit dem
Systemtakt des Personalcomputers verbunden ist.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel für
einen Wegstreckenaufnehmer in Vorder- bzw.
Seitenansicht, wie er bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden kann. Der
Wegstreckenaufnehmer weist eine Lochscheibe 19 mit
konzentrisch um den Drehpunkt der Lochscheibe in
gleichen Abständen angeordneten Lichtdurchgangslöchern
20 auf. Die Lochscheibe ist konzentrisch mit einer eine
Führungsrille für ein antreibendes Seilzugseil
aufweisenden Antriebsscheibe 21 verbunden. Die
Lochscheibe 19 mit der Antriebsscheibe 21 weist eine in
einer Halterung 23 drehbar gelagerte Drehachse 24 auf.
Mit 25 ist eine erste und mit 26 ist eine zweite
Lichtschrankenmeßeinrichtung bezeichnet, deren
Lichtstrahlen durch die Lochscheibe hindurchtreten bzw.
durch die Lochscheibe unterbrochen werden. Der Abstand
zwischen den beiden Lichtschranken und der Abstand
zwischen den Lichtdurchgangslöchern auf der Lochscheibe
wurde so gewählt, daß sich bei Drehung der Lochscheibe
in einer Richtung für die Signale der beiden
Lichtschrankeneinrichtungen die in der Fig. 5 gezeigten
Impulsdiagramme mit zeitlich versetzten Impulsen
ergeben. Durch Auswertung der von beiden Lichtschranken
abgegebenen Meßsignale kann die Drehrichtung ermittelt
werden. Eine solche Auswerteschaltung ist in der Fig. 6
dargestellt. Neben Wegimpulsen, deren Anzahl für den
Fahrweg des Fahrkorbes kennzeichnend ist, liefert die
Schaltung auch ein die Bewegungsrichtung des Fahrkorbes
anzeigendes Signal.
In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel für einen in
einer Anordnung gemäß der Fig. 2 verwendbaren
Kraftmeßsignalgeber 8 dargestellt. Der
Kraftmeßsignalgeber weist eine in einer Führungshülse
27 geführte Schraubendruckfeder 28 auf, die durch eine
Zugstange 29, die an einem Ende eine Scheibe 30, gegen
die die Feder 28 zur Anlage kommt, und am anderen Ende
eine Öse 31 aufweist, zusammendrückbar ist. Mit 32 ist
ein Wegstreckenaufnehmer bezeichnet, durch den eine
Verschiebung der Zugstange 29 gegen die Führungshülse
27 erfaßbar und damit ein Meßsignal für die an der
Zugstange angreifende Kraft lieferbar ist. Der
Wegstreckenaufnehmer 32 ist gesondert in Fig. 8
dargestellt. Er weist wie der Wegstreckenaufnehmer
gemäß der Fig. 3 und 4 eine Lochscheibe 19′ und zwei
Lichtschrankenmeßeinrichtungen 25′ und 26′ (25′ in
Fig. 8 nicht sichtbar) auf. Die Lochscheibe 19′ ist über
eine Drehachse 24′ mit einem Antriebsrad 33, das gegen
die Zugstange 29 zur Anlage kommt und durch die
Zugstange angetrieben ist, verbunden.
In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für
einen Kraftmeßsignalgeber dargestellt, das sich von dem
Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 7 dadurch
unterscheidet, daß das eine Ende der Zugstange 29′ als
Haken 34 ausgebildet und ein Wegstreckenaufnehmer zum
Erfassen der Verschiebung der Zugstange 29′ gegen die
Führungshülse 27′ vorgesehen ist, der einen mit der
Zugstange 29′ verbundenen, gegen die Führungshülse
verschiebbaren Lochstreifen 35 mit äquidistant in einer
Linie angeordneten Lichtdurchgangslöchern 20′ aufweist.
Zur Abtastung der Durchgangslöcher 20′ sind eine erste
Lichtschrankeneinrichtung 25′′ und eine zweite
Lichtschrankeneinrichtung 26′′ vorgesehen.
Durch Verwendung von jeweils zwei Lichtschranken bei
den Wegstreckenaufnehmern für die Kraftmeßsignalgeber
kann eine Ermittlung der Bewegungsrichtung der
Zugstange erfolgen.
