DE3712561C2 - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05B—SEWING
- D05B35/00—Work-feeding or -handling elements not otherwise provided for
- D05B35/02—Work-feeding or -handling elements not otherwise provided for for facilitating seaming; Hem-turning elements; Hemmers
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Näheinheit zur
Herstellung eines doppelt gefalteten Saumes gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die meisten der bisher bekannten Vorrichtungen zur Saum
herstellung arbeiten kontinuierlich, indem sie z. B. den ent
sprechenden Stoffrand schneckenförmig aufrollen, und zwar
im Maß des kontinuierlichen Stoffvorschubs.
Aus der EP-OS 00 96 018 ist eine gattungsgemäße Näheinheit zur
Herstellung eines doppelt gefalteten Saumes bekannt, mit
der Säume unterschiedlicher Breite hergestellt werden
können. Zu diesem Zweck sind zwei Faltstäbe vorgesehen,
die mit sich gegenüberliegenden abgerundeten Kanten
versehen sind. Während des Vorschubes des zu säumenden
Nähgutes in Richtung einer Nähmaschine wird dabei durch
Verkleinerung des Querschnittes der Faltanordnung sowie
die abgerundeten, sich gegenüberliegenden Kanten, ein
doppelter Saum ausgebildet.
Bei dieser bekannten Näheinheit resultiert aber un
vermeidlicherweise eine Verschiebung des sichtbaren
Saumteiles bezüglich des übrigen Nähgutes, wobei diese
Verschiebung dann unerheblich ist, wenn es sich um
einfarbige Stoffe handelt, dann jedoch aus optischen
Gründen nicht mehr hinnehmbar ist, wenn es sich um mit
Mustern bedruckte Stoffe handelt.
Sofern diese Stoffe außerdem bereits mit Säumen versehen
sind, die quer zu den auszubildenden doppelten Säumen
verlaufen und diese kreuzen, so können diese an den
Kreuzungsstellen eine zusätzliche Verschiebung bewirken,
wodurch die störenden Effekte bei bedruckten Stoffen
noch erhöht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Näheinheit
zur Herstellung und zum Vorschub eines doppelt gefalteten Saumes zu
schaffen, bei der keine seitliche Verschiebung des
sichtbaren Saumteiles bezüglich des übrigen Nähgutes
auftritt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einer Näheinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeich
nende Merkmale.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung einer Näheinheit
zur Herstellung eines doppelt gefalteten Saumes wird
der Vorteil erzielt, daß der Saum vollständig vor dem
Vorschub des Nähgutes zur Stichbildestelle ausgebildet ist,
und demzufolge seine Form und seine Lage über die
gesamte Länge während des Nähvorganges beibehält, so daß keine
Verzerrungen im Musterverlauf auftreten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes des Anspruchs 1
sind in den Unteransprüchen (Ansprüche 2 bis 5) auf
geführt.
Insbesondere ist es bei der Ausgestaltung mit den
Merkmalen des Anspruchs 5 möglich, auf die ansonsten
erforderliche Stichplatte und den zugehörigen
Stoffdrückerfuß verzichten zu können.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung nä
her erläutert, in der ein Ausführungsbei
spiel der erfindungsgemäßen Näheinheit dargestellt
ist. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Teilschnitt der rechten
Hälfte, in Vorschubrichtung des Nähgutes gesehen,
in der ersten
Betriebsphase;
Fig. 2 einen Teilschnitt der Näheinheit in der zweiten
Betriebsphase;
Fig. 3 einen Teilschnitt der Näheinheit in der dritten
Betriebsphase;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 6
für die nachfolgende Betriebsphase;
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V von Fig. 6
in der letzten Betriebsphase und
Fig. 6 eine teilweise Seitenansicht entlang der Rich
tung F von Fig. 4.
In Fig. 1 ist mit 1 ein zu säumendes Nähgut bzw. ein zu säumender Stoff, z. B. ein
Handtuch, bezeichnet, das von einem Stoffband
abgeschnitten worden ist und der saumbildenden
Näheinheit mittels Endlos-Antriebsriemen 2 zugeführt
wird, die den Stoff gegen ein Längsteil 3 drücken, wobei
eines auf jeder Seite vorgesehen ist, mit je einer
ebenen und glatten Oberfläche 6; das Längsteil 3 ist an
senkrechten, nicht dargestellten Druckzylindern
angeordnet, die ein Absenken des Längsteiles 3 er
möglichen, um so den Anpreßdruck gegen den
Endlos-Antriebsriemen 2 aufzuheben und den Stoff
freizugeben.
