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Apparat zur Ausstellung von Rechnungen für Verbrauchsmesser. Bei kommunalen
Elektrizitäts- und Gaswerken usw., w o eine Mehrzahl Abonnenten einem gemeinsamen
Verteilungsnetz angeschlossen sind, kommen, wie bekannt,, sehr weitläufige Buchungs-
und Kontrollarbeiten zur Ausgleichung der Stromkosten usw. vor. Die vorliegende
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vereinfachung dieser Verhältnisse, um Arbeit
und Personal zu sparen.
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Sehr große Anforderungen müssen an einen derartigen Apparat gestellt
werden, besonders hinsichtlich der Betriebssicherheit und der Kontrolle sowohl von
seiten des Werkes als auch der Abonnenten, und der Apparat muß auch gegen unbefugte
Benutzung und Beschädigung geschützt werden. Hierzu kommt, daß der Apparat schore
mit Rücksicht auf das sichere Arbeiten und die Kosten so einfach als möglich sein
muß,, ohne daß das Ergebnis dadurch in Frage gestellt wird, und der Betrieb darf
das Ausgabekonto der Abonnenten nicht belasten.
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Es sind bereits Apparate bekannt, mit deren Hilfe man Rechnungen ausstellen
kann und bei denen ein sämtlichen Typenrädern gemeinsames Druckkissen mittels einer
von außen zugänglichen Kurbel bewegt wird. Das Neue der Erfindung besteht nun darin,
daß der Apparat versehen ist mit einem von der Druckvorrichtung unabhängigen, zwischen
dem Druckkissen und den Typenrädern durch einen Schlitz im Apparat einführbaren
und zur Aufnahme mehrerer Rechnungen bestimmten, offenen Rahmen, der offen gehalten
ist, um das gleichzeitige Druckern einer weiteren, im Apparat verbleibenden Rechnung
zu ermöglichen, und einer gleichfalls durch die Druckkissenkurbel bewegten Scheibe,
die während des Druckens eine öffnung für das Anbringen einer zweiten Kurbel, mit
deren Hilfe der Rahmen in den Apparat eingeführt und herausgenommen werden kann,
abschließt, um das Herausnehmen des Rahmens zu verhindern.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die arbeitenden Teile des Apparates nach Entfernung der
Schutzkappe in Vorderansicht.
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Abb-.2 ist eine Seitenansicht von links in Abb. i gesehen, und Abb.
3 ist eine teilweise schematische Darstellung des Arbeitsverlaufes und zeigt den
Apparat in einer der Abb. 2 entsprechenden Seitenansicht.
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Die Konstruktion; der sämtlichen zugehörigen Getriebe kann verschieden
sein, und die Einzelteile werden im folgenden nur insofern näher beschrieben, als
es für die klare Auffassung ihrer Wirkungsweise erforderlich ist. Außerdem wird
bemerkt, daß der gezeigte Apparat sich auf die Verteilung elektrischer Energie bezieht,
zu welchem Zweck die Erfindung hauptsächlich bestimmt ist, obwohl sie auch für die
Verteilung von Gas, Wasser usw. -verwendet werden: kann.
Die Voraussetzung
ist also die Kombination mit einem Elektrizitätszähler, und der Einfachheit wegen
kann ein Motorzähler gedacht werden. In einem derartigen Zähler sind mehrere sich
drehende Organe vorhanden, die mit den Typenrädern für das Drucken der Rechnungen
verbunden werden, so daß die Typenräder synchron mit den zugehörigen Zählern arbeiten.
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Der eigentliche Druckapparat besteht aus einem von Führungen 25 (Abb.
2) gesteuerten und von Federn 26 beeinflußten Kissen 27, welches mit dem einen Arm
28 eines doppelarmigen Hebels 28, 29 zusammenwirkt. Dieser Hebel ist bei 3o drehbar
gelagert, und der andere Arm 29 desselben wirkt mit Exzentern oder Kämmen
31 zusammen, die auf einer Achse 32 angebracht sind, bei deren Drehung die
Kämme 31 die Hebel 29. 28 und diese das Kissen beeinflussen, welches dabei
gegen die Typen des Druckrechenwerkes i .q bzw. i9 gepreßt wird. Nach einer derartigen
Druckbewegung des Kissens wird dieses von den Federn 26 in seine Ausgangslage zurückgeführt.
Die Achse 32 wird durch eine zweckmäßige Übersetzung 33 (Abb. i) von einer Achse
34 getrieben, an deren aus dem Gehäuse herausragendem Ende 35 eine Kurbel (nicht
gezeigt) angebracht werden kann. Diese Kurbel wird von dem Einkassierer mitgebracht.
