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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen. Bei dein Gegenstand des
Hauptpatentes handelt es sich um eine Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen,
in denen zur Herstellung der Verbindung Wähler angeordnet und die anzurufenden Leitungen
zu mehreren :Gruppen (z. B. mehrere Hundertergruppen) an die Wähler derart angeschlossen
sind, daß von einem Wähler mindestens ebensoviele verschieden bezifferte Zugänge
vorgesehen sind, als Gruppen von Leitungen .an den Wähler angeschlossen sind, wobei
der gewünschte Zugang an einer dem Wähler vorgeordneten, auch Zugang zu Wählern
anders bezifferter Leitungsgruppen besitzenden Verbindungseinrichtung belegt wird.
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Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung der Schaltungsanordnung
nach dem Hauptpatent in der Weise, d,aß mehrere über verschieden bezifferte Zugänge
vorgeordneter Wähler erreichbare Leitungsgruppen in derselben Kontaktreihe angeschlossen
sind und eine selbsttätige Auswahl einer freien Leitung in der dein belegten Zugang
entsprechenden Gruppe durch den Zugang einzeln zugeordnete Schalteinrichtungen bestimmt
wird. Hierdurch wird ermöglicht, den Gegenstand des Hauptpatentes für Leitungswähler
mit sogenannten Mehrfachleitungsanschlössen nutzbar zu machen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb.. i einen Wähler mit mehreren Kontaktreihen,
von denen einige Reihen zwei oder mehrere Gruppen von Leitungen enthalten. Abb.2
erläutert schematisch die Numerierung der Anschlüsse eines Kontaktfeldes für den
Wähler gemäß- Abb. i.
Bei der Anordnung nach dem Hauptpatent, d.
h. also bei Ausbildung des Wählers als Gruppenwähler, können die verschiedenen Gruppen
derselben Reihe je zu einem anderen Amt führen, während die Leitungen der nicht
unterteilten Kontaktreihen zu je einem Leitungswähler im eigenen Amte führen. Bei
Ausbildung des Wählers als Leitungswähler wird gemäß der Erfindung die Anordnung
so getroffen, daß die Leitungen jeder einzelnen Gruppe je zu einem und demselben
Teilnehmer führen.
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An dem Wähler W ist eine seinen sämtlichen Kontaktreihen und den sämtlichen
Gruppen jeder der Reihen gemeinsame Prüfeinrichtung P vorgesehen. Die verschiedenen,
von einem vorgeordneten Wähler Wv belegbaren Zugänge Z,, Z2, Z3 zum Wähler W beeinflussen
dessen Prüfeinrichtung P jede in unterschiedlicher Weise so, daß beim Belegen des
Zuganges Z, und damit eintretender Erregung des zugeordneten Relais R1 ein Prüfen
schon auf einer freien Leitung der ersten Gruppe in der Kontaktreihe eintritt, auf
die der Wähler W nach seiner Belegung über den Zugang Z, gehoben wird. Erfogt dagegen
die Belegung .der Wähler W über den Zugang Z2 oder Z3, so findet das Prüfen erst
in der zweiten oder dritten Gruppe der betreffenden Kontaktreihe statt, auf die
der Wähler nach seiner Belegung über den zugehörigen Zugang gehoben wird. Um nun
ein Prüfen beim Belegen des Wählers über einen anderen, als den ersten Zugang auf
einer vorliegenden Gruppe zu verhindern, ist auf der Schaltwelle des Wählers W eine
Umschaltvorrichtung U vorgesehen, die gewissermaßen einen vierten Schaltarm bildet
und in den Kontaktreihen mit mehreren Gruppen von Leitungen auf Schienen S aufläuft,
deren Auflaufstellen die Kontakteinrichtung U so beeinflussen, daß diese beim Erreichen
der zweiten Grüppe einer Reihe ihren Kontakt i 16 öffnet und den Kontakt
117, und beim Erreichen der dritten Gruppe einer Reihe außer dem Kontakt
117 auch den Kontakt 118 schließt.
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Für die jeweilig vorhandenen verschiedenen Zugänge ist nur eine einzige
dritte Ader c vorgesehen, über die in an sich bekannter Weise der Einfluß jedes
Zuganges in unterschiedlicher Weise auf die Prüfeinrichtung übertragen wird.
