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Meßstöpsel Es sind bisher schon eine sehr große Zahl verschiedenartiger
Meßstöpsel bekanntgeworden, die in einer gegen unbefugtes Lösen gesicherten Weise
auf dem Halse eines Flüssigkeitsbehälters, also etwa einer Flasche, angebracht werden
können, sowie auch solche, die mit einem selbsttätig wirkenden Zählwerk versehen
sind, das die aus dem Behälter entnommenen Einheiten fortlaufend aufzeichnet. Weiterhin
sind auch solche Meßstöpsel bekanntgeworden, deren Auslaßventil sich nicht öffnet,
bevor das Einlaßventil geschlossen ist.
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Eine ganze Reihe der bisher bekanntgewordenen Ausführungsarten hat
aber den Nachteil, daß sie zu ihrer Bedienung mehrere Handgriffe erfordern, die
zum Teil überhaupt nicht mit einer Hand ausgeführt werden können. Andere wieder,
deren Bedienung zwar durch eine Hand erfolgen kann, leiden an dem Mangel, daß die
Anordnung des Bedienungshebels einerseits und, die von diesem geforderte Bewegung
andererseits den Benutzer zwingen, den Meßstöpsel selber zu umfassen, so daß die
damit etwa verbundene Flasche ohne jede Stütze ist. Begreiflicherweise treten dabei
an dem Halse des Behälters Knickbeanspruchungen auf, die, insbesondere bei den mit
inneren Spannungen sowieso-meist durchsetzten Glasflaschen, außerordentlich leicht
zu Brüchen führen können. Und das vor allem dann, wenn die Flasche vollgefüllt und
dementsprechend schwer ist. Außerdem ermüdet die Hand des Benutzers bei einer derartigen
Benutzungsweise offensichtlich sehr schnell. Es ist also zweckmäßig, die Meßstöpsel
so, zu bauen, daß der Bedienungshebel in den Griffbereich der den Hals des Behälters
umfassenden Hand zu liegen kommt und daß der Hand bzw. den Fingern keine unnatürlichen
Bewegungen aufgezwungen werden.
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Nun sind auch bereits Meßstöpsel bekanntgeworden, deren Bedienungshebel
in dieser Weise angeordnet sind. Die Art aber, in,derdiese Anordnung bisher praktisch-
durchgeführt wurde, ist wiederum nicht frei von Mängeln, und zwar insbesondere deshalb,
weil die Wirkungsübertragung von dem Bedienungshebel auf die Ventilspindel nur durch
eine einfache Hebelanordnung erfolgt, deren einer Hebelarm der Bedienungshandgriff
ist und deren anderer Hebelarm an die Ventilspindel angreift. Ist nun, was bei einem
wirklich brauchbaren Meßstöpsel unbedingt- gefordert werden muß, die Ventilfeder
auch nur einigermaßen kräftig, so muß auch der auf den Bedienungshebel jeweils ausgeübte
Druck entsprechend stark sein. Da außerdem der Druckweg des Bedienungshebels nicht
zu klein sein darf, wenn ein zureichendes Spiel der Ventilspindel erzielt werden
soll, wird auch bei der Verwendung von Meßstöpseln dieser Art die Hand des Benutzers
vorzeitig ermüden. Dazu kommt noch, daß die Hebelübertragung unverhältnismäßig weit
auslädt und dementsprechend viel Raum beansprucht, der häufig gar nicht zur Verfügung
steht. Überdies wirkt bei der geschilderten Anordnung der von dem Hebel auf die
Ventilspindel ausgeübte Zug nicht genau axial,
sondern schräg, was
früher oder später zu Undichtigkeiten der Ventile führen muß. Schließlich liegt
es bei Meßstöpseln dieser Art auch ganz allein im Gefühl des Benutzers, ob die von
seiner Hand ausgeübte Druckstärke genügt, um im gegebenen Falle beispielsweise das
Einlaßventil fest zu verschließen.
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Alle diese Nachteile nun sind bei einem Meßstöpsel nach der vorliegenden
Erfindung vermieden, ohne daß deswegen irgendein anderer Nachteil in Kauf genommen
worden wäre.