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Die Kurbel an der Achse 3q. muß zweimal für jeden Druckvorgang gedreht
werden, und die letzte dieser Umdrehungen dient zur Zurückstellung der Rechenapparate
(der Ziffer-und Typenrechenwerke) auf Null.
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Die im Apparat benutzte Rechnung, wozu Formulare vom Kassierer mitgebracht
werden, besteht aus einem rechteckigen Papierstück, welches parallel zu einer der
kürzeren Seiten in zwei gleich große Teile gefaltet ist, zwischen welchen Teilen
ein Kohlepapier oder ein anderes färbendes Papier angebracht wird. Hierdurch wird
eine Rechnung in zwei gleichlautenden Exemplaren erhalten, von welchen das Original
zur Überreichung an den Abonnenten bei der Zahlung als Quittung bestimmt ist, während
das Duplikat vom Kassierer zur Kassenkontrolle mitgenommen wird. Hierzu kommt, daß
eine dritte Kontrollrechnung im Apparat gedruckt und aufbewahrt wird, welche die
Kontrolle des Kassierers für das Verteilungswerk bildet; diese letztgenannte Rechnung
wird auf einem im Apparat selbsttätig hervorLewegten Kontrollstreifen, wie unten
angegeben ist, angebracht. Zum Drucken des Kontrollstreifens im Apparat und zum
Drucken der Originalrechnung ist im Apparat auch noch ein selbsttätig getriebenes
Farbban(l vorgesehen. In Abb. 3 sind die Rechnungen mit den zugehörigen Farbbandvorrichtungen
usw. schematisch dargestellt, wobei die gestrichelte Linie 52 das doppelt gefaltete
Rechnungsformular und die ausgezogene Linie 53 das zwischen den Teilen des Formulars
angebrachte färbende Papier bezeichnet. 54. bezeichnet das Farbband, welches von
einer Vorratsrolle 55 zu einer Empfangsrolle 56 über eine Führungsrolle 57 derart
selbsttätig geleitet wird, daß es um die Außenseiten des Rechnungsformulars gefaltet
wird. Der Kontrollstreifen ist mit 58 bezeichnet und läuft von einer Vorratsrolle
59 zu einer Empfangsrolle 6o über geeignete Führungsrollen 61, die einen Teil desselben
parallel mit - und dicht an demjenigen Teil des Farbbandes 54. halten, der sich
gegenüber dem Rechnungsformular 52 befindet. Es ist klar, daß, wenn das Kissen 27
(Abb.2) die parallelen Teile der Rechnungen und der färbenden Bänder usw. gegen
die Typen drückt, ein den Typen entsprechender Druck an den Rechnungsformularen
bzw. auf dem Kontrollstreifen 58 entsteht. Der Kontrollstreifen 58 wird mittels
eines Kettengetriebes 62 von der Achse 38, die mittels Zahnräder 37, 36 mit der
Achse 35 verbunden ist, zu der Achse 63 der Empfangsrolle 6o (Abb. i und 2) geführt,
und das Farbband 54. wird gleichfalls von der Achse 38 mittels eines Getriebes 64
(Abb. 2) getrieben, welches diese Achse mit der Achse 65 der Empfangsrolle 56 verbindet.
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Zur Einführung der Rechnungsformulare 52 ist ein in Führungen 68 verschiebbarer
Rahmen 69 vorgesehen, der oben orten ist, und dessen beiden senkrechten Seitenstücke
einen U-förmigen Querschnitt haben, so daß sie Führung für die in den Rahmen eingesetzten
Rechnungsformulare bilden. Der Rahmen wird von Spiralfedern 70 in die auf
der Zeichnung gezeigte Arbeitsstellung heruntergezogen, von wo er unter Überwindung
der Federn 7 o durch ein an der oberen Kante des Rahmens angeordnetes, zweckmäßig
federndes Band 71 emporgezogen werden kann. Das Band 71 läuft über mehrere am oberen
Ende des Apparates befestigte Rollen 72 nach einer Achse 73, auf welche es aufgewickelt
werden kann. Die Achse 7 3 kann mittels eines Zahnradgetriebes 74 gedreht werden,
in welchem das eine Rad lose an derjenigen Achse 75 angebracht ist, die die Vorratsrolle
55 für das Farbband 54 trägt. Das an der Achse 75 angebrachte Rad des Getriebes
74 ist mit einer Nabe 76 (Abb. i und 2) versehen, an welcher Vorrichtungen zur Aufnahme
einer von dem Kassierer mitgebrachten Kurbel vorgesehen sind; nach der Befestiung
dieser (nicht gezeigten) Kurbel wird' die Achse 73 gedreht, wobei das Band
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aufgewickelt wird. Das Band hebt den Rahmen 69 gegen eine Öffnung in dem Gehäuse
an dem oberen Teil des Apparates, so daß die Rechnungsformulare in den Rahmen 69
durch die Öffnung an dessen oberem Ende eingeführt werden können. Wenn. die Formulare
auf die angegebene Weise in den Rahmen eingeführt worden sind, wird letzterer in
die Arbeitsstellung zurückgeführt, d. h. in eine Lage zwischen dem Kissen 27 und
den i Typen.