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Führen nun die Leitungsgruppen je zu demselben Teilnehmer, so erfolgt
das Drehen der Schaltarme des Wählers W über die Leitungsgruppe des verlangten Teilnehmers
selbsttätig. Hierbei folgt diejenige Ziffer der Anrufnummer, die bisher das Drehen
des Mehrfachleitungswählers auf die Leitung des verlangten Teilnehmers bewirkt,
nicht mehr derjenigen Ziffer, die das Heben des Wählers auf die die Leitung des
verlangten Teilnehmers enthaltende Zehnergruppe oder Kontaktreihe bestimmt, sondern
geht dieser voraus, obwohl selbstverständlich das Drehen des Wählers W seiner Hubbewegung
nachfolgt. Um das Verhältnis der Leitungsanzahl in den Gruppen einer Reihe ändern
und dem jeweiligen Bedarf anpassen zu können, werden zweckmäßig die Auflaufstellen
der Schienen S in der Richtung der Kontakte einstellbar ausgebildet.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Beim Belegen des Wählers
W über einen Zugang, z. B. Z2, sprechen die Relais R., R1 an und stellen folgenden
Stromkreis her: Erde, Batterie Mitte, Minus zu Plus, Kontakte ioi, io2, io3 c-Ader,
Relais Rpl, Rp2, C,
Erde. In diesem Stromkreis sprechen das polarisierte Relais
Rpl und das Relais C an, während das entgegengesetzt polarisierte Relais Rp, nicht
anspricht. Beim Belegen des Wählers W sprechen an der a- und b-Ader
der Verbindungsleitung hL auch tdie Reläis A
und B an. Das Relais
A schaltet bei Kontakt ioq. das die Auslösung beherrschende Verzögerunsgrelais
V1 ein. Durch dessen Erregung wird der Kontakt io5 geschlossen und damit der Stromkreis
für das die Umsteuerung bewirkende Verzögerungsrelais V2 vorbereitet. Der Stromkreis
durch das Verzögerungsrelais V2 ist am Kontakt io6 unterbrochen und wird bei jedem
Nummernstromstoß für den Wähler W geschlossen. Hierbei hält das Verzögerungsrelais
V2 vom Beginn bis zum Schluß der Stromstoßgabe für das Heben des Wählers W seinen
Anker angezogen und damit den Kontakt io7 geöffnet, so daß der Drehmagnet D ausgeschaltet
igt. Bei jedem Nummernstromstoß für den Wähler W wird demgemäß der Hubmagnet
H des Wählers in folgendem Stromkreis erregt: Erde, Batterie, Kontakt io8,
Hubmagnet H, Kontakt i o9, iio, Erde. Die Arme des Wählers werden also um je einen
Schritt gehoben. Bei beispielsweise neun Nummernstromstößen gelangen also die Arme
des Wählers W bis vor die Kontaktreihe IX des Wählers. Nach dem letzten Hubstromstoß
bleibt das Relais A dauernd erregt. Infolgedessen wird das Verzögerungsrelais V.
stromlos und .der Kontakt 107 geschlossen. Nunmehr wird der Drehmagnet D in bekannter
Weise über den Unterbrecher Ub und den beire ersten Hubschritt des Wählers geschlossenen
Kopfkontakt h absatzweise erregt. Die Schaltarme des Wählers W drehen sich, bis
der Prüfarm auf eine freie Leitung auftrifft und das Prüfrelais P anspricht. Beim
Ansprechen des Prüfrelais P wird der Kontakt i i i geöffnet und damit der Drehmagnet
ausgeschaltet.
Wie sich aus Abb.2 ergibt, sind in der Kontaktreihe
IX drei Gruppen von Leitungen angeschlossen. Die erste Leitungsgruppe verlangt für
die .beiden letzten Ziffern ihrer Anrufnummer z. B. die Zahl i9, die zweite Gruppe
dehnentsprechend die Zahl 29 und die dritte Gruppe die Zahl 39. Die erste
Ziffer dieser Zahl wird durch die Wahl des Zuganges, die im vorliegenden Fall 2
war, und die letzte Ziffer durch die Wahl der Kontaktreihe (im vorliegenden Fall
IX) bestimmt.
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Das Relais Rp, hatte bei seinem Ansprechen den Kontakt 112 geschlossen.
Infolgedessen bleibt das Prüfrelais P des Wählers W beim Überlaufen freier Leitungen
in der ersten Gruppe stromlos und spricht erst an, wenn eine auf der Schaltwelle
des Wählers vorgesehene Umschalteeinrichtung U beim Übergang von Kontakt 2 auf 3
der Reihe den Kontakt 116 geöffnet und 117 geschlossen, sowie eine freie Leitung
in der zweiten Gruppe der Kontaktreihe IX erreicht hat. In diesem Fall schaltet
das erregte Prüfrelais P. seine hochohmige Wicklung I kurz und hält sich über die
Kontakte 113, 11q.. Hierdurch wird die vom Wähler W belegte freie Leitung gesperrt.
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Wird von einem dem Wähler W vorgeordneten Wähler Wv statt des Zuganges
Z2 der Zugang Z3 belegt, so sprechen die Relais R3 und R,. an. Dementsprechend werden
dann die Relais Rp, rund G erregt, und es :kann in diesem Fall das Prüfrelais P
erst in der dritten Gruppe ansprechen, da der Kontakt 115 durch das Relais Rp. an
Stelle des Kontaktes 112 geschlossen worden ist.
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War der Wähler W über den Zugang Z1 belegt worden, so spricht nur
das Relais R, und am Wähler nur das Relais C an, so daß das Prüfrelais P in jeder
Kontaktreihe schon auf einer freien Leitung der ersten Gruppe erregt wird.