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Die Erfindung betrifft Meßstöpsel für Behälter mit Hals, z. B. Flaschen,
mit fortlaufender Zählung der entnommenen Einheiten, die gegen unbefugtes Lösen
auf dem Halse des Behälters gesichert sind, und besteht darin, däß der in bekannter
Weise in Höhe des Flaschenhalses gelagerte Handhebel eine Stoßstange verschiebt,
die einen Kipphebel schwenkt, der mit dem anderen Arm auf dem oberen Ende der Ventilspindel
aufliegt, auf welcher, wie ebenfalls bekannt, das .Füll- und Zapfventil federnd
und verschiebbar gelagert sind.
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Die wesentlichen Vorteile von Meßstöpselausführungen nach der vorliegenden
Erfindung sind: Äußerst gedrängte Form bei geringster Höhe, da kein sperriges und
mit weiten Hüben arbeitendes Hebelwerk verwendet wird; kräftige Wirkung auf das
Ventilfedersystem infolge günstiger Übersetzungsverhältnisse in der Übertragungsanordnung,
so daß ausreichend starke Ventilfedern vorgesehen werden können; die Betätigung
der '\'entilspindel erfolgt stets in genau axialer Richtung, so daß Versetzungen
der Ventile und jedes Hängenbleiben der Ventilspindel ausgeschlossen sind; Widerstandsfähigkeit
im ganzen infolge der äußerst gedrungenen Bauart.
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Mit besonderem Vorteil können Meßstöpsel nach der vorliegenden Erfindung
in der Weise ausgeführt werden, daß die Schaltklinke für das Zählwerkschaltrad an
dem oberen Ende der Ventilspindel angelenkt ist. Eine derartige Ausführung ermöglicht
eine besonders einfache, übersichtliche und leicht zugängliche Anordnung des Zählwerkes'
im Kopfteil des Stöpsels. -Um den Mißbrauch des Meßstöpsels zum Zwecke widerrechtlicher
Füllung des Behälters mit einer minderwertigen Ersatzflüssigkeit zu verhindern,
kann weiter nach der Erfindung unter dem Boden seines Meßraumes eine rohrartige,
mit Aussparungen für den Durchtritt der Ventilspindel versehene, parallel zu der
Achse der Ausflußöffnung des Meßstöpsels angeordnete Hülse' befestigt werden, worin
in bekannter Weise ein Sperrkörper frei beweglich gleitet. Diese Vorrichtung wirkt
als selbsttätige Verriegelung und hat zur Folge, daß der Gleitkörper sich in jeder
Stellung des mit einem Meßstöpsel dieser Art versehenen Behälters, die eine widerrechtliche
Füllung durch die Ausflußöffnung zuließe, unter dem Einflusse der Schwerkraft unter
die Ventilspindel schiebt und so die Bewegung der Ventile verhindert. Dazu kommt
der weitere Vorteil, daß die Verriegelung der Ventilspindel- des nicht in der Ausschenkstellung
befindlichen Behälters jede versehentliche oder böswillige Betätigung des Zählwerkes
unmöglich macht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Meßstöpsels gemäß
der Erfindung dargestellt, und zwar ist er in der Ruhestellung gezeigt.
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Auf dem Hals i eines Flüssigkeitsbehälters ist der Meßstöpsel durch
Aufschrauben auf den um den Hals z gelegten zweiteiligen ging 2 befestigt. Dabei
muß -die Dichtung 3 vollkommen fest auf dem Hals i aufliegen. Wie die Figur weiter
erkennen läßt, besitzt der Ring 2 an seinem unteren äußeren Rande eine Anzahl schräg
durchgehender Bohrungen 4. Das Gehäuse des Meßstöpsels andererseits besitzt an seinem
unteren Rande eine entsprechende Bohrung bzw. eine Öse 5. Nach dem Aufschrauben
des Meßstöpselgehäuses auf den Ring 2 wird nun durch die Öse 5 und die ihr zunächst
liegende Bohrung 4 eine Schnur gezogen, welche, ihrerseits durch eine Plombe 6 gesichert,
ein unbefugtes Abschrauben des Meßstöpsels von dem Ring 2 verhindert.
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Die Figur läßt weiter erkennen, daß dann, wenn Ringe 2 mit verschiedenen
Innendurchmessern in Vorrat geizalten werden,. eine Ver= Wendung des Meßstöpsels
auf verschieden starken Flaschenhälsen möglich ist.
