DE286091C - - Google Patents

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DE286091C
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amino
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toluenesulfonic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B29/00Monoazo dyes prepared by diazotising and coupling

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
.- M 286091 KLASSE 22 a. GRUPPE
J. R. GEIGY A.-G. in BASEL Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1913 ab.
Azofarbstoffe aus den Arylsulfosäureestern von Aminophenolen wurden bisher nicht in den Handel gebracht. Im Patent 205152 sind zwar Monoazofarbstoffe aus Arylsulfosäure-
5 orthoaminophenylestern als Zwischenkörper zur Darstellung von Orthooxyazofarbstoffen verwendet worden. Über die Eigenschaften der Farbstoffe, welche noch den Arylsulfosäurerest enthalten, ist jedoch in dem Patente nichts erwähnt. Dieselben sind nach den Beispielen des Patents auch gar nicht einmal isoliert, sondern sofort in Lösung verseift worden.
Es wurde nun gefunden, daß die Arylsulfosaureester des m- und p-Aminophenols und deren Derivate sich vorzüglich zur Herstellung wertvoller Azofarbstoffe eignen. Die Ver- . arbeitung dieser Ester zeigt gegenüber derjenigen der Orthoderivate wesentliche Vorteile. Während die p- und m-Aminophenylarylsulfoester leicht in Mineralsäuren löslich sind, sich ohne Zersetzung diazotieren lassen und beständige Diazoverbindungen bilden, sind die entsprechenden ο - Aminophenylarylsulfoester schwer säurelöslich und spalten beim Diazotieren bzw. beim Stehen der Diazoverbindungen leicht den Arylsulforest ab. Es hat sich gezeigt, daß die aus den genannten Estern gewonnenen Azofarbstoffe auf Wolle und Seide eine bemerkenswerte Walk- bzw. Wasserechtheit besitzen und teilweise schon im neutralen Bad eine große Affinität zur Wollfaser haben.
Aber auch zur Darstellung unlöslicher Körperfarben, sowohl in Substanz für Lacke als auf der Faser, können die Aminoarylsulfosäureester vorteilhaft gebraucht werden; sie zeichnen sich bei dieser Verwendung durch eine vollkommene Sublimationsechtheit der erhaltenen Färbungen bzw. Drucke aus.
Die diazotierten Arylsulfosäureaminophenylester kuppeln sehr energisch und lassen sich beispielsweise mit Aminonaphtolsulfosäuren leicht in verdünnt salzsaurer Lösung kombinieren. Die Darstellung der Azofarbstoffe erfolgt in gebräuchlicher Weise. Die Eigenschäften einiger neu hergestellter Ester sind im folgenden beschrieben.
i. 3-Amino-i-p-toluolsulfosäure-
phenylester. _0
Leicht löslich in Alkohol, Äther, Benzol, schwer löslich in Ligroin. Kristallisiert aus Alkohol in flachen glasglänzenden Prismen vom Schmelzpunkt 96 °. Das Chlorhydrat des Esters ist im Wasser leicht löslich, durch Zusatz von konzentrierter Salzsäure fällt es als öl aus.
2. 4-Amino-2-methyl-i-p-toluolsulfo-
säurephenylester.
Leicht löslich in Alkohol und Benzol, ziem-. , lieh gut in Äther und sehr schwer in Ligroin. Kristallisiert aus einem Gemisch von Benzol und Ligroin in strahlenförmig vereinigten farblosen prismatischen Nadeln vom Schmelzpunkt 109 bis iio°. In konzentrierter Salzsäure, welche mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt ist, löst sich der Ester gut in der
Wärme; aus dieser Lösung scheidet sich das J Chlorhydrat in seidenglänzenden feinen Nadel- j chen beim Erkalten aus. j
- 3. 5- Amino-2-methyl - i-p-toluolsulfo- ! säurephenylester.
Leicht löslich in Alkohol, Äther, Benzol, schwer in Ligroin. Kristallisiert aus verdünntem Alkohol in glimmerartigen Kristallen vom Schmelzpunkt in bis 1120. Löst sich leicht in verdünnter Salzsäure und kristallisiert daraus als salzsaures Salz in verfilzten Nädelchen.
4. 4-Am in o-2-chlor-1-p-toi u öl sulf 0-
säurephenylester.
Leicht löslich in Alkohol, Äther und Benzol, äußerst schwer in Ligroin. Kristallisiert aus verdünntem Alkohol in feinen Nadeln vom Schmelzpunkt 116 bis 117°. Löst sich in der Wärme in gleichen Teilen Salzsäure und Wasser; beim Erkalten scheidet sich das Chlorhydrat in filzartig vereinigten Nädelchen aus.
5. 4-Amino-3-sulfo-i-p-toluolsulfo-
säurephenylester.
Freie Sulfosäure in heißem Wasser schwer löslich, fällt daraus in körniger Form aus. Natronsalz leicht löslich in Wasser, aus konzentrierter Lösung wird dasselbe durch Kochsalz in öliger Form ausgeschieden. Nitrit verwandelt die Säure in die schwach gelb gefärbte, sehr schwer lösliche Diazoverbindung.
