DE3608130A1 - Verfahren zur herstellung modifizierter peche und deren verwendung - Google Patents
Verfahren zur herstellung modifizierter peche und deren verwendungInfo
- Publication number
- DE3608130A1 DE3608130A1 DE19863608130 DE3608130A DE3608130A1 DE 3608130 A1 DE3608130 A1 DE 3608130A1 DE 19863608130 DE19863608130 DE 19863608130 DE 3608130 A DE3608130 A DE 3608130A DE 3608130 A1 DE3608130 A1 DE 3608130A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- pitch
- alkylated
- weight
- optionally
- reactive
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10C—WORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
- C10C3/00—Working-up pitch, asphalt, bitumen
- C10C3/02—Working-up pitch, asphalt, bitumen by chemical means reaction
- C10C3/026—Working-up pitch, asphalt, bitumen by chemical means reaction with organic compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Civil Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Working-Up Tar And Pitch (AREA)
- Inorganic Fibers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Pechen mit veränderten Eigenschaften und die
Verwendung dieser Peche.
Die Verwendung von Pechen und pechartigen Rückständen
aus der Kohleveredelung und der Mineralölaufarbeitung
ist außerordentlich vielfältig. Neben dem Einsatz im
Baubereich als Binde-, Korrosionsschutz- und
Isoliermittel ist insbesondere die Verwendung bei der
Herstellung von Kohlenstoff bzw.
Kohlenstoff-Formkörpern zu nennen. Da die
Eigenschaften der verfügbaren Peche nicht immer den
Wünschen der Weiterverarbeiter entsprechen, hat es
nicht an Versuchen gefehlt, die Peche zu modifizieren,
um so die gewünschten Eigenschaften zu verbessern.
Es ist bekannt, daß die Verkokungseigenschaften von
Pechen durch Abtrennen ungewünschter Bestandteile wie
etwa Aschebildern und in Chinolin unlöslicher
Fraktionen modifiziert werden können. Weiterhin ist in
der Literatur die Modifizierung durch thermische
Behandlung und Hydrierung beschrieben. Die Hydrierung
ist dabei das aufwendigste Verfahren. Der Einfluß der
Alkylierung von benzolunlöslichen (BI)/
chinollöslichen (QS) (ß-Harzen) und
chinolunlöslichen Fraktionen von Steinkohlenteerpech
(QI) ist ebenfalls untersucht worden (Fuel 1974,
53(4), 253-7). Die Alkylierung mit z. B.
Alkylhalogeniden verbessert die Löslichkeit in Benzol,
aber im Gegensatz zur Hydrierung wird keine
Verbesserung der Graphitierbarkeit und der
Koksstruktur erreicht. Ähnliche Untersuchungen an
chinolunlöslichen Fraktionen von Petroleumpechen
wurden durchgeführt (Fuel 1975, 54(4), 265-8). Bei der
Alkylierung mit Kalium und Etyhljodid können 60 % in
eine benzollösliche Form umgewandelt werden. Die
Verkokungseigenschaften werden nicht verbessert. Durch
eine katalytische Hydrierung wird das alkylierte Pech
wieder dealkyliert.
Die Alkylierung von Asphalt mit Dodecylchlorid durch
Friedel-Crafts-Reaktion ergibt ein lösliches aber
schlecht graphitierbares Material (Nenryo Kyokai-Shi
1975, 54(12), 944 - 1001). In der JP-PS 7641,129 ist
die Qualitätsverbesserung von Petroleum- und
Kohleteerpech durch Alkylieren des Kalium enthaltenden
Pech/Lösungsmittel-Gemisches mit Ethyljodid und
anschließendem katalytischem Hydrieren beschrieben.
Chinolunlösliche Fraktionen (30 Gew.-% Q1) lassen
sich durch diese Behandlung zu 86 Gew.-% in Lösung
bringen. Aus dem QI-freien Pech kann Nadelkoks in
einer Ausbeute von 96 Gew.-% erzeugt werden. Die
verbesserten Verkokungseigenschaften sind der
Abtrennung des QI und der Hydrierung zuzurechnen, da
die Alkylierung mit Ethyljodid in Gegenwart von Kalium
allein keine Verbesserung des Verkokungsverhaltens
bewirkt, wie oben ausgeführt.
