DE2544409B2 - Vorrichtung an Nähanlagen zum Bilden eines doppelten Umschlages an den Schnittkanten von flach aufliegenden Materialbahnen - Google Patents
Vorrichtung an Nähanlagen zum Bilden eines doppelten Umschlages an den Schnittkanten von flach aufliegenden MaterialbahnenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist durch die deutsche Patentschrift 14 85 268 bekannt. Die doppelt umzuschlagenden
seitlichen Randstreifen einer Materialbahn werden bei dieser Vorrichtung gleichzeitig auf der
gesamten Bahnlänge mit Hilfe von beweglichen Faltwerkzeugen um eine zur Schnittkante parallele
Linie umgefaltet, die mit einer ortsfesten, U-förmig ausgebildeten Faltschiene zusammenwirken. In der
Falt-Endstellung liegt der Faltschieber bei dieser
Vorrichtung auf der gesamten Bahnlänge an der Umschlagseite an. Dadurch ist es nicht möglich,
paarweise zusammenwirkende Vorschubmittel, ζ. Β. Förderbänder, einzusetzen, die den Umschlagteil der
Materialbahn auf der gesamten Länge vor der Stichbildestelle von beiden Seiten zwischen sich
klemmen. Es kann im Bereich der bis dicht vor die Nähstation reichenden Faltwerkzeuge nur ein oberes
Vorschubmittel verwendet werden. Der Einsatz von paarweise zusammenwirkenden, den Bereich des
Umschlages der Materialbahn zangenartig klemmenden Vorschubmitteln ist erst hinter der Nähstation möglich.
Bei der Zuführung zur Nähstation durch das obere Förderband wird der Umschlagbereich gegenüber dem
ungefalteten Teil der Materialbahn durch den zwischen den sich in der Faltendstellung befindlichen Faltwerkzeugen
und dem Stoff auftretenden Reibungswiderstand abgebremst. Dadurch tritt am Umschlagteil ein Verzug
in Längsrichtung der Materialbahn auf, mit dem b5 Ergebnis, daß der doppelt umgeschlagene Teil des
Randstreifens nach dem Durchlauf durch die Faltvorrichtung mit der nachlaufenden Kante der Materialbahn
nicht bündig abschließt, sondern über sie hinaussteht und damit das gute Aussehen des Werkstückes
beeinträchtigt. Der geschilderte Effekt wird noch dadurch verstärkt, daß schon beim Abziehen der
Materialbahn von einer Vorratsrolle ein gewisser Längsverzug bzw. eine Längsverspannung der Materialbahn
nicht ganz zu vermeiden ist und daß beim Ablängen der einzelnen Werkstücke mittels einer
Querschneidvorrichtung ein senkrecht zur Längsrichtung der Materialbahn in Verschieberichtung des
Schneidwerkzeuges gerichteter, mit abnehmender Schärfe des Trennwerkzeuges zunehmender Staudruck
auf die Materialbahn einwirkt, durch den diese im Bereich der anschließend umzuschlagenden Schnittkanten
einen Querverzug erfährt. Längs- und Querverzug bewirken, daß jede Schnittkante nach dem Querschneiden
leicht konkav verläuft, so daß die Enden des doppelten Umschlages zwangsläufig nicht bündig mit
der Schnittkante zu liegen kommen.
Durch die geschilderte Abbremsung des Umschlagteiles an den Faltwerkzeugen beim Zuführen der
Materialbahn zur Nähstation werden die nach dem Falten über die vordere Schnittkante überstehenden
Umschlagteile etwas zurückgehalten und legen sich bündig mit der vorderen Schnittkante der Materialbahn,
während der Überstand an der nachlaufenden Schnittkante durch die Abbremsung noch vergrößert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 se auszubilden, daß der Umschlagbereich einer Materialbahn zangenartig gefaßt zur Nähstation
gefördert und die doppelt umgeschlagenen Teile des Randstreifens mit der der Nähstation abgekehrten
Kante der Materialbahn bündig abschließend der Nähstation zugeführt und vernäht werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 2 genannten Merkmale gelöst.
Das am umgeschlagenen Randstreifen der Materialbahn angreifende Trum des zweiten Förderbandes wird
bei dieser Anordnung gleichzeitig als aktives Faltelement benutzt, und durch den Einsatz des kurzzeitig und
schneller als die Förderbänder angetriebenen, am Umschlagteil angreifenden Hilfsstoffschiebers werden
die über die Abschlußkante der Materialbahn überstehenden Teile des Umschlages in eine mit der
Abschlußkante bündig abschließende Lage gebracht, so daß das gute Aussehen des fertiggenähten Werkstückes
nicht beeinträchtigt ist.
