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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stoffhalter für
eine automatische Nähmaschine jener Art, die verwendet wird,
um einen Einfassungsstoff oder Klappenstoff auf eine
Stoffhülle automatisch auf zunähen, um eine Einfassung in einer
Weste oder Brusttasche oder eine Klappe in jeder
Seitentasche eines Kleidungsstücks, wie beispielsweise Anzügen oder
Hosen, fertigzustellen. Genauer gesagt, die vorliegende
Erfindung betrifft einen Stoffhalter für eine automatische
Nähmaschine, um den Einfassungsstoff oder Klappenstoff
während des Nähvorganges so zu halten, daß ein Muster im
Einfassungsstoff oder der Klappe ästhetisch auf ein passendes
Muster in jenem Abschnitt der Stoffhülle ausgerichtet werden
kann, wo der Einfassungsstoff oder Klappenstoff auf zunähen
ist.
(Beschreibung des Standes der Technik)
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Wie dem Fachmann bekannt ist, weist ein Anzug ein paar
Seitentaschen und eine Brusttasche an seiner äußeren Oberfläche
auf. Die Seitentaschen haben im allgemeinen rechteckige
Klappen, die jeweils über der Mündung liegen, die zum
Inneren der jeweiligen Seitentasche führt, während die
Brusttasche eine Einfassung aufweist, die eine Umfangslippe
bildet, die die Mündung der Brusttasche festlegt.
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Dort, wo der Anzug ein bestimmtes Muster aufweist,
beispielsweise sich vertikal erstreckende Streifen, ist bislang
das Problem aufgetreten, daß ein insgesamt rechteckiger
Klappenstoff, der schließlich die Klappe für jede
Seitentasche
bildet, auf dem Anzugstoff neben der entsprechenden
Seitentasche so aufgenäht werden muß, daß die Streifen auf
die zugehörigen Streifen auf der rechten Seite des
Klappenstoffes ausgerichtet sind, und in gleichartiger Weise muß
ein insgesamt rechteckiger Einfassungsstoff, der schließlich
die Einfassung für die Brusttasche bildet, auf dem
Anzugstoff neben der Brusttasche so angenäht werden, daß die
Streifen auf die zugehörigen Streifen auf der rechten Seite
des Einfassungsstoffes ausgerichtet sind. Dort, wo die
Streifen des Anzugstoffes außer Ausrichtung auf jene am
Klappenstoff oder Einfassungsstoff stehen, bietet der
resultierende Anzug keinen angenehmen Anblick. Dies gilt
besonders für die Einfassung, die ohne weiteres bemerkbar ist.
Wenn der Klappenstoff oder der Einfassungsstoff auf dem
Anzugstoff so aufgenäht wird, daß das Muster auf dem
Klappenstoff oder Einfassungsstoff nicht auf jene am Anzugstoff
ausgerichtet ist, dann weist der resultierende Anzug nach
allgemeiner Auffassung auf dem Markt einen niedrigen
Handelswert auf.
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Gemäß dem Stand der Technik wird als eine Einrichtung zum
Anordnen des Klappenstoffs oder Einfassungsstoffs in seiner
Lage, so daß er den Anzugstoff überdeckt, der in einer
vorbestimmten Lage gehalten wird, wobei seine mit einem Muster
versehene rechte Seite nach oben gerichtet ist, ein
Stoffhalter benutzt, um den Klappenstoff oder den
Einfassungsstoff mit seiner gemusterten rechte Seite nach oben
gerichtet zu halten, wobei dieser Stoffhalter nachfolgend in einer
horizontalen Ebene oder einer Ebene, die relativ zur
vertikalen Richtung geneigt ist, so bewegt wird, daß der
Klappenstoff oder der Einfassungsstoff zur Überdeckung mit dem
Anzugstoff gebracht werden kann.
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Gesondert von der Benutzung der mechanischen Vorrichtung,
wie des Stoffhalters, wie auf ihn oben Bezug genommen wurde,
wird auch eine Vorgehensweise von Hand in weitem Umfang
angewandt, bei der ein Näh-Hilfsarbeiter den Klappenstoff oder
Einfassungsstoff in der Hand hält und ihn auf den Anzugstoff
auf legt, wobei das Muster auf dem Klappenstoff oder
Einfassungsstoff auf das am Anzugstoff ausgerichtet ist.
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Jedesmal, wenn die mechanische Vorrichtung verwendet wird,
oder jedesmal, wenn die Vorgehensweise von Hand angewandt
wird, wird der Klappenstoff oder Einfassungsstoff auf der
gemusterten rechten Seite des Anzugstoffs mit seinem Muster
nach oben gerichtet aufgesetzt und dann hieran aufgenäht.
