DE35788C - Verfahren zur Darstellung geschwefelter Naphtole und von Azofarbstoffen durch Einwirkung derselben auf Diazoverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung geschwefelter Naphtole und von Azofarbstoffen durch Einwirkung derselben auf Diazoverbindungen

Info

Publication number
DE35788C
DE35788C DENDAT35788D DE35788DA DE35788C DE 35788 C DE35788 C DE 35788C DE NDAT35788 D DENDAT35788 D DE NDAT35788D DE 35788D A DE35788D A DE 35788DA DE 35788 C DE35788 C DE 35788C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
naphthol
sulfide
preparation
naphthols
azo dyes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT35788D
Other languages
English (en)
Original Assignee
DAHL & CO. in Barmen
Publication of DE35788C publication Critical patent/DE35788C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B29/00Monoazo dyes prepared by diazotising and coupling
    • C09B29/10Monoazo dyes prepared by diazotising and coupling from coupling components containing hydroxy as the only directing group

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
DAHL & CO. in BARMEN.
derselben auf Diazoverbindungen.
Erhitzt man zwei Molecule Naphtol mit einem Molecül Schwefel auf 170 bis i8o°, so findet unter lebhafter Schwefelwasserstoffentwickelung die Bildung geschwefelter Producte statt, welche wir kurzweg Naphtolsulfide nennen wollen." Viel leichter und rascher geht der Procefs vor sich, wenn man die zur Bindung des Schwefelwasserstoffes nöthige Menge Bleiglätte zusetzt.
Darstellung der Naphtolsulfide.
I. 100 kg α,- oder β-Naphtol werden mit 22 kg Stangenschwefel in einem mit Rührwerk versehenen geschlossenen gufseisernen Kessel auf 170 bis i8o° erhitzt und so lange auf dieser Temperatur gehalten, als noch Schwefelwasserstoff entweicht. Hierauf wird die Schmelze erkalten gelassen und nach dem Erstarren zerkleinert.. Der Procefs dauert 10 bis 12 Stunden.
II. 100 kg a- oder, β-Naphtol werden mit 22 kg Stangenschwefel auf i6o° erhitzt und allmälig 79 kg Bleiglätte zugegeben, wobei eine Temperaturerhöhung über 175 ° vermieden wird.
Beim a-Naphtol ist die Einwirkung des Bleioxyds eine ziemlich träge und das Entweichen nicht unbeträchtlicher Mengen Schwefelwasserstoffes kann nicht verhindert werden, dagegen wirkt Bleioxyd beim Zusatz zur ß-Naphtolsulfidschmelze äufserst energisch ein; bald nach dem Eintragen von Bleioxyd entweicht Wasserdampf, und es kann, wenn etwas zu rasch verfahren wurde, eine sehr heftige, von starker Erhitzung begleitete Reaction eintreten, weshalb hierbei Vorsicht geboten ist. Am besten verfährt man in der Art, dafs man nach Zugabe der ersten Portion das Auftreten von Wasserdampf abwartet und den Procefs durch ganz allmäligen Zusatz der berechneten Menge in regelmäfsigem Gang erhält, die Temperatur läfst sich dann leicht auf 165 bis 175° halten.
Ist alles Bleioxyd eingetragen und entweicht kein Wasserdampf mehr, so ist der Procefs beendigt. .
Die α - Naphtolsulfidschmelze bleibt flüssig, die des β - Naphtolsulfids verdickt sich am Schlufs ziemlich rasch und erstarrt schliefslich zu einer trockenen, pulverigen Masse. Hierauf läfst man erkalten. In der Regel dauert eine Operation 4 bis 5 Stunden.
Verarbeitung der Schmelzen.
Die auf die eine oder die andere Art erhaltenen Schmelzen werden mit Natronlauge gelöst, mit heifsem Wasser verdünnt und abfiltrirt. Die a-Naphtolsulfidschmelzen, welche sich beim Erwärmen verflüssigen, kann man direct lösen, während man die Schmelzen des ß-Naphtolsulfids am besten vorher mahlt.
Zur Abscheidung der Naphtolsulfide versetzt man entweder mit Salzsäure oder Essigsäure, filtrirt, prefst und trocknet.
Eigenschaften der Naphtolsulfide.
a) a-Naphtolsulfid.
a-Naphtolsulfid stellt in rohem Zustande ein graues Pulver dar, das durch fractionirte Fäl-
lung, aus Eis'esstglösung we'ifs,erhalten, werden kann. · In Nat'iq'nlauge■ löst es sich'ileifht. und wird; durch 'Salzsäure wieder unverändert ausgefällt. Die* Lösung,-in -Natronlauge - ist. gelb, fludreseirt/nicht und färbt sich' an der Luft ' grün. .' .Ih - Alkohol ist das a-Naphtolsulfid ziemlich löslich,, ebenso ;in Eisessig, in verdünnter. Essigsäure und Jn Wasser löst es sich nicht. "' Kryställisirt haben wir es nicht erhalten.
b) ß-Naphtolsulfid.
