DE2711942C2 - - Google Patents

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Walter Dr. 5090 Leverkusen De Paetzold
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Friedhelm Dipl.-Chem. 5090 Leverkusen De Sommer
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Description

Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches photographisches silberhalogenidhaltiges Aufzeichnungsmaterial mit einer 3-Mercapto-1,2,4-triazolverbindung und ein Verfahren zur Entwicklung eines bildmäßig belichteten lichtempfindlichen photographischen silberhalogenidhaltigen Aufzeichnungsmaterials in Gegenwart einer 3-Mercapto-1,2,4-triazolverbindung.
Lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionen, insbesondere chemisch sensibilisierte, neigen bekanntlich zur Bildung von Schleiern, d. h. Keimen, die ohne Belichtung entwickelbar sind. Die Schleierbildung tritt insbesondere auf bei zu langer Lagerung, besonders bei erhöhter Temperatur und Luftfeuchtigkeit, bei zu langer Entwicklung oder Entwicklung bei zu hohen Temperaturen und bei zu stark gereiften Emulsionen. Eine optimale Reifung ist zur Erreichung einer maximalen Empfindlichkeit erforderlich; die bei dieser Reifung leicht entstehenden Schleierkeime sind besonders störend bei Umkehrmaterialien. Bei Vorliegen von Schleierkeimen wird im Erstentwicklungsbad auch an den unbelichteten Stellen, Silberhalogenid reduziert; infolgedessen steht bei der Zweitentwicklung zu wenig Silberhalogenid zur Verfügung, so daß zu geringe Dichten erhalten werden.
Es ist bekannt, der photographischen Silberhalogenidemulsion zur Verminderung der Schleierbildung sogenannte Antischleiermittel oder Stabilisatoren zuzusetzen. Stabilisierende Wirkung besitzen z. B. heterocyclische Mercaptoverbindungen, z. B. solche die in der DE-AS 11 83 371 und in den DE-OSen 23 08 530 und 16 22 271 beschrieben sind oder anorganische oder organische Quecksilberverbindungen. Aus den US-PSen 24 32 506 und 34 38 777 sind Aufzeichnungsmaterialien mit mercaptogruppenhaltigen 1,2,4-Triazolen bekannt. Hierdurch soll eine Verminderung der Schleierbildung und der Bronzierung erreicht werden.
Den bekannten Stabilisatoren haftet jedoch als Nachteil an, daß sie in wirksamen Konzentrationen im allgemeinen die Empfindlichkeit der stabilisierten Emulsionen herabsetzen, wodurch deren Anwendbarkeit beeinträchtigt wird. Auch die Gradation der Emulsionen kann durch Stabilisatoren ungünstig beeinflußt werden.
Darüber hinaus werden an Stabilisatoren insbesondere auch in bezug auf die Wechselwirkung mit anderen photographischen Zusätzen und im Hinblick auf die Vielfältigkeit photographischer Reproduktionsprozesse und der hierfür verwendeten photographischen Materialien die verschiedensten Anforderungen gestellt, so daß ein Bedarf an neuen Stabilisatoren vorhanden ist, da die bekannten diesen Anforderungen nicht genügen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Stabilisatoren aufzufinden, die einen Entwicklungs- und Lagerschleier unterdrücken und die bei einer eine ausreichende Stabilisierung bewirkenden Konzentration keinen oder zumindest einen möglichst geringen Empfindlichkeitsrückgang hervorrufen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Aufzeichnungsmaterial als 3-Mercapto-1,2,4-triazolverbindung 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol enthält bzw. man als 3-Mercapto-1,2,4-triazolverbindung 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol verwendet.
Die erfindungsgemäße Substanz kann nach dem von A. L. Mudzhoian, V. E. Afrikian in Doklady Akad. Nauk Arm. S. S. R. (Proc. Acad. Sci. Armenian S. S. R.) 17, (1953) 167, beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Für die vorliegende Erfindung sind die üblichen Silberhalogenidemulsionen geeignet. Diese können als Silberhalogenid Silberchlorid, Silberbromid oder Gemische davon, eventuell mit einem Gehalt an Silberjodid bis zu 10 Mol-%, enthalten.