Deshalb wurde es als schwierig empfunden, die Ausrichtung
des Musters zu bewerkstelligen, d.h. eine Ausrichtung des
Musters auf dem Klappenstoff oder dem Einfassungsstoff auf
das entsprechende Muster auf dem Anzugstoff. Zusätzlich hat
sich herausgestellt, daß dann, wenn die Klappe oder
Einfassung umgekehrt wird, so daß das Muster auf der Klappe oder
Einfassung auf der Außenseite des Anzugs sichtbar werden
kann, es sich oft herausgestellt hat, daß das Muster auf der
Klappe oder Einfassung fehlerhaft auf das Muster des Anzugs
ausgerichtet ist, was den sich hieraus ergebenden Anzug
weniger angenehm im Aussehen macht, begleitet von einer
Verringerung seines Handelswertes auf dem Markt.
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Das US-Patent Nr. 4 497 266 offenbart einen Stoffhalter in
einer automatischen Nähmaschine.
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Das US-Patent Nr. 4 655 149 offenbart einen optischen Fühler
für eine automatische Nähmaschine, um Codierungen auf den
Stoffhaltern so zu messen, daß die Nähmaschine einen weiten
Bereich von mit Abstand behafteten Strecken aufnehmen kann,
die von den Stoffhalter-Ausbildungen vorgegeben werden.
Dieses Patent befaßt sich nicht mit der Musterausrichtung
zwischen zwei zusammenzunähenden Werkstücken.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung wurde im Hinblick darauf ersonnen,
die oben erörterten Probleme im wesentlichen auszuräumen,
und soll eine verbesserte Haltevorrichtung für ein
gemustertes Tuch für eine automatische Nähmaschine liefern, die
wirksam ist, genau und rasch eine Musterausrichtung zwischen
einem gemusterten Stoffstück und einem entsprechend
gemusterten Stoff zu bewerkstelligen, auf dem das Stoffstück
aufzunähen ist.
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Um das oben beschriebene Ziel zu erreichen, liefert die
vorliegende Erfindung eine Haltevorrichtung für ein gemustertes
Tuch für eine automatische Nähmaschine, welche Vorrichtung
einen Stoffhalter aufweist, um ein insgesamt rechteckiges
Stoffstück in einer Lage zu halten, die einen Abstand zu
jener Lage aufweist, wo das rechteckige Stoffstück auf einem
Stoff mit einer gemusterten rechten Seite aufzunähen ist.
Das Stoffstück hat eine gemusterte rechte Seite, und die
entsprechenden Muster auf dem Stoffstück und dem Stoff
werden, wenn das Stoffstück vom Stoffhalter gehalten wird, nach
oben gerichtet. Die Vorrichtung umfaßt auch eine erste und
zweite Markierungslampeneinrichtung zum Beleuchten eines
Punktes im rechten und linken und vorderen und rückwärtigen
Abschnitt des Stoffstücks bzw. im linken und rechten und
vorderen und hinteren Abschnitt des Stoffs, so daß die
Muster auf den jeweiligen rechten Seiten des Stoffs und des
Stoffstücks aufeinander ausgerichtet werden können, und eine
Haltervorrichtung, um den Stoffhalter umzukehren, um das
Stoffstück zu der Lage hin zu fördern, wo das Stoffstück auf
den Stoff aufzunähen ist.
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Gemäß einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung weist der Stoffhalter einen festen
Klemmtisch auf, der sich in einer Richtung insgesamt
parallel
zur Längsrichtung des insgesamt rechteckigen Stoffstücks
erstreckt, und eine bewegliche Klemmplatte, die auf einem
Schaft zur gemeinsamen Drehung hiermit angebracht und so
angeordnet ist, daß sie dem festen Klemmtisch zugewandt ist,
wobei die genannte bewegliche Klemmplatte gemeinsam mit dem
Schaft zwischen einer ersten Lage, in welcher das Stoffstück
zwischen dem festen Klemmtisch und der beweglichen
Klemmplatte gehalten werden kann, und einer zweiten Lage drehbar
ist, in welcher das Stoffstück sowohl vom festen Klemmtisch
als auch von der beweglichen Klemmplatte freigegeben ist,
wobei die genannte bewegliche Klemmplatte eine Vielzahl von
mit gleichem Abstand angeordneten Schlitzen aufweist, die
hierin so festgelegt sind, daß eine elastisch und unabhängig
versetzbare Klemmklinke zwischen jeweils benachbarten
Schlitzen belassen ist.