Die Alkylierung durch eine Friedel-Crafts-Reaktion
verbessert zwar die Löslichkeit selbst von in
Chinolin unlöslichen Pechfraktionen, nicht aber das
Verkokungsverhalten (Sekiyu Gakkai-Shi 1978, (21(1), 16
-21). Die Verkokungseigenschaften werden deutlich
schlechter. Auch wenn das Ausgangspech zu anisotropem
Koks verkokbar ist, wird aus dem alkylierten Pech ein
nichtgraphitierbarer Koks erhalten.
Es besteht daher die Aufgabe, durch Alkylieren Peche
herzustellen, die sich besonders gut zur Herstellung
von Kohlenstoff, Kohlenstoff-Formkörpern und deren
Precursoren eignen und nicht bereits vor der
Polykondensation dealkyliert werden.
Die Aufgabe wird gelöst durch Alkylieren eines Peches
mit 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Pech einer
reaktiven C₁- bis C₄-Alkylverbindung, die mindestens
einen aromatischen Substituenten und wenigstens eine
Mehrfachbindung oder/und einen reaktiven Substituenten
enthält, in flüssiger Phase, gegebenenfalls unter
Druck, unter Zusatz von Lösungsmitteln oder/und
gasförmigen Katalysatoren.
Als Pech können alle mineralöl- oder kohlestämmigen
hochsiedenden aromatischen Rückstände mit einem
Erweichungspunkt (Kraemer-Sarnow) zwischen 40 und
150°C verwendet werden wie beispielsweise
Krackrückstände, Aromatenextrakte, Steinkohlenpeche,
Kohleöle und ähnliches. Bevorzugt werden dabei
feststofffreie Peche.
Als reaktive Substituenten des Alkylierungsmittels
kommen neben Halogenen Hydroxylgruppen, Epoxigruppen
und Thiolgruppen in Frage. Bei der Verwendung von
hydroxylsubstituierten Alkylierungsmittel muß im
Gegensatz zu halogensubstituierten ein Katalysator
zugesetzt oder ein Teil der Hydroxyverbindungen durch
entsprechende Halogenverbindungen ersetzt werden. Der
Katalysator darf jedoch nicht im alkylierten Pech
verbleiben, da er die Dealkylierung bei der
Weiterverarbeitung durch thermische Behandlung
beschleunigt. Ein fester Katalysator wie
beispielsbeise AlCl₃ ist hierfür ungeeignet. Daher
werden nur gasförmige Katalysatoren wie HCl verwendet.
Lösungsmittel sind nicht erforderlich, können aber
verwendet werden, insbesondere bei niedrigen
Alkylierungstemperaturen oder wenn hochschmelzende
Peche eingesetzt werden.
Das Alkylierungsmittel wird vorzugsweise oberhalb des
Erweichungspunktes (EP) des Peches, insbesondere 60 K
oberhalb des EP's, diesem zugemischt. Bei Temperaturen
oberhalb des Siedepunktes des Alkylierungsmittels
findet die Alkylierung unter einem Druck statt, die
seinem Dampfdruck bei der Alkylierungstemperatur
entspricht. Die Alkylierung kann beispielsweise in
einer Rührwerksretorte mit Rückflußkühler durchgeführt
werden, um das Abdampfen des Alkylierungsmittels zu
verhindern.