Als Bindemittel für die photographischen Schichten wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere natürliche oder synthetische Bindemittel ersetzt werden. An natürlichen Bindemitteln sind z. B. Alginsäure und deren Derivate, wie Salze, Ester oder Amide, Cellulosederivate, wie Carboxymethylcellulose, Alkylcellulose, wie Hydroxyäthylcellulose, Stärke oder deren Derivate, wie Äther oder Ester, oder Carrageenate geeignet. An synthetischen Bindemitteln seien erwähnt Polyvinylalkohol, teilweise verseiftes Polyvinylacetat und Polyvinylpyrrolidon.
Die Emulsionen können auch chemisch sensibilisiert werden, z. B. durch Zusatz schwefelhaltiger Verbindungen bei der chemischen Reifung, beispielsweise Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff und Natriumthiosulfat. Als chemische Sensibilisatoren können ferner auch Reduktionsmittel, z. B. die in den BE-PSen 4 93 464 oder 5 68 687 beschriebenen Zinn(II)-verbindungen, ferner Polyamine, wie Diäthylentriamin oder Aminomethylsulfinsäurederivate, z. B. gemäß der BE-PS 5 47 323, verwendet werden.
Geeignet als chemische Sensibilisatoren sind auch Edelmetallverbindungen von Gold, Platin, Palladium, Iridium, Ruthenium oder Rhodium. Diese Methode der chemischen Sensibilisierung ist in dem Artikel von R. Koslowsky, Z. wiss. Phot. 46, 65-72, (1951), beschrieben.
Es ist ferner möglich, die Emulsionen mit Polyalkylenoxidderivaten zu sensibilisieren, z. B. mit Polyäthylenoxid eines Molekulargewichtes zwischen 1000 und 20 000, ferner mi Kondensationsprodukten von Alkylenoxiden und aliphatischen Alkoholen, Glykolen, cyclischen Dehydratisierungsprodukten von Hexitolen, alkylsubstituierten Phenolen, aliphatischen Carbonsäuren, aliphatischen Aminen, aliphatischen Diaminen und Amiden. Die Kondensationsprodukte haben ein Molekulargewicht von mindestens 700, vorzugsweise von mehr als 1000. Zur Erzielung besonderer Effekte kann man diese Sensibilisatoren selbstverständlich kombiniert verwenden, wie in der BE-PS 5 37 278 und in der GB-PS 7 27 982 beschrieben.
Die Emulsionen können auch spektral sensibilisiert sein, z. B mit den üblichen Polymethinfarbstoffen, wie Neutrocyaninen, basischen oder sauren Carbocyaninen, Rhodacyaninen, Hemicyaninen, Styrylfarbstoffen und Oxonolen. Derartige Sensibilisatoren sind in dem Werk von F. M. Hamer "The Cyanine Dyes and Related Compounds", (1964), beschrieben.
Die Emulsionen können in Kombination mit dem erfindungsgemäßen weitere Stabilisatoren enthalten, wie z. B. homöopolare oder salzartige Verbindungen des Quecksilbers mit aromatischen oder heterocyclischen Ringen, wie Mercaptotriazole, einfache Quecksilbersalze und Sulfoniumquecksilberdoppelsalze. Als Stabilisatoren sind ferner geeignet Azaindene, vorzugsweise Tetra- oder Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen sind in dem Artikel von Birr, Z. wiss. Phot. 47, 2-58 (1952) beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren sind u. a. heterocyclische Mercaptoverbindungen, z. B. Phenylmercaptotetrazol, quaternäre Benzthiazolderivate und Benztriazol.
Die Emulsionen können in der üblichen Weise gehärtet sein, beispielsweise mit Formaldehyd oder halogensubstituierten Aldehyden, die eine Carboxylgruppe enthalten, wie Mucobromsäure, Diketonen, Methansulfonsäureester und Dialdehyden.