ß-Naphtolsulfid stellt in rohem Zustande ein weifses Pulver dar, welches sich in Natronlauge leicht löst; diese Lösung ist gelb gefärbt und fluöreseirt nicht; Salzsäure scheidet daraus wieder unverändertes Naphtolsulfid ab. In heifsem Alkohol ist es ziemlich löslich und kryställisirt daraus in prachtvoll glänzenden Prismen oder Täfelchen aus; schwerer löst sich ß-Naphtolsulfid in Eisessig und Benzol, aus welchen es in Nädelchen kryställisirt. In verdünnter Essigsäure und in Wasser löst es sich nicht.
Sein Schmelzpunkt wurde bei 2140 (uncerrig.) gefunden.
Wir müssen uns einer bestimmten Ansicht über die empirische Zusammensetzung der Näphtolsulfide enthalten und bemerken nur, dafs wir unseren Berechnungen die Formel (C10 H6 OH)2 S zu Grunde gelegt haben.
Azofarbstoffe aus Naphtolsulfiden.
Wie die Naphtole verbinden sich die Näphtolsulfide mit Diazoverbindungen zu Azofarbstoffen.
. Das a-Naphtolsulfid liefert braune bis braunviolette, dafs ß-Naphtolsulfid orange bis blaur.othe Farbstoffe.
Von den mittelst der Naphtole zu erhaltenden Azoverbindungen unterscheiden sie sich dadurch, dafs sie im allgemeinen leichter löslich sind als diese, beim Ausfärben wesentlich röthere bezw- blauere Nuancen liefern und die, wie es scheint, allen Schwefel enthaltenden Azofarbstoffen eigentümliche Eigenschaft besitzen , sehr langsam an die Wollfaser zu gehen und dem Waschen mit Seife zu widerstehen.
Bei der Darstellung der Azofarbstoffe kommt ein Molecül Naphtolsulfid auf ein Molecül Diazoverbindung, ein Ueberschufs an letzterer ist zu vermeiden.
Da die Azoverbindungen der Näphtolsulfide in bekannter Weise gewonnen werden, so dürfte ein Beispiel genügend sein, um die bei der Fabrikation zur Anwendung gebrachte Methode im allgemeinen zu schildern. Wir beschreiben die Darstellung eines blaurothen Farbstoffes aus a-Diazonaphtalinsulfosäure'xmd ß-Naphtolsulfid.
50 kg naphtionsaures Natron werden in bekannter Art diazotirt und bei einer Temperatur von ca. 5° zu einer Auflösung von 65,5 kg ß-Naphtolsulfid in 80 kg 2oproc. Natronlauge gegeben, wobei die Lösung durch Zusatz von Soda alkalisch gehalten werden mufs. Der entstandene Farbstoff wird durch Kochsalz ausgefällt, in üblicher Weise gereinigt und getrocknet. Er färbt Wolle in saurem Bade waschecht blauroth.
Zur Darstellung von Azofarbstoffen aus den Naphtolsulfiden können nur Sulfosäuren von Diazoverbindungen in Anwendung gebracht werden, da sonst zu schwer lösliche Verbindungen entstehen.
Aus a-Nap'htolsulfid und den Sulfosäuren des Diazobenzols, Diazotoluols und Diazoxylols, des α- und ß-Diazon.aphtalins, des Diazoazobenzols, Diazoazotoluols und Diazoazoxylols erhalten wir rothbraune bis braunviolette Azofarbstoffe, während durch Einwirkung der genannten Diazoverbindungen auf das β - Naphtolsulfid rothorange bis blauroth färbende Azoderivate erhalten werden können.
Die wichtigsten Farbstoffe der Reihe sind:
1. der aus ß-Naphtolsulfid und Diazobenzolparasulfosäure, welcher rothorange färbt,
2. der aus β - Naphtolsulfid und α - Diazonaphtalinsulfosäure, welche blauroth färbt, und
3. der aus ß-Naphtolsulfid Und ß-Diazonaphtalinsulfosäure, welcher schön ponceauroth färbt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung geschwefelter Naphtole, sogen. Näphtolsulfide, durch Einwirkung von einem Molecül Schwefel auf zwei Molecule α- oder ß-Naphtol mit oder ohne Zusatz von Bleioxyd oder einem anderen Schwefelwasserstoff bindenden Mittel, unter Einhaltung einer Temperatur von 160 bis i8o°, bis zum Aufhören der Wasserdampf- bezw. Schwefelwasserstoffentwickelung.
2. Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen durch Einwirkung von einem Molecül der Diazoverbindungen, welche aus den Sulfosäuren des Anilins, Toluidins, Xylidins, des α- oder ß-Naphtylamins, des Amidoazobenzols, Amidoazotoluols und Amidoazöxylols, sowie der gemischten Amidoazoderivate des Benzols, Tolüols und Xylols erhalten werden', auf ein Molecül der von uns Näphtolsulfide genannten, durch Patent-Anspruch i. charakterisirten geschwefelten Derivate des ά- und ß-Naphtols.
DENDAT35788D Verfahren zur Darstellung geschwefelter Naphtole und von Azofarbstoffen durch Einwirkung derselben auf Diazoverbindungen Expired - Lifetime DE35788C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE35788C true DE35788C (de)