Eine besonders einfache Ausführung zur Vermeidung des Überstehens des Umschlages über die hintere Kante
der Materialbahn ergibt sich dadurch, daß der Hilfsstoffschieber eine Viereckbewegung ausführt und
durch eine Aussparung des Faltschiebers ragt.
Um ein seitliches Ausweichen des am Umschlagteil angreifenden Trums des zweiten Förderbandes bei der
Bildung der ersten Faltung des Umschlages zu vermeiden, ist das obere Trum des Förderbandes in
einer Längsnut des Faltschiebers geführt.
Die Erfindung ist nachfolgend an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schaubildliche Ansicht des zur Bildung eines doppelten Umschlages an der einen Schnittkante
einer Materialbahn bestimmten Teils der Vorrichtung,
F i g. 2 eine Draufsicht auf den in F i g. 1 dargestellten Teil der Vorrichtung,
F i g. 3—8 veranschaulichen die Bildung eines doppelten
Umschlages an den beiden sich gegenüberliegenden
Schnittkanten der Materialbahn,
F i g. 9 eine perspektivische Darstellung eines fertigen Werkstückes, an dessen beiden Seitenkanten je ein
doppelter Umschlag gebildet und zusammengenäht ist.
Die Vorrichtung ist an einem in F i g. 1 angedeuteten
Gestell 1 angeordnet und weist für den ir Vorschubrichtung,
Pfeil V, gesehen linken und rechten Randstreifen der Materialbahn 2 zwei spiegelbildlich angeordnete
Teile auf, von denen nur der Teil zur Bildung eines doppelten Umschlages S, Fig.7, 8, 9, an der linken
Seitenkante der Materialbahn 2 in F i g. 1 und 2 dargestellt ist Da der rechte Teil der Vorrichtung dem
linken Teil spiegelbildlich gleich ist, wird nur der Aufbau des linken Teiles beschrieben.
An dem Gestell i ist ein Winkelträger 3 befestigt, an dem eine Faltschiene 4 mit ihrem einen Ende
angebracht ist, deren anderes Ende freitragend bis dicht vor die Nadel 5 der Nähmaschine 6, F i g. 2, reicht. Die
Faltschiene 4 ist nach unten und zur Mitte der Materialbahn'2 hin U-förmig abgebogen und weist die
Schenke! 7 und 8 auf. Das die Schenkel 7 und 8 verbindende Stegteil 9 definiert die Faltlinie für die erste
Umschlagkante an dem Randstreifen 10, Fig.3, 4 der Materialbahn 2.
Um den Randstreifen 10 der auf der Faltschiene 4 und auf in der Mitte zwischen dem linken und dem rech'en
Teil der Einrichtung angeordneten Hilfsförderbändern 11,12, F i g. 8, aufliegenden Materialbahn 2 zunächst an
der durch das Stegteil 9 der Faltschiene 4 gebildeten Längskante um 90° nach abwärts zu falten, ist ein jo
vertikal bewegbares Faltschwert 13 vorgesehen, das an der Kolbenstange 14 eines ortsfesten Druckluftzylinders
15 befestigt ist, der die Anschlüsse 16 und 17 aufweist. Die Hilfsförderbänder 11, 12 sind um Umlenkrollen 18
und 19 gespannt, von denen je eine am vorderen und :J5 hinteren Ende der Förderstrecke auf je einer im Gestell
1 gelagerten Welle 20 angeordnet ist. Die vorderen ziehenden Umlenkrollen 18 und 19 sind angetrieben.
Den unteren Hilfsförderbändern 11, 12 können nach Bedarf obere Förderbänder zugeordnet werden, wenn
ein zangenartiger Transport im mittleren Bereich der Materialbahn 2 erforderlich sein sollte.
