DE3712561A1 - Vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung eines doppelt gefalteten saumes - Google Patents

Vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung eines doppelt gefalteten saumes

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines doppelt gefalteten Saumes und eignet sich insbesondere zur kontinuierlichen Herstellung von Säumen an Kopfteilen von vorher abgeschnittenen Stoffen.
Die meisten der bisher bekannten Vorrichtungen zur Saumherstellung arbeiten kontinuierlich, indem sie den entspre­ chenden Stoffrand mittels einer Schneckenrolle aufrollen und zwar im Maße des kontinuierlichen Stoffortschreitens. Dadurch resultiert aber unvermeidlicherweise eine seitliche Verschiebung des sichtbaren Saumteils bezüglich der linken Stoffseite. Diese Verschiebung ist dann unerheblich, wenn es sich um einfarbige Stoffe handelt, ist jedoch dann aus optischen Gründen nicht mehr hinzunehmen, wenn es sich um bedruckte Stoffe handelt.
Sofern die Stoffe außerdem bereits mit Säumen an den Längsrändern versehen sind, so erzeugen diese an den Saumenden der Kopfteile eine zusätzliche Verschiebung, wodurch die störenden Effekte bei bedruckten Stoffen noch erhöht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines doppelt gefalteten Saumes zu schaffen, mit der die oben genannten Nachteile vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Vorrichtung eine Zufuhranordnung für den Rand des zu säumenden Stoffes oder dgl. aufweist, auf die waagrechte Oberfläche eines ersten Teils, das am senkrechten Rand eines Rahmens mit waag­ rechter Oberfläche anliegt und geringfügig unterhalb der Höhen­ linie der Oberfläche des Teils liegt, wobei das Teil an seiner dem Stoff benachbarten Seitenfläche eine waagrechte Nut aufweist, die oberhalb der Höhenlinie der Oberfläche des Rahmens angeordnet ist zur Aufnahme eines beweglichen anderen Teils, das eine waagrechte Zunge zum Einschub des Stoffes in die Nut auf­ weist und wobei das erste Teil mit einer Anordnung versehen ist, um es um die obere Längskante des Rahmens, auf dem es sich ab­ stützt, derart zu verschwenken, daß es danach umgedreht auf der waagrechten Oberfläche des Rahmens ruht und daß sie außerdem eine Abzugsanordnung für den doppelt gefalteten Saum aufweist, der im ersten Teil gebildet wurde und ihn zur Steppanordnung der Säummaschine führt.
Vorteilhafterweise weist die Vorrichtung wenigstens ein gleiten­ des Teil auf, das die Abdeckung der Nut bildet.
Vorzugsweise weist die Zufuhranordnung zur Steppanordnung zwei Antriebsriemen auf, zwischen denen der vom ersten Teil hergestellte Saum eingeklemmt wird, wobei gleichzeitig der innere zu nähende Abschnitt freigelassen wird.
Vorteilhafterweise weist das Teil außerdem ein gleitendes Teil auf, das den Rückzug des Stoffes nach seinem Einschub in die Nut verhindert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Anordnung auf, die eine Verschiebung des Stoffes während des Gleitens des oder der gleitenden Teile verhindert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher er­ läutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Teilschnitt der rechten Hälfte in Vorschubrichtung des Stoffes gesehen der erfindungs­ gemäßen Maschine zur Herstellung eines Saumes in der ersten Betriebsphase;
Fig. 2 eine ähnliche Ansicht wie diejenige von Fig. 1 in der zweiten Betriebsphase;
Fig. 3 die Vorrichtung in der dritten Betriebsphase;
Fig. 4 eine ähnliche Ansicht entsprechend einem Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 6 für die nachfol­ gende Betriebsphase;
Fig. 5 einen Teilschnitt entlang der Linie V-V von Fig. 6 der letzten Betriebsphase der erfindungsgemäßen Vor­ richtung und
Fig. 6 eine teilweise Seitenansicht entlang der Richtung F von Fig. 4.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Stoffhandtuch bezeichnet, das bereits von einem Stoffband abgeschnitten worden ist und der saumbildenden Maschine mittels Endlos-Antriebsriemen 2 zugeführt wurde, die den Stoff gegen ein Längsteil 3 drücken, wobei eines auf jeder Seite vorgesehen ist mit einer ebenen und glatten Ober­ fläche 6, wobei dieses langgestreckte Teil 3 an senkrechten nicht dargestellten Druckzylindern angeordnet ist, die ein Absenken des Teils 3 ermöglichen, um so den Anpreßdruck gegen den Riemen 3 aufzuheben und das Stoffband freizugeben.
Am Teil 3 liegt in radialer und zentrifugaler Richtung ein parallelepipedförmiger Rahmen 4, dessen ebene Oberfläche 5 im wesentlichen waagrecht zur Oberfläche 6 ausgerichtet. Auf dieser Oberfläche 5 gleiten zwei kleine Endlos-Förderbänder 7, 8, die zueinander und zum Riemen 2 parallel sind und voneinander durch einen Zwischenraum e getrennt sind. Der Schnittebene nachge­ schaltet und rechts vom Zwischenraum e erkennt man die Nadel 9 der Steppanordnung, die der erfindungsgemäßen Vorrichtung folgt.
Mit 10 ist das Kopfteil bezeichnet, das das hervorstechende Merk­ mal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist. Dieses Teil besteht aus einem langgestreckten Längsbalken 11, der auf einer nicht dargestellten Halterung angeordnet ist, die ihn auf der be­ züglich der Schnittebene von Fig. 1 Vorderseite verlängert, während das andere Ende des Balkens 11, das hinter der Schnitt­ ebene liegt, jedoch noch vor der Nadel 9, freitragend ist. Wie die Figur erkennen läßt, wird der Balken 11 von zwei langge­ streckten Teilen begrenzt, die gleitbar in Längsrichtung an zwei nicht dargestellten Druckzylindern in Längsrichtung angeordnet sind:
  • - ein erstes Teil 12 mit rechtwinkligem Querschnitt, das am Balken 11 an seiner Oberfläche und an seiner rechten Seitenfläche anliegt,
  • - und ein zweites Teil 13 in Form eines dicken Flacheisens, das an der linken Seitenfläche des Balkens 11 über fast dessen gesamte Höhe von unten gesehen anliegt; die Oberfläche 14 des Teils 13 weist einen sägezahnförmigen Querschnitt auf, der wie dargestellt derart ausgerichtet ist, daß er den seitlichen Einschub eines Stoffstücks in eine linke obere sich in Längsrichtung erstreckende Seitennut 15 im Teil 10 ermöglicht, wobei diese Nut nach innen gerichtet ist, wobei der Querschnitt anschließend einen seitlichen Rückzug des derart eingeschobenen Stoffes verhindert.
Die Halterung für das Kopfteil 10 ist an einer nicht dargestellten exzentrischen Anordnung befestigt, die ein Ritzel und eine Kette aufweist und ihm eine halbkreisförmige Drehbe­ wegung im Gegen-Uhrzeigersinn um die obere äußere Längskante 16 des Rahmens 4 ermöglicht, so daß das Kopfteil 10 die in Fig. 4 dargestellte Stellung einnehmen kann, in der es nach seiner Verdrehung auf die Oberfläche 5 ruht, wobei die Nut 15 dieses Mal nach außen zeigt.
Mit 17 ist ein langgestrecktes Teil mit L-förmigem Querschnitt bezeichnet, das die gleiche Länge wie das Kopfteil 10 aufweist und parallel zu diesem ist. Das Teil 17 ist an nicht dargestell­ ten Armen befestigt, die ihm eine kreisbogenförmige Bewegung ermöglichen, die durch den Pfeil f angedeutet ist, wobei die Drehachse der Arme an waagrechten Druckzylindern angeordnet sind, die dem Teil L eine seitliche waagrechte Bewegung ermög­ lichen.
Mit 18 ist schließlich ein kreisförmiger Endlosriemen bezeichnet (siehe auch Fig. 6), dessen Drehachse an einem nicht dargestellten senkrechten Druckzylinder befestigt ist, der ihm eine Verschiebung von oben nach unten und umgekehrt ermöglicht.
In Fig. 1 ist schematisch die Ankunftsphase des zu säumenden Stoffhandtuchs 1 dargestellt, dessen beide Seiten von einem Riemen 2 angetrieben werden, das gegen die glatte und bewegliche Oberfläche 3 drückt, wobei die Mitte des Handtuchs aufgrund des Eigengewichts herabhängt. Jeder äußere Seitenrand 19 des Hand­ tuchs ruht auf der glatten Oberfläche des gleitenden Teils mit rechtwinkligem Querschnitt 12. Wenn das Handtuch am hinteren Ende der erfindungsgemäßen Vorrichtung angekommen ist, so werden die Riemen mit Hilfe von fotoelektrischen Zellen angehalten und der Herstellungszyklus des Saumes durch das Kopfteil 10 beginnt unmittelbar danach.
Zuerst wird, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, das langge­ streckte Teil 17 mit L-förmigem Querschnitt abgesenkt entlang einem Kreisbogen (Pfeil f) bis es auf eine Höhe gelangt, die der Nut 15 gegenüberliegt, wobei es im Eingriff mit dem Stoff 1 eine Faltung des Randes 19 im Gegen-Uhrzeigersinn bewirkt.
Wie Fig. 3 erkennen läßt, wird nun die Halterung des Teils 3 abgesenkt, wodurch der Anpreßdruck des Riemens 2 auf das Handtuch 1 entfällt. Anschließend erfolgt eine Verschiebung nach außen (nach rechts in der Figur) des Teils 17, wodurch seine waagrechte Seite in die Nut 15 eingreift und bei dieser Bewegung den Rand 19 derart mit sich nimmt, daß die erste Faltung ent­ steht. Anschließend wird das Teil 17 in seine in Fig. 1 gezeigte Ausgangsstellung zurückgeführt.
Während des nächsten in Fig. 4 dargestellten Schrittes erfolgt ein Verschwenken um die Kante 16 des Kopfteils 10, das an­ schließend in umgedrehter Stellung auf der Oberfläche 5 des Rahmens 4 ruht, wodurch, wie Fig. 4 zeigt, eine zweite Faltung des Randes des Handtuches 1 durchgeführt wird.
Aus den Fig. 5 und 6 ist zu entnehmen, daß während der Ver­ drehung des Kopfteils 10 ein Greifer 20, der gelenkig an einer Achse 21 angelenkt ist und der im Boden einer Längsnut 22 des Balkens 11 ruhte, durch sein Eigengewicht herabfällt und den Stoff 1 ergreift, um dessen Längsverschiebung nach hinten zu ver­ hindern, jedoch gleichzeitig eine Längsverschiebung nach vorne zu ermöglichen.
Anschließend läßt man in Längsrichtung die beiden gleitenden Teile 12 und 13 nach vorne gleiten bis sie in der in Fig. 6 dargstellten Stellung ankommen. Die Greifer 10 verhindern, daß der Stoff 1 nach rückwärts mit den beiden gleitenden Teilen 12 und 13 mitgeht.
Anschließend wird das kreisförmige Band 18 abgesenkt. Wie Fig. 5 deutlich zeigt, werden die drei Stoffschichten, die den doppelt gefalteten Saum bilden, anschließend zwischen dem kreisförmigen Band 18 und den kleinen seitlichen Endriemen 8 eingeklemmt, wobei auf Höhe des Zwischenraums e zwischen den Riemen 7 und 8, d.h. gegenüber der weiter hinten angeordneten Nadel 9, der innere Abschnitt des Saumes freigelassen wird, der anschließend mittels der Nadel 9 zu nähen ist.
Die Anordnung der Riemen 2, 7, 8, 18 wird anschließend einge­ schaltet, wodurch das Handtuch 1 vorgeschoben wird mit den hergestellten Säumen in Richtung der Nähmaschine, deren beide Nadeln 9 in der Nähe des Riemens 8 angeordnet sind, der demzu­ folge die Rolle eines Nähfußes übernimmt.
Es sei betont, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Saum nicht mehr gemäß dem Vorschub des Teils unter die Nadel der Nähmaschine gebildet wird, sondern daß er vollständig vor dem Nähvorgang hergestellt wird und seine Form über die gesamte Länge während des Nähvorganges beibehält. Die Haltepunkte werden durch Verlangsamung der Antriebsriemen für das Teil unter die Nähmaschine festgelegt, die demzufolge weder Greifer noch Näh­ füße erfodert.

Claims (5)

1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines doppelt gefalteten Saumes, gekennzeichnet durch eine Zufuhranord­ nung (2, 3) für den Rand (19) des zu säumenden Stoffes (1) oder dgl. auf die waagrechte Oberfläche eines ersten Teils (10), das am senkrechten Rand eines Rahmens (4) mit waag­ rechter Oberfläche (5) anliegt und geringfügig unterhalb der Höhenlinie der Oberfläche des Teils (10) liegt, wobei das Teil (10) an seiner dem Stoff (1) benachbarten Seiten­ fläche eine waagrechte Nut (15) aufweist, die oberhalb der Höhenlinie der Oberfläche (5) des Rahmens (4) angeordnet ist zur Aufnahme eines beweglichen anderen Teils (17), das eine waagrechte Zunge zum Einschub des Stoffes in die Nut aufweist und wobei das erste Teil (10) mit einer Anordnung versehen ist, um es um die obere Längskante (16) des Rahmens, auf dem es sich abstützt, derart zu verschwenken, daß es danach umgedreht auf der waagrechten Oberfläche des Rahmens ruht und daß sie außerdem eine Abzugsanordnung (8, 18) für den doppelt gefalteten Saum aufweist, der im Teil (10) gebildet wurde und ihn zur Steppanordnung (9) der Säummaschine führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Teil (10) wenigstens ein gleitendes Teil (12) aufweist, das die Abdeckung der Nut (15) bildet.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhranordnung zur Steppanordnung zwei Antriebsriemen (8, 18) aufweist, zwischen denen der vom ersten Teil (10) hergestellte Saum eingeklemmt wird, wobei gleichzeitig der innere zu nähende Abschnitt freige­ lassen wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Teil (10) außerdem ein gleitendes Teil (13) aufweist, das den Rückzug des Stoffes nach seinem Einschub in die Nut (15) verhindert.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anordnung (20) aufweist, die eine Verschiebung des Stoffes während des Gleitens des oder der gleitenden Teile (12, 13) verhindert.
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