An das Längsteil 3 schließt sich ein rechteckiger
Rahmen 4 an, dessen ebene Ober
fläche 5 im wesentlichen waagerecht zur Oberfläche 6 aus
gerichtet ist. Auf dieser Oberfläche 5 gleiten zwei
kleine Endlos-Antriebsriemen 7, 8, die zueinander und
zum Endlos-Antriebsriemen 2 parallel sind und
voneinander durch einen Zwischenraum e getrennt sind.
Der Zeichenebene nachgeordnet und oberhalb vom
Zwischenraum e erkennt man die Nadel 9 einer
Nähmaschine.
Mit 10 ist ein Kopfteil bezeichnet.
Dieses Kopfteil besteht aus einem langgestreckten
Längsbalken 11, der auf einer nicht dargestellten
Halterung angeordnet ist, die oberhalb der Zeichenebene
von Fig. 1 angeordnet ist, während das andere Ende des
Längsbalkens 11, das unterhalb der Zeichenebene, jedoch
noch vor der Nadel 9 liegt, freitragend ist. Wie die
Figur erkennen läßt, wird der Längsbalken 11 von zwei
langgestreckten Teilen begrenzt, die gleitend in
Längsrichtung an zwei nicht dargestellten Druckzylindern
angeordnet sind:
- - ein erstes Teil 12 mit rechtwinkligem Querschnitt, das am Längsbalken 11 an seiner Oberfläche und an seiner rechten Seitenfläche anliegt und
- - ein zweites Teil 13 in Form eines dicken Flacheisens, das an seiner linken Seitenfläche des Längsbalkens 11 über fast die gesamte Höhe, von unten gesehen, anliegt; die Oberfläche 14 des Teils 13 weist einen sägezahnförmigen Querschnitt auf, welcher derart ausgerichtet ist, das er den seitlichen Einschub eines Stoffrandes in eine linke, obere, sich in Längsrichtung erstreckende Nut 15 im Kopfteil 10 ermöglicht, wobei diese Nut nach innen zeigt und der Querschnitt anschließend einen seitlichen Rückzug des eingeschobenen Stoffrandes verhindert.
Die Halterung für das Kopfteil 10 ist unter einer nicht
dargestellten exzentrischen Anordnung befestigt, die ein
Ritzel und eine Kette aufweist und ihm eine
halbkreisförmige Drehbewegung im Gegenuhrzeigersinn um
die obere äußere Längskante 16 des Rahmens 4 ermöglicht,
wobei sich die Längskante 16 im wesentlichen parallel
zur Längsachse des auszubildenden Saumes erstreckt, so
daß das Kopfteil 10 die in Fig. 4 dargestellte Stellung
einnehmen kann, in der es nach seiner Verdrehung auf der
Oberfläche 5 ruht, wobei die Nut 15 dieses Mal nach
außen zeigt.
Mit 17 ist ein langgestrecktes, bewegliches Teil mit L-förmigem
Querschnitt bezeichnet, das die gleiche Länge wie das
Kopfteil 10 aufweist und parallel zu diesem angeordnet
ist. Das Teil 17 ist an nicht dargestellten Armen
befestigt, die ihm eine kreisbogenförmige Bewegung
ermöglichen, die durch den Pfeil f angedeutet ist, wobei
die Drehachsen der Arme an waagerechten Druckzylindern
angeordnet sind, die dem Teil 17 zusätzlich eine
seitliche waagerechte Bewegung ermöglichen.
Mit 18 ist ein weiterer Endlos-Antriebsriemen bezeichnet
(siehe auch Fig. 6), dessen Drehachse an einem nicht
dargestellten senkrechten Druckzylinder befestigt ist,
der ihm eine Verschiebung von oben nach unten und
umgekehrt ermöglicht.