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Das ingesamt rechteckige Stoffstück, das auf dem Stoff
aufgenäht werden soll, kann entweder ein Klappenstoff sein, der
schließlich eine Klappe für eine Seitentasche an einem Anzug
bildet, oder ein Einfassungsstoff, der schließlich eine
Einfassung für eine Brusttasche am Anzug bildet.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird in einer Lage, die zu
jener Lage einen Abstand aufweist, wo der Klappenstoff oder
der Einfassungsstoff auf den Anzugstoff auf zunähen ist, der
in einer Lage mit der gemusterten rechte Seite nach oben
gerichtet festgesetzt wurde, der Klappenstoff oder
Einfassungsstoff vom Stoffhalter mit der gemusterten rechten Seite
nach oben gerichtet gehalten. In diesem Zustand werden die
Markierungslampen benutzt, um einen Punkt an der gemusterten
rechten Seite des Anzugstoffs bzw. einen Punkt an der
gemusterten rechten Seite des Klappenstoffs oder
Einfasssungsstoffs zu beleuchten, um die Musterausrichtung zwischen dem
Anzugstoff und dem Klappenstoff oder Einfassungsstoff zu
erleichtern. Nach der Musterausrichtung wird der Stoffhalter
umgekehrt, um den Klappenstoff oder Einfassungsstoff, der
vom Stoffhalter gehalten ist, zu der Lage über dem
Anzugstoff zu bewegen, wo er am Anzugstoff festgenäht werden
soll, und demzufolge können der Klappenstoff oder der
Einfassungsstoff mit dem Anzugstoff so überdeckt werden, daß
das Muster am Klappenstoff oder Einfassungsstoff auf das am
Anzugstoff ausgerichtet ist.
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Somit kann die Musterausrichtung zwischen dem Klappenstoff
oder Einfassungsstoff und dem Anzugstoff ohne weiteres und
rasch bewirkt werden, wobei die jeweils gemusterten rechten
Flächen des Klappenstoffs oder Einfassungsstoffs und des
Anzugstoffs nach oben gerichtet sind, und durch die Umkehrung
des Stoffhalters, die nach der Musterausrichtung bewirkt
wird, kann der Klappenstoff oder Einfassungsstoff in einer
vorbestimmten Nählage, d.h. mit seiner gemusterten rechten
Seite nach oben gerichtet, zur Überdeckung mit dem
Anzugstoff gebracht werden. Deshalb kann keine Fehlausrichtung
zwischen dem Muster auf dem Anzugstoff und dem auf dem
Klappenstoff oder Einfassungsstoff vorteilhafterweise vermieden
werden.
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Ferner weist gemäß der vorliegenden Erfindung der
Stoffhalter den festen Klemmtisch und die bewegliche Klemmplatte
auf, mit der Vielzahl elastisch und unabhängig versetzbarer
Klemmklinken zwischen benachbarten Schlitzen, die in der
beweglichen Klemmplatte festgelegt sind. Deshalb können selbst
dann, wenn der Klappenstoff oder Einfassungsstoff eine
veränderliche Dicke in einer Richtung, die mit seiner
Längsrichtung übereinstimmt, aufweist, die Klemmklinken elastisch
nachgeben, um die veränderliche Dicke des Klappenstoffes
oder Einfassungsstoffes so aufzunehmen, daß der Klappenstoff
oder Einfassungsstoff sandwichartig unter gleichförmigem
Druck über seine Länge hinweg eingeklemmt werden kann.
Dementsprechend kann der Klappenstoff oder Einfassungsstoff
vom Stoffhalter festgehalten werden, und selbst während
seiner Förderung nach der Musterausrichtung findet keine
willkürliche Verlagerung des Klappenstoffes oder
Einfassungsstoffes statt, die sonst zur Fehlausrichtung des Musters
zwischen dem Klappenstoff oder Einfassungsstoff und dem
Anzugstoff führen würde.