Die Reaktionszeit ist von der Temperatur und dem
eingesetzten Alkylierungsmittel, 5 - 50 Gew.-%
vorzugsweise 10 - 30 Gew.-% bezogen auf das Pech,
abhängig. Das erfindungsgemäß alkylierte Pech zeigt
wie die bekannten alkylierten Peche meist eine
verminderte Viskosität und einen geringeren Gehalt an
Toluolunlöslichem (TI) und Chinolinunlöslichem (QI)
verglichen mit dem Ausgangspech. Im Gegensatz zu den
bekannten alkylierten Pechen erhöht sich jedoch der
Verkokungsrückstand (Conradson), und es wird bei
thermischer Behandlung wie bei hydrierten Pechen ein
einphasiges Mesophasenpech gebildet. Das bedeutet, daß
bei dem erfindungsgemäßen Pech keine Dealkylierung bei
thermischer Behandlung stattfindet, wie sie in allen
bekannten Veröffentlichungen über alkylierte Peche
beschrieben wird.
Die Erfindung und die Eigenschaften der nach dem
Verfahren hergestellten Peche wird in den
nachfolgenden Beispielen näher erläutert. Sie sind
Ausführungsbeispiele zur Erläuterung der praktischen
Durchführung und sollen nicht den Umfang der Erfindung
einschränken.
100 Gew.-Teile filtriertes Steinkohlenteernormalpech
mit einem Erweichungspunkt (EP) nach Kraemer-Sarnow
(K.-S.) von 72°C, einem Verkokungsrückstand
(Conradson) von 44,6 Gew.-%, 23,2 Gew.-% TI,
0,3 Gew.-% QI und folgender Elementaranalyse:
C92,6 %
H 4,7 %
N 1,3 %
S 0,6 %
werden in einem Rührkessel mit Rückflußkühler
geschmolzen und auf 160°C erhitzt. Danach werden
unter Rühren 30 Gew.- Teile Benzylchorid zudosiert,
das Gemisch auf 250°C erwärmt und diese Temperatur 5
h lang gehalten. Die Eigenschaften des so erhaltenen
alkylierten Peches (1) sind in der Tabelle 1
enthalten.
Zur Charakterisierung des Verhaltens dieses Peches bei
thermischer Behandlung wird eine Probe unter Schutzgas
und langsamen Rühren bei einem Druck von 130 mbar bis
auf 400°C erwärmt und diese Temperatur gehalten. Bei
Erreichen dieser Temperatur und dann alle 30 min wird
eine Probe gezogen, um EP bzw. Fließpunkt (Fp) nach
der Schmelzpunktbestimmung von Dr. Tottoli, TI, QI und
Verkokungsrückstand zu bestimmen. Außerdem wird der
Destillatanfall auf den Einsatz bezogen gemessen. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 1 aufgeführt, wobei die
bei Erreichen von 400°C gezogene Probe mit (2)
gekennzeichnet und alle folgenden fortlaufend
numeriert sind.
Die Pechprobe besteht aus einphasigem Mesophasenpech.
100 Gew.-Teile eines Steinkohlenteerpechs mit einem
EP (K.-S.) von 90°C werden bei 180°C mit
10 Gew.-Teilen einer Mischung aus 90 Gew.-%
Benzylalkohol und 10 Gew.-% Benzylchlorid alkyliert.
Benzylchlorid kann durch Benzylalkohol ersetzt
werden, wenn bei der Umsetzung trockenes HCl-Gas
durch das flüssige Pech geleitet wird. Das
Reaktionsgemisch wird auf 250°C erwärmt und bei
dieser Temperatur bis Ende der Wasserabscheidung
gehalten. Die analytischen Kenndaten des Pechs ändern
sich durch Benzylierung wie folgt:
Zu 100 Gew.-Teilen eines Petropechs werden bei 200°C
30 Gew.-Teile Chlormethylnaphtalin langsam
zugetropft. Die Temperatur wird innerhalb von 3 h auf
250°C erhöht und weitere 3 h bei 250°C gehalten. In
Tabelle 3 sind die analytischen Kenndaten des
Einsatzmaterials und des erfindungsgemäß alkylierten
Pechs gegenübergestellt.