In Fig. 1 ist schematisch die Ankunftsphase des zu
säumenden Stoffes 1 dargestellt, dessen beide Ränder von
je einem Endlos-Antriebsriemen 2 angetrieben werden, die
den Stoff gegen das glatte und bewegliche Längsteil 3
drücken, wobei die Mitte des Stoffes aufgrund des
Eigengewichtes herabhängt. Jeder äußere Seitenrand 19
des Stoffes ruht auf der glatten Oberfläche des
gleitenden Teils 12 mit rechtwinkligem Querschnitt. Wenn
der Stoff am hinteren Ende der erfindungsgemäßen
Vorrichtung angekommen ist, so werden die
Endlos-Antriebsriemen mit Hilfe von photoelektrischen
Zellen angehalten und der Herstellungszyklus des Saumes
durch das Kopfteil 10 beginnt.
Zuerst wird, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, das Teil
17 mit L-förmigem Querschnitt abgesenkt entlang dem
Kreisbogen f, bis es auf eine Höhe gelangt, die der Nut
15 gegenüber liegt, wobei es in Eingriff mit dem Stoff 1
ein Abknicken des Randes 19 im Gegenuhrzeigersinn
bewirkt.
Wie Fig. 3 erkennen läßt, wird nun die Halterung des
Längsteils 3 abgesenkt, wodurch der Anpreßdruck des
Endlos-Antriebsriemens 2 auf den Stoff 1 entfällt.
Anschließend erfolgt eine Verschiebung nach außen, d. h.
nach rechts in der Fig. 3 des Teils 17, wodurch sein
waagrechter Abschnitt in die Nut 15 eingreift und bei
dieser Bewegung den Seitenrand 19 des Stoffes derart mit
sich nimmt, daß die erste Faltung entsteht. Anschließend
wird das Teil 17 in seine in Fig. 1 gezeigte
Ausgangsstellung zurückgeführt.
Während des nächsten, in Fig. 4 dargestellten Schrittes,
erfolgt ein Verschwenken des Kopfteils 10 um die
Längskante 16, und zwar um 180°, so daß anschließend das
Kopfteil in umgedrehter Stellung auf der Oberfläche 5
des Rahmens ruht, wodurch, wie Fig. 4 zeigt, eine zweite
Faltung des Seitenrandes des Stoffes 1 durchgeführt wird.
Aus den Fig. 5 und 6 ist zu entnehmen, daß während der
Verdrehung des Kopfteils 10 ein Rückhalteelement 20, das gelenkig
an einer Achse 21 angelenkt ist, und daß im Boden einer
Längsnut 22 des Längsbalkens 11 ruht, durch sein
Eigengewicht herabfällt und den Stoff 1 hält, um
dessen Längsverschiebung nach hinten zu verhindern,
jedoch eine Längsverschiebung nach vorn, d. h. in
Richtung zur Nähmaschine hin, zu ermöglichen.
Anschließend verschiebt man in Längsrichtung F′ die
beiden gleitenden Teile 12 und 13, bis sie die in Fig. 6
gezeigte Stellung einnehmen. Das Rückhalteelement 20 verhindert
dabei, daß der Stoff 1 nach rückwärts, d. h. mit den
beiden gleitenden Teilen 12 und 13, mitgenommen wird.
Danach wird der Endlos-Antriebsriemen 18 abgesenkt und,
wie Fig. 5 zeigt, ein Teil der drei Stoffschichten, die
den doppelt gefalteten Saum bilden, zwischen dem
Endlos-Antriebsriemen 18 und dem kleinen seitlichen
Endlos-Antriebsriemen 8 eingeklemmt, wobei ein Abschnitt
des Saumes freigelassen wird, entsprechend dem Abstand e
zwischen den beiden kleineren Endlos-Antriebsriemen 7
und 8; in diesem freigelassenen Abschnitt wird
anschließend mittels der Nadel 9 die Saumnaht erzeugt.
Nach dem Einschalten der Endlos-Antriebsriemen 2, 7, 8,
18 wird der Stoff 1 vorgeschoben mit den an seinen
beiden Seitenrändern hergestellten doppelten Säumen in
Richtung der Nähmaschine, deren Nadel 9 in
unmittelbarer Nähe des Endlos-Antriebsriemens 8
einsticht, wodurch die Nähmaschine weder eine
Stichplatte noch einen Stoffdrückerfuß aufweisen muß.