Zum Umschlagen des nach abwärts gefalteten Randstreifens 10 um weitere 90° ist ein senkrecht zu der
durch das Stegteil 9 gebildeten Längskante der Faltschiene 4 horizontal unter den Schenkel 8 der
Faltschiene 4 bewegbarer Faltschieber 21 vorgesehen, der einen L-förmigen Querschnitt mit den Schenkeln 22
und 23 aufweist, in einer parallel zur Vorschubrichtung
V verlaufenden Längsnut 24 im Schenkel 23 des so Faltschiebers 21 ist das obere Trum eines endlosen
Förderbandes 25 zur Mitnahme bei der Querverschiebung des Faltschiebers 21 geführt. Das Förderband 25
ist um Umlenkrollen 26 und 27 gespannt, von denen die eine, 26, auf einer am Gestell 1 befestigten Achse 28
drehbar und axial verschiebbar und die andere, 27, auf der teilweise als Vierkant 29 ausgebildeten Antriebswelle
30 eines am Gestell 1 befestigten Getriebemotors 31 in Achsrichtung der Antriebswelle 30 verschiebbar
angeordnet ist. Auf dem freien Ende der Achse 28 ist ein to
Begrenzungsflansch 32 und auf dem freien Ende des Vierkants 29 der Welle 30 ein Begrenzungsflansch 33
befestigt.
Der Faltenschieber 21 ist zum ersten Umfalten des Randstreifens 10 an den Kolbenstangen 34 bzw. 35 von 6>
zwei ortsfest am Gestell 1 angeordreten Druckluftzylindern 36 bzw. 37 befestigt, welche je zwei Anschlüsse 38,
39 bzw. 40.41 aufweisen. Der Faltschieber 21 wird durch die Druckluftzylinder 3S and 37 senkrecht zur
Verschieberichtung V verschoben, wobei das Förderband 25 mit den auf der Achse 28 bzw. auf dem
Vierkantteil 29 der Welle 30 gleitenden Umlenkrollen 26, 27 über die Längsnut 24 mitgenommen wird, so daß
das Förderband 25 wie insbesondere in Fig.5—8 gezeigt, unter dem unteren Schenkel 8 der Faltschiene 4
bewegt wird.
Mit dem unteren Förderband 25 arbeitet ein oberes Förderband 42 zusammen, das um zwei Umlenkrollen
43 (nur die hintere Umlenkrolle 43 ist dargestellt, F i g. 1 — 2) gespannt ist. Die hintere Umlenkrolle 43 ist
auf einer angetriebenen Welle 44 befestigt, während die vordere, nicht dargestellte Umlenkrolle ähnlich wie die
Umlenkrolle 26 auf einer ortsfesten Achse drehbar gelagert ist. Die Umlenkrollen 27 und 43 werden mit der
gleichen Geschwindigkeit angetrieben, so daß die Materialbahn 2 durch die Förderbänder 25 und 42 an
dem aus dem Randstreifen 10 gebildeten doppelten Umschlag 5 von oben und unten geklemmt der
Nähstation 6 zur Bildung einer Naht N, Fig.9, geführt
wird. Synchron mit den Förderbändern 25 und 42 sind auch die Förderbänder 11 und 12 angetrieben.
Ein Faltblech 45, das aus einer L-förmigen Schiere mit
den Schenkeln 46 und 47 besteht, ist an der Kolbenstange 48 von zwei Druckluftzylindern 49 (nur
einer dargestellt, Fig. 1) befestigt. Die Druckluftzylinder
49 weisen die Anschlüsse 50 und 51 auf. Durch sie wird das Faltblech 45 mit seinem Schenkel 46 zwischen
die Schenkel 7 und 8 der Faltschiene 4 zur Bildung des inneren Umschlagteils Feingeschoben.
Zur vertikalen Hubbewegung des Faltbleches 45 dienen zwei am Gestell 1 befestigte Druckluftzylinder
52 (nur einer dargestellt, F i g. 1) an deren Kolbenstangen 53 ein Trägerwinkel 54 befestigt ist. Der
Druckluftzylinder 52 weist die Anschlüsse 55 und 56 auf und ist mittels eines Befestigungswinkels 57 am Gestell
1 befestigt.
Am Schenkel 22 des Faltschiebers 21 ist im Bereich dessen von der Nähstation 6 abgekehrten Ende ein
kurzzeitig wirkender Hilfsstoffschieber 58 vorgesehen, dessen Vorschubgeschwindigkeit größer ist als die
Förderbandgeschwindigkeit. Die Eingriffslänge des Hilfsstoffschicbers 58 ist kürzer als die Schnittkantenlänge
und sein am Umschlagteil E der Materialbahn 2 angreifender oberer Teil ist verzahnt und durch eine
Aussparung 59 im Schenkel 23 des Faltschiebers 21 nach oben in Eingriff mit dem um den unteren Schenkel 8 der
Faltschiene 4 gefalteten Teil E des Umschlages S bewegbar und zwar von einem Motor 60 aus, der an
einem am Schenkel 22 des Faltschiebers 21 befestigten Winkelträger 61 angeordnet ist. Auf dem durch e.ne
Bohrung des Winkelträgers 61 durchgeführten freien Ende der Motorwelle 62 ist eine Kurbel 63 befestigt,
deren Kurbelzapfen 64 in eine Bohrung des Hilfsstoffschiebers 58 ragt. Der Hilfsstoffschieber 58 weist einen
Längsschlitz 65 auf, durch den eine in den Winkelträger 61 eingedrehte Bundschraube 66 durchgeführt ist.