100 Gew.-Teile carbostämmigen Pechs mit einem EP
(K.-S.) von 41°C, einem Verkokungsrückstand nach
Conradson von 31,2 Gew.-%, 13,2 Gew.-% TI und 3,5
Gew.-% IQ werden auf 140°C erwärmt. Unter Rühren
werden 20 Gew.-Teile Styro zudosiert. Nach Zugabe
wird die Temperatur langsam bis auf 250°C erhöht.
3 h nach Erreichen der Endtemperatur werden
leichtflüchtige Nebenprodukte abdestilliert und der
Erweichungspunkt des Pechs durch thermische
Behandlung auf 70°C erhöht. Das mit Styrol
umgesetzte Pech besitzt folgende Eigenschaften: EP
(K.-S.) 71°C, TI 25,2 Gew.-%; QI 3,0 Gew.-%;
Verkokungsrückstand (Conradson) 46,6 Gew.-%.
Filtriertes Normalpech, wie im Beispiel 1
beschrieben, wird unter den gleichen Bedingungen wie
dort thermisch behandelt. Die Stoffdaten sind in der
Tabelle wiedergegeben. Nach 60 min. kommt es zu
einer Phasentrennung in eine isotrope Pechmatrix (ca.
80 Gew.-%) und eine anisotrope Bulkmesophase mit
einem nach der Abtrennung nicht mehr bestimmbaren
Fließpunkt. Unter der Pechprobe 5 sind daher jeweils
zwei Werte angegeben, von denen der erste an der
Pechmatrix gemessen wurde und der zweite gar an der
Bulkmesophase.
Der Vergleich mit den Eigenschaften des alkylierten
Peches in Beispiel 1 zeigt deutlich, daß durch die
erfindungsgemäße Alkylierung eines Peches die
Polykondensation beschleunigt wird (TI und QI steigen
schneller an). Dabei werden auch niedriger siedende
Pechkomponeneten eingebunden (die Destillatmenge ist
geringer) und der Verkokungsrückstand liegt höher, was
auf eine hohe thermische Stabilität des alkylierten
Perches hindeutet. Außerdem findet bei der thermischen
Behandlung des alkylierten Peches keine Entmischung
statt.
In einem Rührwerksautoklaven werden 100 Gew.-Teile
Normalpech entsprechend Beispiel 1 mit 300 Gew.-Teilen
1.2.3.4.-Tetrahydrochinolin unter Rühren bei 25 bar
auf 430°C erhitzt und diese Temperatur 15 min.
gehalten. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels wird
ein hydriertes Pech (1) mit den in der Tabelle 5
aufgeführten Eigenschaften erhalten. Eine Probe dieses
Peches wird wie im Beispiel 1 thermisch behandelt. Die
Analysenergebnisse sind entsprechend der Tabelle 1 des
Beispiels 1 der Tabelle 5 zu entnehmen.
Durch die Hydrierung erhält das Pech eine bessere
Löslichkeit als durch die Alkylierung und eine
niedrigere Viskosität. Die Polymerisation wird
allerdings verzögert ( QI) und die Menge an
polymerisierbaren Inhaltsstoffen verringert
(Destillatmenge). Das sich in wesentlich geringerer
Menge bildende Mesophasenpech besteht ebenfalls aus
einer homogenen Phase wie beim alkylierten Pech.
100 Gew.-Teile Benzolextrakt eines Normalpechs
entsprechend Beispiel 1 werden mit 3 Gew.-Teilen AlCl₃
versetzt.
Danach werden 31,3 Gew.-Teile in Benzol gelöstes
n-Butylchlorid bei 50°C unter Rühren zugetropft und
die Temperatur auf 80°C erhöht. Nach 2 h
Reaktionszeit wird das Reaktionsprodukt neutral
gewaschen und das Lösungsmittel bei 200°C und 5 mbar
abdestilliert. Das als Rückstand anfallende butylierte
Pech ist durch die in Tabelle 6 angegebenen Werte
charakterisiert. Der Butylgehalt errechnet sich aus
dem C/H-Verhältnis zu 7 Gew.-%. Der
Verkokungsrückstand ist drastischer zurückgegangen. Dies
ist nicht allein auf die bei der thermischen
Behandlung beobachtete Dealkylierung zurückzuführen.