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Die Betätigung des Meßstöpsels erfolgt nach Neigung des mit dem Stöpsel
versehenen Behälters in die Ausschenkstellung durch' Druck auf den Hebel 7. Aus
der Figur geht. hervor, daß es ein leichtes ist, die Flasche in der gewohnten Weise
mit einer Hand zu umfassen, sie zum Ausschenken zu neigen und dann den Druckhebel
7 etwa mit dem Zeigefinger zu betätigen.
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Der auf den Hebel 7 ausgeübte Druck wird durch die in Gleitführungen
liegende -Stoßstange 8 über den Kipphebel g hinweg- auf die Ventilspindel io übertragen.
Diese Ventilspindel io wirkt nun durch die darauf angeordneten, etwa aufgeschrumpften
vier Steuerbünde i1, 12, 13 und- 14 auf die Deckelventile 15 und 16, welche die
Öffnungen 17 und 18 in der Deckenwandung i9 und in der Bodenwandung 2o des Meßraumes
21 abwechselnd verschließen und wieder freigeben. Das Ventil 15 ist dabei, wie die
Figur erkennen
läßt, das Auslaßventil für die in dem Meßraum 2r
abgemessene Flüssigkeit, das Ventil 16 andererseits ist das.Einlaßventil.
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In den zwischen den Ventilen 15 und' 16 einerseits und der Ventilspindel
io andererseits vorhandenen Fugen sind selbstverständlich Dichtungen erforderlich,
die in der Figur der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind. Ebenso
ist die Fuge 22 in der schrägen Deckelwandung des mit der Ausflußöffnung 23 versehenen
Umlenkraumes mit einer Dichtung zu versehen.
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Die Ventilspindel io wird nun durch die gegen die Bodenwandung 2o
des Meßraumes 2z abgestützte Schraubenfeder 24., die auf der anderen Seite gegen
den fest auf der Ventilspindel io angeordneten Bund i2 wirkt, in ihrer Ruhelage
gehalten. Gleichzeitig wird das Auslaßventil 15- durch die ebenfalls gegen die Bodenwandung
2o des _Meßraumes 21 abgestützte Schraubenfeder 25 vor die in der Deckenwandung
i9 des Meßräumes 21 befindliche Öffnung 17 gepreßt. Das Einlaßventil 16 schließlich
steht unter der Wirkung einer Schraubenfeder 26, welche auf der anderen Seite wiederum
gegen den Bund 12 der Ventilspindel io abgestützt ist.
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Soll nun ein Flüssigkeitsquantum aus einem Behälter verausgabt werden,
auf dem der Meßstöpsel angeordnet ist, so wird der Behälter vorerst in der üblichen
Weise gegen die Senkrechte geneigt. Da nun das Einlaßventil 16 in der Ruhestellung
des Meßstöpsels die in der Bodenwandung 2o des Meßraumes 2i vorgesehene Öffnung
18 nicht abschließt, so füllt sich der Meßraum 2,1 mit -einem seinem Rauminhalt
(abzüglich des von den Federn, Bunden und Ventildeckeln eingenommenen natürlich)
entsprechenden Teile der in dem Behälter vorhandenen Flüssigkeit. Erfolgt sodann
ein Druck auf den Hebel 7, und zwar in der angegebenen Pfeilrichtung, so wird die
Ventilspindel 7 gegen die Wirkung der Schraubenfeder 24 niedergedrückt. Gleichzeitig
wird durch die Wirkung der von dem Bunde i2 mitgenommenen Schraubenfeder 26 das
Ventil 16 gegen die Öffnung 18 zu bewegt, da sich ja gleichzeitig auch der Bund
14 abwärts bewegt. Sobald dieser Bund 14 dann in die Öffnung 18 eingetreten ist,
schließt das Ventil 16 die Öffnung 18 ab. In diesem Augenblick ist also der Meßraum
2i sowohl oben als auch unten abgeschlossen. Es bedarf dann erst einer Fortsetzung
in der Abwärtsbewegung der Ventilspindel io, damit der Bund i i das Außlaßventil
15, und zwar gegen die Wirkung der Schraubenfeder 25, von der Öffnung 17 abhebt
und so den Weg für die in dem Meßraum 2i befindliche Flüssigkeitsmenge zuerst durch
die Öffnung 17 und danach durch die Ausflußöffnung 23 freigibt.' Während des Ausgießens
hat die Luft dann Zutritt durch die in der schrägen Deckelfläche des Umlenkraumesvorgesehene
Bohrung 27.
