DE365147C - Verfahren zur Herstellung von faserstoffhaltigen Zementerzeugnissen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von faserstoffhaltigen Zementerzeugnissen

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DE365147C DEM68449D DEM0068449D DE365147C DE 365147 C DE365147 C DE 365147C DE M68449 D DEM68449 D DE M68449D DE M0068449 D DEM0068449 D DE M0068449D DE 365147 C DE365147 C DE 365147C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von faserstoffhaltigen Zementerzeugnissen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von faserstoffhaltigen Zementerzeugnissen, beispielsweise Zementdachschindeln. Es sind bereits Verfahren zur Herstellung faserstoffhaltiger Zementerzeugnisse bekannt, bei denen die aus einer Strangpresse ausgepreßte Masse einem Walzvorgange zwecks Verdichtung unterworfen wird. Hierbei findet, wie beim Walzen von formbaren Massen überhaupt, eine Streckung der noch nicht abgebundenen Masse in der Richtung des Walzens statt, wodurch innere Spannungen in der Masse entstehen, welche beim Abbinden auf die Gleichmäßigkeit des Erzeugnisses schädlich einwirken. Die Erfindung bezweckt, diese beim Walzen auftretenden Spannungen dadurch unschädlich zu machen, daß die Masse nach dem Walzvorgang einem nochmaligen Walzen unterworfen wird, und zwar in einer Richtung, welche rechtwinklig zu derjenigen des ersten Walzvorganges verläuft.
  • Eine zur Ausführung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens geeignete Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i in schaubildlicher Ansicht die Brechmühle und den mit der Mühle verbundenen Trockenmischer, Abb. 2 teils in Seitenansicht teils im senkrechten Schnitt die Zuführvorrichtung für eine abgemessene Menge des Materials mit dem Naßmischer und der Schneckenpresse, Abb. 3 und q. die Walzmaschinen zur Entfernung der Feuchtigkeit aus dem Preßgut.
  • In Abb. i ist mit i die Brechmühle bezeichnet. Kurze Asbestfaserabfälle kommen aus dem Bergwerk in Säcken 2 verpackt und werden in den Trog 3 der Mühle durch einen geeigneten Einfülltrichter 5 geschüttet und das Material wird durch die Wirkung der Läufer 6 in seine einzelnen Faserteile zerlegt. Der Antrieb der Läufer erfolgt durch das Zahnradgetriebe 7 und 8 und die Antriebswelle g, auf welcher in üblicher Weise die Fest- und Losscheiben io und ix sitzen. Nach der Aufschließung des Materials wird der Inhalt des Troges durch eine mit einem Ventil versehene Rohrleitung 12 in den Behälter 13 eines Trockenmischers entleert. In diesem Mischer wird dem Fasermaterial eine entsprechende Menge Zement zugesetzt. Sodann wird der Inhalt des Mischers im trockenen Zustande der Wirkung der Pflugschaufel 15 und der durchlochten Walze 16 ausgesetzt, welche von der senkrechten Welle 17 angetrieben werden, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit der Welle der Brechmühle gekuppelt ist.
  • Nachdem die Bestandteile im trockenen Zustande durchgemischt sind, werden sie in einen Aufnahmebehälter 18 entleert. In der Praxis werden zwei oder mehrere der in Abb. i dargestellten Maschinen verwendet, so daß ein fortlaufender Zufluß der trockenen Mischung zu dem Aufnahmebehälter 18 gewährleistet w rd.
  • Ein Eimerband oder Bagger ig dient zur Beförderung der trockenen Mischung von dem Trog 18 zu dem Aufnahmetrichter 2o, welcher oberhalb des Naßmischers angeordnet ist. Letzterer ist in der Abb. 2 mit 3o bezeichnet. Auf diese Weise wird eine ausgiebige Zuflußmenge in den Trichter 2o geschöpft, so daß sich in demselbem dauernd eine gewisse Reserve befindet. Aus diesem Trichter wird das Material mit Hilfe einer Auslaßvorrichtung 21, die von Hand aus durch den Hebel z2 betätigt wird, weiterbefördert. Die Masse gelangt vom Trichter 2o in einen Wiegeeimer 23. Dieser Eimer ist an einemWaagebalken 24 befestigt und steht unter Einwirkung des Gewichtes 25. Der Eimer 23 ist mittels des Hebels 26 nach unten hin aufklappbar, um die entsprechendeGewichtsmenge in den Trog 31 des Naßmischers 3o gelangen zu lassen.