Weiterhin können die photographischen Schichten mit Härtern des Epoxityps, des heterocyclischen Äthylenimins oder des Acryloyltyps gehärtet werden. Beispiele derartiger Härter sind z. B. in der DE-OS 22 63 602 oder in der GB-PS 12 66 655 beschrieben. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäß dem Verfahren der DE-OS 22 18 009 zu härten, um farbphotographische Materialien zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung geeignet sind.
Es ist ferner möglich, die photographischen Schichten bzw. die farbphotographischen Mehrschichtenmaterialien mit Härtern der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin- Reihe zu härten, wie in den GB-PSen 11 93 290, 12 51 091, 13 06 544, 12 66 655, der FR-PS 71 02 716 oder der DE-OS 23 32 317.3 beschrieben ist. Beispiele derartiger Härter sind alkyl- oder arylsulfonylgruppenhaltige Diazinderivate, Derivate von hydrierten Diazinen oder Triazinen, wie z. B.: 1,3,5-Hexahydrotriazin, fluorsubstituierte Diazinderivate, wie z. B. Fluorpyrimidin und Ester von 2-substituierten 1,2-Dihydrochinolin- oder 1,2- Dihydroisochinolin-N-carbonsäuren. Brauchbar sind weiterhin Vinylsulfonsäurehärter, Carbodiimid- oder Carbaoylhärter, wie z. B. in den DE-OSen 22 63 602, 22 25 230 und 18 08 685, der FR-PS 14 91 807, der DE-PS 8 72 153 und der DL-PS 7 218 beschrieben. Weitere brauchbare Härter sind beispielsweise in der GB-PS 12 68 550 beschrieben.
Der Stabilisator wird vorzugsweise in gelöster Form der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht nach der chemischen Reifung oder zur fertigen Gießlösung zugesetzt. Als Lösungsmittel verwendet man Wasser, wäßrige Alkalien, niedere aliphatische Alkohole oder Mischungen davon.
Selbstverständlich kann man den Stabilisator auch anderen photographischen Schichten oder dem Entwicklungsbad zusetzen.
Die Konzentration des Stabilisators in den Schichten oder dem Entwicklungsbad kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Sie richtet sich nach dem gewünschten Effekt, der Art des Reproduktionsprozesses oder der Zusammensetzung des photographischen Materials.
Bei Verwendung in einer photographischen Schicht, insbesondere der Silberhalogenidemulsionsschicht, haben sich Mengen von 1 mg bis 1 g pro Mol Silberhalogenid als ausreichend erwiesen. Bevorzugt sind Konzentrationen zwischen 10 und 200 mg des Stabilisators pro Mol Silberhalogenid. Bei der Anwendung im Entwicklungsbad wird der Stabilisator vorzugsweise in Form seiner Alkalisalze zugesetzt. Auch bei dieser Anwendungsform ist die Konzentration nicht kritisch. Optimale Konzentrationen sind leicht durch wenige einfache Handversuche zu ermitteln. Hier haben sich Konzentrationen zwischen 5 und 100 mg pro Liter Behandlungsbad als ausreichend erwiesen. Wenn das belichtete photographische Material durch ein Entwicklungsbad geführt wird, das den Stabilisator enthält, so nimmt es in seinen wasserundurchlässigen Schichten eine gewisse Menge der Verbindung auf. Der Stabilisator diffundiert in die Emulsionsschicht und ist bei der Entwicklung anwesend. Auf diese Weise wird ebenfalls ein stabilisierender Effekt erreicht.
Die vorteilhafte Wirkung des 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4- triazols ist um so überraschender, weil eine große Anzahl sehr ähnlicher Verbindungen, insbesondere die Verschleierung im Erstentwickler, nicht bzw. nicht ohne nachteilige Nebenwirkung auf Empfindlichkeit und Gradation vermindert. Der in der erfindungsgemäßen Weise verwendete Stabilisator beeinträchtigt die Empfindlichkeit der verwendeten photographischen Silberhalogenidemulsionen in weit geringerem Maße als die anderen für diese Zwecke bekannten heterocyclischen Mercaptoverbindungen. Selbst die Empfindlichkeit höchstempfindlicher Silberhalogenidemulsionen wird durch den erfindungsgemäßen Stabilisator nicht wesentlich beeinflußt.
