DE3613622A1 - Stabilisierung eines fotografisch hergestellten silberbildes - Google Patents
Stabilisierung eines fotografisch hergestellten silberbildesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung
von fotografischen Silberbildern durch Behandlung mit
einem wäßrigen Nachbehandlungsbad.
Bei fotografischen Silberbildern, die durch Entwicklung
und Fixierung belichteter Silberhalogenidemulsionschichten
hergestellt worden sind, kommt es vor, daß sich der Bildton
im Laufe der Zeit ganz oder flächenweise von schwarz
nach braun oder gelb verschiebt.
Diese Änderung des Bildtons kann auf einer Umwandlung des
Silberbildes in Silbersulfid beruhen, die z. B. bei ungenügendem
Auswaschen nach der Fixierung mit Natriumthiosulfat
auftreten kann. Eine ähnliche störende Bildtonverschiebung
tritt bei Einwirkung oxidierender Gase auf
fotografische Silberbilder auf. Durch die Oxidation des
Bildsilbers entstehen wasserlösliche Silbersalze, die im
Material diffundieren können. Durch Photolyse dieser
löslichen Silbersalze entsteht feinverteiltes gelb bis
rotbraun gefärbtes kolloides Silber, oder es entstehen
braungefärbte Silberverbindungen. Vielfach treten derartige
störende Veränderungen in dem fertigen fotografischen
Silberbild punktförmig auf in Form sogenannter
Mikrospot-Defekte.
Unter "Mikrospot-Defekten" sind dabei in fotografischen
Schwarz-Weiß-Silberhalogenid-Aufzeichnungsmaterialien
auftretende Defekte mikroskopischer Größe zu verstehen,
die in charakteristischer Weise rund sind und im allgemeinen
ein gelbes bis rötlich-braunes Aussehen haben.
Diese "Mikrospot-Defekte" sind auf dem Gebiet der fotografischen
Silberhalogenidaufzeichnungsmaterialien auch
bekannt als sogenannte "rote Flecken", mikroskopische
Flecken", "Trocken- oder Alterungsfehler" oder "mikroskopische
Fehler oder Flecken". Derartige Mikrospots werden
beispielsweise näher beschrieben in einer Arbeit von
R.W. Henn und D.G. Wiest mit dem Titel "Microscopic Spots
in Processed Microfilm: Their Nature and Prevention",
veröffentlicht in der Zeitschrift "Photographic Science
and Engineering, 1963, Seite 257; ferner in einer Arbeit
von R. W. Henn, D. G. Wiest und B. D. Mack mit dem Titel
"Microscopic Spots in Processed Microfilm: The Effect of
Iodide", veröffentlicht in der Zeitschrift "Photographic
Science and Engineering", 1965, Seite 167 und in einer
Arbeit von C. I. Pope mit dem Titel "Blemish Formation in
Processed Microfilm", veröffentlicht in "Journal of
Research of the National Bureau of Standards A. Physics
and Chemistry", Band 72A; 1968; Seiten 251 bis 259. Die
Microspot-Defekte treten oft im Form konzentrischer
Ringe unterschiedlicher Größe auf, die sich
besonders störend in den Halbtönen der Silberbilder
bemerkbar machen.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese störenden
nachträglichen Veränderungen der auf fotografischem Weg
hergestellten Silberbilder zu vermeiden oder zu reduzieren,
z. B. dadurch, daß die für die Verarbeitung der bildmäßig
belichteten fotografischen Aufzeichnungsmaterialien
benötigten Chemikalien gründlicher ausgewässert werden,
oder dadurch, daß die verarbeiteten Aufzeichnungsmaterialien,
d. h. die fertigen Silberbilder unter standartisierten
atmosphärischen Bedingungen aufbewahrt werden.
Desweiteren sind bereits verschiedene Verbindungsklassen
für die Stabilisierung fertiger Silberbilder beschrieben
worden.