Aufgrund dieser Anordnung führt der Hilfsstoffschieber 58 beim Umlauf der Motorwelle 62 eine Viereckbewegung
in vertikaler Richtung aus.
Anstelle des Hilfsstoffschiebers 58 könnte auch eine über einen Freilauf kurzzeitig und schneller als die
Förderbänder 25 und 42 angetriebene Vorschubwalze oder ein ebenfalls kurzzeitig und schneller als die
Förderbänder angetriebener, über Umlenkrollen geführter Hilfsförderriemen eingesetzt werden.
Bei der Verarbeitung von kritischen Materialien,
beispielsweise einem glatten Gewebe mit hohem Rückformvermögen kommt es sehr leicht vor, daß sich
die Teile des doppelten Umschlages S während des Abziehens von der Faltschiene 4 und dem Zuführen zur
Nähstation 6 verschieben und deshalb dicht vor der Nähstation wieder über die Abschlußkante K der
Materialbahn überstehen. In diesem Fall ist es vorteilhaft im Bereich des der Nähstation zugekehrten
Endes der Faltstation in relativ geringem Abstand von der Nähstation 6 einen weiteren Hilfsstoffschieber für
den doppelten Umschlag 5 anzuordnen, der wie der H ilfssstoffschieber 58 als Vorschubwalze mit Freilauf
oder als Hilfsförderriemen ausgebildet sein kann und der ebenfalls kurzzeitig und schneller als die Förderbänder
25 und 42 angetrieben wird. Zweckmäßigerweise wird dieser Hilfsstoffschieber werkstückabhängig, beispielsweise
durch eine in bestimmtem Abstand vor der Nähstation 6 angeordnete Fotozelle über einen
Signalverstärker gesteuert. Sobald die Abschlußkante K der Materialbahn die Fotozelle passiert hat, wird über
den Signalverstärker der zusätzliche Hilfsstoffschieber eingeschaltet. Die Einschaltdauer wird durch ein
elektrisches Zeitglied bestimmt. Der Hilfsstoffschieber verschiebt die über die Abschlußkante K der Malerialbahn
2 überstehenden Teile des Umschlages 5dicht vor der Nähstation 6 so, daß sie mit der Abschlußkante K
bündig sind und somit nach dem Vernähen mit Sicherheit nicht über die Abschlußkante K der
Materialbahn hinausstehen. Nach Bedarf können der vordere oder hintere Hilfsstoffschieber allein oder
gemeinsam zugeschaltet werden.
Es ist noch zu erwähnen, daß die Steuerung der Motoren und der Nähmaschine durch eine Kombination
■ fin manuell betätigbaren und nähgutabhängig arbeiten-..:·.·η
.Schaltmitteln erfolgen kann. Die Einschaltdauer der Motoren 60 zum Antrieb der Hilfsstoffschieber 58 wird
durch ein elektrisches Zeitglied bestimmt und die Druckluftführung der die Faltwerkzeuge steuernden
Druckluftzylinder 15, 36, 37, 49 und 52 wird durch eine elektrische Programmsteuereinrichtung über Elektromagnetventile
unter Einsatz von Endschaltern vorgenommen.