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In jedem Fall wird die vorliegende Erfindung noch deutlicher
aus der nachfolgenden Beschreibung ihrer bevorzugten
Ausführungsbeispiele verständlich, wenn diese in Verbindung mit
den beigefügten Zeichnungen herangezogen wird. Die
Ausführungsbeispiele und die Zeichnungen werden jedoch lediglich
zum Zweck der Erläuterung und Erklärung vorgelegt und sollen
nicht als Einschränkung des Umfangs der vorliegenden
Erfindung in irgendeiner Weise herangezogen werden, wobei dieser
Umfang lediglich von den beigefügten Ansprüchen bestimmt
ist. In den beigefügten Zeichnungen werden gleiche
Bezugszeichen verwendet, um gleiche Teile in den verschiedenen
Ansichten durchgehend zu bezeichnen, und:
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Fig. 1 und 2 sind Perspektiv-Teilansichten eines
Abschnitts eines Stoffhalters gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in jeweils
unterschiedlichen Betriebslagen;
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Fig. 3 und 4 sind Seitenansichten dieses Abschnitts
des Halters, der in Fig. 1 bzw. 2 gezeigt ist;
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Fig. 5 und 6 sind eine Seiten- und Vorderansicht
des Halters gemäß der vorliegenden Erfindung in vergrößertem
Maßstab;
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Fig. 7 ist ein schematischer Schnitt einer
Tascheneinfassung oder Klappe; und
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Fig. 8 ist ein schematischer Schnitt der
Tascheneinfassung oder Klappe, der, vom Zustand der Fig. 7
ausgehend, umgekehrt wurde.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es muß vermerkt werden, daß der
Stoffhalter, der für die automatische Nähmaschine gemäß der
vorliegenden Erfindung ausgebildet ist, nicht nur zum Tragen
eines insgesamt rechteckigen Klappenstoffes für die Bildung
der Klappe auf jeder Seitentasche benutzt werden kann,
sondern auch zum Tragen eines Einfassungsstoffes für die
Bildung der Einfassung in der Brusttasche; in der folgenden
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der
vorliegenden Erfindung wird Bezug auf das Tragen des
Klappenstoffes genommen.
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Es wird auf die Fig. 1 bis 4 Bezug genommen; eine
Stoffhaltervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung weist einen
insgesamt mit 1 bezeichneten Halter und eine Grundplatte 2
auf. Der Stoffhalter 1, der hier gezeigt ist, wird
verwendet, um einen insgesamt rechteckigen Klappenstoff 26 zu
halten, der schließlich eine Klappe für jede Seitentasche
bildet, und zwar an einer automatischen Nähmaschine, so daß das
Muster im Klappenstoff in ästhetischer Weise auf ein
übereinstimmendes Muster in einem Abschnitt eines Anzugstoffs 25
(Fig. 6) unmittelbar oberhalb der entsprechenden
Seitentasche ausgerichtet werden kann. Genauer gesagt und wie am
besten in Fig. 7 gezeigt, der insgesamt rechteckige
Klappenstoff 26 wird, bevor er auf der automatischen Nähmaschine
durch den Anzugstoff hindurch aufgesetzt wird, längs einer
Linie parallel zur Längsrichtung des Klappenstoffes
gefaltet, um einen ersten und zweiten Klappenstoffbereich 26A und
26B zu bilden, wobei der erste Klappenstoffbereich 26A eine
größere Breite aufweist als die des zweiten
Klappenstoffbereichs 26B und in den zweiten Klappenstoffbereich 26B durch
eine umgefaltete Kante 41 übergeht. Der Stoffhalter 1 wird
benutzt, um die Faltkante 41 gegen den Anzugstoff 25 mit
seiner gemusterten rechten Seite nach oben gerichtet zu
halten, während das Muster auf der rechten Fläche des ersten
Klappenstoffbereichs 16A ausgerichtet wird auf ein
übereinstimmendes Muster in jenem Abschnitt des Anzugstoffs 25, der
mit seiner rechten Seite nach oben gerichtet ist.
Andererseits wird die Grundplatte 2 benutzt, um hieran eine freie
Kante 42 des ersten Klappenstoffbereichs 26A des
Klappenstoffs 26 gegenüber der gefalteten Kante 41 zu tragen.
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Das Bezugszeichen 5 stellt einen ersten Antriebszylinder
dar, der passend an einer Zylindermontage 9 angebracht ist
und einen Kolben aufweist, der mit einer Zahnstange 11
ausgebildet ist, wie in Fig. 5 gezeigt. Die Zahnstange 11 ist
in einem Getriebekasten 10 zusammen mit einem Ritzel 12
aufgenommen, das hierin drehbar gelagert ist und mit der
Zahnstange 11 kämmt. Das Bezugszeichen 13 stellt einen Drehtisch
dar, an welchem der Stoffhalter 1 befestigt ist und der mit
einem Ende einer rotierenden Welle 12A, an der das Ritzel 12
angebracht ist, zur gemeinsamen Drehung hiermit angekoppelt
ist. Der erste Antriebszylinder 5, die Zahnstange 11, das
Ritzel 12 und der Drehtisch 13 bilden gemeinsam einen
Umkehrmechanismus zum Umkehren des Stoffhalters 1. Dieser
Umkehrmechanismus ist so ausgebildet und wird so betrieben,
daß dann, wenn der Kolben des Antriebszylinders in eine
ausgefahrene Lage bewegt wird, die Bewegung des Kolbens des
Antriebszylinders auf den Drehtisch 13 durch die Zahnstange 11
und das Ritzel 12 übertragen wird, das mit der Zahnstange 11
kämmt, um den Stoffhalter 1 um 180º um die rotierende Welle
12A so zu drehen, daß der Stoffhalter 1, der einmal in einer
ersten Betriebslage gehalten wurde, die in Fig. 1 und 3
gezeigt ist, eine zweite oder umgekehrte Lage annehmen kann,
wie sie in den Fig. 2 und 4 gezeigt ist.
