In betriebsbereitem Zustande ist der Karbidapparat dicht an der Decke
des Gasentwicklers a befestigt, so daß bei stattfindendem Einwurf das Karbid unmittelbar
in den Gasentwickler fällt. Die Betätigung des Karbidzufuhrschiebers b erfolgt mittels
eines Schaftes c, der an einer großen Membran d, in der Folge Schiebermembran genannt,
im Mittelpunkt derselben befestigt ist. Die Schiebermembran d ist zwischen die Flansche
des Karbidbehälters e und eines Gegendruckbehälters f geklemmt und trennt die miteinander
verbundenen Räume des Karbidbehälters e und des Gasentwicklers a dicht von der Kammer
des Gegendruckbehälters. Der an der Schiebermembrand befestigte Schaft c faßt mit
seinem dem Gasentwickler a zugewendeten Ende den wagerechten Arm g der als zweiarmiger
Winkelhebel ausgebildeten Aufhängung g des Karbidzufuhrschiebers b mittels eines
Gelenkes k. Das andere von einem Stift i durchquerte Ende c dieses Schaftes c ragt
in eine im Gegendruckbehälter f befindliche Hülse k, die mit zwei einander
gegenüberliegenden Längsschlitzen k'versehen ist, welche zur Aufnahme des vorerwähnten
Stiftes i dienen. Mit Hilfe dieser Hülse k kann der Schaft c und mit ihm die Schiebermembran
d von außen durch Handrad l und Spindel na in jede beliebige Lage eingestellt werden,
ohne daß dadurch das freie Spiel der Schiebermemabran d behindert wird. Zur Überwindung
der Reibungswiderstände bei Inbetriebsetzung ist eine Druckfeder n vorgesehen, welche
das Bestreben hat, die Schiebermembran d vom Gegendruckabehälter f herauszudrücken.
Die winkelhebelförmige Aufhängung g des Karbidzufuhrschiebers b ist in einer Wand
des Karbidbehälters e mittels eines Bolzens v drehbar gelagert und trägt an dem
nach abwärts gerichteten Arm g'' den kreisförmig gekrümmten Karbidzufuhrschieber
b, der mit seiner hohlen Innenfläche der Karbidausfallöffnung e''' zgekehrt ist.
Das für die Zufuhr bestimmte Karbid ist in einer gesonderten Kammer e' des Karbidbehälters
e untergebracht, so daß die Teile der Steuerung unbehindert arbeiten können. Nach
unten verläuft die Karbidkammer e' in eine Düse e'', an welcher unter ihrer Ausfallöffnung
e''' eine mit dem Karbidzufuhrschieber b konzentrisch gekrümmte Auffangplatte p
so angebracht ist, daß der Karbidzufuhrschieber b sich zwischen der Auffangplatte
p und der Ausfallöffnung e''' der Düse e'' frei bewegen kann. Der Karbidzufuhrschieber
b des Ausführungsbeispi,els besteht aus einem kreisförmig gekrümmten rechteckigen
Rahmen b', der sich in :der Längsrichtung in eine gleichgekrümmte Platte b'' so
fortsetztl, daß die Oberkante des. Rahmens b' und die obere hohle Fläche der Platte
b" auf einem Kreis liegen. Die Seitenwände des zwischen uffangplatte p undAusfallsöffnung
e` befindlichen Rahmens b' liegen mit idenen der Düse e" in gleichen Ebenen und
passen zufolge ihrer Form und Höhe in deni Spalt zwischen Auffangplatte p und Düsenunterkante.