Eine besonders vorteilhafte Wirkung zeigt der erfindungsgemäß verwendete Stabilisator bei farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionen. Durch die Anwesenheit der Farbkuppler wird die Wirkung bekannter anderer Stabilisatoren oft sehr stark reduziert, so daß es beim Vorliegen von farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionen besonders schwierig ist, eine befriedigende Lagerstabilität und eine ausreichende Schleierfreiheit bei längeren Entwicklungszeiten oder höheren Entwicklungstemperaturen zu erreichen. Dagegen hat der erfindungsgemäß zu verwendende Stabilisator auch bei farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionen eine hervorragende stabilisierende Wirkung bei längerer Lagerung und bei einer Entwicklung bei höheren Temperaturen.
Die Vorteilhaftigkeit des erfindungsgemäß zu verwendenden Stabilisators wird anhand der folgenden Beispiele deutlich, ohne daß die Erfindung auf die Ausführungsformen in diesen Beispielen beschränkt ist.
Beispiel 1
Eine hochempfindliche Silberbromidjodidemulsion mit 5 Mol-% Silberjodid, einem Gelatine-Silber-Verhältnis von 1,2:1 und einem Gehalt an Silberhalogenid entsprechend 85 g Silbernitrat pro kg Emulsion, wurde mit Schwefel- und Goldverbindungen zur optimalen Empfindlichkeit gereift.
Der Emulsionsansatz wurde in mehrere Teile geteilt und pro kg Emulsion wurden folgende Substanzen zugesetzt:
4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden,
1%ige, wäßrig-alkalische Lösung200 mg Saponin,
10%ige, wäßrige Lösung600 mg Formalin,
10%ige, wäßrige Lösung 10 ml
Zusätzlich wurden die erfindungsgemäße Substanz (1) bzw. die nachfolgenden Vergleichssubstanzen (A bis F) zugesetzt:
13-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol A1-(p-Sulfosäure-phenylamino)-2-methyl-5-mercapto-1,3,4- triazol B4-Methyl-4-thiazolin-2-thion C3-Mercapto-5-acetylamino-1-phenyl-1,2,4-triazol D3-Mercapto-1,2,4-triazol E3-Mercapto-5-amino-1,2,4-triazol F3-Mercapto-5-(2-pyridyl)-1,2,4-triazol
Die Vergleichssubstanzen A bis F wurden in äquimolaren Mengen, bezogen auf 40 mg der Verbindung 1, verwendet.
Die Emulsionen wurden anschließend auf einen Celluloseacetatträger vergossen und getrocknet (Auftrag 6,0 bis 6,2 g, berechnet als Silbernitrat, pro m²).
Die Proben wurden dann in einem Sensitometer durch einen Graukeil belichtet und bei 20°C 16 Minuten lang in dem Entwicklungsbad I der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
Entwicklungsbad I
Natriumsulfit sicc.50 g Borax15 g Hydrochinon 6 g 1-Phenyl-3-pyrazolidon 0,5 g Kaliumbromid 2 g Mit Wasser auf 1 l auffüllen.
Anschließend folgte ein Stoppbad, bestehend aus 10 g Natriumacetat sicc. und 20 g 96%igem Eisessig in 1 l Wasser. Sodann wurde mit 15%iger Ammoniumthiosulfat- und 1%iger Natriumsulfitlösung fixiert und danach gewässert. Die Ergebnisse der sensitometrischen Auswertung sind aus Tabelle 1 ersichtlich. Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäß zu verwendende Verbindung 1 erst bei höheren Konzentrationen die Empfindlichkeit drückt, das geringe Konzentrationen jedoch keine oder nur eine geringfügige Verminderung der Empfindlichkeit bewirken, dagegen bereits deutlich den Schleier drückt.