Das Pech selbst ist thermisch instabil geworden. Die
thermische Crackung konkurriert mit
Polymerisationsreaktionen. Mesophasen können sich
nicht ausbilden. Die Ursachen hierfür können sowohl an
der leichten Abspaltbarkeit der Butylgruppen liegen
als auch daran, daß es nahezu unmöglich ist, den
Katalysator vollständig aus der Pechlösung zu
entfernen.
butyliertes Pech
EP (K.-S.) (°C)44
TI (Gew.-%)11,2
QI (Gew.-%) 0,4
Verkokungsrückstand
(Conradson) (Gew.-%)22,1
(Conradson) (Gew.-%)22,1
C/H 1,45
Die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäß
alkylierten Peche, wie beispielsweise der hohe
Verkokungsrückstand bzw. der geringe Destillatanfall,
die höhere Reaktivität und die Fähigkeit, homogene
Mesophasenpeche zu bilden, verbessern seine
Einsatzmöglichkeiten als Precursor für die Herstellung
von Kohlenstoff-Formkörpern, wie in den nachfolgenden
Beispielen gezeigt wird.
Alkyliertes Pech aus Beispiel 2 wurde mit Petrolkoks
definierter Granulometrie gemischt und bei
Temperaturen bis 960°C zu Formkörpern gebrannt. Die
Eigenschaften der Formkörper wurden mit Testanoden aus
Pechen gleichen Erweichungspunktes verglichen. Die
Formkörper aus benzyliertem Pech zeigten gleiche
mechanische Eigenschaften und gleiche
Abbrandeigenschaften bei einer um 20% reduzierten
Brenndauer der Testkörper.
Das mit Chlormethylnaphthalin alkylierte Petropech aus
Beispiel 3 wurde mittels "in situ-Heiztischmikroskopie"
im N₂-Strom untersucht. Bei einer
Aufheizgeschwindigkeit von 3°C/min entstehen bei
Temperaturen zwischen 350 und 400°C großflächige
Mesophasenbereiche, die bei weiterer
Temperaturerhöhung anisotrop verkoken. Es ist bekannt,
daß Peche mit derartigen Verhalten als Precursor für
Nadelkokse geeignet sind.
Das mit Styrol alkylierte Pech aus Beispiel 4 kann als
Imprägnierblech verwendet werden. Der Effekt der
Alkylierung wird bei Vergleich mit einem konventionell
hergestellten Imprägnierpech sichtbar.
Die höhere Reaktivität des alkylierten Pechs bei
thermischer Behandlung erklärt höhere
Verkokungsrückstände. Die geänderte chemische Struktur
bewirkt gleichzeitig eine für die Anwendung wichtige
Viskositätssenkung.
100 Gew.-Teile eines alkylierten Peches nach
Beispiel 1 werden bei 400°C unter einem Druck von
100 mbar 60 min. in einem Autoklaven unter Rühren in
N₂-Atmosphäre thermisch behandelt. Dabei entsteht ein
homogenes Mesophasenpech mit einem EP (K.-S.) von
270°C, einem Mesphasengehalt von 72 Vol.-% und einem
QI-Gehalt von 27,3 Gew.-%. Peche dieser Art sind
hervorragend als Precursor für die Herstellung von
Kohlenstoff-Fasern geeignet, wie aus der Literatur
bekannt ist.
