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Verfahren und Vorrichtung zum Durchtränken von Faserstoffen, wie Holzwolle 11. dgl. mit Emulsion in kontinuierlichem Arbeitsgang.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Bauplatten aus gehärteten und verkitteten Faserstoffen, z. B. von Bauplatten aus durch Sorelzement gehärteter und verkitteter Holzwolle. Zwecks Erzeugung solcher Bauplatten wird Holzwolle mit einer das Bindemittel enthaltenden Emulsion durchtränkt und sodann in Formen gebracht, wo das Abbinden vor sich geht. Um die Fabrikation wirtschaftlich zu gestalten, wird das Formen auf maschinellem Wege in der Weise durchgeführt, dass der Faserstoff, durch Transportbänder in die Gestalt eines Stranges gebracht, durch eine Abbindekammer durchgeführt und hierauf zu Platten zerteilt wird.
Die Handarbeit wird auf diese Weise aber nur zum Teil entbehrlich gemacht, denn das Durchtränken des Faserstoffes mit der das Bindemittel enthaltenden Emulsion und das Einbringen in die Formen muss auch weiterhin zum grossen Teil von Hand aus geschehen. Dieser Vorgang vollzieht sich in der Weise, dass man den Faserstoff in eine Emulsion des Bindesmittels taueht und den Überschuss abtropfen lässt. Das Abtropfen kann dadurch beschleunigt werden, dass man den durchtränkten Faserstoff zwischen durchlochten Blechen einem entsprechenden Druck aussetzt. Hierauf wird die Masse von Hand in die Formen eingebracht.
Vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, das Vermengen von Faserstoff und Emulsion auf maschinellem Wege in kontinuierlichem Arbeitsgange durchzuführen. Im Sinne der Erfindung gelingt dies dadurch, dass aus dem Faserstoff ein locker gepresster Strang geformt wird, den man durch ein Emulsionsbad hindurchführt und beim Austritt aus dem Bad durch Quetschen vom Emulsionsüber- schuss befreit. Der Emulsionsbehälter hat die Gestalt eines Troges, durch den der Strang so geführt wird, dass er am Boden gleitet. Die Förderung des Stranges durch den Trog wird durch zwei Walzenpaare besorgt, von denen das eine den Strang in den Trog schiebt, während das andere, mit grösserer Geschwindigkeit umlaufende Walzenpaar, den Strang aus dem Trog herauszieht.
Der Strang wird so während des Durchganges durch den Trog verzogen, was für eine gute Durchtränkung des Fasermateriales von Wichtigkeit ist. Das verziehende Walzenpaar besorgt gleichzeitig auch die Befreiung des Faserstranges vom Emulsionsübersehuss. Es ist so angeordnet, dass die ausgequetschte Emulsion in den Trog zurücMIiesst und besitzt eine unter regelbarer Gewichtsbelastung arbeitende Oberwalze, um durch Abstimmung der Pressung mit der Dichte der verwendeten Emulsion die erforderliche Emulsionsmenge auf die Faser zu bringen.
Der von den Quetschwalzen aus dem Trog geförderte Strang wird vor dem Einbringen in die Formmaschine noch einer Verarbeitung unterzogen, die das Material auflockert und in gleichförmiger Verteilung den Formen bzw. dem Transportorgan am Eingang der Formmaschine zuführt. Gemäss der Erfindung werden als Hilfsmittel für diese Verarbeitung Wurfgabem benützt, denen durch einen kombinierten Kurbel-und Lenkermechanismus eine kreisende Bewegung in annähernd elliptischer Bahn erteilt wird.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäss der Erfindung dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt : die Fig. 2 eine Draufsicht des Antriebes für die Walzen und die Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1.
Die Holzwolle wird in einen geraden Schacht 1 gefüllt, dessen Boden von Umfangsteile der Walzen 2 und 3 gebildet wird. Die Walze ist fix gelagert und erhält ihren Antrieb von einem Motor unter Vermittlung eines Sehneelienradgetriebes. Die Walze' ! ist auf einem Arm 1 brwpglieh gelagrrt
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und wird von einem auf der Welle der Walze 2 aufgekeilten Zahnrad 5 angetrieben, das mit dem Zahnrad 6 kämmt. Die bewegliche Anordnung der Oberwalze hat den Zweck, die Pressung des Stranges konstant zu erhalten. An das Walzenpaar 2, < 3 schliesst ein Trog 7 an, dem die Emulsion aus einem, gegebenenfalls mit regelbarer Ausflussöffnung ausgestatteten Behälter 8 ständig zufliesst.
Die Vorderkante des Troges liegt an der unteren Walze des Quetschwalzenpaares 9 und 10, das durch einen Ketten-
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gelagert, an dem ein gewichtsbelasteter Hebel li angreift. Durch Verstellung des Belastungsgewiehtes ist die Pressung, unter welcher das Ausquetschen des Emulsionsübersehusses vor sich geht, regelbar. 14 ist eine an die Quetschwalzen anschliessende in der Längsrichtung bogenförmige Bahn, die von Wurfgabeln 15 bestrichen wird. Die Wurfgabelarme sind mittels Zapfen 16 an versetzt angeordneten Kur- beln 17 angelenkt und an den Enden mit Lenkern 18 verbunden. Dieser Antrieb verleiht den Wurfgabeln eine kreisende Bewegung in annähernd elliptischer Bahn.
Das Walzenpaar 2,. 3 zieht das Fasermaterial aus dem Schacht 1 und formt es unter Aufrechterhaltung konstanter Pressung zu einem Strang. Eine dritte Aufgabe dieser Walzenpaare ist das Vorschieben des Stranges längs des Bodens des Troges 7, der zum Teil mit Emulsion gefüllt ist. Das Walzenpaar 9, 10 zieht den Strang aus dem Trog, u. zw. mit grösserer Geschwindigkeit als die Vorschubgeselnwin-
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Trog ein wenig verzogen und aufgelockert, wodurch eine vollkommene Durchtränkung der Fasern gesichert wird. Der Emulsionsüberschuss wird beim Austreten des Stranges aus dem Trog ausgequetscht und fliesst in den Trog zurück.
Versuche haben ergeben, dass ein gleichmässiges Quetschen nur dann gelingt, wenn zumindest eine der Walzen 9, 10 im mittleren Teil dünner ist als an den Enden. Der vom Emulsions- übersehuss befreite STrang besitzt nicht durchaus gleichen Querschnitt und muss daher noch ausgeglichen werden, bevor er in die Formmaschine gebracht wird. Diese Aufgabe vollführen die Wurfgabeln 15, die den Strang auflockern und in zerteiltem Zustande auf das am Eingang der Fornunasehine angeordnete Transportorgan der Fonnmaschine vorwerfen.
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auf dem Boden des Troges aufliegt, an dem sich auf diese Weise weder losgelöste Fasern noch erhärtete Emulsion absetzen können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Durchtränken von Faserstoffen, wie Holzwolle u. dgl. mit Emulsion in kon-
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geformt wird, den man durch ein Emulsionsbad hindurehfiihrt und beim Austritt aus dem Bade zwecks Entfernung des Emulsionsüberschusses ausquetscht.