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Das Bezugszeichen 6 stellt einen zweiten Antriebszylinder
mit einer Kolbenstange 6A dar, die an ihrem freien Ende fest
mit dem Getriebekasten 10 verbunden ist (Fig. 5). Die
Kolbenstange 6A des zweiten Antriebszylinders 6 ist zwischen
einer eingezogenen und ausgefahrenen Lage beweglich, um den
Halter 1 zu veranlassen, sich in entweder eine überlappende
Lage, an welcher der Klappenstoff 26 zur Überdeckung mit dem
Anzugstoff 25 gebracht werden kann, oder eine
Bereitschaftslage zu bewegen, die von der überlappenden Lage um eine
Strecke beabstandet ist. Eine Verbundbewegung, die durch die
Kombination des zweiten Antriebszylinders 6 und des
Umkehrmechanismus bewirkt wird, der den vorher erörterten
Antriebszylinder 5 aufweist, bildet eine
Halter-Antriebsvorrichtung, die betreibbar ist, um den Halter 1 umzukehren und
den Klappenstoff 26 aus der Bereitschaftslage in die
überdeckende Lage zu bewegen.
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Das Bezugszeichen 3 stellt eine erste Markierungslampe dar,
um einen Lichtstrahl auf einen Punkt jeweils auf den linken
und rechten sowie vorderen und hinteren Abschnitt der
gemusterten rechten Seite des Klappenstoffes 26 zu projizieren.
Das Bezugszeichen 4 stellt eine zweite Markierungslampe dar,
um einen Lichtstrahl auf einen Punkt an jeweils dem linken
und rechten und vorderen und hinteren Abschnitt der
gemusterten rechte Seite des Anzugstoffs 25 zu projizieren.
Sowohl die erste als auch die zweite Markierungslampe 3 und
4 sind von einem gemeinsamen Lampenträger 7 getragen, der
verschieblich an einem Führungsarm 8 angebracht ist, der
seitlich von der automatischen Nähmaschine (nicht gezeigt)
so übersteht, daß die jeweiligen Lagen, auf welche die
Lichtstrahlen aus der ersten und zweiten Markierungslampe 3
und 4 hinsichtlich der rechten und linken, vorderen und
hinteren Richtung eingestellt werden können, während die
relative Lage zwischen der ersten und zweiten Markierungslampe
3 und 4 ständig konstant gehalten werden können.
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Das Bezugszeichen 18 stellt einen Magnetstreifen dar, der
dann, wenn der Klappenstoff 26 vom Halter 1 zu halten ist,
in ein Ende des Klappenstoffes 26 bezüglich seiner
Breitenrichtung W eingreift, um den Klappenstoff 26 in einer
Richtung parallel zur Breitenrichtung w anzuordnen. Das
Bezugszeichen 27 stellt einen Stift dar, der an der Grundplatte 2
so befestigt ist, daß er hiervon nach oben absteht und in
ein Ende des rechteckigen Klappenstoffs 26 hinsichtlich
seiner Längsrichtung L eingreift, um den Klappenstoff 26 in
einer Richtung parallel zu seiner Längsrichtung L anzuordnen,
wenn der Klappenstoff 26 vom Halter 1 gehalten werden soll.
Das Bezugszeichen 20, das in Fig. 3 und 4 gezeigt ist,
stellt ein Trennstück dar, das in Eingriff mit einer freien
Kante des zweiten Klappenstoffbereichs 26B des Klappenstoffs
26 gebracht werden kann, um den zweiten Klappenstoffbereich
26B vom ersten Klappenstoffbereich 26A zu trennen. Das
Bezugszeichen 30, das in Fig. 1 gezeigt ist, stellt ein
Verbindungsstück dar, das benutzt wird, um es zu gestatten, daß
der gesamte Aufbau der Stoffhaltevorrichtung an einem
Maschinenarm der automatischen Nähmaschine getragen wird.
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Das Bezugszeichen 21 stellt ein reflektierendes Band für
eine photoelektrische Röhre dar, die auf eine solche Weise
betreibbar ist, daß durch Erfassen eines Endes des
Klappenstoffes 26 in einer Richtung parallel zu seiner
Längsrichtung durch Verwendung einer photoelektrischen Röhre (nicht
gezeigt) die Gesamtlänge des Klappenstoffes 26 gemessen
werden kann, um Daten zu liefern, die die Gesamtlänge des
Klappenstoffes
26 beschreiben, wobei diese Daten in eine
Arbeitssteuereinrichtung der automatischen Nähmaschine
eingegeben werden.
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Das Bezugszeichen 22 stellt eine dritte Markierungslampe
dar, um die Ankunft eines der entgegengesetzten Enden des
Klappenstoffes 26 zu ermitteln, von dem ausgehend der
Nähvorgang begonnen werden soll, und um ein Startsignal für die
Arbeitssteuereinheit der Nähmaschine zu erzeugen. Das
Bezugszeichen 24, das in Fig. 6 gezeigt ist, stellt einen
Stoffdrücker dar, um den Anzugstoff 25 zurückzuhalten.
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Die Einzelheiten des Stoffhalters 1 werden nun unter
spezieller Bezugnahme auf die Fig. 5 und 6 beschrieben.
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Es wird nun auf Fig. 5 und 6 Bezug genommen; das
Bezugszeichen 14 stellt einen insgesamt rechteckigen, festen
Klemmtisch dar, der am Drehtisch 13 so befestigt ist, daß die
entgegengesetzten längeren Seitenkanten des festen
Klemmtisches 14 in einer Richtung insgesamt parallel zur
Längsrichtung des rechteckigen Klappenstoffs 26 ausgefahren werden
können. Der Magnetstreifen 18, auf den oben Bezug genommen
wurde, ist magnetisch an einer Innenfläche des festen
Klemmtisches 14 zur Einstellung in der Lage in einer Richtung
parallel zur Breitenrichtung w angeheftet. Das Bezugszeichen
15 stellt eine bewegliche Klemmplatte dar, die so angeordnet
ist, daß sie dem festen Klemmtisch 14 zugewandt ist, und ist
am festen Klemmtisch 14 durch eine Schraubenwelle 28
angebracht, die sich durch eine Basis 16 hierfür hindurch
erstreckt, so daß der bewegliche Klemmtisch 14 in Verbindung
mit der Drehung der Schraubenwelle 28 zwischen einer
Klemmlage, in welcher der rechteckige Klappenstoff 26
sandwichartig zwischen dem festen Klemmtisch 14 und der beweglichen
Klemmplatte 15 eingeschlossen werden kann, und einer
Freigabelage bewegt werden kann, in welcher der rechteckige
Klappenstoff
26 vom festen Klemmtisch 14 und der beweglichen
Klemmplatte 15 freigegeben werden kann. Das Bezugszeichen 17
stellt einen Antriebszylinder für den beweglichen Klemmtisch
dar, wobei dieser Zylinder 17 innerhalb des Drehtisches 13
zum Antrieb der beweglichen Klemmplatte 15 um die
Schraubenwelle 28 angebracht ist.
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Ein Seitenabschnitt der beweglichen Klemmplatte 15 gegenüber
dem Sockel 16 ist mit einer Vielzahl paralleler Schlitze 15a
ausgebildet, die mit gleichen Strecken zueinander in einer
Richtung parallel zur Längsrichtung L beabstandet sind,
während sie eine elastische und unabhängig versetzbare
Klemmklinke 15A zwischen jeweils benachbarten Schlitzen 15a in
der beweglichen Klemmplatte 15 festlegen. Diese Klemmklinken
15A sind imstande, unabhängig voneinander elastisch
versetzbar zu sein, um somit eine Änderung in der Dicke des
Klappenstoffes 26 in einer Richtung parallel zur Längsrichtung L
aufzunehmen, wenn der Klappenstoff 26 zwischen dem festen
Klemmtisch 14 und der beweglichen Klemmplatte 15 gehalten
ist, um hierdurch die jeweiligen Abschnitte des
Klappenstoffes 26 über die gesamte Länge des Klappenstoffes 26 hinweg
unter gleichförmigem Druck zu halten. Dementsprechend kann,
selbst wenn der Klappenstoff 26 über seine Länge hinweg eine
unterschiedliche Dicke aufweisen sollte, der Klappenstoff 26
vom Stoffhalter 1 festgehalten werden, um hierdurch jede
mögliche unerwartete Verlagerung des Klappenstoffes 26
während des Umkehrens des Klappenstoffes 26 nach einem Muster-
Ausrichtvorgang.