Mit der anhand der Fig. 2 bis 9 beschriebenen
Vorrichtung können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
Messungen von Fahrstrecken, Geschwindigkeiten und
Beschleunigungen des Fahrkorbs in Abhängigkeit von den
die Bewegung des Fahrkorbes steuernden Signalen der
Steuerschaltung der Aufzugsanlage durchgeführt werden.
Damit sind für die Prüfung von Aufzügen so wichtige
Kennwerte wie der Bremsweg, der Fangweg und die
Förderhöhe bzw. die Fahrkorbposition bestimmbar.
Mit Hilfe des neuen Verfahrens kann vorteilhaft auch
die Rutschfestigkeit (Treibfähigkeit) des Seilzugs
bestimmt werden. Dazu ist die Zugstange des
Kraftmeßsignalgebers (von Fig. 7 oder Fig. 9) mit einem
oder mehreren Seilen des Seilzugs mit Hilfe einer
geeigneten Seilklemme zu verbinden. Die Führungshülse
des Kraftmeßsignalgebers wird an einem Festpunkt
zweckmäßig an der den Aufzugsschacht abschließenden
Decke 11 befestigt. Durch Drehen des Handrades oder
Bewegen des Antriebes ist bei der Rutschprüfung so
lange die Zugkraft zu erhöhen, bis entweder ein
ermittelter Grenzwert erreicht ist und der Signalgeber
ein Warnsignal abgibt, oder das Seil oder die Seile auf
der Treibscheibe zu rutschen beginnen. Das einsetzende
Rutschen bei der zu bestimmenden maximal durch die
Treibscheibe übertragbaren Antriebskraft kann durch
Auswertung der Signale des ersten mit dem Seilzug und
des zweiten mit der Treibscheibe verbindbaren
Wegstreckenaufnehmers oder auch nur visuell durch den
Prüfer des Aufzugs registriert werden.
Nach dem beschriebenen Verfahren ist es ferner möglich,
die Steuerschaltung des Aufzugs zu überprüfen, indem
die zeitliche Abfolge der Steuersignale kontrolliert
wird. Zum Beispiel läßt sich die Zeit ermitteln, die die
Steuerung benötigt, um den Antrieb abzuschalten bzw.
eine Bremse einfallen zu lassen, nachdem ein
Sicherheitsschalter geöffnet wurde.
Die Auswerteeinheit 6 weist eine Reihe von (im
vorliegenden Ausführungsbeispiel zum Teil als
Software-Lösung realisierte) Funktionseinrichtungen
auf. Eine Funktionseinrichtung ist für die Bestimmung
der Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungswerte
vorgesehen. Die Messung der Geschwindigkeit und
Beschleunigung kann durch Betätigung der Tastatur des
Personalcomputers getriggert sein oder es erfolgt eine
Triggerung durch Signale der Steuerschaltung des
Aufzugs. Meßergebnisse sind auf dem Bildschirm des
Personalcomputers darstellbar und können im Bedarfsfall
als vollständiges Prüfprotokoll über einen
angeschlossenen Drucker ausgegeben werden. Um
insbesondere auf unzulässige Prüfwerte aufmerksam zu
machen, kann der im Schnittstellenbaustein 14 bzw.
aktivierbar über die Software im Personalcomputer
enthaltene akustische Signalgeber aktiviert werden. Der
Bildschirm kann auch zur Darstellung von Hinweisen für
die Bedienung der Vorrichtung benutzt werden.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die
Sensorschnittstelle in sehr kurzen zeitlichen Abständen
vom Personalcomputer abgefragt und in Abhängigkeit von
Änderungen, z. B. dem Weiterrücken der Lochscheibe,
werden interne Zähler aktualisiert. Dazu könnte auch
ein fester Vorwärts-/Rückwärtszähler verwendet werden,
dessen Richtungseingang mit einem Richtungsausgang und
dessen Takteingang mit dem Taktausgang der
Sensorschnittstelle verbunden ist. Eine Abfrage des
Zählers kann dann vom Computer über einen
Parallel-Ein-/Ausgabebaustein in wesentlich größeren
Zeitabständen vorgenommen werden bzw. die Abfrage
braucht nur einmal zu erfolgen, um das endgültige
Ergebnis zu erfragen. Es ist dann auch nicht mehr
erforderlich, daß die Abfrage über einen Computer
erfolgt. Es besteht die Möglichkeit, diese Ergebnisse
durch einen gewöhnlichen Displaybaustein darzustellen.