Beispiele:
I. Eine 7 kg Natriumnitrit entsprechende Diazolösung des p-Toluolsulfosäure-p-aminophenylesters wird in eine mit überschüssiger
Farbstoff aus färbt Wolle
45 3-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + Phenylmethylpyrazolonsulfosäure grünlichgelb
4-Amino-i-p-toluölsulfosäurephenylester + Chlorphenylmethylpyrazolonsulfo-
säure
grünlichgelb
50 4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + Äthylbenzylanilinsulfosäure rötlichgelb
5-Amino-2-methyl-i-p-toluolsulfosäurephenylester + Äthylbenzylanilin
sulfosäure
rötlichgelb
55
4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + a-Phenylamino-S-oxynaphtalin-
6-sulfosäure
braun
4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + i-Acetylamino-8-oxynaphtalin-
60 3 · 6-disulfosäure
bläulichrot
Soda versetzte Lösung von 25,4 kg i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon-4-sulfosäure einlaufen gelassen. Die Farbstoffbildung ist sofort beendet. Man wärmt auf, gibt gegebenenfalls zur vollständigen Fällung Kochsalz zu, filtriert, preßt und trocknet. Der Farbstoff färbt Wolle walk- und lichtecht grünlichgelb.
2. 26,3 kgp-Toluolsulfosäure-m-aminophenylester werden mit 80 kg konzentrierter Salzsäure 200Be und 10 kg Wasser verrührt. Zu der so erhaltenen öligen Suspension des Chlorhydrates gibt man ziemlich rasch unter Umrühren eine Lösung von 8 kg Natriumnitrit in 25 kg Wasser, verdünnt nach eingetretener Lösung mit Eis und Wasser und rührt einige Zeit zur Entfernung überschüssigen Nitrits. Die Diazolösung, welche zur Neutralisation eines Teils der Säure vorsichtig mit Sodalösung versetzt wurde, wird hierauf in 31,9 kg frisch gefällte i-Amino-S-oxynaphtalin-3 · 6-disulfosäure eingetragen und so lange gerührt, bis die Bildung des Monoazofarbstoffes, welche durch vorsichtige Zugabe von Natriumacetat beschleunigt wird, vollendet ist. Man versetzt sodann mit überschüssiger Sodalösung und trägt eine aus 26,3 kg p-Toluolsulfosäurep-aminophenylester hergestellte Diazolösung ein. Gegebenenfalls kann · dieser zweiten Kupplung auch eine Abscheidung des wie oben beschrieben dargestellten Monoazofarbstoffes vorausgehen. Der erhaltene primäre Disazofarbstoff wird filtriert und kann durch Umlösen noch gereinigt werden. Er färbt Wolle im sauren Bad walkecht blauschwarz und zeigt auch im neutralen Bad schon eine große Affinität zur Wolle.
Die Eigenschaften einer Anzahl der nach vorliegendem Verfahren hergestellten Farbstoffe sind in folgender Tabelle beschrieben.
Farbstoff aus
färbt Wolle
4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + Kresidin + i-Oxynaphtalin-
3 · 6-disulfosäure
rotviolett
4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + i-Aminonaphtalin-7-sulfosäure + 2-Oxynaphtalin-6-sulfosäure
4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + (sauer) i-Amino-8-oxynaphtalin-4 · 6-disulfosäure + (alkalisch) Anilin
t- 4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + (sauer) i-Amino-8-oxynaphtalin-3 · 6-disulfosäure + (alkalisch) o-Chloranilin
2 · 4-Dichlor-i-aminobenzol + (sauer) i-Amino-8-oxynaphtalih-3 · 6-disulfosäure + (alkalisch) 4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester
bordeaux
violettschwarz
blauschwarz
blauschwarz
4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester + (sauer) i-Amino-8-oxynaplitalin-3 · 6-disulfosäure + (alkalisch) 4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester
blauschwarz
4~Amino-3-sulfo-i-p-toluolsulfosäurephenylester + (sauer) ι-Amino-8-oxy-25 naphtalin-4-sulfosäure + (alkalisch) 4-Amino-i-p-toluolsulfosäurephenylester
violettschwarz

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: ■
    Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen, darin bestehend, daß man die Diazoverbindungen der Arylsulfosäureester des p- und m-Aminophenols bzw. deren Derivate zum Aufbau von Monoazofarb-
    stoffen sowie primären und sekundären Disazofarbstoffen nach den gebräuchlichen Methoden verwendet; ausgenommen sind die Monoazofarbstoffe aus den Diazoverbindungen der p- und m-Aminophenylarylsulfoester mit Naphtolen und deren Sulfosäuren.
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