Vor
Inbetriebsetzung des Karbidapparates befindet sich der Rahmen b' des Karbidzufuhrschiebers
b genau unter der Ausfallöffnung e''' der Düse e'' und umschließt zusammen mit der
ihn unten bedeckenden Auffangplatte p eine nach oben offene Kammer, welche die Fortsetzung
der Düsenkammer bildet. Der gekrümmte, plattenförmige Fortsatz b'' ragt dabei in
den Raum des Gasentwicklers a. Von der von der Schiebermembran überspannten Kammer
el''' des Karbidbehähers e in die Kammer f' des Gegendruckbehälters f führt ein
Ventil und verbindet in offenem Zustande die Kammer des Gasentwicklers a und Karbidbehälters
e mit der Kammer f' des Gegendrucklbehälters f. Dieses Ventil besteht aus einem
Ventilkegel q, der die Verbindung zwischen Gasentwickler a und Gegendruckbehälter
f beherrscht, einer mit dem Ventilkegel q verbundenen kleinen Membran, in der Folge
Ventilmembran r genannt, die stets den Druckschwankungen im Gasentwickler a ausgesetzt
ist, einer Feder s, welche von außen auf die Ventilmembran r wirkt und einem mit
dieser verbundenen Ventilteller t, der einen kleineren Durchmesser wie die Ventilmembran
r besitzt und vor Inbetriebsetzung des Karbidapparates durch die Feder s auf seinen
Sitz gepreßt wird. Die Feder s ist so bemessen, daß ihre Spannung gleich ist dem
auf den Ventilteiller t wirkenden Gasdruck, bei welchem der Ventilkegel q schließen
soll. Vor Inbetriebsetzung des Karbidapparates befindet sich die Schiebermembran
d in ihrer höchsten Stellung, der Rahmen b' des Karbidzufuhrschiebers b genau unter
der Ausfallöffnung e''' der Düse e'', die Ventilmembran r nach innen durchgedrückt
durch die Feder s, der Ventilkegel q in offener Stellung und der Ventilteller t
auf seinen Sitz gepreßt. Die Räume des Gasentwicklers a und Gegendruckbehälters
f stehen durch das offene Ventil miteinander in Verbindung. Das in der Karbidkammer
e' untergebrachte Karbid erfüllt auch die durch den Rahmen b' des Karbidzufuhrschiebers
b und die Auffangplatte p gebildete Kammer. Wird nun die Schiebermembran d gesenkt,
so bewegt sich der Karbidzufuhrschieber b zwischen der Ausfallöffnung e''' und der
Auffangplatte p nach der Rahmenseite x. Dabei schiebt die sich von der plattenförmigen
Fortsetzung b'' ds Rahmens b zur Auffangplatte p abbiegende Wand des Rahmens b das
auf der Auffangplatte p liegende Karbid vor sich her und führt es in genau dem zurückgelegten
Weg entsprechender Menge dem Gasentwickler a zu. Die plattenförmige Fortsetzung
b'' des Rahmens b' gelangt im Verlauf der Zufuhrbewegung unter die Ausfallöffnung
e' des K arbidbehälters e und fängt das aus der Düse e'' nachrutschende Karbid für
den nächsten Einwurf auf. Bei der nach erfolgter Karbidzufuhr stattfindenden Gasbildung
füllen sich alle Räume a, e', e''', f' des Karbidapparates mit Gas gleichen Druckes,
bis der gewünschte Betriebsdruck erreicht ist. In diesem Zeitpunkt überwiegt der
auf den Ventilteller t lastende Druck die Kraft der entgegengesetzt wirkenden Feder
s, und der Ventilteller wird von seinem Sitz abgehoben. Nunmehr unterliegt die ganze
Fläche der Ventilmembran r dem Gasdruck, so daß der Ventilkegel d fest auf seinen
Sitz gepreßt wird und in dieser Stellung auch dann bleibt, wenn der Druck im Gasentwickler
a unter jenes Maß sinkt, bei welchem der Abschluß des Ventilkegels q erfolgte. Nach
Abschluß des Ventillkegels q behält das in der Kammer f des Gegendruckbehälters
f enthaltene Gasvolumen die erreichte Spannung bei, während die Spannung im Gasentwickler
a noch etwas steigt und die Rückführung der Schiebermembran d in ihre Anfangsstellung
bewirkt. Dabei wird auch der Karbidzufuhrschieber b in seine Anfangsstellung zurückgeführt.
Im Verlauf der Rückkehr des Karbidzufuhrschiebers b wird das auf dem plattenförmigen
Fortsatz b'' des Rahmens b' befindliche Karbid von der vorderen Quervand der Düse
e'' auf die Auffangplatte p gestreift und für die nächste Zufuhr vorgelagert. Fällt
imr Gasentwickler a infolge fortgesetzter Gasentnahme der Druck unter den im Gegendruckbehälter
f, dann sinkt die Schiebermembran d, und der Karbidzufuhrschieber b wirft von neuem
Karbid in den Gasentwickler a. Dabei genügt schon eine geringe Senkung d er Schiebermembran
d für die Zufuhr einer den Druckabfall ausgleidhenden Karbidmenge, da das Karbid
auf der Auffangplatte p bis zur Einwurfkantep' vorgelagert ist. Gegenüber dem ähnlichen
Karbidapparat nach Patent 339 992 besitzt der hier beschriebene folgende Unterschiede.
