DE3715887A1 - Verfahren und vorrichtung zum stapeln und sammeln von stabstahl - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum stapeln und sammeln von stabstahlInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zur Bildung von Paketen bzw. Bündeln
aus Stabstahl, der in Gruppen oder einzeln quer zur
Förderrichtung angefördert wird und gewendet oder
ungewendet, verschachtelt oder unverschachtelt auf
einen Stapeltisch gelangt.
Das Problem des verschachtelten bzw. unverschachtelten
Stapelns von profiliertem Walzgut, z. B. von
Winkeleisen oder U-Eisen zwecks Herstellung von
Paketen, ist bisher technisch noch nicht befriedigend
gelöst worden, insbesondere wenn die gesamte
Produktionsleistung einer modernen
Hochleistungswalzstraße durch die Stapelvorrichtung
gebracht werden soll. Unter diesem Gesichtspunkt
scheiden solche Stapelvorrichtungen von vorneherein
aus, bei denen die Stäbe einzeln ungewendet und
gewendet direkt auf einen absenkbaren Stapeltisch
gebracht werden. Es kommt hier somit das lagenweise
Stapeln in Betracht.
Aus der deutschen Patentschrift 22 30 715 ist ein
gattungsgleiches Verfahren sowie eine Vorrichtung
bekannt, wobei die Profilstäbe je einer Stapellage
einzeln nacheinander abwechselnd gewendet oder nicht
gewendet einem einzigen Überführungssystem zum
Übereinanderstapeln zugeführt werden und die einzeln
gewendeten oder ungewendeten Profilstäbe jeweils in
abgezählter Anzahl und mit bestimmtem Abstand
zueinander parallel ausgerichtet zu Gruppen gesammelt
und gruppenweise durch das Überführungssystem von der
Sammelstelle zur Stapelstellle bewegt werden. Zum
bloßen Sammeln von nicht zu stapelndem Stabstahl bzw.
zum reinen Durchfördern von beispielsweise
Rundmaterialien ist diese Vorrichtung nicht geeignet.
In der DE-OS 31 51 482 wird ein Arbeitsverfahren zum
Bilden von unverschachtelten bzw. verschachtelten
Profilstabpaketen auf einem höhenverstellbaren
Stapeltisch von Profilstapelmaschinen beschrieben,
wobei die jeweils eine Stabschicht bildenden
Profilstäbe schichtweise nacheinander auf den
Stapeltisch übergefördert und aufeinander abgelegt
werden und wobei während eines jeden Überförderns
gleichzeitig eine in zwei oder mehr Stabgruppen
unterteilte Profilstabschicht mit Lücken zwischen den
Stabgruppen auf dem Stapeltisch abgelegt und die
Stabgruppen der aufeinanderfolgenden
Profilstabschichten zu zwei oder mehr Kleinpaketen
gestapelt werden. Auch diese Vorrichtung eignet sich
nicht zum bloßen Sammeln von Stabstahl.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung vorzustellen, mittels derer die
genannten Nachteile vermieden bzw. die Schwierigkeiten
ausgeräumt werden können. Insbesondere soll die
Flexibilität bezüglich des Durchsatzes verschiedener
Profile sowie die Durchsatzleistung erhöht werden.
Auch der Bau von Stapeleinrichtungen soll wesentlich
verbessert und vereinfacht werden. Die Lösung der
gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit dem
Verfahren dadurch, daß der Stabstahl lagenweise
gestapelt oder nicht zu stapelnder Stabstahl auf dem
Stapeltisch gesammelt wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß beim Sammeln von nicht zu stapelndem
Stabstahl die Wendeeinrichtungen in der Ruhelage
außerhalb der Förderebene verbleiben. Die universelle
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf
diese Weise auch durch Senkung der Betriebskosten
optimiert.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung werden beim Wenden der Lagen um 180 Grad die
Antriebe der Wendeeinrichtungen um einen Winkel
kleiner als 180 Grad geschwenkt. Zweckmäßigerweise
werden beim Wenden der Lagen um 180 Grad die Antriebe
der Wendeeinrichtungen um einen Winkel von etwa 115
bis 150, vorzugsweise um 125 Grad geschwenkt. Der
genaue Schwenkwinkel richtet sich nach bzw. ist
insbesondere abhängig von der maximalen Paketbreite,
der Profilhöhe und dem Schwenkbereich, d. h. der
Hebelarmlänge.
Für eine Vorrichtung zur Bildung von Paketen bzw.
Bündeln aus Stabstahl wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß zwei in Wirkungsverbindung stehende
Wendemagnetgruppen hintereinander angeordnet sind,
wobei die zweite Wendemagnetgruppe in den
Ablegebereich des Stapeltisches drehbar ist. Mit einer
derartigen Vorrichtung können Profillagen in
beliebiger Weise gestapelt bzw. nicht stapelbare
Profile gesammelt werden.