Die Vorteilhaftigkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden Substanz 1 wird dann ganz deutlich, wenn das Verhalten des photographischen Materials bei einer Entwicklung bei einer höheren Temperatur in einem einen Silberkomplexbildner enthaltenden Entwicklungsbad in Betracht gezogen wird. Hierzu wurde eine unbelichtete Probe 3 Minuten lang in einem Entwicklungsbad II bei 38°C entwickelt.
Entwicklungsbad II
1-Phenyl-3-pyrazolidon 0,3 g Hydrochinon 6,0 g Soda sicc.35,0 g Natriumsulfit sicc.50,0 g Kaliumrhodanid sicc. 2,5 g Kaliumbromid 2,0 g Äthylendiamin-N,N,N′,N′-tetraessigsäure,
Na₄-Salz 2,0 g Mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 10,0±0,1 einstellen.
Die weitere Verarbeitung erfolgte wie oben angegeben. Als Maß für die erhaltene Verschleierung wird die "prozentuale Verschleierung" in Tabelle 1 angegeben; die prozentuale Verschleierung ergibt sich aus dem Verhältnis von entwickeltem Silber (als Silbernitrat) dividiert durch Silber (als Silbernitrat) vor der Verarbeitung und Multiplikation dieses Verhältnisses mit 100.
Aus Tabelle 1 ergibt sich, daß die Vergleichssubstanzen A bis F zwar den Schleier, der bei Verwendung des Entwicklungsbades I auftritt, vermindern, aber entweder die Empfindlichkeit drücken oder in dem ein Silberhalogenidlösungsmittel enthaltendem Entwicklungsbad II nur eine geringe oder gar keine schleiervermindernde Wirkung haben und daher als Antischleiermittel für Umkehrmaterialien der erfindungsgemäß zu verwendenden Substanz 1 deutlich unterlegen sind.
Tabelle 1
Beispiel 2
Zu 1 kg einer orthochromatisch sensibilisierten Silberbromidjodidemulsion, die 0,29 Mol Silbersalz (bestehend aus 97 Mol-% Silberbromid und 3 Mol-% Silberjodid) enthielt, wurden 500 ml Wasser, 300 ml 10%ige Gelatinelösung, 60 ml einer 1%igen wäßrigen alkalischen Lösung von 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden und 300 ml einer 5%igen wäßrig-alkalischen Lösung des Purpurkupplern der folgenden Formel zugesetzt.
Anschließend wurde der pH-Wert der Emulsion auf pH 5,8 eingestellt. Es wurden weiterhin zugegeben 6,5 g Saponin (in Wasser gelöst) und 2,7 g Triacrylformal in methanolischer Lösung. Die so erhaltene Emulsion wurde in 6 gleiche Teile geteilt und den einzelnen Proben wurden, wie aus Tabelle 2 ersichtlich, die erfindungsgemäße Verbindung 1 oder Vergleichssubstanzen in den angegebenen Mengen zugesetzt.
Die Emulsionsproben wurden auf coronabestrahltes polyäthylenbeschichtetes Papier mit einem Silberhalogenidauftrag entsprechend 0,5 g Silber pro/m², vergossen. Auf die Emulsionsschicht wurde jeweils eine 2%ige Gelatinelösung als Schutzschicht mit resultierenden 2 g Gelatine/m² aufgetragen.
Nach Trocknung wurden die Materialien durch einen Stufengraukeil (Stufenfaktor belichtet und in dem Entwicklungsbad III 5 Minuten lang bei 25°C entwickelt. Die weitere Verarbeitung umfaßte die folgenden Stufen:
Stoppbad 1 Minute Wässerung3,5 Minuten Diffuse Zweitbelichtung20 Sekunden Farbentwicklung (Entwicklungsbad IV) 6 Minuten Wässerung 2 Minuten Bleichfixierung10 Minuten Wässerung 3 Minuten Schlußbad 1 Minute
Es wurden Bäder folgender Zusammensetzung verwendet:
Entwicklungsbad III
Hydrochinon 6 g 1-Phenyl-3-pyrazolidon 0,5 g Nitrilotriessigsäure, Na₃-Salz 5 g Natriumsulfit sicc.30 g Kaliumbromid 2,5 g Natriumcarbonat sicc.25 g Natriumbicarbonat sicc.15 g Natriumsulfat sicc.10 g Benztriazol 0,02 g Kaliumrhodanid sicc. 1,5 g Mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 9,7±0,1 einstellen.
