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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schritt-
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weisen Transport von Stangenmaterial, insbesondere von Ö1-feldrohren
und Pipelinerohren, quer zur Längsrichtung mit einem angetriebenen Hubbalken, über
den das Stangenmaterial jeweils aus den Diabolorollen bzw. den einzelnen Stationen
des Auflagerostes aufgenommen und im Bogen verschwenkt auf der nächsten Station
abgelegt wird.
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An die Herstellung von Stangenmaterial insbesondere bei Ölfeldrohren
und Pipelinerohren werden Höchstanforderungen gestellt, die sogar in internationalen
Normen festgelegt sind. An den Ausgängen der Adjustagelinien, also dort, wo bereits
die fertig bearbeiteten Rohre ankommen, müssen diese abschließend erfaßt, geprüft
und gekennzeichnet werden.
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Auf diese Weise erhält jedes Rohr gewissermaßen einen wahren Begleitschein.
Dabei werden die einzelnen notwendigen Messungen wie Materialprüfung, Längenerfassung,
Gewichtserfassung, Prägekennzeichnung usw. in einzelnen Arbeitsschritten vorgenommen,
wozu das Stangenmaterial bzw. die Rohre Schritt für Schritt quer zur ihrer Längsrichtung
transportiert werden. Der bekannte Transportmechanismus der Rohre durch die Meßstrecke
besteht aus einem sogenannten Rotationsüberheber, der bei einer Umdrehung die gesamte
Rohrpalette um einen Transportschritt nach rechts bewegt, d.h. links wird ein Rohr
der Vorlage entnommen, rechts verläßt ein Rohr die Meßstrecke über die Diabolorollen.
Dabei werden die einzelnen Rohre über den Rotationsüberheber in einem Kreisbogen
bzw. Halbkreisbogen bewegt, wozu entsprechend groß ausgelegte Antriebe und Maschinen
benötigt werden. Wegen der großen zu transportierenden bzw. anzuhebenden Massen,
es liegen immerhin sechs bis zehn Rohren auf dem Rotationsüberheber, müssen mit
Hilfe der bekannten beiden Antriebsmotoren und dem Getriebe die einzelnen Rohre
in dem erwähnten Kreisbogen angehoben und wieder abgelegt werden, so daß die Abstände
zwischen den einzelnen Stationen auf dem Auflagerost
gering sind
und damit die Abstände zwischen den einzelnen Meß- oder Kennzeichnungsaggregaten.
Würde der Abstand größer bemessen, müßte ein entsprechend wesentlich höherer Hub
vollzogen werden, wozu die bekannten Maschinen und Einrichtungen nicht in der Lage
sind, insbesondere aber auch entsprechende Platzverhältnisse nicht gegeben sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Quertransport
von Stangenmaterial zu schaffen, deren Hubbalken im Aushebebereich in einer steilen
und im Transportbereich in einer flachen Übergabekurve bewegt wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Hubbalken
über eine Schwinge, die außermittig in der umlaufenden, angetriebenen Kurbelwelle
gelagert ist und einen Lenker mit einem Ende der am feststehenden Grundrahmen schwenkbar
angeordneten Schwinghebel gelenkig verbunden sind, während die freien Enden der
Schwinghebel über eine Koppelstange in Wirkverbindung stehen.
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Damit ist eine Art verschiebbares Parallelogramm geschaffen, bei
dem die Übergabekurve im Aushebe- und Einlegebereich ebenso wie im Transportbereich
durch entsprechende Bemessung der Schwinge bzw. Kurbelwelle den Notwendigkeiten
entsprechend variiert werden kann. Es ist auf diese Art und Weise möglich, wie in
der Aufgabe gefordert, im Aushebe-und Einlegebereich eine steile Übergabekurve und
im Transportbereich eine sehr flache Kurve zu fahren, wie noch weiter hinten anhand
der Zeichnung erläutert ist. Vorteilhaft ist darüberhinaus, daß aufgrund der besonderen
Ausbildung des Hubbalkens bzw. seiner Verbindungsteile mit dem Grundrahmen nur ein
einziger Antrieb benötigt wird, über den die Kurbelwelle angetrieben wird. Durch
den Verzicht auf einen zweiten Antrieb und auf das Getriebe wird der Antrieb des
Hubbalkens wesentlich einfacher und preiswerter, wobei gleichzeitig
die
Antriebsleistung entsprechend geringer sein kann, weil die zu verbringende Hubarbeit
bei der gewählten und erreichten Übergabekurve entsprechend geringer ist. Darüberhinaus
kann die gesamte Vorrichtung auf Flur aufgestellt werden, was geringere Investitionskosten
bedeutet und leichtere Wartung. Schließlich können die Abstände zwischen den Rohren
vergrößert werden, wodurch auch die notwendigen Prüf-und Bearbeitungseinrichtungen
im größeren Abstand und damit besser plaziert werden können. Insgesamt ergibt sich
somit eine überraschend insgesamt verbesserte Vorrichtung.