Durch Variation der Parameter der thermischen
Behandlung und des Alkylierungsmittels lassen sich
Precursor für Kohlenstoff-Fasern mit einem EP (K.-S.)
zwischen 200 und 350°C, einem QI-Gehalt von 15 bis 50
Gew.-% und einem Mesophasengehalt bis 100 Gew.-% in
einfacher Weise herstellen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Alkylierung von Pechen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Peche mit 5 bis 50 Gew.-%
bezogen auf das Pech einer reaktiven C₁- bis C₄-
Alkylverbindung, die mindestens einen
aromatischen Substituenten und wenigstens eine
Mehrfachbindung oder/und einen reaktiven
Substituenten enthält, in flüssiger Phase,
gegebenenfalls unter Druck, unter Zusatz von
Lösungsmitteln oder/und gasförmigen
Katalysatoren, alkyliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pech ein aromatischer
mineralöl- oder kohlestämmiger Rückstand mit
einem Erweichungspunkt (Kreamer-Sarnow) im
Bereich von 40 und 150°C ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die reaktive Alkylgruppe dem
Pech in einer Menge von 5 bis 50 Gew.-%
vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-% bezogen auf das
Pech zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die reaktiven Substituenten
Halogene, Hydroxylgruppen, Epoxigruppen oder
Thiolgruppen sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als gasförmiger Katalysator
HCl-Gas verwendet wird.
6. Alkyliertes Pech erhältlich durch das Verfahren
nach den Ansprüchen 1 bis 5.
7. Verwendung des alkylierten Peches nach
Anspruch 6, gegebenenfalls nach Abdestillieren
leichtsiedender Komponenten oder Fluxen mit
hochsiedenden aromatischen Ölen als
Imprägniermittel für Kohlenstoff-Formkörper.
8. Verwendung des alkylierten Peches nach
Anspruch 6, gegebenenfalls nach thermischer
Polykondensation als Precusor für die
Herstellung von hochanisotropen Koks.
9. Verwendung des alkylierten Peches nach Anspruch 6
nach thermischer Behandlung unter Vakuum mit
einem Erweichungspunkt (K.-S.) zwischen 200 und
350°C, einem chinolunlöslichem Gehalt von 15
bis 50 Gew.-% und einem Mesophasengehalt bis zu
100 Gew.-% als Precursor für Kohlenstoff-Fasern.
10. Verwendung des alkylierten Peches nach
Anspruch 6, gegebenenfalls nach Abdestillieren
leichtsiedender Komponenten oder Fluxen mit
hochsiedenden aromatischen Ölen als Bindemittel
bei der Herstellung von Elektroden.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863608130 DE3608130A1 (de) | 1986-03-12 | 1986-03-12 | Verfahren zur herstellung modifizierter peche und deren verwendung |
EP87100273A EP0236675B1 (de) | 1986-03-12 | 1987-01-12 | Verfahren zur Herstellung modifizierter Peche und deren Verwendung |
DE8787100273T DE3761984D1 (de) | 1986-03-12 | 1987-01-12 | Verfahren zur herstellung modifizierter peche und deren verwendung. |
CS87473A CS262682B2 (en) | 1986-03-12 | 1987-01-22 | Process for the alkylation of pitches |
US07/023,646 US4943365A (en) | 1986-03-12 | 1987-03-09 | Method for the production of modified pitches and the further application |
PL1987264563A PL152346B1 (en) | 1986-03-12 | 1987-03-11 | Method for manufacturing modified pitch |
JP62055447A JPS62220582A (ja) | 1986-03-12 | 1987-03-12 | ピツチのアルキル化法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863608130 DE3608130A1 (de) | 1986-03-12 | 1986-03-12 | Verfahren zur herstellung modifizierter peche und deren verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3608130A1 true DE3608130A1 (de) | 1987-09-17 |
Family
ID=6296099
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863608130 Withdrawn DE3608130A1 (de) | 1986-03-12 | 1986-03-12 | Verfahren zur herstellung modifizierter peche und deren verwendung |