Bei ersterem Apparat arbeitet des Ventil in der Weise, daß es wohl bei einem bestimmten
Druck schließt, aber bei kleinster Unterschreitung dieses Druckes öffnet. Dies hat
-zur Folge, daß das im Gegendruckbehältereingeschlossene Gasvo :lumen gerade in
jenem Zeitpunkte wieder mit .dem Gasentwickler verbunden wird, in -welchem es, um
die Schiebermembran d :bewegen zu können, seinen Druck beibehalten soll. Anstatt
@daß -die Schiebermembran d vom Gegendruckbehälter fherausgedrückt wird, bleibt
sie längere Zeit in angehobener Stellung, uäd erst nachdem der Druck im Gasentwickler
a auf die Hälfte -des Betriebsdruckes; gesunken ist, wird -die Schiebermembran d
aus den Gegendruckbehä,Iter fgedrückt. Bei vorliegender Erfindung verhindert der
Ventilteller t
dem Gas so lange den Zutritt zur Ventilmembran r,
bis der gewünschte Betriebsdruck erreicht ist. Erst nach Abheben des Ventiltellers
t von seinem Sitz wirkt der Gasdruck auf die ganze Ventilmembranfläche sr. Dadurch
bleibt der Ventilkegel q auch dann in seiner schließenden Stellung, wenn im Gasentwickler
a der Betriebsdruck unterschritten wird. Demzufolge bleibt im Gegeodruckbehälter
f der Gasdruck unverändert, und ist imstande, auch bei kleinem Spannungsabfall im
Gasentwickler a die Schiebermeinbran d zu bewegen. Ein weiteres wesentliches Merkmnal
des hier beschriebenen Karbidapparates ist der Karbidzufuhrschieber b. Dieser vollzieht
die Karbidzufuhr in Mengen, die genau dem zurückgelegten Schieberweg entsprechen,
durch Verschieben des auf der Auffangplatte p vorgelagerten Karbids. Und zwar genügt
schon eine kleine Senkung der Schiebermembran d für den Einwurf der erforderlichen
Karbidmenge, so daß die Gaserneuerung nicht stoßartig, sondern fortgesetzt und gleichmäßig
erfolgt. Demzufolge ist auch das Auftreten von Schwankungen des Gasdruckes fast
ausgeschaltet. Bei anderen Apparaten, z. B. mit Karbidzufuhrkegel, wird der Karbideimvurf
lediglich durch Freigabe einer Einwurföffnung bewerkstelligt, wobei es unmöglich
ist, die Menge des einfallenden KarbiAs sicher zu beeinflussen. Vielmehr sind die
zugeführten Karbidmengen oft so überreichlich, daß der Druck im Gasentwickler sich
verdoppelt. Ganz besonders wichtig für die Beurteilung eines Karbidapparates ist
die Verläßlichkeit seiner Sicherheitsvorrichtungen für den Fall, daß z. B. die Membran
des Karbidzufuhrkegels undicht wird oder reißt. In diesem Falle sinkt die Membran
und mit ihr der Kegel, und der ganze Inhalt des Karbidbehälters fällt in den Gasentwickler.
Das ergibt die Gefahr einer Explosion. Ebenso beim LUndichtwverden des Steuerventils.
Bei dem Apparat der vorliegenden Erfindung ist dies ausgeschlossen. Denn reißt die
Schiebermembran d, dann wird wohl die auf der Auffangplatte p vorgelagerte Karbidmenge
in den Gasentwickler geschoben, aber dergekrümmte plattenförmige Fortsatz b'' des
Rahmens b' verschließt in der tiefsten Stellung der Schiebermembran d die Ausfallöffnung
e''' der Düse e. Der Karbidzufuhrschieber b muß nicht gekrümmt, sondern kann auch
eben sein. Es ist in diesem Falle nur nötig, daß auch die Ausfallöffnung e''' und
die Auffangplatte p eben sind. Die winkelhebelförmige Aufhängung g des Karbidzufuhrschiebers
geht dabei in einen wirklichen Winkelhebel über, der, ohne mit dem Karbidzufuhrschieber
fest verbunden zu sein, diesen mitnimmt.