Erwähnt seien nichtcyclische oder cyclische Thiosemicarbazide
(DE-A-20 00 622), heterocyclische Mercapto- oder
Thionverbindungen aus der Reihe der Tetrahydropyrimidine,
Thiazine oder Tetrazine (DE-A-20 13 423), organische und
anorganische Rhodanide (DE-A-22 18 387) und Isothioharnstoffe
(US-A-45 00 632). Diese Substanzen befriedigen
jedoch die Ansprüche der Praxis nicht ganz, da ihre
Stabilisierwirkung nicht ausreicht bzw. die fotografischen
Eigenschaften der Schichten in unerwünschter Weise beeinflußt
werden.
Desweiteren sind Verfahren bekannt, bei denen die
stabilisierenden Zusätze direkt in das fotografische
Silberhalogenidmaterial eingelagert werden. So wird in
DE-A-31 51 182 (GB-A-20 90 991) die Einlagerung von
Polyvinylimidazol und in GB-A-11 56 167 die Einlagerung
von sulfoalkylsubstituierten Hydrochinonen beschrieben.
Für eine ausreichende Stabilisierung müssen hierbei jedoch
relativ hohe Konzentrationen von 0,5 g/m2 eingesetzt
werden. Die Verträglichkeit des Polyvinylimidazols selbst
mit Silberhalogenidemulsionen, mit Netzmitteln, Stabilisatoren,
Entwicklern, sowie Hilfsentwicklern ist äußerst
kristisch. Hohe Konzentrationen in der Schutzschicht
führen darüberhinaus zu einem Glanzverlust.
Es wurde nun ein Verfahren zur Stabilisierung fotografisch
hergestellter Silberbilder gefunden, das die obengenannten
Nachteile ausschließt, wobei ein Nachbehandlungsbad verwendet
wird, das als stabilisierende Verbindung ein Amino-
1,2,4-triazol enthält.
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere ein Verfahren
zur Stabilisierung eines fotografisch hergestellten Silberbildes
durch Behandlung des fertigen Silberbildes mit
einem Nachbehandlungsbad, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß das Nachbehandlungsbad ein Amino-1,2,4-triazol der
folgenden Formel I enthält
worin bedeuten
R1, R2 gleich oder verschieden und zwar H, -NH2, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkoxy, Alkylthio, Alkylsulfonyl, Sulfamoyl, Aryl, -SH, oder eine heterocyclische Gruppe.
R1, R2 gleich oder verschieden und zwar H, -NH2, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkoxy, Alkylthio, Alkylsulfonyl, Sulfamoyl, Aryl, -SH, oder eine heterocyclische Gruppe.
In Formel I kann eine durch R1 bzw. R2 dargestellte
Alkylgruppe gradkettig oder verzweigt sein und bevorzugt
1 bis 4 C-Atome enthalten. Beispiele sind Methyl, Ethyl,
Isopropyl. Eine solche Alkylgruppe kann auch substituiert
sein, z. B. durch Hydroxyl, Alkoxy, Alkylthio, Carboxyl,
Carbalkoxy oder Amino. Eine Alkenylgruppe ist beispielsweise
Vinyl oder Allyl. Eine Cycloalkylgruppe ist beispielsweise
Cyclohexyl. Eine Arylgruppe ist beispielsweise
Phenyl, die gegebenenfalls, z. B. mit Halogen, Alkoxy,
Alkylthio, Acylamino oder Nitro, substituiert sein kann.
Die durch R1 bzw. R2 dargestellten Alkoxy-, Alkylthio-
oder Alkylsulfonylgruppen enthalten vorzugsweise Alkylreste
mit bis zu 4 C-Atomen; bevorzugte Beispiele sind
Methoxy, Methylthio, Methylsulfonyl. Eine Sulfamoylgruppe
ist beispielsweise N,N-Dimethylsulfamoyl. Ein Acylrest
leitet sich vorzugsweise von einer aliphatischen Carbonsäure
mit bis zu 4 C-Atomen an; Acetyl ist ein Beispiel
hierfür.
Eine durch R1 bzw. R2 dargestellte heterocyclische Gruppe
ist insbesondere eine Furyl- oder Pyridylgruppe.