Stoppbad
Essigsäure2%ig
Entwicklungsbad IV
Hydroxylaminsulfat 3 g N-Butyl-N-ω-sulfobutyl-p-phenylendiamin 4,3 g Hydrochinon 0,01 g Nitrilotriessigsäure, Na₃-Salz 5 g Natriumsulfit sicc. 3 g Kaliumbromid 1 g Kaliumcarbonat sicc.70 g Natriumsulfat sicc.90 g Mit Wasser auf 1 l auffüllen.
Bleichfixierbad
Äthylendiamin-N,N,N′,N′-tetraessigsäure,
Na₃-Salz 10 g Natriumsulfit sicc.  2 g Äthylendiamintetraessigsäure, Na-Fe(III)-Salz 40 g Dinatriumhydrogenphosphat sicc. 13 g Ammoniumthiosulfat100 g Mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 7,5-7,7 einstellen.
Schlußbad
Magnesiumacetat (· 4 H₂O)5 g Formalin 30%ig5 ml Mit Wasser auf 1 l auffüllen.
Die sensitometrische Auswertung der so erhaltenen Proben wird in Tabelle 2 wiedergegeben; die Empfindlichkeit wurde bei Dichte 1,0 bestimmt.
Es zeigte sich, daß mit der erfindungsgemäß zu verwendenden Substanz 1 bei farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionen sowohl bei Frisch- als auch bei Heizschrankprüfung weitaus bessere Ergebnisse als bei Verwendung der Vergleichssubstanzen erhalten wurden.
Entsprechende Ergebnisse wurden beim Einsatz der folgenden Gelb- bzw. Blaugrün-Kuppler anstelle des Purpurkupplers erhalten.
Beispiel 3
Farbphotographische Aufzeichnungsmaterialien für Umkehrverarbeitung wurden hergestellt, indem auf einen mit einer Haftschicht versehenen Schichtträger aus Cellulosetriacetat nacheinander die im folgenden aufgeführten Schichten aufgetragen wurden:
I) Kontrollprobe, ohne 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol
  • 1. Eine rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion enthaltend pro kg 70 g Gelatine, eine 60 g Silber entsprechende Menge Silberhalogenid (96 Mol-% Bromid und 4 Mol-% Jodid) und 55 g des Blaugrünkupplers der folgenden Formel Der Silberhalogenidauftrag betrug 1,0 g pro m², berechnet als Silbernitrat.
  • 2. Eine 2%ige wäßrige Gelatinelösung, enthaltend pro kg 4 g des in der DE-OS 23 04 319 beschriebenen polymeren Weißkupplers folgender Formel x=60 Mol-%
    y=40 Mol%
  • 3. Eine grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion enthaltend pro kg 70 g Gelatine, eine 60 g Silber entsprechende Menge Silberhalogenid (96 Mol-% Bromid und 4 Mol-% Jodid) und 60 g des Purpurkupplers der folgenden Formel Der Silberhalogenidauftrag betrug 0,9 g pro m², berechnet als Silbernitrat.
  • 4. Eine Silberdispersion, enthaltend 1,8 g Silber, berechnet als Silbernitrat, und 12 g Gelatine pro Liter. Die Farbdichte der Gelbfilterschicht, gemessen hinter einem Blaufilter, betrug 0,6; der Silberauftrag betrug 0,2 g/m², berechnet als Silbernitrat.