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Um zu verhindern, daß eine ungedruckte Rechnung aus dem Apparat herausgezogen
werden kann, ist an der durch das Getriebe 33 von der Achse 34 aus gedrehten Achse
32, die die Kämme 31 trägt, eine Scheibe 8o von derartiger Größe vorgesehen, daß
sie die Nabe 76 deckt. Diese Scheibe ist mit einer Aussparung 81 (Abb. 2) versehen,
die, wenn der Apparat in der in der Zeichnung gezeigten Ruhelage sich befindet,
der Nabe 76 gegenüberliegt, so daß diese von der Außenseite des Gehäuses zur Anbringung
einer Kurbel zur Drehung des Getriebes 74 erreichbar wird. Während des Druckens
wird die Scheibe 8o gedreht, so :daß sie die Nabe 76 deckt und diese also von außen
nicht erreichbar ist. Die Formulare können dann nicht entfernt werden, bevor das
Drucken beendigt ist, d. h. bis die Aussparung 81 wieder gegenüber der Nabe 76 zu
liegen kommt und diese freigibt.
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Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Der von dem Verteilungswerk
kommende Kassierer, der doppelgefaltete Rechnungsformulare, dazugehörige Farbpapiere
oder -bänder sowie die nötigen Kurbeln (zwei Stück) mit sich bringt, liest zu eigener
Kontrolle den dem Verbrauch entsprechenden Geldbetrag ab und kann evtl. diesen Betrag
zusammen mit der Nummer des Zählers oder I des Abonnenten in einem mitgebrachten
Kassenbuch aufzeichnen. Dann stellt er Datum, Monat und Jahr auf den hierfür vorgesehenen
Typenrädern 22, 23 ein. Nach dieser Einstellung setzt er die Kurbel auf die Nabe
76 und dreht das Getriebe 74 und die Achse 73, so daß der Rahmen 69 mittels des
Bandes 71 gegen die Öffnung im oberen Teil des Gehäuses gehoben wird, wonach ein
doppelgefaltetes Rechnungsformular mit dazwischenliegendem, abfärbendem Papier in
den Rahmen eingeschoben wird, welcher, wenn die Kurbel wieder losgelassen wird,
durch die Federn 70 wieder zwischen dem Kissen 27 und den Typen heruntergeführt
wird. Bevor weitere Handgriffe vorgenommen werden, ist es wichtig, daß die Kurbel
wieder von der Nabe 76 abgenommen wird, weil keine Bewegung des Druckwerkes oder
anderer Teile des Apparates möglich ist, solange diese Kurbel an der Nabe I 76 befestigt
ist, da die Kurbel durch die Öffnung 81 der Scheibe 8o geführt ist, die also nur
gedreht werden kann, nachdem die Kurbel entfernt worden ist. Um zu vermeiden, daß
der Apparat beschädigt wird, falls die an der Nabe 76 angebrachte Kurbel aus Vergeßlichkeit
nicht entfernt worden ist, kann es ratsam sein, daß der Kassierer nur eine Kurbel
hat, die in diesem Falle sowohl auf die Nabe 76 als auch auf die Achse 35 paßt,
und es wird bemerkt, daß die Befestigungsvorrichtung dieser Kurbel ziemlich umständlich
gemacht werden sollte, damit nicht jede gewöhnliche Kurbel zum Apparat paßt. Die
Kurbel muß auch derart beschaffen sein, daß sie eine Drehung der betreffenden Achse
in einer Richtung gestattet, während sie bei Versuchen, die Achse in entgegengesetzter
Richtung zu drehen, abgleitet. Nachdem die Kurbel von der Nabe 76 entfernt worden
ist, wird sie (oder eine andere Kurbel) an der Achse 35 angebracht, und die Achse
34 wird dann zweimal herumgedreht. Während der ersten Umdrehung geschieht das Drucken,
und während der zweiten geht die Zurückführung der Typenräder auf Null vor sich.