In einer bevorzugten Ausführungsform entspricht das Amino-
1,2,4-triazol einer der folgenden Formeln II und III
worin bedeuten
R3, R4 gleich oder verschieden und zwar H, -NH2, Alkyl, Aryl oder Alkylthio;
R5 einen Rest wie R4 oder -SH,
R6 H, Alkyl, Aryl oder -X-R7;
X -CO-, -CS-oder -SO2-;
R7 Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl oder eine Aminogruppe.
R3, R4 gleich oder verschieden und zwar H, -NH2, Alkyl, Aryl oder Alkylthio;
R5 einen Rest wie R4 oder -SH,
R6 H, Alkyl, Aryl oder -X-R7;
X -CO-, -CS-oder -SO2-;
R7 Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl oder eine Aminogruppe.
Geeignete Beispiele für erfindungsgemäß verwendete Amino-
1,2,4-triazole (AT) sind im folgenden aufgeführt:
Die erfindungsgemäß verwendeten Amino-1,2,4-triazole sind
bekannt. Eine Zusammenfassung ihrer Herstellung, physikalische
Eigenschaften, Tautomerieverhältnisse findet sich
in The Chemistry of Heterocyclic Compounds,
John Wiley + Sons, New York,Volume 37, 1981.
Das im Rahmen des erfindungsgemäßen Stabilisierverfahrens
zu verwendende Nachbehandlungsbad besteht im einfachsten
Falle aus einer Lösung der stabilisierenden Verbindungen.
Bevorzugt sind wäßrige Lösungen, es können jedoch auch
Lösungen in organischen Lösungsmitteln oder in Lösungsmittelgemischen
aus Wasser und organischen Lösungsmitteln,
wie aliphatischen Alkoholen, Dimethylformamid oder
ähnlichen, verwendet werden.
Die Konzentration der stabilisierenden Verbindungen in dem
Nachbehandlungsbad kann innerhalb weiter Grenzen
schwanken. Sie richtet sich nach der Wirksamkeit des
verwendeten Amino-1,2,4-triazols, dem zu stabilisierenden
Material oder dem gewünschten Effekt. Im allgemeinen haben
sich Mengen zwischen 0,5 und 50 g pro Liter als geeignet
erwiesen. Die im Einzelfall optimale Konzentration kann
vom Fachmann leicht durch routinemäßige Tests ermittelt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in breitester Weise
anwendbar für fotografische Silberbilder, unabhängig von
der speziellen Art ihrer Herstellung. So können z. B.
Silberbilder, die nach konventionellen Verfahren durch
Entwicklung und Fixierung eines belichteten fotografischen
Materials hergestellt wurden, stabilisiert werden. Dabei
kann es sich um übliche Halbtonbilder, um Bürokopien oder
um Mikrofilme handeln. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
sind auch solche Kopien stabilisierbar, die nach
dem Silbersalzdiffusionsverfahren hergestellt wurden.
Dem erfindungsgemäßen Stabilisierverfahren werden fertige
Silberbilder unterworfen, d. h. Silberbilder, die auf fotografischem
Wege durch Entwickeln eines bildmäßig belichteten
Silberhalogenid enthaltenden fotografischen Aufzeichnungsmaterials
erhalten worden sind, wobei das Verarbeitungsverfahren
im Anschluß an den Entwicklungsschritt
eine stabilisierende Behandlungsstufe umfassen kann, bei
der das nicht belichtete Silberhalogenid vollständig oder
teilweise entfernt oder in eine nichtlichtempfindliche
Form umgewandelt wird.
Eine solche stabilisierende Behandlungsstufe kann beispielsweise
darin bestehen, daß das entwickelte fotografische
Aufzeichnungsmaterial, das bereits das Silberbild,
aber daneben noch restliches Silberhalogenid enthält,
einer üblichen Fixierbehandlung z. B. in einem Verarbeitungsbad,
das ein Alkalithiosulfat oder Ammoniumthiosulfat
enthält, unterworfen wird, wobei das Silberhalogenid
als lösliches Siberkomplexsalz aus dem Aufzeichnungsmaterial
herausgelöst wird. Auf diese Weise wird
ein "stabiles" Silberbild erzeugt, dessen Stabilität
darauf beruht, daß in den nicht belichteten Bereichen im
wesentlichen kein lichtempfindliches Silberhalogenid mehr
vorhanden ist, und das im vorliegenden Zusammenhang als
fertiges Silberbild bezeichnet wird.