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Nachfolgend wird die Wirkungsweise der Stoffhaltevorrichtung
mit dem oben beschriebenen Aufbau beschrieben.
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Wenn man davon ausgeht, daß der Stoffhalter 1 in der
Bereitschaftslage gehalten wird, wie es in den Fig. 1 und 3
gezeigt ist, dann wird der Klappenstoff 26, der so gefaltet
ist, daß der erste und zweite Klappenstoffbereich 26A und
26B übereinanderliegen, von Hand in seine Lage am
Stoffhalter 1 eingesetzt, wobei der erste Klappenstoffbereich 26A
zwischen den festen Klemmtisch 14 und die bewegliche
Klemmplatte 15 eingeführt wird, wobei auch die freie Kante 42 des
Klappenstoffes 26 auf der Grundplatte 2 aufgelegt wird, wie
dies in Fig. 3 gezeigt ist. Gleichzeitig wird, wie in Fig. 1
gezeigt, das eine Ende des Klappenstoffes 26 hinsichtlich
seiner Längsrichtung L in Berührung mit dem
Positionierungsstift 27 gebracht, während eine Kante hiervon bezüglich der
Breitenrichtung W hiervon in Berührung mit einer Seitenkante
des Magnetstreifens 18 gebracht wird, um hierdurch eine
Positionierung des Klappenstoffes 26 in zweidimensionalen
Ebenen zu bewerkstelligen. Nachfolgend muß der gemeinsame
Lampenträger 7 so von Hand bewegt werden, daß mit Hilfe der
ersten Markierungslampe 3 ein Punkt beispielsweise eines
Streifenmusters auf der rechten Seite des Klappenstoffes 26
in Ausrichtung auf die erste Markierungslampe 3 gebracht
werden kann. Nachfolgend wird ein Pedal zum sandwichartigen
Einklemmen des Klappenstoffes niedergedrückt, um den
Antriebszylinder 17 (Fig. 3) zu betätigen, um zu veranlassen,
daß die eine Seite des ersten Klappenstoffbereichs 26A des
Klappenstoffes 26 zwischen dem festen Klemmtisch 14 und der
beweglichen Klemmplatte 15 eingeschlossen wird.
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Nachfolgend wird der Anzugstoff 25 in seiner Lage so
eingestellt, daß ein übereinstimmendes Streifenmuster an einem
Abschnitt der rechten Seite des Anzugstoffes, wo eine
Seitentasche festgelegt ist, auf den Punkt ausgerichtet werden
kann, auf den der Markierungslichtstrahl, der von der
zweiten Markierungslampe 4 ausgesendet wird, projiziert wird.
Nachfolgend wird ein Pedal (nicht gezeigt) niedergedrückt,
um das reflektierende Band 21 für die photoelektrische Röhre
nach unten in eine vorbestimmte Lage abzusenken, und um
gleichzeitig den Anzugstoffdrücker 24 (Fig. 6) zu
veranlassen,
den Anzugstoff 25 niederzudrücken, um diesen
festzulegen. Durch diese Vorgänge kann das Streifenmuster am
Klappenstoff 26 auf das übereinstimmende Streifenmuster am
Anzugstoff 25 ausgerichtet werden.
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Nachdem die Musterausrichtung so in der vorangehend oben
beschriebenen Weise bewirkt wurde, wird ein eine Tasche
bildender Textilbeutel auf einen Abschnitt des Anzugstoffes 25
aufgelegt, an welchem der Textilbeutel festzunähen ist, und
wird in seiner Lage durch Aufbringung eines Druckes durch
eine Klemmeinrichtung (nicht gezeigt) festgelegt. Wenn ein
Beschickungs-Schalterpedal (nicht gezeigt) dann
niedergedrückt wird, dann werden der erste und zweite
Antriebszylinder 5 und 6 betätigt, um ihre jeweiligen Kolben zu
veranlassen, sich gleichzeitig in die ausgefahrene Lage zu bewegen,
und durch die Auswirkung der Verbundbewegungen dieser Kolben
des ersten und zweiten Antriebszylinders 5 und 6 kann der
Stoffhalter 1 in seiner Gesamtheit im Uhrzeigersinn gedreht
werden, um den Klappenstoff 26 in eine Lage auf dem
Anzugstoff 25 zu bringen, wo der Klappenstoff 26 überdecken soll,
wobei man eine solche Lage unterstellt, wie sie in Fig. 2
und 4 gezeigt ist. Nachfolgend wird ein Stoffhalter (nicht
gezeigt) abgesenkt, um den Klappenstoff 26, den die Tasche
bildenden Textilbeutel und den Anzugstoff 25 einander
überlappend zusammenzudrücken, worauf das Umschalten des
Stoffhalters 1 in die Freigabelage erfolgt. Nachfolgend und auf
das Einfahren der jeweiligen Kolben des ersten und zweiten
Antriebszylinders 5 und 6 hin aus der ausgefahrenen Lage
zurück in die eingezogene Lage wird der Stoffhalter 1 in
seiner Gesamtheit entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, um in die
ursprünglich unterstellte Bereitschaftslage zurückzukehren.