Claims (5)
1. Näheinheit zur Herstellung eines doppelt gefalteten Saumes,
mit einer Zufuhranordnung für das zu säumende Nähgut,
mit einer Faltanordnung zur Ausbildung des doppelt gefalteten
Saumes und mit einer Vorschubanordnung für den ausge
bildeten Saum zu einer Stichbildestelle einer Nähmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Faltanordnung ein Kopfteil (10) aufweist, das neben einem Rahmen (4) angeordnet ist, dessen waagrechte Oberfläche (5) in einer Ebene unterhalb der waagrechten Oberfläche des Kopfteils (10) liegt, daß das Kopfteil (10) an seiner dem Rahmen (4) zugewandten Seite eine waagerechte Nut (15) aufweist, die sich unterhalb seiner Oberfläche erstreckt, daß ein bewegliches Teil (17) vorgesehen ist, um den Rand des Nähgutes U-förmig in die Nut einzuschieben und daß das Kopfteil mit einer Schwenkanordnung verbunden ist, um es um eine obere, sich parallel zur Längsachse des ausgebildeten Saumes erstreckende Längskante (16) des Rahmens (4) um 180° zu verschwenken, so daß es anschließend umgedreht auf der waagerechten Oberfläche (5) des Rahmens (4) ruht,
- und daß die Vorschubanordnung zwei übereinander liegende Endlos-Antriebsriemen (8, 18) aufweist, zwischen denen ein Teil des vom Kopfteil hergestellten Saumes eingeklemmt wird, sowie einen parallel zum Endlos-Antriebsriemen (8) und im Abstand (e) zu diesem in derselben Ebene angeordneten Endlos-Antriebriemen (7) aufweist, so daß der Saum über die gesamte Länge des Nähgutes ausgebildet wird, bevor der Nähvorgang an der Stichbildestelle einsetzt.
- daß die Faltanordnung ein Kopfteil (10) aufweist, das neben einem Rahmen (4) angeordnet ist, dessen waagrechte Oberfläche (5) in einer Ebene unterhalb der waagrechten Oberfläche des Kopfteils (10) liegt, daß das Kopfteil (10) an seiner dem Rahmen (4) zugewandten Seite eine waagerechte Nut (15) aufweist, die sich unterhalb seiner Oberfläche erstreckt, daß ein bewegliches Teil (17) vorgesehen ist, um den Rand des Nähgutes U-förmig in die Nut einzuschieben und daß das Kopfteil mit einer Schwenkanordnung verbunden ist, um es um eine obere, sich parallel zur Längsachse des ausgebildeten Saumes erstreckende Längskante (16) des Rahmens (4) um 180° zu verschwenken, so daß es anschließend umgedreht auf der waagerechten Oberfläche (5) des Rahmens (4) ruht,
- und daß die Vorschubanordnung zwei übereinander liegende Endlos-Antriebsriemen (8, 18) aufweist, zwischen denen ein Teil des vom Kopfteil hergestellten Saumes eingeklemmt wird, sowie einen parallel zum Endlos-Antriebsriemen (8) und im Abstand (e) zu diesem in derselben Ebene angeordneten Endlos-Antriebriemen (7) aufweist, so daß der Saum über die gesamte Länge des Nähgutes ausgebildet wird, bevor der Nähvorgang an der Stichbildestelle einsetzt.
2. Näheinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kopfteil (10) wenigstens ein
gleitendes Teil (12) aufweist, das die Abdeckung der
Nut (15) bildet.
3. Näheinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfteil (10)
außerdem ein gleitendes Teil (13) aufweist, das den
Rückzug des Nähgutes nach seinem Einschub in die Nut
(15) verhindert.
4. Näheinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Rückhalteelement (20)
aufweist, das eine Verschiebung des Nähgutes während
des Gleitens der gleitenden Teile (12, 13)
in Gleitrichtung verhindert.
5. Näheinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Vorschubanordnung
(7, 8, 18) für das Nähgut bis in den Bereich der Stich
bildestelle der Nähmaschine erstreckt.
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