Das erfindungsgemäße Stabilisierverfahren ist zu unterscheiden
von der erwähnten stabilisierenden Behandlungsstufe.
Während die letztere der Entfernung bzw. Umwandlung
noch vorhandenen restlichen Silberhalogenids dient, kommt
das erfindungsgemäße Stabilisierverfahren erst dann zur
Anwendung, wenn das erzeugte Silberbild im wesentlichen
kein lichtempfindliches Silberhalogenid (mehr) enthält.
Das fertige Silberbild, das dem erfindungsgemäßen
Stabilisierverfahren unterworfen wird, kann wie bereits
erwähnt auch ein Silberbild sein, das nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren
hergestellt worden ist. Ein
solches Silberbild kann in einer separaten Bildempfangsschicht
erzeugt worden sein, die gegebenenfalls Silberfällungskeime
aber kein Silberhalogenid enthält.
Das erfindungsgemäße Nachbehandlungsbad braucht daher
keinerlei Substanzen zu enthalten, die der Entfernung
restlichen Silberhalogenids dienen.
Das erfindungsgemäße Nachbehandlungsbad kann aber außer
den Aminotriazolverbindungen weitere Zusätze enthalten,
wie Netzmittel, pH-modifizierende Mittel und Oxidationsschutzmittel,
z. B. ein Alkalimetallsulfit oder ein
Hydroxylaminsalz.
Durch das erfindungsgemäße Nachbehandlungsbad wird das
nach irgendeinem Verfahren auf fotografischem Wege
erzeugte Silberbild stabilisiert, so daß es gegen äußere
Einwirkung bei der nachträglichen Lagerung bzw. Aufbewahrung,
insbesondere gegen die Einwirkung oxidierender
Gase, weniger empfindlich ist. Das Eintreten dieses
stabilisierenden Effektes ist dabei auch weitgehend
unabhängig von der speziellen Art des zur Herstellung des
Silberbildes verwendeten fotografischen Aufzeichnungsmaterials,
solange dieses mindestens eine lichtempfindliche
Siberhalogenidemulsionsschicht enthält und nach
einem beliebigen Schwarzweiß-Entwicklungsverfahren entwickelt
wird.
Die in den Aufzeichnungsmaterial verwendeten lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionen können als Halogenid
Chlorid, Bromid und Iodid bzw. Mischungen davon enthalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Halogenidanteil
wenigestens einer Schicht zu 0 bis 12 mol-% aus
Iodid, zu 0 bis 50 mol-% aus Chlorid und zu 50 bis
100 mol-% aus Bromid. In der Regel handelt es sich um
überwiegend kompakte Kristalle, die z. B. kubisch oder
oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen. Sie
lassen sich dadurch kennzeichnen, daß sie im wesentlichen
eine Dicke von mehr als 0,2 µm aufweisen. Das durchschnittliche
Verhältnis von Durchmesser zu Dicke ist bevorzugt
kleiner als 8 : 1, wobei gilt, daß der Durchmesser
eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines
Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten
Fläche des Kornes. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform können alle oder einzelne Emulsionen aber
auch im wesentlichen tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu
Dicke größer als 8 : 1 ist. Bei den Emulsionen kann es sich
um monodisperse oder auch heterodisperse Emulsionen handeln,
welche bevorzugt eine mittlere Korngröße von 0,3 µm
bis 1,2 µm aufweisen. Die Silberhalogenidkörner können
einen geschichteten Kornaufbau aufweisen.
Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des
Aufzeichnungsmaterials sind die üblichen hydrophilen
filmbildenden Mittel geeignet, z. B. Proteine, insbesondere
Gelatine. Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch
andere natürliche oder synthetische Bindemittel ersetzt
werden. Begußhilfsmittel und Weichmacher können verwendet
werden. Verwiesen wird auf Research Disclosure 17 643
(Dezember 1978), insbesondere Kapitel IX, XI und XII.
Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch und/
oder spektral sensibilisiert sein; sie können Silberhalogenidstabilisierungsmittel
enthalten, und die Emulsionsschichten
wie auch andere nicht-lichtempfindliche
Schichten können in der üblichen Weise mit bekannten
Härtungsmitteln gehärtet sein. Geeignete chemische
Sensibilisatoren, spektrale Sensibilisierungsfarbstoffe,
Stabilisatoren und Härtungsmittel sind beispielsweise in
Research Disclosure 17 643, beschrieben; verwiesen wird
insbesondere auf die Kapitel III, IV, VI und X.
Die dem erfindungsgemäßen Stabilisierverfahren unterworfenen
Aufzeichnungsmaterialien werden bildmäßig belichtet,
wobei zur Belichtung ultraviolettes, sichtbares
oder infrarotes Licht oder auch eine hochenergetische
Strahlung verwendet werden kann. Es schließt sich eine
übliche Verarbeitung an, um das belichtete Silberhalogenid
in Bildsilber zu überführen, wozu das Aufzeichnungsmaterial
in Gegenwart einer Silberhalogenidentwicklerverbindung,
die in einer der Schichten des Aufzeichnungsmaterials
oder ein einem wäßrigen Behandlungsbad enthalten
sein kann, in der Regel im alkalischen Medium behandelt
wird. Es können anorganische oder organische Entwicklerverbindungen
verwendet werden. Beispiele hierfür sind
Hydrochinon, 3-Pyrazolidon, Aminophenol und deren
Derivate. Verwiesen wird auf Resarch Disclosure 17 643,
Kapitel XX. In der Regel schließt sich an die Entwicklung
eine Fixierbadbehandlung an, wodurch das nicht belichtete
und nicht entwickelte Silberhalogenid aus dem Aufzeichnungsmaterial
herausgelöst wird.
Obwohl das erfindungsgemäße Stabilisierverfahren zu jedem
beliebigen Zeitpunkt nach der Entwicklung und Erzeugung
des Silberbildes angewendet werden kann, entfaltet es
seine größte Wirksamkeit, wenn es als letzter Behandlungsschritt
vor dem Trocknen des Schwarzweißbildes angewendet
wird. Dies bedeutet auch, daß sich vorzugsweise an das
erfindungsgemäße Stabilisierbad keine weitere Flüssigbehandlung,
insbesondere keine Wässerung anschließt.
Vielmehr wird das erfindungsgemäße Stabilisierbad als
Nachbehandlungs- oder Schlußbad verwendet.
Zur Bewertung der Stabilität der erzeugten Silberbilder
gegen äußere Einflüsse, insbesondere für die Erzeugung von
Mikrospot-Defekten in fotografischen Aufzeichnungsmaterialien
und zur Bewertung derselben sind verschiedene
Methoden entwickelt worden. Ein brauchbares Testverfahren
besteht darin, daß man die nachbehandelten getrockneten
Schwarz-Weiß-Materialien bei einer eingestellten relativen
Luftfeuchtigkeit von 84% einer sehr verdünnten Wasserstoffperoxid-
Atmosphäre aussetzt. Diese Wasserstoffperoxid-
Atmosphäre wird durch Hydrolyse von Natriumpercarbonat
Na2CO3 · 3H2O2 bei 84%iger relativer Luftfeuchtigkeit
und Zimmertemperatur (22-24°C) hergestellt.
Die rel. Luftfeuchtigkeit von 84% wird durch eine gesättigte
KBr-Lösung eingestellt. Die belichteten und
verarbeiteten Papierstreifen werden senkrecht in ein
rechteckiges Glasgefäß von etwa 20 l eingehängt. Das
Glasgefäß befindet sich in einem temperierten Wasserbad
zur Einstellung der Temperatur von 22-24° im Innern des
Gefäßes. Es wird mit einer opaken Glasplatte verschlossen.
Die zu untersuchenden Proben werden durch diese
Glasplatte von einer fluoreszierenden Lampe (Xenonlampe
22 Watt) in einem Abstand von ca. 20 cm bestrahlt. Auf den
Boden des Glasgefäßes werden gleichmäßig etwa 50 g
Percarbonat gegeben.