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Andererseits, wie in Fig. 8 gezeigt, werden die Stoffe, die
dann vom Stoffhalter angedrückt werden, wobei die Rückseite
des ersten Klappenstoffbereichs 26A des Klappenstoffes 26
nach oben gerichtet ist, von einem Wagen bzw. Schlitten
(nicht gezeigt) in eine Nählage in der automatischen
Nähmaschine gefördert und ein beabsichtigter Nähvorgang wird dann
hieran von der Rückseite der Seitenkante 41 des ersten
Klappenstoffbereichs 26a her in einer Richtung durchgeführt, die
durch den Pfeil 50 gezeigt ist.
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Es muß vermerkt werden, daß im Fall des oben genannten
Klappenstoffes 26 in Verbindung mit dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung während der Durchführung
des Nähvorganges der erste Klappenstoffbereich 26A umgekehrt
wird, wie durch die gestrichelte Linie gezeigt, um seine
gemusterte rechte Seite in Ausrichtung zu bringen. Im Fall des
Einfassungsstoffes jedoch wird auch die gegenüberliegende
Seitenkante 42 an den Anzugstoff 25 angenäht, während der
erste Klappenstoffbereich auf eine Weise ähnlich dem ersten
Klappenstoffbereich 26A des Klappenstoffes 26 umgewendet
wird.
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Wie vorangehend beschrieben, kann die genaue
Musterausrichtung zwischen dem Anzugstoff und dem Klappenstoff oder
Einfassungsstoff ohne weiteres und rasch dadurch bewirkt
werden, daß man den Klappenstoff oder Einfassungsstoff mit
seiner gemusterten Seite nach oben ausgerichtet ansetzt,
während das Muster auf seiner rechten Seite auf das
übereinstimmende Muster auf der rechten Seite des Anzugstoffes mit
Hilfe der Markierungslampen 3 und 4 ausgerichtet wird.
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Somit kann gemäß der vorliegenden Erfindung die
Musterausrichtung zwischen dem Anzugstoff und dem Klappenstoff oder
Einfassungsstoff ohne weiteres und rasch durch einen
einfachen Vorgang bewirkt werden, und da außerdem keine
Verlagerung zwischen dem Klappenstoff oder Einfassungsstoff und dem
Anzugstoff während und nach der Musterausrichtung
stattfindet, bewirkt es die vorliegende Erfindung, es selbst einem
weniger erfahrenen Arbeiter zu gestatten, einen Klappenstoff
oder Einfassungsstoff am Anzugstoff wirksam anzunähen, um
eine Tasche fertigzustellen, die gut aussieht.
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Ferner kann gemäß der vorliegenden Erfindung, obwohl der
Klappenstoff oder Einfassungsstoff über seine Länge eine
veränderliche Dicke aufweist, der Klappenstoff oder
Einfassungsstoff mit veränderlicher Dicke fest vom Stoffhalter in
einer Zuordnung zur Nähmaschine gehalten werden, ohne daß
eine Verlagerung zwischen dem Klappenstoff oder
Einfassungsstoff und dem Anzugstoff während des Umkehrens hiervon
auftritt, welches nach der Musterausrichtung stattfindet.
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Obwohl die vorliegende Erfindung voll im Zusammenhang mit
ihren bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
beigefügte Zeichnungen beschrieben wurde, die lediglich zum
Zweck der Erläuterung benutzt wurden, wird der Fachmann ohne
weiteres zahlreiche Änderungen und Abwandlungen innerhalb
des Rahmens der Offensichtlichkeit infolge der Lektüre der
hier vorgelegten Beschreibung der vorliegenden Erfindung
erfassen. Obwohl in der Beschreibung des bevorzugten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung Bezug auf einen
insgesamt rechteckigen Klappenstoff genommen wurde, der am
Anzugstoff in der Nähe einer der Seitentaschen angenäht
wird, kann beispielsweise die in Verbindung mit dem
Klappenstoff vorgenommene, vorangehende Beschreibung auch in
gleicher Weise am Einfassungsstoff anwendbar sein.