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Saum-Führungsvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung zur Saumbildung an
Stoffrändern auf einer Nähmaschine.
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Es sind sogenannte Säumer für Nähmaschinen bekannt, die aus einem
aus Metall bestehenden schneckenförmigen Führungsteil bestehen, der am Nähmaschhenfuß
befestigt ist. Je nach Art des zu fertigenden Saumes werden dabei verschiedene mit
entsprechenden Führungsflächen versehene Nähmaschinenfüße benötigt, die man gegeneinander
austauschen muß. Dies ist umständlich und führt auch insofern zu einem verhältnismäßig
großen Aufwand, falls jeder Fuß nicht nur mit den für die Stofffaltung und Saumbildung
erforderlichen Bauteilen susgestattet sein muß, sondern auch die anderen Funktionen
auszuführen hat, für die
er normalerweise bei jeder Nährlaschine
bestimmt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fülirungsvorrichtung
zur Saumbildung an Stoffrändern auf einer Nähmaschine anzugeben, die von Typ der
jeweilen Wähmaschine, insbesondere von der.. Nähmaschinenfuß, unabIngig und in der
Lage ist, einen gerade und gleichförmin verlaufenden haltbaren Saum an Stoffen zu
bilden, ohne daQ Fransen steher bleiben.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine auf de
;aschinentisch vor den Nähfuß bzw. vor dem Transporteur angeordnete Bodenplatte
einen seitlich aus ihrer Lbene derart nach oben zurückgebogenen Faltarm aufweist,
daß ein nach drei Seiten offener trichterförmiler Einlauf entsteht, dessen Verjüngungswinkel
in der Draufsicht etwa 300, vorzugsweise 330 zur Stofftransportrichtung beträgt,
während der Faltarm, in Stofftransportrichtung gesehen, an Beginn des Einlaufes
eine etwa doppelt so große Öffnung mit der Bodenplatte bildet, wie am Ende des Einlaufes,
wo der Faltarm im Abstand etwa entsprechend der Saumdicke um ca. l.- õ über die
Bodenplatte zuriickgebogen ist.
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Mit Hilfe einer derartigen Führungsvorrichtung, die bei jeder beliebigen
Nähmaschine angewendet werden kann, lassen sich auf einfache Weise gleichförmige
und gerade verlaufende Säume der Stoffkanten herstellen, die sich durch gute Haltbarkeit
auszeichnen. Außerdem gewährleistet die Führungsvorrichtung nach der Erfindung,
daß keine Fransen stehen bleiben, die normalerweise nach dem Nähen abgeschnitten
werden müssen, hier jedoch bereits während des Nähvorganges mit in den Saum eingeschlagen
und somit abgedeckt werden. Die Erfindung findet eine bevorzugte, jedoch nicht ausschliePliche
Anwendung bei der Saumbildung von Strick- und Wirkstoffen, da solche Maschenware
mit
den bisher bekannten Säumern nur schT7ierig und auch nur ungenau zu verarbeiten
war.
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Die Führungsvorricitung besteht vorzugsweise aus einem glatten polierten
Blech, kann jedoch auch aus jedem anderen geeigneten harten material hergestellt
sein, wie aus Kunststoff, hartem Holz usw.. Für die erstrebte und erreichte vorteilhafte
Wirkung der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung maßgebliche Einflußgroßen bestehen
in dem Vertüngungswinkel des die doppelte Umfaltung des Stoffes bewirkenden trichterförmigen
Einlaufes von etwa 300 bezüglich der Stofftransportrichtung sowie in dem Öffnungsverhältnis,
das zwischen dem Beginn und dem Ende des Einlauftrichters besteht. Am Ende des Einlauftrichters
verläuft der über die Bodenplatte zurückeboene Faltarm etwa waagerecht zur Bodenplatte
und besitzt von dieser einen Abstand etwa entsprechend der Saumdicke, die selbstverständlich
von der Stoffart und auch davon abhängig ist, ob in den Saum noch ein anderes Bandmaterial
eingearbeitet wird, z.B. ein Gummiband.