Verschiedene Proben eines belichteten, entwickelten,
fixierten und gut gewässerten fotografischen Schwarz-Weiß-
Materials wurden nach dem Wässern 3 min in einer überwiegend
1%igen Lösung einer der in der folgenden Tabelle
angegebenen Verbindungen gebadet. Zur Durchführung des
Testverfahrens wurden die getrockneten Prüflinge in jedem
Test solange in dem Glasgefäß belassen, bis mindestens
einer von ihnen schwer angegriffen worden war, wobei
folgender Bewertungsmaßstab zugrundegelegt wurde:
Angriff:
kein: Keine erkennbaren Mikrospot-Defekte
gering: geringe Mikrospot-Defekte überwiegend bei niedriger Dichte
mäßig: Mäßige Mikrospot-Defekte bei niedriger oder hoher Dichte
schwer: Starke Mikrospot-Defekte bei niedriger und hoher Dichte
Angriff:
kein: Keine erkennbaren Mikrospot-Defekte
gering: geringe Mikrospot-Defekte überwiegend bei niedriger Dichte
mäßig: Mäßige Mikrospot-Defekte bei niedriger oder hoher Dichte
schwer: Starke Mikrospot-Defekte bei niedriger und hoher Dichte
In der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse und
Effekte der einzelnen Verbindungen zusammengefaßt.
Durch das erfindungsgemäße Stabilisatorbad werden die
bei der Zerstörung des Silberbildes sich bildenden
löslichen und farblosen Silberverbindungen unlöslich
gemacht. Wie aus der Tabelle ersichtlich wurde über
raschend gefunden, daß die beanspruchten und erfindungsgemäßen
Amino-1,2,4-triazole sehr viel besser wirken als
die zum Vergleich mitgeprüften nicht erfindungsgemäßen
Stabilisierbindungen (V).
Eine zusätzlich vorhandene Mercaptogruppe schwächt den
Effekt wieder leicht ab wie z. B. die Verbindungen AT-6,
AT-10 und AT-11 zeigen. 1,2,4-Triazole ohne Aminogruppe
sind nahezu wirkungslos, siehe Verbindung V-1.
Ebenso haben Aminoverbindungen anderer Heterocyclen wie
z. B. die Verbindungen V-3, V-4, V-5, V-6 und V-8 keine
stabilisierende Wirkung.
Folgende Verbindungen wurden zum Vergleich mitgetestet.
Claims (5)
1. Verfahren zur Stabilisierung eines fotografisch
hergestellten Silberbildes durch Behandlung des
fertigen Silberbildes mit einem Nachbehandlungsbad,
dadurch gekennzeichnet, daß das Nachbehandlungsbad
ein Amino-1,2,4-triazol enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Amino-1,2,4-triazol der folgenden Formel I
entspricht
worin bedeuten
R1, R2 gleich oder verschieden und zwar H, -NH2, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkoxy, Alkylthio, Alkylsulfonyl, Sulfamoyl, Acyl, -SH, oder eine heterocylische Gruppe.
R1, R2 gleich oder verschieden und zwar H, -NH2, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkoxy, Alkylthio, Alkylsulfonyl, Sulfamoyl, Acyl, -SH, oder eine heterocylische Gruppe.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Amino-1,2,4-triazol einer der folgenden
Formeln II und III entspricht
worin bedeuten
R3, R4 gleich oder verschieden und zwar H, -NH2, Alkyl, Aryl oder Alkylthio;
R5 einen Rest wie R4 oder -SH,
R6 H, Alkyl, Aryl oder -X-R7;
X -CO-, -CS- oder -SO2-;
R7 Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl oder eine Aminogruppe.
R3, R4 gleich oder verschieden und zwar H, -NH2, Alkyl, Aryl oder Alkylthio;
R5 einen Rest wie R4 oder -SH,
R6 H, Alkyl, Aryl oder -X-R7;
X -CO-, -CS- oder -SO2-;
R7 Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl oder eine Aminogruppe.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Amino-1,2,4-triazol in
einem wäßrigen Nachbehandlungsbad in einer Menge
von 0,5-50 g pro Liter enthalten ist.
5. Silberbild, stabilisiert nach einem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 4.
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