Das notwendige Rücksetzen des Zählers kann durch einen
Computer bzw. direkt von einer Steuerungsschnittstelle
oder über einen Schalter im Displaybaustein erfolgen.
Bei dem obenbeschriebenen Ausführungsbeispiel wurden
die zu messenden Werte unmittelbar in digitale Signale
umgewandelt. Es besteht alternativ die Möglichkeit, die
Meßwerterfassung auch analog vorzunehmen und z. B.
Geschwindigkeiten (und damit auch Strecken und
Beschleunigungen) mit einem Tachogenerator zu erfassen
oder es können Kräfte mittels Dehnungsmeßstreifen oder
piezoelektrischer Druckaufnehmer ermittelt werden.
Diese Analogsignale lassen sich mit einem A/D-Wandler
in Digitalsignale umwandeln und dann mit einer
Auswerteinheit weiterverarbeiten.
Claims (34)
1. Verfahren zum Erfassen von physikalischen Kenngrößen,
insbesondere von Bewegungsparametern, eines
Lasten- und/oder Personalaufzugs, wobei der Aufzug
wenigstens einen über eine Treibscheibe (1) geführten
Seilzug (2), an dessen einem Ende ein Fahrkorb (3) und
an dessen anderem Ende ein Gegengewicht (4) hängt,
aufweist, von einem durch eine elektrische
Steuerschaltung gesteuerten, auf die Treibscheibe (1)
arbeitenden Antriebsmotor (5) angetrieben wird, und eine
mit der Treibscheibe verbundene und durch die
Steuerschaltung gesteuerte Bremsvorrichtung umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß die physikalischen
Kenngrößen ermittelt werden, indem mit dem Seilzug (2)
oder/und der Treibscheibe (1) wenigstens ein
Wegstreckenaufnehmer (7, 18) verbunden wird, um
Wegstreckensignale zu erzeugen, die Wegstreckenaufnehmer
an eine mit einem Zeitgeber versehene Auswerteeinheit
(6) angeschlossen werden, um die Wegstreckensignale der
Auswerteeinheit (6) zuzuführen, und indem die
Auswerteeinheit (6) mit Schaltpunkten der
Steuerschaltung, an denen der Bewegungsablauf des
Aufzugs steuernde Steuersignale anliegen, verbunden
wird, um aus den Wegstreckensignalen und Steuersignalen
physikalische Kenngrößen zu ermitteln.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Seil des Seilzugs (2) mit einem
Kraftmeßsignalgeber (8) verbunden und der
Kraftmeßsignalgeber (8) an die Auswerteeinheit (6)
angeschlossen wird, um der Auswerteeinheit (6) ein
Kraftmeßsignal zuzuführen, und daß aus den
Wegstreckensignalen eines mit dem Seilzug und eines mit
der Treibscheibe (1) verbundenen Wegstreckenaufnehmers
(7, 18) sowie dem Kraftmeßsignal die maximale durch die
Treibscheibe (1) auf den Seilzug (2) übertragbare
Antriebskraft (Treibfähigkeit) ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Einrichtung, die in
der Auswerteeinheit (6) enthalten ist, Geschwindigkeits-
und/oder Beschleunigungswerte ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Einrichtung, die in
der Auswerteeinheit (6) enthalten ist,
Auswertungsvorgänge, z. B. die Bestimmung von Strecken,
Geschwindigkeiten, Beschleunigungen und/oder Kräften,
durch Signale der Steuerschaltung getriggert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß über Eingabeschalter (37), die für
die Auswerteeinheit (6) vorgesehen sind,
Auswertungsvorgänge, z. B. die Bestimmung von Strecken-,
Geschwindigkeitswerten und/oder Kräften, getriggert
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit Hilfe einer
Anzeigeeinrichtung (36) die in der Auswerteeinheit (6)
enthalten ist, Auswertungsergebnisse dargestellt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswertungsergebnisse mit Hilfe einer
Bildschirmanzeigeeinrichtung (36) dargestellt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe der Anzeigeeinrichtung
(36) Fahrweglängen, Geschwindigkeits-Beschleunigungs
werte und/oder Kraftangaben dargestellt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe der Anzeigevorrichtung
(36) Bedienungshinweise für den Benutzer der
Vorrichtung dargestellt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe von Signaleinrichtungen,
die in der Auswerteeinheit (6), z. B. in einem
Personalcomputer, wo sie über ein Programm aktiviert
werden können, enthalten sind, in Abhängigkeit von
Auswertungsergebnissen Warnsignale erzeugt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als Warnsignale Tonsignale erzeugt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß Wegstreckensignale erzeugt werden,
indem eine entsprechend der zu messenden
Wegstreckenlänge verdrehbare Lochscheibe (19) mit