In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der
Erfindung sind die Wendemagnete um 180 Grad über ein
Hebelsystem drehbar, das um einen Winkel kleiner als
180 Grad schwenkbar ist. Dabei ist das Hebelsystem um
einen Winkel von etwa 115 bis 150, vorzugsweise um 125
Grad schwenkbar. Hierbei handelt es sich um bekannte
Konstruktionselemente, die kostengünstig einsetzbar
sind und sich auch als betriebssicher erwiesen haben.
Besonders zweckmäßig sind die Lagerungen der
Schwenkhebel und der Lenker unterhalb der Oberkante
der Kette angeordnet. Auf diese Weise kann beim
Sammeln von Stabstahl auf den Einsatz der Wendemagnete
verzichtet werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist der Stapeltisch schwenkbar in einer
Sammeltasche gelagert. Insbesondere beim Sammeln von
nicht zu stapelndem Material ist diese Maßnahme
angezeigt, um nämlich eine ansonsten erhöhte
Geräuschentwicklung zu vermeiden. Zweckmäßigerweise
weist dabei die Sammeltasche eine Wange auf, in der
Halteorgane, vorzugsweise in Bohrungen gelagerte
Bolzen vorgesehen sind, die den Stapeltisch in
unterschiedlichen Schwenkpositionen abstützen.
Hierdurch kann eine beim Stapeln von
ungleichschenkligen Winkelprofilen auftretende
Schieflage der Profilpakete ausgeglichen werden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in
geschnittener Seitenansicht,
Fig. 2a einen Wendemagneten mit Hebelsystem als
Antrieb in schematischer Seitenansicht,
in der Ausgangslage (Position A),
Fig. 2b wie Fig. 2a, jedoch mit einem um etwa
40 Grad geschwenkten Hebelsystem,
Fig. 2c wie Fig. 2a, jedoch mit einem um etwa
80 Grad geschwenkten Hebelsystem,
Fig. 2d wie Fig. 2a, jedoch in Wendelage
(Position B), d. h. mit einem um 125 Grad
geschwenkten Hebelsystem.
Gemäß Fig. 1 fördert die heb- und senkbare
Zuführkette (11) in gehobener Position eine Normallage
von Stabstahl, bestehend aus einer bestimmten Anzahl
von Profilstäben (n Profile), im Quertransport gegen
den heb- und senkbaren Lagenstopper (12). Nach
Absenken der Zuführkette (11) liegt die Lage bzw. die
Gruppe von Profilstäben in den Kammleisten (2), die an
den Wendemagneten (1) befestigt sind. Aus der Ruhelage
in Position (A) schwenkt der Hebel (3) nun um den
Drehpunkt (5 a) die Profillage in die Position (B). Der
Lenker (4) mit dem Drehpunkt (5 b) bzw. das spezielle
Hebelsystem bestehend aus Schwenkhebel (3) und Lenker
(4) sowie den Lagerungen (5 a, 5 b) und den
Drehlagerungen am Wendemagnet (1) ermöglichen, daß die
Profillage um 180 Grad gedreht wird, wobei der
Schwenkhebel (3) nur eine Bewegung von z. B. phi=125
Grad ausgeführt hat (vgl. insbesondere Fig. 2a bis
2d). Nach Übergabe der Profillage auf die Kammleisten
(7) der Stapelmagnete (6) schwenken die Wendemagnete
(1) zurück in die Position (A). Die Wende- bzw.
Stapelmagnete (6) schwenken nun von der Position (B′)
in die Position (C) und legen die Profillage auf dem
Stapeltisch (14) ab. Anschließend fördert die wieder
in gehobener Position befindliche Zuführkette (11) die
nächste Profillage (n-1 Profile) ungewendet über den
abgesenkten Lagenstopper (12) gegen den fest
positionierten Lagenstopper (13). Nach Absenken der
Zuführkette (11) befindet sich diese Folgelage in den
Kammleisten (7) der zurückgeschwenkten Stapelmagnete
(6), die nun von der Position (B′) in die Position (C)
schwenken (wiederum phi=125 Grad) und die Wendelage
ebenfalls auf dem Stapeltisch (14) ablegen. Dieser
Vorgang für verschachteltes Stapeln wiederholt sich,
bis die vorgeschriebene Lagenzahl (Paketdicke)
erreicht ist. Dabei werden der Stapeltisch (14) und
die Sammeltasche (15) mittels einer Antriebs- und
Ketteneinrichtung (16) um jeweils eine Profildicke
abgesenkt, solange bis die gewünschte Paketdicke
erreicht ist. Stapeltisch (14) und Sammeltasche (15)
werden sodann bis unter das Förderniveau des Rollgangs
(17) weiter abgesenkt, wobei das Profilpaket dann vom
Rollgang übernommen wird. Der Rollgang (17) ist
gegenüber einer feststehenden Seitenwand quer
verfahrbar ausgebildet, so daß die Profilpakete auf
diese Weise kompaktiert werden können. Nach erfolgter
Übergabe eines Profilpakets werden Stapeltisch (14)
und Sammeltasche (15) wieder in die Ausgangslage zur
Bildung eines neuen Profilpakets angehoben.
Bei Profilstäben, die nicht verschachtelt gestapelt
werden, z. B. Flach- und Vierkant-Profile, ist nur
die zweite Wende- bzw. Stapelmagnetgruppe (6) in
Betrieb. Beim Stapeln von symmetrischen Profilen, z. B.
Doppel-T-Trägern, kann ebenfalls nur die zweite
Stapelmagnetgruppe (6) verwendet werden, und die erste
Wendemagnetgruppe (1) verbleibt in der Ruheposition
(A), allerdings wird der Lagenstopper (13) bei jeder
ankommenden zweiten Lage um einen Betrag dx verstellt,
mit dem Ergebnis, daß die Doppel-T-Träger
verschachtelt gestapelt werden.
Nicht zu stapelndes Material (z. B. Rundstäbe) wird
mit der gehobenen Zuführkette (11) direkt auf den
Stapeltisch (14) gefördert und von der Sammeltasche
(15) aufgenommen. Der mit der Sammeltasche (15) heb-
und senkbare Stapeltisch (14) ist hierzu
zweckmäßigerweise schwenkbar, d. h. am hinteren Ende
absenkbar ausgebildet. In einer besonders einfachen
konstruktiven Lösung sind dazu in der Wange (18) an
der Sammeltasche (15) Halteorgane (19), vorzugwsweise
in Bohrungen gelagerte Bolzen vorgesehen, die den
Stapeltisch (14) an seinem schwenkbaren Ende in
verschiedenen Schwenkpositionen abstützen. Hierdurch
kann eine beim Stapeln von ungleichschenkligen
Winkelprofilen auftretende Schieflage der Profilpakete
vorteilhaft ausgeglichen werden. Eine derartige
Schieflage kann bis zu etwa 20 Grad betragen. Der Hub
bzw. die entsprechende Winkellage des Stapeltisches
(14) wird vorausberechnet und vor dem Stapeln
eingestellt. Darüberhinaus ist aber auch denkbar, daß
die Hubeinstellung mechanisch oder hydraulisch während
des Stapelns oder Sammelns der Stabstähle erfolgt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich alle
gängigen Profile stapeln und sammeln, d. h. U-, L- und
T-Profile, ungleichschenklige Winkelprofile,
Flacheisen, Rundstäbe, Vierkant- oder
Sechskantprofile, Doppel-T-Träger sowie Sonderprofile
für Spundwände etc.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind nicht auf das in
den Zeichnungsfiguren dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können beispielsweise, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen, beliebige Schwenkwinkel je
nach maximaler Profilbreite, Profilhöhe und
Hebelarmlänge Verwendung finden. Die jeweilige
konstruktive Ausgestaltung ist in Anpassung an die
spätere Verwendung der Vorrichtung dem Fachmann
anheimgestellt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Bildung von Paketen bzw. Bündeln aus
Stabstahl, der in Gruppen oder einzeln quer zur
Förderrichtung angefördert wird und gewendet oder
ungewendet, verschachtelt oder unverschachtelt auf
einen Stapeltisch gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stabstahl lagenweise gestapelt oder nicht zu
stapelnder Stabstahl auf dem Stapeltisch gesammelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Sammeln von nicht zu stapelndem Stabstahl die
Wendeeinrichtungen in der Ruhelage außerhalb der
Förderebene verbleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Wenden der Lagen um
180 Grad die Antriebe der Wendeeinrichtungen um einen
Winkel kleiner als 180 Grad geschwenkt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Wenden der Lagen um 180 Grad die Antriebe der
Wendeeinrichtungen um einen Winkel von etwa 115 bis
150, vorzugsweise um 125 Grad geschwenkt werden.
5. Vorrichtung zur Bildung von Paketen bzw. Bündeln
aus Stabstahl, der in Gruppen oder einzeln quer zur
Förderrichtung angefördert wird und mittels
Wendemagneten gewendet oder ungewendet, verschachtelt
oder unverschachtelt auf einen Stapeltisch gelangt,
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei in Wirkungsverbindung stehende Wendemagnetgruppen
(1, 6) hintereinander angeordnet sind, wobei die
zweite Wendemagnetgruppe (6) in den Ablegebereich des
Stapeltisches (14) drehbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wendemagnete (1, 6) um
180 Grad über ein Hebelsystem (3, 4; 8, 9) drehbar
sind, das um einen Winkel kleiner als 180 Grad
schwenkbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelsystem (3, 4; 8,
9) um einen Winkel von etwa 115 bis 150, vorzugsweise
um 125 Grad schwenkbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerungen (5 a, 10 a;
5 b, 10 b) der Schwenkhebel (3, 8) und der Lenker (4, 9)
unterhalb der Oberkante der Kette (11) angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stapeltisch (14)
schwenkbar in einer Sammeltasche (15) gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammeltasche (15) eine
Wange (18) aufweist, in der Halteorgane (19),
vorzugsweise in Bohrungen gelagerte Bolzen vorgesehen
sind, die den Stapeltisch (14) in unterschiedlichen
Schwenkpositionen abstützen.
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Owner name: SMS DEMAG AG, 40237 DUESSELDORF, DE |
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