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Am Eingang des Einlauftrichters ist eine etwa doppelt so große Öffnungsweite
wie am Ausgang vorgesehen, wobei jedoch dieses Bezugsverhältnis insofern nur als
Annäherung zu betrachten ist, als der Faltarm am Beginn des Einlauftrichters nicht
in dem angegebenen Abstand parallel zur Bodenplatte, sondern mit dieser einen Winkel
kleiner als 900, beispielsweise 450 besitzt, um die erwünschte Faltung während des
Stofftransportes allmählich über die Trichterlänge zu bewerkstelligen.
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In unmittelbarem Zusammenhang mit der allmählichen Stofffaltung bzw.
mit dem über die Länge der Führungsplatte vor sich gehenden Stoffeinschlag hat das
Erfindungsmerkmal Bedeutung, daß der den Einlauftrichter bildende Biegeabschnitt
des Faltarms in Stoffvorschubrichtung zunehmend kleinere Biegeradien aufweist. Dies
bedeutet, daß am Eingang des Einlauftrichters
zwischen der Bodenplatte
und dem eigentlichen Faltarm ein Biegeabschnitt von z.B. etwa 1350 mit einem großen
Biegeradius vorgesehen ist und a Trichterausgang ein Biegeabschnitt von lSO0, jedoch
mit einem kleinen Biegeradius vorgesehen ist, der dann etwa der halben Saumdicke
entspricht.
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Der Faltarm kann je nach Arbeitsart verlängert oder verkleinert sein.
Außerdem ist es im Rahmen der Erfindung möglich, den Faltarm mit dem Einlauftrichter
starr aus der Bodenplatte herausgebogen anzuformen, oder auch eine zusammenklappbare
oder einstellbare alterung des Faltarmes vorzusehen, um eine Anpassung an unterschiedliche
Saumdicken und/oder Saumbreiten zu ermögli chen.
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Wenn man in den Saum ein anderes .aterialband, z.B. ein Gummiband
einlegen, einnähen will, so wird dies über eine zusätzliche am Faltarm angeordnete
Führungsfläche zugeführt. Zu diesem Zweck ist bei einer Ausführungsform der Erfindung
an der Unterseite des Faltarmes eine etwa quer zur Stofftransportrichtung verlaufende
Führungsplatte angeordnet, die mit einer etwa parallel zur Stofftransportrichtung
verlaufenden Führungsfläche versehen ist. Die Führungsfläche befindet sich etwa
in der mitte des Faltarmes und etwas seitlich bezüglich des Biegeabschnittes am
Auslaufende des Trichters versetzt.
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Auf diese Weise wird sichergestellt, daP das eingeführte Zusatz-Bandmaterial
in den doppelten Stoffeinschlag gelangt und innerhalb desselben eingenäht bzw. eingeschlossen
wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen
Fig.
1 eine Draufsicht auf eine Führungsvorriciltuna nach der Erfindung, Fig. 2 eine
Seitenansicht mit Blickrichtung von rechts in Fig. 1 und Fig Fig. 3 einen schematischen
senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1, etwa nach der Linie III-III
in Fig. 1.
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Die Führungsvorrichtung zur Saumbildung an Stoffrändern besteht aus
einer auf dem Tisch an der Nähmaschine vor den Nähfuß bzw.
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vor dem Transporteur zu befestigenden Bouenplatte 10 und einem seitlich
aus der Ebene der Bodenplatte nach oben zurückgebogenen Faltarm 11. Die Befestigung
der Bodenplatte 10 erfolgt über nicht gezeigte Schrauben, die durch Langlöcher 20
hindurchgehen, eo daß eine seitliche Einstellung möglich ist, um Anpassungen an
verschiedene Arbeitsarten und Saumbreiten zu ermöglichen.
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Vorzugsweise besteht die Bodenplatte mit dem angeformten Faltarm aus
einem glatten steifen Metallblech.