wenigstens einer Lichtschranke (25, 26) abgetastet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochscheibe (19) mit einer Doppellichtschranke
(25, 26) abgetastet wird, um die Drehrichtung zu
bestimmen.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lochscheibe (19) durch eine
Antriebsrolle (21), die gegen den Seilzug (2) gedrückt
wird, oder die Treibscheibe angetrieben wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsrolle (21) durch den Seilzug (2)
angetrieben wird, indem der Seilzug (2) in eine
Führungsrille (22) der Antriebsrolle (21) eingelegt
wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kraftmeßsignalgeber (8) ein
Federmeßgeber verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Federmeßgeber mit einer geführten Spiralfeder
(28) verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federwegänderung mit Hilfe eines
Wegstreckenaufnehmers (32) erfaßt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe des Wegstreckenaufnehmers (32)
Wegstreckensignale erzeugt werden, indem ein mit
regelmäßig angeordneten Lichtdurchlaßfenstern (20′)
versehener Kodierstreifen (35) durch wenigstens eine
Lichtschranke abgetastet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kodierstreifen (35) ein Blechstreifen mit
regelmäßig angeordneten Bohrungen verwendet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kodierstreifen (35) durch eine
Doppellichtschranke (25′′, 26′′) abgetastet wird, um die
Bewegungsrichtung des Kodierstreifens zu ermitteln.
22. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lochscheibe (19′) als Wegstreckenaufnehmer
verwendet und durch wenigstens eine Lichtschranke,
vorzugsweise durch eine Doppellichtschranke, abgetastet
wird, um Wegstreckensignale zu bestimmen.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßsignale des Weggebers (7, 18) bzw. des
Kraftmeßsignalgebers einem Schnittstellenbaustein (14),
der einer Ein-/Ausgabeschnittstelle (13) eines
Personalcomputers (12) vorgeschaltet wird, zugeführt
werden und die Meßsignale durch den
Schnittstellenbaustein (14) vorverarbeitet werden.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnittstellenbaustein (14) durch
eingangsseitige Optokoppler galvanisch von der
Steuerschaltung getrennt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Schnittstellenbaustein (14)
verwendet wird, bei dem eine Pegelanpassung durch
Operationsverstärker und Schmitt-Trigger erfolgt.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Impulsformung der
Wegstrecken- bzw. Kraftmeßsignale mit Hilfe eines
Schmitt-Triggers und eines Monoflops mit geringer
Impulsbreite erfolgt, wobei der Ausgang des
Schmitt-Triggers an den Eingang des Monoflops gelegt
wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsrichtung des
Aufzugs bzw. die Richtung des Federwegs mit einer in dem
Schnittstellenbaustein (14) enthaltenen Logikschaltung
ermittelt wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe eines
Tonsignalgebers, den der Schnittstellenbaustein (14)
bzw. der Personalcomputer mit der Software enthält,
Tonsignale abgegeben werden.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Ein-/Ausgabeschnittstelle (13) mit einem Decoder-, einem
Parallel-Ein-/Ausgabe- und einem Zeitgeberbaustein
verwendet wird.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittstellenbaustein
(14) mit der Steuerschaltung über ein abgeschirmtes
Kabel verbunden wird.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß das abgeschirmte Kabel steuerungsseitig mit einem
Diagnosestecker versehen wird.
32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Adapterkabel auf einer Seite mit einer
Diagnosebuchse versehen ist und auf der anderen Seite
über Klemmen verfügt, die die Verbindung zu Meßpunkten
der Steuerung herstellen.
33. Verfahren nach Anspruch 30 oder 31, dadurch
gekennzeichnet, daß das abgeschirmte Kabel
schnittstellenseitig mit einem Platinenstecker versehen
wird, und in dem Platinenstecker eine
Spannungsschutzbeschaltung untergebracht wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Einrichtung, die in
der Auswerteeinheit (6) enthalten ist, Signale der
Steuerschaltung getestet werden.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE3911391A DE3911391C5 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Überprüfen der Treibfähigkeit |
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