Davon ausgehend, daß sich die Teile der Vorrichtung, wie in F i g. 1 und 3 dargestellt, in ihrer Ausgangsstellung
befinden, arbeitet die Vorrichtung wie folgt:
Von einer Querschneidstation, in der die Werkstücke von einer Materialvorratsrolle abgezogen und auf üire
Länge abgeschnitten werden, die der Einrichtung zum Bilden der doppelten Umschläge S an der Materialbahn
2 vorgeschaltet sein kann, wird die abgelängte Materialbahn 2 entweder durch eine eigene Zuführvorrichtungoder
durch die Hilfsförderbänder 11,12, Fig.8,
die sich von der Querschneidstation bis hinter die Nähstation 6 erstrecken und synchron zu den Förderbändern
25 und 42 angetrieben werden, in ihre zum Bilden je eines doppelten Umschlages S an beiden
Randstreifen 10, F i g. 3 und 4, erforderliche Lage gemäß Fig. 1 und 3, mit den Seitenkanten parallel zu den
Außenkanten der Faltschienen 4 auf diesen aufliegend in die Faltstation gebracht, wobei die Randstreifen 10 über
die Außenkanten der Faltschienen 4 lose herunterhängen, Fig. 3
Durch Zufuhr von Druckluft über den Anschluß 16 der Druckluftzylinder 15 werden die an deren
Kolbenstangen 14 befestigten Faltschwerter 13 neben den durch das Stegteil 9 der ortsfesten Faltschienen 4
gebildeten, die jeweils erste Faltkante der Umschläge S bcMimmcnden äußeren Längskanlen um 90° nach
abwärts gefaltet, wie F i g. 4 zeigt. Daraufhin werden die Kolben der Druckluftzylinder 36 und 37 über die
Anschlüsse 38 und 40 mit Druckluft beaufschlagt, wodurch die an den Kolbenstangen 34 und 35
befestigten Faltschieber 21 zur Mitte der Materialbahn 2 hin mit ihrem Schenkel 23 unter den Schenkel 8 der
Faltschienen 4 verschoben werden. Über die Längsnut 24 im Schenkel 23 der Faltschieber 21, in der das jeweils
obere Trum der Förderbänder 25 läuft, werden diese
ίο zusammen mit den auf den Achsen 28 bzw. auf dem
Vierkantteil 29 der Wellen 30 axial verschiebbaren Umlenkrollen 26 und 27 mit den Faltschiebern 21
mitgenommen, um die Randstreifen 10 der Materialbahn 2 um weitere 90° umzufalten.
Zur Erzielung eines gleichmäßigen Anpreßdruckes der Förderbänder auf der gesamten Umschlaglänge
können zwischen den vorderen und hinteren Umlenkrollen 43 Andruckrollen zwischen dem oberen und
unteren Trum der Förderbänder 42 angeordnet sein.
Wie F i g. 5 zeigt, nehmen die Förderbänder 25 in der Falt-Endstellung, die durch die Anlaufflansche 32 und 33
für die Umlenkrollen 26 und 27 bestimmt ist, eine Lage unter den Faltschienen 4 ein, in der sie das jeweils erste
Umschlagteil E an den Schenkel 8 der Faltschienen 4 angedrückt halten, während jie mit den unteren
Forderbändern 25 zusammenwirkenden Förderbänder <*2 die Materialbahn 2 an den Schenkel 7 der
Faltschienen 4 andrücken.
Im Anschluß an die Bildung des ersten Umschlagteiles
E wird noch der innenliegende Teil F der Umschläge 5
mit Hilfe der Faltbleche 45 zwischen die Schenkel 7, 8 der U-förmigen Faltschienen 4 eingeschoben, Fig.6
und 7. Durch Zufuhr von Druckluft über die Anschlüsse 55 der Druckluftzylinder 52, an deren Kolbenstangen 53
die Trägerwinkel 54 mit den Druckluftzylindern 49 und den Faltblechen 45 befestigt sind, werden diese zunächst
nach aufwärts mit ihrem Schenkel 46 in eine horizontale Ebene bewegt, die zwischen den Schenkeln 7 und 8 der
Faltschienen 4 liegt, wobei die freien Ränder der Materialbahn 2 entsprechend angehoben werden, wie
F i g. 6 zeigt. Anschließend werden die so angehobenen freien Ränder der Materialbahn 2 mit Hilfe der
Faltbleche 45 bzw. deren Schenkel 46 durch Zufuhr von Druckluft über die Anschlüsse 50 der Druckluftzylinder
49 zwischen die Schenkel 7 und 8 der Faltschienen 4 eingeschoben, siehe F i g. 7.
Um sicherzustellen, daß die inneren Umschlagteile F nach dem Einschieben flach und gleichmäßig liegen,
wird die Einschiebbewegung der Faltbleche 45 ein
so weiteres Mal oder, falls erforderlich, mehrfach wiederholt, indem Druckluft zu den Druckluftzylindern 49
abwechselnd über die Anschlüsse 50 und 51 zugeführt wird.
Die Faltschwerter 13, die Faltschieber 21 mit den Förderbändern 25 und die Faltbleche 45 bleiben für die
Dauer der Zuführung der Materialbahn 2 zur Nähstation 6 in der in F i g. 7 und 8 dargestellten Falt-Endstellung
stehen.