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Der Faltarm 11 ist mittels eines Biegeabschnittes 16 an die Bodenplatte
angeschlossen, wobei die äußere Begrenzungslinie des Biegeabschnittes 16 in der
Draufsicht gemäß Fig. 1 mit einer Parallelen zur Stofftransportrichtung einen Verjüngungswinkel
X in der Größenordnung von 300, vorzugsweise von 330 bildet.
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Der Biegeabschnitt 16 des Faltarmes 11 bildet einen sich in Vorschubrichtung
verengenden Teil eines sich in Stofftransportrichtung verengenden Trichters, wobei
im Bereich des Einlaufes 14 des Trichters der Faltarm 11, der sich oberhalb der
Bodenplatte 10 befindet, mit seiner am Einlauf befindlichen Kante 12 einen Winkel
von 450 oder kleiner mit der Bodenplatte 10 bildet. Der
Ealtarm
11 ist somit, wie in Fig. 2 angedeutet, vom Einlauf 14 bis zu Austritt 15 des Trichters
geneigt, und zwar derart, daß er an seiner dem Trichteraustritt 15 benachbarten
Kante 13 im wesentlichen parallel zur Bodenplatte verUhft, und zwar in einem Abstand,
der etwa der Saumdicke entspricht. an erkennt aus Fig. 3, daß der Faltarm 11 in
der deri Trichteraustritt benacllbarten Ende, dort wo er in zesentlichen parallel
zur Bodenplatte verläuft, konvex nach unten gebogen sein kann, wobei dieser konvexe
Bereich dazu beiträgt, die dbereinander gefalteten Stoffabschnitte zusatpienzuhalten,
wobei die durch den nochmaligen Stoffeinschlag verstärkte Saumdicke in dem leicht
erhöhten Abstand zur Bodenplatte links in Fig. 3 Platz findet. Es kann zweckmäPig
sein, wenn im Austrittsbereich 15 des Trichters der eigentliche Biegeabschnitt gemäß
Fi. 1 über die Bodenplatte in Richtung auf den Transporteur der Nähmaschine hervorragt,
wobei sich die entsprechende Seitenkante 13 des Faltarms 11 an diesen einen kleinen
Radius aufweisenden Biegeabschnitt anschließt. Entsprechend der Darstellung ist
der Faltarm durch den schrägen Verlauf der Vorderkante 13 bis zu seinem Ende hin
verjüngt, wobei auch eine Verjüngung an der Hinterkante 12 des Faltarns vorgesehen
sein kann.
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Um in die Saumnaht auch ein Gummiband oder ein beliebiges anderes
Band einzufügen, ist an der Unterseite des Faltarms 11 eine Führungsplatte 18 angeordnet,
die eine etwa parallel zur Stofftransportrichtung verlaufende FührungsflAche 19
(Fig. 1 und 3) besitzt. Die Führungsplatte 18 kann eine aus dem Blechmaterial des
Faltarms dreiaeitig ausgestanzte Zunge sein, deren Verbindungsabschnitt 19 als Führungsfläche
nach unten aus der Ebene des Faltarnis herausgebogen ist. Die Führungsfläche 19
ist auf die Breite und die ARt des einzuführenden Bandes abgestimmt, so daß das
Band in den den Saum bildenden Stoffeinschlag eingeleitet wird.
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Bei Anwendung der Führungsvorrichtung wird der Stoffrand zweimal gefaltet.
Er erhält eine erste Faltung von nur geringer Breitet die sämtliche evtl. abstehenden
Hanser in den Saum hineinrichtet, während die zweite Faltun der SaumDreite von beispielsweise
von 1,5 oder 2 crn entspricht.
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Die Führungsvorrichtung kann bei solchen maschinen angewendet werden,
die mit mehr als einer adel gleichzeitig einen und gewährleistet in jeden Fall eine
gleichmäßige Naht- und Saumbreite. i)ie iXeigung des Faltarmes wird der Dicke des
zu verarbeitenden SToffes angepaßt. Für dünnen Stoff kommt eine größere Neigung
infrage und bzw. umgekehrt. Selbstverständlich sind zahlreiche Abänderunven an der
beschriebenen Führungtsvorrichtung möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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