  • Dort wird der abgewogenen Mischung von Asbest und Zement eine abgemessene Menge Wasser zugeführt. Dieses Wasser gelangt von einem Trog durch eine Rohrleitung 32 zum Naßmischer. Die Rohrleitung 32 mündet in ein Wassergefäß 33, das seinerseits von einem Behälter durch die Rohrleitung 35 gespeist wird. Die Füllung und Entleerung dieses Wassergefäßes erfolgt von Hand aus durch die Hähne 36 und 37. An dem Behälter 33 ist ein Wasserstandsglas 38 angebracht, um bestimmte Wassermengen abzunehmen.
  • Der Inhalt des Naßmischers wird durch die Schaufeln 39 behandelt, welche an den sich drehenden Speichen 40 sitzen, die ihrerseits an der senkrechten Welle 41 befestigt sind. Die Welle wird von einer Kraftquelle aus durch das Zahnradgetriebe 42 und 43 in Drehung versetzt. Eine Schnecke 45 ist ebenfalls an der Welle befestigt, um den Mischvorgang zu unterstützen.
  • Am Boden des Naßmischers 30 sitzt ein Behälter 46, dessen Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser, des oberen Troges, welcher aber eine größere Aufnahmefähigkeit besitzt als der Trog, so daß sich eine beträchtliche gleichmäßige Materialmenge dauernd in dem Behälter befindet, der absatzweise von dem Mischer aus gespeist wird. Die Verbindung zwischen dem oberen Trog und dem Behälter wird durch einen Schieber geregelt, dessen bewegliche Scheibe mit 47 bezeichnet ist. Der Schieber wird von Hand aus durch geeignete Vorrichtungen betätigt. Ist der Inhalt des Troges genügend durchmischt, so wird er in den Aufnahmebehälter unter Wirkung der Schnecke 45 gedrückt. Die Welle 41 geht durch den Behälter 46 hindurch und ist mit einer Anzahl von spiralförmig angeordneten Schaufeln 48 besetzt, die eine doppelte Wirkung bei der Behandlung des Materials ausüben, indem sie einmal das Material weiter durcheinandermischen und ferner dasselbe nach unten in die Schneckenpresse hineindrücken, die in Abb. 2 mit 5o bezeichnet ist. Durch die Wirkung dieser Schaufeln wird eine vollkommen gleichmäßige plastische Masse der Schneckenpresse zugeführt. Der Vorgang in dem Behälter 46 ist für das Verfahren wichtig, da die etwa in der Masse noch befindliche Luft durch die Behandlung in dem Behälter ausgetrieben wird infolge des Zusammenpressens der Masse.