DE8787100273T Expired - Fee Related DE3761984D1 (de) | 1986-03-12 | 1987-01-12 | Verfahren zur herstellung modifizierter peche und deren verwendung. |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8787100273T Expired - Fee Related DE3761984D1 (de) | 1986-03-12 | 1987-01-12 | Verfahren zur herstellung modifizierter peche und deren verwendung. |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4943365A (de) |
EP (1) | EP0236675B1 (de) |
JP (1) | JPS62220582A (de) |
CS (1) | CS262682B2 (de) |
DE (2) | DE3608130A1 (de) |
PL (1) | PL152346B1 (de) |
Families Citing this family (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20140346085A1 (en) * | 2013-05-24 | 2014-11-27 | Gs Caltex Corporation | Method of preparing pitch for carbon fiber |
CN104178194A (zh) * | 2013-05-27 | 2014-12-03 | Gs加德士 | 碳纤维用沥青的制备方法 |
US9162955B2 (en) * | 2013-11-19 | 2015-10-20 | Uop Llc | Process for pyrolysis of a coal feed |
TWI657127B (zh) * | 2017-01-20 | 2019-04-21 | 台灣中油股份有限公司 | 增密劑 |
CN108485694B (zh) * | 2018-04-11 | 2021-01-19 | 北京化工大学 | 一种共碳化法制备优质中间相沥青的方法 |
RU2687899C2 (ru) * | 2018-11-01 | 2019-05-16 | Чингиз Николаевич Барнаков | Способ получения пека из отходов ректификации кубового остатка стирола |
CN114959949B (zh) * | 2022-04-27 | 2023-06-13 | 北京化工大学 | 一种稠环芳烃基碳纤维及其制备方法 |
CN115466626B (zh) * | 2022-09-21 | 2024-01-12 | 武汉科技大学 | 一种高品质各向同性沥青的制备方法 |
Family Cites Families (23)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA891474A (en) * | 1972-01-25 | W. Walsh John | Improved petroleum pitch binder | |
BE549777A (de) * | ||||
DE410419C (de) * | 1923-03-01 | 1925-03-06 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung nicht verharzender Produkte aus Urteer |
US2247375A (en) * | 1937-12-16 | 1941-07-01 | Atlantic Refining Co | Treatment of bituminous materials |
US2545963A (en) * | 1948-12-02 | 1951-03-20 | Standard Oil Dev Co | Process for producing asphalt compositions |
GB899598A (en) * | 1959-12-10 | 1962-06-27 | Chemical Engineering Wiltons L | Improvements in and relating to binding materials for carbon articles |
US3769249A (en) * | 1973-03-01 | 1973-10-30 | Brien Corp O | Thermosetting plastics and method therefor |
JPS5140889B2 (de) * | 1973-10-25 | 1976-11-06 | ||
JPS5235367B2 (de) * | 1974-01-29 | 1977-09-08 | ||
FR2308893A1 (fr) * | 1975-04-23 | 1976-11-19 | Creusot Loire | Echangeur tubulaire a embouts, travaillant a chaud et sous pre ssion |
US4021356A (en) * | 1975-09-10 | 1977-05-03 | Texaco Inc. | Alkoxylated asphalts as co-surfactants in surfactant oil recovery processes usable in formations containing water having high concentrations of polyvalent ions such as calcium and magnesium |
US4317809A (en) * | 1979-10-22 | 1982-03-02 | Union Carbide Corporation | Carbon fiber production using high pressure treatment of a precursor material |
JPS5790093A (en) * | 1980-11-27 | 1982-06-04 | Cosmo Co Ltd | Treatment of petroleum heavy oil |
SU1022985A1 (ru) * | 1980-12-05 | 1983-06-15 | Кузнецкий Филиал Восточного Научно-Исследовательского Углехимического Института | Способ стабилизации каменноугольного пека |
JPS57147586A (en) * | 1981-03-10 | 1982-09-11 | Nippon Carbon Co Ltd | Modification of pitch for carbon fiber |
SU992560A1 (ru) * | 1981-04-17 | 1983-01-30 | Berdnikov Mikhail P | Способ получени модифицированного таллового пека |
US4464248A (en) * | 1981-08-11 | 1984-08-07 | Exxon Research & Engineering Co. | Process for production of carbon artifact feedstocks |
US4431513A (en) * | 1982-03-30 | 1984-02-14 | Union Carbide Corporation | Methods for producing mesophase pitch and binder pitch |