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Der Hubbalken der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchläuft eine eliptische
Bahn, wobei erfindungsgemäß die Höhe der Elipse und damit auch die Höhe der Aushebekurve
dadurch gewählt und eingestellt werden kann, daß der Kurbelradius der Kurbelwelle
kleiner ist, vorzugsweise ein Drittel des Abstandes zwischen Anlenkpunkt der Kurbelwelle
an der Schwinge und Anlenkpunkt der Schwinge-am Hubbalken ist.
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Damit wird eine wesentlich größere Längsbewegung, also eine flache
Transportkurve und eine steile Aushebe- und Einlegebereichskurve erzielt. Es hat
sich herausgestellt, daß die Bemessung mit etwa einem Drittel bis einem Viertel
besonders günstig ist.
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Eine weitere zweckmäßige Einstellungsmöglichkeit der von dem Hubbalken
ausgeführten elipsenförmigen Bewegung ist die, die Koppelstange einstellbar auszubilden.
Gleichzeitig ist damit sichergestellt, daß über den zweiten Schwinghebel und den
Lenker genau die Bewegung ausgeführt wird, wie sie durch die Schwinge und die Kurbelwelle--vorgegeben
wird. Eine gleichförmige Bewegung ist damit sichergestellt.
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Eine gleichförmige Belastung des gesamten Systems durch die auflagernden
einzelnen Rohre auch bei den Bewegungsabläufen
ist gesichert, indem
die Schwinge und der Lenker im Bereich der zweiten Auflageprisme des Hubbalkens
an diesem gelagert sind. Hierdurch ist eine gleichmäßige Verteilung der einzelnen
Rohre auf die Hubbal kenl änge gegeben und zwar so, daß die überkragenden Teile
des Hubbalkens nicht übermäßig belastet sind, andererseits auch sicher die Diabolorollen
untergreifen können.
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Die Form der Ubergabekurve kann den Gegebenheiten einfach dadurch
angepaßt werden, daß der Lenker und die Schwinge längenveränderlich ausgebildet
sind, wobei zweckmäßigerweise auch der Kurbelradius variierbar sein kann. Vorteilhaft
ist weiter eine Ausbildung, nach der die Schwinge zu beiden Seiten des Anlenkpunktes
der Kurbelwelle längenveränderlich ausgebildet ist. Insgesamt ist damit eine zweckmäßige
und ohne großen Aufwand zu bewerkstelligende Anpassung der Ubergabekurve des Hubbalkens
möglich.
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Die Schwinghebel sind zweckmäßigerweise bumerangförmig ausgebildet
und im Winkelmittelpunkt am Grundrahmen drehbar gelagert, wobei der längere Arm
zur Anlenkung des Lenkers bzw. der Schwinge dient, während der kürzere den Anlenkpunkt
der Koppelstange aufnimmt.