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Bei der vorstehenden Schilderung des Füll-und Entleerungsvorganges
sind die einzelnen Phasen der besseren Verständlichkeit halber auseinandergezogen
und nebeneinandergestellt worden. In der Praxis gehen sie natürlich ganz zwanglos
ineinander über.
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Begrenzt wird die durch den Hebeldruck hervorgerufene Abwärtsbewegung
der Ventilspindel io dadurch, daß sich der Bund 13 schließlich auf das Ventil 16
auflegt, wobei er übrigens noch zur besseren Abdichtung der Öffnung i8 beiträgt.
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Hört der Druck auf den Hebel 7 schließlich auf, so kehrt die Ventilspindel
io unter der. gemeinsamen Wirkung der drei Schraubenfedern 2q., 25 und 26 in ihre
Ruhelage zurück, wobei sich dann das Ventil 15 eher wieder schließt, als
das Ventil 16 sich erneut öffnet.
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Die Zahl der aus einem Behälter erfolgten Entnahmen wird in bekannter
Weise durch ein Zählwerk selbsttätig aufgezeichnet. Bei einer- Ausführung gemäß
dem in der Figur dargestellten Beispiel ist am oberen Ende der Ventilspindel io
eine durch eine Blattfeder in ihrer Ausladestellung gehaltene Schaltklinke 28 angeordnet.
Diese Schaltklinke 28 nimmt bei jeder Abwärtsbewegung der Ventilspindel io das Klinkenrad
29 über eine Zahnbreite weit mit. Bei der Rückbewegung der Ventilspindel io in die
Ruhestellung gleitet die Schaltklinke 28 dann an dem nächstfolgenden Zahne des Zählwerkschaltrades
29 vorbei, ohne dieses jedoch wieder rückwärts zu bewegen, da es daran durch die
Sperrklinke 30 gehindert wird. Infolgedessen wird die Zahl der Ventilspindelhübe
durch die fortschreitende Drehung des Zählwerkschaltrades 29 bestimmt, und zwar
entweder unmittelbar, durch Zahlen, welche auf dem Zählwerkschaltrad 29 in geeigneter
Weise angeordnet sind, oder aber mittelbar, indem die Drehung des Zählwerkschaltrades
29 über ein Vorgelege hinweg auf ein besonderes Zählwerk übertragen wird. Insbesondere
bei unmittelbarer Zählung kann es nun zweckmäßig sein, wenn es möglich ist, das
Zählwerkschaltrad 29 im gegebenen Falle wieder in seine Anfangsstellung zurückzudrehen.
Diese Möglichkeit wird durch einen in dazu befugten Händen befindlichen Schlüssel
geboten, dessen Bart 3 1 das Abheben der Sperrklinke 30 von dem Zählwerkschaltrade
29 gestattet. Das Zählwerkschaltrad 29 kann dann entweder von Hand, etwa durch einen
Steckschlüssel, wieder in seine Anfangsstellung zurückgedreht werden, oder aber
es kehrt selbsttätig,
etwa unter der Wirkung einer Spiralfeder,
wieder in seine Nullstellung zurück.
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Um schließlich noch jede unbeabsichtigte oder böswillige Schaltung
des Zählwerkes ohne gleichzeitige ordnungsgemäße Entnahme aus dem Behälter zu verhüten
und um überdies zu verhindern, daß durch die Ausflußöffnung 23 etwa eine unbefugte
Nachfüllung des Behälters erfolgt, wird die Ventilspindel io des in der Figur dargestellten
Ausführungsbeispiels zwangsläufig so verriegelt, daß sie nur in der Entleerungsstellung
der Flasche bewegt werden kann. Diese Verriegelung erfolgt durch einen Gleitkörper
.32, der frei beweglich in einer rohrartigen Hülse 33 angeordnet ist. Diese mit
zwei übereinanderliegenden, für den Durchlaß der Ventilspindel io geeigneten Aussparungen
versehene Hülse 33 ist parallel zu der Achse der Ausflußöffnung 23 angeordnet. Solange
diese Ausflußöffnung also nicht in die Entleerungsstellung gebracht ist, legt sich
der Gleitkörper 32 unter dem Einflusse der Schwerkraft vor die Aussparungen der
Hülse 33 und verhindert so jede Bewegung der Ventilspindel io. Wird der Behälter
hingegen zum Ausschenken geneigt, so werden auch die Aussparungen in der Hülse 33
freigegeben, und die Ventilspindel io kann ungehindert hindurchtreten.