  • Die Schneckenpresse hat die übliche Bauart und besteht im wesentlichen aus einem Zylinder 51, in welchem sich die Schnecke bewegt. Letztere wird durch das Zahnradgetriebe 52 von den Riemenscheiben 53 aus angetrieben. Der Auslaß der Schneckenpresse hat die Form eines konischen Ansatzstückes 55, das sich an den Zylinder 51 anschließt. An dem Ansatz 55 sitzt die Formdüse 56, deren Offnung so gestaltet ist, daß ein fortlaufender Streifen plastischer Masse gebildet wird. Letztere tritt aus der Düse unter Druck infolge der Wirkung der Schneckenpresse aus. Der so gebildete Streifen wird in regelmäßigen Zwischenräumen in einzelne Platten zerschnitten. Diese Platten sind in - den Abb. 3 und 4 mit S bezeichnet. Das Schneiden der Platten geschieht beispielsweise durch einen Drahtscheider 57, der eine durch einen bekannten Antrieb auf ihn übertragene hin und her gehende Bewegung in bestimmten Zeitpunkten ausführt. Die so hergestellten Tafeln kommen nun auf ein endloses Förderband 61 einer Walzenmaschine, welche in Abb. 3 mit 6o bezeichnet ist. Das endlose Band 61 besteht aus einem stark wasseraufsaugenden Material und bewegt sich unter dem Antrieb eines Preßwalzenpaares 62 und 63. Ferner wird die Bahn des Bandes mit Hilfe der freiliegenden Rollen 64, 65, 66, 67 und 68 bestimmt. Ein zweites endloses, ebenfalls aufsaugend wirkendes Förderband 7o ist gegenüber dem Band 61 angeordnet und wird mit entsprechender Geschwindigkeit unter der Wirkung der Preßwalzen 7r und 72 vorwärts bewegt, welche oberhalb der Walzen 62 und 63 angeordnet sind und mit diesen zusammen arbeiten. Dieses Förderband beschreibt ebenfalls einen geschlossenen Kreislauf, der gleichfalls durch Laufrollen 64, 65 und 66 bestimmt ist. Die unteren Walzen 62 und 63 sind in festliegenden Lagern befestigt. Zum Zwecke der Druckregelung durch die oberen Walzen sind letztere in Lagern befestigt, welche von beweglichen Stangen 77 getragen werden, die bei- 78 am Maschinenrahmen aasgelenkt sind. Die freien Enden dieser Stangen sind einstellbar mit dem Maschinenrahmen durch die Verbindungsstangen 79 verbunden, welche durch Spannschlösser oder ähnliche Einrichtungen verlängert oder verkürzt werden können, um den durch die Walze auszuübenden Druck zu regeln. Da die Schaufeln S zwischen den Förderbändern 61 und 7o hindurchgehen, wie es in der Abb. 3 veranschaulicht ist, wirkt der durch die oben beschriebenen Einrichtungen erzeugte Druck so auf die Förderbänder und auf die Zementtafeln, daß der Feuchtigkeitsüberschuß durch die Förderbänder aufgesaugt wird. Längs der Bahn des unteren Förderbandes 61 befindet sich eine Spritz- oder Reinigungsvorrichtung 72, durch welche die an dem Bandmaterial haftenden Teile abgewaschen werden. 'Unmittelbar neben dieser Reinigungsvorrichtung ist eine sich drehende Schaufel 73 angebracht, durch die der weitaus größere Teil des zum Waschen dienenden Wassers entfernt wird. Das Aufsaugen der Feuchtigkeit ist geschehen, bevor das Förderband seinen Kreislauf bis zu der Quetschwalze 75 beschrieben hat. Diese Quetschwalze arbeitet mit der Führungswalze 66 zusammen. Das obere Förderband 70 ist ebenfalls mit einer Reinigungs- und die Feuchtigkeit aufsaugenden Vorrichtung in Form einer sich drehenden Bürste 76 versehen. Zur weiteren Ausführung des Verfahrens werden nun gemäß der Erfindung die Tafeln einem zweiten Walzvorgang unterworfen, wobei die Bewegung der Walzen rechtwinklig zur Richtung des ersten Walzvorganges gerichtet ist. Die hierbei zur Verwendung kommende, in Abb. 4 dargestellte Walzenmaschine besteht aus einer zweiten Gruppe von Walzen, die rechtwinklig zur ersten Walzengruppe arbeitet. Die Maschine bildet ein Gegenstück zu der in Abb. 3 veranschaulichten Walzenmaschine. Das untere Förderband 8o wird unter der Wirkung der Preßwalzen 81 und 82 und der Führungsrollen 83, 84 und 85 angetrieben. Das gegenüberliegende obere wasseraufsaugende Förderband go wird in ähnlicher Weise durch die Preßwalzen g1, 92 und durch die Rollen 93, 94 und 95 in Bewegung versetzt. Die Wirkungsweise der Walzenmaschine ist dieselbe wie die bereits oben beschriebene, nur arbeiten die Walzen in einer Richtung senkrecht zur ersten Walzenmaschine. Um die Tafeln für den zweiten Walzvorgang in die Querlage zu bringen, ist eine Wendevorrichtung vorhanden.