  • 5. Eine unsensibilisierte Silberhalogenidemulsion enthaltend pro kg 70 g Gelatine, eine 60 g Silber entsprechende Menge Silberhalogenid (95 Mol-% Bromid und 5 Mol-% Jodid) und 140 g des folgenden Gelbkupplers Der Silberhalogenidauftrag betrug 1,5 g pro m², berechnet als Silbernitrat.
  • 6. Eine 1%ige Gelatinelösung mit einem Naßauftrag von 60 g Gelatinelösung pro m².
  • 7. Eine 1%ige wäßrige Lösung des Härters der folgenden Formel mit einem Naßauftrag von 60 g Härterlösung pro m²: II) Probe mit 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol
  • Die Herstellung der Probe erfolgte wie bei Probe I beschrieben, nur wurden der Gelbschicht (Schicht 5) 60 mg/m² an 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol einverleibt. III) Vergleichsprobe mit Vergleichssubstanz F (3-Mercapto-5-(2-pyridyl)-1,2,4-triazol)
  • Die Herstellung der Probe III erfolgte wie bei Probe II beschrieben, nur wurde anstelle des 3-Mercapto-5-(2-furyl)- 1,2,4-triazols die Vergleichssubstanz F (60 mg pro m² Gelbschicht) einverleibt.
Jede der Proben I bis III wurde durch einen kontinuierlichen Graukeil belichtet und anschließend folgender Umkehrverarbeitung bei 30°C unterworfen:
Schwarzweißentwicklung (Entwicklungsbad V)6 Minuten Stoppbad2 Minuten Wässerung2 Minuten Diffuse Zweitbelichtung
Farbentwicklung (Entwicklungsbad VI)6 Minuten Bleichen3 Minuten Wässerung2 Minuten Fixierung3 Minuten Wässerung2 Minuten
Es wurden dabei Bäder folgender Zusammensetzung verwendet:
Entwicklung V
Natriumhexametaphosphat 2 g Natriumcarbonat sicc.35 g Natriumsulfit sicc.50 g 1-Phenyl-3-pyrazolidon 0,3 g Hydrochinon 6,0 g Kaliumrhodanid sicc. 2,0 g Kaliumbromid 1,5 g Kaliumjodid10 mg Mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 10,0 einstellen.
Stoppbad
Natriumacetat sicc.10 g Eisessig (96%ig)30 ml Mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 4,1 einstellen.
Entwicklungsbad VI
Nitrilotriessigsäure, Na₃-Salz 2 g Trinatriumphosphat sicc.20 g Natriumsulfit sicc. 5 g 1-(N-Äthyl-N-hydroxyäthyl)-3-methyl-
p-phenylendiaminsulfat 6 g Mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 12,0 einstellen.
Bleichbad
Eisenhexacyanoferrat-(III)70 g Kaliumbromid20 g Dinatriumhydrogenphosphat sicc.15 g Mit Wasser auf 1 l auffüllen und mit Essigsäure auf pH 5,0 einstellen.
Fixierbad
Natriumthiosulfat (kristallin)180 g Kaliummetabisulfit 18 g Mit Wasser auf 1 l auffüllen und auf pH 5,0 einstellen.
Die sensitometrische Auswertung zeigt, daß das Aufzeichnungsmaterial, welches 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol enthält (Probe II), wesentlich höhere Maximaldichten liefert als Kontroll- und Vergleichsprobe.
Tabelle 3

Claims (2)

1. Lichtempfindliches photographisches silberhalogenidhaltiges Aufzeichnungsmaterial mit einer 3- Mercapto-1,2,4-triazolverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß es als 3-Mercapto-1,2,4-triazolverbindung 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol enthält.
2. Verfahren zur Entwicklung eines bildmäßig belichteten lichtempfindlichen photographischen silberhalogenidhaltigen Aufzeichnungsmaterials in Gegenwart einer 3-Mercapto-1,2,4-triazolverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man als 3-Mercapto-1,2,4- triazolverbindung 3-Mercapto-5-(2-furyl)-1,2,4-triazol verwendet.
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