Family

ID=311630

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT35788D Expired - Lifetime DE35788C (de) Verfahren zur Darstellung geschwefelter Naphtole und von Azofarbstoffen durch Einwirkung derselben auf Diazoverbindungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE35788C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE35788C (de) Verfahren zur Darstellung geschwefelter Naphtole und von Azofarbstoffen durch Einwirkung derselben auf Diazoverbindungen
DE844629C (de) Verfahren zur Herstellung neuer o-Oxyazofarbstoffe
DE617999C (de) Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Azofarbstoffen
DE636358C (de) Verfahren zur Herstellung von kupferhaltigen Azofarbstoffen
DE120690C (de)
DE870305C (de) Verfahren zur Herstellung von sulfonsaeuregruppenfreien, chromhaltigen Monoazofarbstoffen
DE525942C (de) Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Azofarbstoffen
DE301554C (de)
DE205421C (de)
DE565478C (de) Verfahren zur Darstellung von auf die Baumwolle ziehenden und auf der Faser diazotierbaren Verbindungen
DE925904C (de) Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen
DE909383C (de) Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen
DE677664C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen
DE866704C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen der Stilbenreihe
DE902289C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Dis- oder Polyazofarbstoffen
DE616388C (de) Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Azofarbstoffen
DE95918C (de)
DE470652C (de) Verfahren zur Darstellung von Baumwollazofarbstoffen
DE616138C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten von chromhaltigen Azofarbstoffen
DE154337C (de)
DE59180C (de) Darstellung eines indulinartigen Farbstoffes, genannt Indocarmin, unter Benutzung des durch Patent Nr. 45370 geschützten Verfahrens
DE416617C (de) Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen
DE135635C (de)
DE617949C (de) Verfahren zur Herstellung von chromhaltigen Azofarbstoffen
DE117729C (de)