  • Nachdem die Tafeln aus der in der Abb. 3 dargestellten Maschine herauskommen, werden sie auf eine Walzenstraße 96 gebracht, die als Brücke zu einer Vorrichtung dient, durch welche den Tafeln eine höhere Geschwindigkeit erteilt wird. Diese Vorrichtung besteht aus einem Paar einander gegenüberliegender endloser Riemen 97 und 98, die doppelt so schnell angetrieben werden wie die Förderbänder 61 und 70. Durch diese Anordnung wird die zum Umkehren der Tafeln notwendige Zeit gewonnen unter Berücksichtigung, daß die Tafeln fortlaufend aus der Walzmaschine herauskommen, um nach dem Umkehren in die zweite Walzenmaschine eingeführt zu werden. Das Umkehren oder Querlegen der Täfeln erfolgt durch den Drehkreuzantrieb 10ö (Abb. 3 und 4), welchem die Tafeln nacheinander durch den Beschleunigungsantrieb zugeführt werden. Wie in Abb.4 veranschaulicht, besteht der Drehkreuzantrieb aus einem vierarmigen Kreuz, welches absatzweise mit Hilfe eines Kreuznockengetriebes 1o1 in Umdrehung versetzt wird. Durch die Bewegung dieses Kreuznockengetriebes erfolgt eine schnelle stoßweise Bewegung des Drehkreuzes, wodurch die Tafeln nacheinander auf das untere Förderband 8o der zweiten Walzenmaschine (Abb.4) gebracht werden, ohne daß die Tafeln einer Zerstörung oder einem Zerbrechen ausgesetzt sind.
  • In den Abb. 3 und 4 ist der weitere Antrieb, durch welchen das Drehkreuz in Bewegung gesetzt wird, fortgelassen.
  • In manchen Fällen ist-es Wünschenswert, die Tafeln zu bedrucken. Zu diesem Zweck ist die zweite Walzenmaschine mit einer Typenwalze tos versehen (Abb.4), welche sich gegen die unteren Flächen der Tafeln legt, wobei der Gegendruck durch eine Druckwalze 1o6 aufgenommen wird, durch die das obere Förderband go abgestützt wird. Das untere Förderband 8o wird mit Hilfe der Leitrollen 107, 108 und log aus seiner geraden Bahn abgeleitet, um die Typenrolle 1o5 anbringen zu können.
  • Wird ein Färben der Tafeln verlangt, so kann die Maschine mit einer Trockenfärbevorrichtung ausgerüstet werden, die in der Nähe des Ausganges für die Platten aus der Maschine (Abb. 4) angebracht ist. Die Färbevorrichtung besteht aus einem Farbstofftrichter 11o, in welchem sich die Farbe in gepulverter Form befindet. Der Auslaß dieses Trichters wird durch einen sich drehenden, mit Nuten versehenen Zylinder t11 begrenzt. Durch die Wirkung dieses Zylinders gelangt eine gewisse Menge Farbstoff auf eine Bürste 112, welche sich mit etwas größerer Geschwindigkeit dreht, als die Tafeln sich unter derselben fortbewegen. Durch diese Anordnung findet eine Färbung der feuchten Platten statt, wobei die Farbe einer weiteren Verteilung durch die sich mit höherer Geschwindigkeit drehende Bürste 113 unterworfen wird. Nach diesem Arbeitsvorgang werden die Platten durch das endlose Förderband 115 einer Stapelvorrichtung zugeführt.
  • Die verschiedenen Einrichtungen zur Ausführung des Verfahrens werden so angetrieben, daß .die Geschwindigkeit und die Menge des zur Bildung der Platten zugeführten Materials in einem bestimmten Verhältnis zum Fertigfabrikat steht, um einen fortlaufenden Kreislauf in den Maschinen zu gewährleisten.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUCH: Verfahren zur Herstellung von faserstoffhaltigen Zementerzeugnissen, bei welchem die aus einer Strangpresse ausgepreßte Masse einem Walzvorgange unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse einem zweiten, rechtwinklig zu dem ersten gerichteten Walzvorgange unterworfen wird.
DEM68449D 1919-02-12 1920-02-27 Verfahren zur Herstellung von faserstoffhaltigen Zementerzeugnissen Expired DE365147C (de)

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