DE35790C - Verfahren zur Darstellung eines neuen Thioparatoluidins, sowie von Azofarbstoffen mittelst desselben - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines neuen Thioparatoluidins, sowie von Azofarbstoffen mittelst desselben

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DE35790C
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DAHL & CO. in Barmen
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D277/00Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings
    • C07D277/60Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
    • C07D277/62Benzothiazoles
    • C07D277/64Benzothiazoles with only hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals attached in position 2
    • C07D277/66Benzothiazoles with only hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals attached in position 2 with aromatic rings or ring systems directly attached in position 2

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Description

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KAISERLICHES
PATENTAMT. \|
DAHL .& CO. in BARMEN.
desselben.
■ Wenn zwei Molecule Paratoluidin so lange !mit einem Molecül Schwefel :auf eine 1700 übersteigende Temperatur .erhitzt werden., als noch Schwefelwasserstoff entweicht, so entsteht in überwiegender Menge ein Thioparatoluidin, welches von dem durch Merz und Weith beschriebenen ganz verschieden ist.
Darstellung des neuen Thioparatoluidins.
100 kg Paratoluidin werden mit 28 kg Stangenschwefel zusammengeschmolzen und unter fortwährendem Rühren bis zum Aufhören der Schwefelwasserstoffentwickelung auf einer Temperatur von 175 bis 185° gehalten. Nach etwa 24 Stunden ist der Procefs beendigt. Zur Entfernung überschüssigen Paratoluidins läfst man Dampf einströmen, rührt nach beendigtem Abblasen die Schmelze- mit so viel concentrirter Salzsäure zusammen, dafs sie sich vollständig vertheilen kann, und giefst hierauf in viel kaltes Wasser, wodurch sich das neue Thioparatoluidin vollständig als schwefelgelbes Pulver abscheidet, während das neben demselben entstandene bekannte Thioparatoluidin, sowie Verunreinigungen gelöst bleiben.
Eigenschaften des neuen Thioparatoluidins.
Das neue Thioparatoluidin ist in Wasser nahezu unlöslich, in heifsem Alkohol löst es sich ziemlich gut und krystallisirt daraus in goldglänzenden gelben Schüppchen; sein Schmelzpunkt liegt bei 175° (uncog.), der ..Schwefelgehalt stimmt auf -,die Formel -(C7 H6 NH^)2S. Die !alkoholische Lösung ist gelb gefärbt und fluorescirt prächtig grün.
Beim Erhitzen mit nicht zu stark verdünnter Salzsäure löst sich das neue Thioparatoluidin mit gelber Farbe auf und scheidet sich beim Erkalten gröfstentheils als salzsaures Salz ab, das schon beim Kochen mit Wasser in Säure und Base zerfällt.
Die zur Diazotirung nöthige Menge salpetrigsauren Natrons entspricht einer Amidogruppe, und die aus der Diazoverbindung unseres neuen Thioparatoluidins zu erhaltenden Azofarbstoffe sind demnach nicht Tetrazoderivate, wie die in unserem Patent No. 34299 beschriebenen, sondern einfache Azoverbindungen. Von den in dem genannten Patent beschriebenen Farbstoffen sind die neuen durchaus verschieden; während z.B. das Thioparatoluidin von M erz und Weith mit ß-Naphtol-A-Disulfosäure ein Ponceau liefert, färbt der entsprechende Azofarbstoff aus dem neuen Thioparatoluidin blaubordeauxroth.
Die Farbstoffe, welche mit den Monosulfosäuren der Naphtole und Naphtylamine ' erhalten werden können, sind schwer löslich in Wasser, dagegen lösen sich die aus den Disulfosäuren ziemlich leicht.
Wie die Azofarbstoffe aus dem Thioparatoluidin von-Merz und Weith, so zeigen auch die aus unserem neuen Thioparatoluidin die interessante Eigenschaft, beim Ausfärben sehr langsam an die Wolle zu gehen und waschechte Farben darauf hervorzubringen.
Die Diazoverbindung unseres neuen Thioparatoluidins liefert mit den α-Naphtolsulfosäuren braun bis braunviolett, mit den ß-Naphtolsulfosäuren Scharlach bis blauroth färbende Azoverbindungen. Durch Einwirkung auf die Naphtylaminsulfosäuren entstehen sehr schwer lösliche braune und orange Azoderivate.
Die Darstellung der Azofarbstoffe erfolgt in bekannter Weise und soll an zwei Beispielen erläutert werden:
a) Verfahren zur Darstellung eines blauröth färbenden Azofarbstoffes aus dem neuen Thioparatoluidin und ß-Naphtol-
disulfosäure.
40 kg des ganz fein gemahlenen Thioparatoluidins werden mit 60 kg gewöhnlicher Salzsäure zusammengerührt, nachher mit Eis versetzt, mit Wasser auf 400 1 verdünnt und durch allmäligen Zusatz von 13 kg salpetrigsauren Natrons bei einer 50 nicht übersteigenden Temperatur diazotirt. Die entstandene Diazoverbindung läfst man nach mehrstündigem Umrühren zu einer ebenfalls auf 50 abgekühlten, mit 73 kg 330 Natronlauge versetzten Auflösung von 6 5 kg β - Naphtol - A - disulfosauren Natrons in 1 000 1 Wasser einfliefsen.
Der sich sofort bildende Azofarbstoff wird durch Zusatz von Kochsalz ausgefällt und in üblicher Weise gereinigt.
b) Darstellung eines braunen Farbstoffes aus dem neuen Thioparatoluidin und der Naphtionsäure.
40 kg unseres Thioparatolüidins werden in der unter a) angegebenen Weise diazotirt und nachher langsam zu einer mit Eis gekühlten Auflösung von 40 kg naphtionsauren und 30 kg essigsauren Natrons gegeben. Da die Bildung des Farbstoffes langsam vor sich geht, so läfst man einige Tage stehen und filtrirt nachher ab. Durch Behandeln des Rückstandes mit Soda erhält man das in Wasser lösliche Natronsalz.
Die wichtigsten Farbstoffe der Klasse dürften die sein, welche mittelst der ß-Naphtoldisulfosäuren gewonnen werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung eines neuen Thioparatolüidins durch Erhitzen von zwei Molecülen Paratoluidin mit einem Molecül Schwefel auf 175 bis 1850 bis zum Aufhören der Schwefelwasserstoffentwickelung.
2. Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen durch Einwirkung von einem Molecül der Diazoverbindung des neuen Thioparatolüidins auf ein Molecül Naphtol- oder Naphtylaminsulfosäure.
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