Wenn der Faltvorgang beendet ist, werden durch
Wenn der Faltvorgang beendet ist, werden durch
bo Betätigung einen Startschalters die Getriebemotoren 31
eingeschaltet, welche über nicht dargestellte Antriebsverbindungen die Umlenkrollen 27 und synchron dazu
die Umlenkrollen 18, 19, 43 antreiben. Die durch die Förderbänder 25 und 42 im Bereich der Umschläge S
(ιr) zangenartig gefaßte Materialbahn 2 wird dann, in der
Mitte durch die Hilfsförderbänder 11 und 12 unterstützt,
der Nähstation 6 zugeführt, in der die Umschläge S durch Nähte Nfixiert werden.
Gleichzeitig mit den Motoren 31 werden kurzzeitig die Motoren 60 eingeschaltet, deren Einschaltdauer
durch ein elektrisches Zeitglied bestimmt wird. Über die auf der Abtriebswelle 62 der Motoren 60 befestigte
Kurbel 63 und den Kurbelzapfen 64 werden die mittels Bundschraube 66 und Längsschlitz 65 schwenkbar und
längsverschiebbar geführten Hilfsstoffschieber 58 auf einer im wesentlichen einem Viereck entsprechenden
Bahn in vertikaler Richtung bewegt, wobei sie mit dem Teil fder Umschläge S in Eingriff kommen und, da ihre
Schiebebewegung schneller als die Förderbewegung der Förderbänder 25 und 42 ist, die evtl. über die
Abschlußkante K der Materialbahn 2 überstehenden Umschlagteile in Vorschubrichtung V so verschieben,
daß sie mit der Abschlußkante K bündig sind.
Wie oben schon erwähnt, kann im Bereich des der Nähstation zugekehrten Endes der Faltstation in relativ
geringem Abstand vor der Nähstation für jeden Umschlag Sein weiterer Hilfsstoffschieber 58 angeordnet
sein, der nach Bedarf zu einem weiteren Einschiebevorgang dicht vor der Nähslation kurzzeitig
einschaltbar ist.
Nachdem die Nähte N gebildet sind, werden die Förderbänder 11, 12, 25 und 42 durch Ausschalten der
Motoren 31 stillgesetzt. Aus der Falt-Endstellung gemäß Fig.8 werden die Faltschwertcr 13 durch
Druckluftzufuhr über die Anschlüsse 17 der Druckluftzylinder 15, die Faltbleche 45 durch Druckluftzufuhr
ίο über die Anschlüsse 51 der Druckluftzylinder 49, die
Trägerwinkel 54 durch Druckluftzufuhr über die Anschlüsse 56 der Druckluftzylinder 52 und die
Faltschieber 21 mit den Förderbändern 25 durch Beaufschlagung der Kolben der Druckluftzylinder 36
und 37 über die Anschlüsse 39 und 41 in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 3 zurückbewegt, worauf
die Faltstation mit der als nächste zu bearbeitenden Materialbahn beschickt werden kann und der beschriebene
Arbeitsablauf sich wiederholt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung an Nähanlagen zum Bilden eines doppelten Umschlages an den Schnittkanten von
flach aufliegenden Materialbahnen, die eine ortsfeste U-förmig ausgebildete Faltschiene mit horizontal
gerichteten Schenkeln, einen horizontal bewegbaren Faltschieber und ein senkrecht und gegenläufig zum
Faltschieber zwischen die Schenkel der Faltschiene bewegbares Faltblech sowie ein die Materialbahn
über deren gesamte Schnittkantenlänge auf die Faltschiene drückendes Förderband aufweist, d a durch
gekennzeichnet, daß auf dem Faltschieber (21) ein Trum eines zweiten Förderbandes
(25) aufliegt, das sich über die ganze Länge des Faltschiebers (21) erstreckt und synchron mit dem
ersten Förderband (42) antreibbar ist, und daß ein kurzzeitig wirkender Hilfssioffschieber (58) für das
nachlaufende Ende des Umschlagteils (S) der Materialbahn (2) vorgesehen ist, dessen Vorschubgeschwindigkeit
größer ist als die Förderbandgeschwindigkeit und dessen Eingriffslänge kürzer als
die Schnittkantenlänge ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsstoffschieber (58) eine
Viereckbewegung ausführt und durch eine Aussparung (59) des Faltschiebers (21) ragt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Trum des Förderbandes
(25) in einer Längsnut (24) des Faltschiebers (21) geführt ist.
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