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Eine vorteilhafte Freiheit innerhalb der gesamten Vorrichtung und
damit die Möglichkeit, auch weitere Wellen unterhalb des Hubbalkens durchzuführen
ist dadurch gegeben, daß der Antriebsmotor der Kurbelwelle dem Grundrahmen zugeordnet
sind. Da nur einziger Antriebsmotor benötigt wird, ist der übrige Bereich frei und
der Antriebsmotor dort zweckmäßigerweise angeordnet, wo er wenig Platz wegnimmt
und ohne Umlenkung auf die Kurbelwelle einwirken kann.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein Hubbalkenförderer
bzw. ein Querförderer geschaffen
ist, der mit einem einzigen Antrieb
auskommt. Dieser Antrieb kann auch noch eine niedrigere Antriebsleistung aufweisen
als bei bekannten Querförderern, weil die Hubarbeit durch die andere Ausbildung
der Ubergabekurve bzw. deren zweckmäßige Ausbildung wesentlich verringert ist. Dadurch,
daß die Abstände zwischen den einzelnen Rohren bzw. den sie aufnehmenden Auflageprismen
größer gewählt werden kann, ist es leichter, die benötigten Prüf- und Bearbeitungseinrichtungen
für die Rohre parallel zum Querförderer anzuordnen und zwar mit allen benötigten
Einzelteilen, da nun genügend Platz dafür vorhanden ist. Außerdem ist durch die
Möglichkeit, die Abstände der Rohre zu variieren, die Möglichkeit gegeben, den Querförderer
bzw. sein Hubbalken insgesamt gleichmäßiger zu belasten. Schließlich ist darauf
hinzu-, weisen, daß die gesamte Vorrichtung nunmehr ohne Kellerunterbauten auskommt,
was zu einer wesentlichen Reduzierung der Wartungsarbeiten führt und die Möglichkeit
gibt, weitere Wellen oder sonstige Einrichtungen quer durch den Querförderer zu
führen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der einzigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist.
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Mit Hilfe des in der Figur dargestellten Querförderers 1 wird das
Stangenmaterial über die Rohrvorlage 2 mit der Diabolorolle 3 über den Hubbalken
4 zur anderen Seite und damit zur Diabolorolle 17 und der Rohrabfuhr 18 transportier.
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Der Hubbalken 4 weist gleichmäßig über die Länge verteilt angeordnete
und oben auf dem Hubbalken aufsitzende Auflageprismen 5, 6 auf. Diese Auflageprismen
nehmen jeweils
von Hub zu Hub die Rohre 7, 8 auf und transportieren
sie wie schon erwähnt von der einen Rohrvorlage 2 zur Rohrabfuhr 18. Dabei legt
der Hubbalken 4 jeweils das Rohr 7 bzw. 8 von Schritt zu Schritt auf eine andere,
dem Auflagerost lo zugeordnete Station 11, 12. Diese Stationen, bei denen es sich
ebenfalls um Auflageprismen handelt, weisen endseitig die einzelnen Bearbeitungsstationen
auf, wie beispielsweise die Materialprüfung , die Längenerfassung, die Gewichtserfassung,
die Prägekennzeichnung, die Signierkennzeichnung und die Etikettierung.
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Der Auflagerost lo seinerseits stützt sich auf dem Grundrahmen 15
auf, der seinerseits auf dem Hallenboden 16 aufsteht. Der Grundrahmen 15 tragt auch
den hier in der Figur nicht dargestellten Antriebsiinotor der Kurbelwelle 20. Die
Kurbelwelle 20 ist über den Kurbelarm 21 mit einer Schwinge verbunden, die ebenso
wie der dem gegenüberliegenden Ende des Hubbalkens 4 zugeordnete Lenker 23 einerseits
mit dem Hubbalken 4 und andererseits mit Schwinghebeln 24 bzw.
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25 drehbar bzw. schwenkbar verbunden sind. Die Schwinghebel 24, 25
sind ihrerseits drehbar am Grundrahmen 15 angelenkt und stehen über die Koppelstange
26 mit den gegenüberliegenden Enden 29, 31 untereinander in Wirkverbindung. Die
oberen Enden 28, 30 dagegen sind wie bereits erwähnt die Anlagepunkte bzw. Schwenkpunkte
für die %Schwinge 22 bzw. den Lenker 23.
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Beim Umlauf der Kurbelwelle 2o wird die Schwinge 22 und damit der
Lenker 23 entsprechend dem Kurbelradius gehoben bzw. gesenkt. Durch die Hebelübersetzung
der Schwinge 22 Anlenkpunkt 33 zu Punkt 28 bzw. Anlenkpunkt 34 zu Anlenkpunkt 33,
erfolgt die Längsbewegung. Die gewünschte Koppel kurve entsteht durch die Überlagerung
der Bewegungen. Mit dem aus der Koppelstange 26 und Hubbalken 4 gebildeten Parallelogrammes
erfolgt die Parallelverschiebung des Hubbalkens 4.
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Der bumerangförmig ausgebildete Schwinghebel 24 bzw.
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25 ist jeweils im Winkelmittelpunkt an dem Grundrahmen 15 drehbar
bzw. schwenkbar gelagert.