Ain Anfang der ersten Umdrehung beginnt die Achse 32 sich zu drehen, und ihre Kämme
bewegen das Kissen 27, so daß die Rechnungsformulare gegen die Typen gedrückt werden;
nach einer Umdrehung der Achse 34 sind die Kämme 31 in eine derartige Stellung gekommen,
daß das Kissen 27 mittels der Federn 26 verhältnismäßig schnell in seine Ausgangsstellung
nach beendigtem Drucken zurückgeführt wird. Bei der nächsten Umdrehung der Achse
34 wird ein Typenrad zur Angabe der Rechnungsnummer gedreht, so daß eine neue Nummer
an die Stelle der vorherigen kommt; ferner wird der kontrollstreifen 58 weitergeschaltet;
so daß ein unbenutzter Teil desselben der Druckstelle gegenüber kommt, während der
zuletzt gedruckte Teil auf die Empfangsrolle 6o aufgewickelt wird. Gleichzeitig
wird das Farbband 54 fortgeschaltet und das Rechenwerk des Apparates auf Null zurückgeführt.
Am Schlusse der zweiten Umdrehung der Achse 34 hat sich die Achse 32 darin auch
um eine ganze Umdrehung bewegt, und die Aussparung 81 befindet sich wieder gegenüber
der Nabe 76. Nachdem die Achse 34 zwei Umdrehungen gedreht worden ist, wird durch
eine neue Ablesung kontrolliert, daß das Rechenwerk wirklich auf Null zurückgeführt
worden ist; die Kurbel wird von der Achse 35 entfernt und wieder auf der Nabe 76
befestigt, wonach der Rahmen 69 wieder in der obenerwähnten Weise gehoben wird,
und die Rechnung zusammen mit dem zwischenliegenden, färbenden Papier herausgenommen
wird;
letzteres kann selbstverständlich mehrmals benutzt werden.
Die gedruckte Rechnung, die evtl. in der Falte perforiert ist, wird in zwei gleiche
Teile geteilt, von welchen der eine die vollständige Kopie des anderen i.t. Die
eine Rechnung wird dem Abonnenten gegen Bezahlung als Quittung übergeben, und die
andere wird vom Kassierer zur Kassenkontrolle und Buchung mitgenommen. Außer den
beiden Rechnungen. die auf die oben angegebene Weise aus dem Apparat herausgenommen
werden, ist eine sowohl dein Kassierer als auch dem Abonnenten unzugängliche Rechnung
im Apparat auf dem Kontrollstreifen eingeschlossen; dieser Streifen bildet also
die Kontrolle des Verteilungswerkes über den Kassierer, indem alle von ihm eingereichten
und einer gewissen Zählernummer zugehörigen Rechnungsduplikate mit dein Kontrollstreifen
für dieselbe Zählernumnier vollständig übereinstimmen müssen. Der Kontrollstreifen
kann z. B. von einem anderen Beamten des Werkes einmal oder zweimal jährlich ausgetauscht
und der verbrauchte Streifen dem Werke zur Kontrolle zugestellt werden. Das Rechenwerk
kann weder vorn Abonnenten noch vom Kassierer zu trügerischen Zwecken mit der Hand
umgestellt werden, und die einzige Tätigkeit, die vom letzteren ausgeführt werden
kann, ist die Einstellung auf Null, aber vor einer solchen ist ein Drukken wenigstens
auf dem :Kontrollstreifen unvermeidlich, auch wenn die eigentlichen Rechnungsformulare
in den Apparat nicht eingeführt sind. Der Abonnent leistet selbstverständlich keine
Zahlung, falls er keine Quittung erhält, und der Kassierer kann eine solche nicht
ausstellen, ohne daß dies auf dem Kontrollstreifen registriert wird, weshalb die
Kontrolle offenbar sehr wirksam wird. Falls der Abonnent selbst durch normales Handhaben
des Apparates ohne Einführung von Rechnungsblanketten, d. h. allein durch Drehung
der Achse 34., versuchen sollte, den Apparat auf Null zurückzustellen, um der Zahlung
für einen. gewissen Verbrauch zu entgehen, so kann z. B. die Öffnung im Gehäuse,
durch welche die Achse 35 zugänglich ist, mittels Deckels und Schlosses o. dgl.
geschlossen werden; aber dies ist nicht erforderlich, weil der Kassierer bei der
nächsten Einkassierung nach einem solchen Eingriff unmittelbar aus der Nummer (evtl.
der Monatsangabe) der ausgestellten Rechnung den Betrug entdecken kann, und es ist
einleuchtend, daB er gegen einen solchen Betrug einschreiten wird, weil er sonst
keine Rechenschaft ablegen kann, da ihm unter allen Umständen eine Rechnungsnummer
fehlt. Jeder Betrug muß also Unstimmigkeiten in der Rechnungslegung mit sich bringen,
und diese können immer durch den .Kontrollstreifen aufgeklärt werden.