US4465585A (en) * | 1982-03-30 | 1984-08-14 | Union Carbide Corporation | Cholesteric mesophase pitch |
US4457828A (en) * | 1982-03-30 | 1984-07-03 | Union Carbide Corporation | Mesophase pitch having ellipspidal molecules and method for making the pitch |
CA1187653A (en) * | 1983-02-25 | 1985-05-28 | Samuel Cukier | Oxidation-resistant pitches |
US4469585A (en) * | 1983-05-09 | 1984-09-04 | Samuel Cukier | Oxidation resistant pitches |
US4631181A (en) * | 1984-03-31 | 1986-12-23 | Nippon Steel Corporation | Process for producing mesophase pitch |
-
1986
- 1986-03-12 DE DE19863608130 patent/DE3608130A1/de not_active Withdrawn
-
1987
- 1987-01-12 DE DE8787100273T patent/DE3761984D1/de not_active Expired - Fee Related
- 1987-01-12 EP EP87100273A patent/EP0236675B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1987-01-22 CS CS87473A patent/CS262682B2/cs not_active IP Right Cessation
- 1987-03-09 US US07/023,646 patent/US4943365A/en not_active Expired - Lifetime
- 1987-03-11 PL PL1987264563A patent/PL152346B1/pl unknown
- 1987-03-12 JP JP62055447A patent/JPS62220582A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0236675B1 (de) | 1990-03-21 |
US4943365A (en) | 1990-07-24 |
DE3761984D1 (de) | 1990-04-26 |
PL152346B1 (en) | 1990-12-31 |
EP0236675A3 (en) | 1987-12-16 |
JPS62220582A (ja) | 1987-09-28 |
EP0236675A2 (de) | 1987-09-16 |
CS47387A2 (en) | 1988-08-16 |
PL264563A1 (en) | 1988-05-12 |
CS262682B2 (en) | 1989-03-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2917980C2 (de) | ||
EP0510315B1 (de) | Steinkohlenteerpech, seine Herstellung und Verwendung | |
DE2457991B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff-Fasern | |
DE3107563C2 (de) | ||
DE69021221T2 (de) | Kohlebindemittel und Verfahren zu dessen Herstellung. | |
DE2223382A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Pech | |
EP0236675B1 (de) | Verfahren zur Herstellung modifizierter Peche und deren Verwendung | |
DE3034359A1 (en) | Process for producing high-density,high-strength carbon and graphite material | |
DE3037829A1 (de) | Verfahren zur herstellung modifizierter peche und niedrigsiedender aromaten und olefine und verwendung dieser peche | |
DE2927457C2 (de) | ||
DE4030127B4 (de) | Verfahren zum Auflösen von Kohle | |
DE2823811A1 (de) | Verfahren zur loesungsmittelraffination von kohle | |
DE2453191A1 (de) | Bindemittel fuer elektroden und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3347352A1 (de) | Verfahren zur herstellung von nadelkoks | |
DE2058751A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines leicht graphitierbaren Elektrodenpechs | |
DE3033075C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Kohlenstoffbindemitteln | |
DE3418663C2 (de) | ||
EP0552422B1 (de) | Sinterfähiges Kohlenstoffpulver und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2166203C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von für Elektrodenbinde- bzw. -Imprägniermittel geeigneten Pechen | |
EP0174035B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nadelkoks mit geringen irreversiblen Volumenausdehnungen aus Steinkohlenteerpech | |
EP0138235B1 (de) | Verfahren zur Herstellung thermisch stabiler Peche und Öle aus hocharomatischen petrochemischen Rückständen und deren Verwendung | |
EP0233185B1 (de) | Verfahren zur herstellung von anisotropen kohlenstoffassern | |
DE2608466C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Petroleumpechbindemittels für die Herstellung von Kohlenstoffelektroden | |
DE2258034A1 (de) | Verfahren zur herstellung von pech und koks | |
AT212272B (de) | Verfahren zur Herstellung von Koks mit nadelähnlicher Struktur |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |