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Vorrichtung zum Vorschub von Nagelstreifen bei Maschinen zur Herstellung
von Schnittnägeln. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni
igi i die Piioritäbt auf Grund der Anmeldung in England vom io. Oktober 1917 beansprucht
Es sind Maschinen zur Herstellung von Schnittnägeln bekannt, bei denen die einzelnen
Nägel durch Querabschneiden eines Blechstreifens gebildet werden, und zwar der Regel
nach in der Weise, daß die Schnitte schräg zur Längsachse stehen, um keilförmige
Nägel zu bilden. Um dies zu erreichen, wird die den Nagelstreifen der Schere darbietende
Vorrichtung nach jedem Schnitt um r8o° gedreht. Die einzelnen Streifen werden dieser
Darbietevorrichtung der Regel nach mit der Hand zugeleitet, wenn man nicht von einem
endlosen Bande arbeiten will. Bei einer Handzuführung kommt es leicht vor, daß die
Maschine leer läuft, weil der Arbeiter eine größere Anzahl solcher Maschinen zu
bedienen hat.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Vorrichtung,. um
bei einer solchen Maschine die einzelnen Nagelstreifen von einem größeren Vorrat
nacheinander zuzuführen, derart, daß die Streifen sich in einem Behälter befinden
und diese nacheinander entnommen und der Darbietevorrichtung zugeleitet werden.
Dieses Ziel wird in der Weise erreicht, daß die elastischen Nagelstreifen in einen
Behälter eingespannt sind, dessen Länge geringer ist als die Länge der Nagelstreifen,
so daß diese gekrümmt liegen. Der an der konkaven Seite der Streifengruppe liegende
Streifen streckt sich, wenn der der Darbiete-Vorrichtung zulaufende Streifen den
Behälter verlassen hat, gerade und folgt diesem somit ohne weiteres auf dem Fuße.
Zweckmäßig ist es, eine Druckvorrichtung anzuwenden, die die ganze Streifengruppe
gegen den austretenden Streifen elastisch drückt, so daß die Streifen nicht hängenbleiben
können. In der Darbietevorrichtung ist, wie üblich, eine Streifenvorschubvorrichtung
angebracht, die schrittweise arbeitet. Gemäß der weiteren Erfindung wird die Vorschubbewegung
durch die Hin- und Herdrehung der Darbietevorrichtung beim Wenden bewirkt, so daß
ein besonderer Antrieb der Vorschubvorrichtung entbehrlich ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt.
Abb. i ist eine Seitenansicht der wesentlichen
Teile der mit der Vorschubvorrichtung versehenen Nagelbildemaschine.
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Abb.2 ist ein Längsschnitt durch die Streifenführung, Abb. 3 ein Grundriß
des Streifenbehälters, Abb. 4 ein senkrechter Schnitt nach Linie 4-4 der Abb. i.
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Abb. 5 bis 8 sind Einzelheiten.
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Die Nagelbildemaschine besitzt einen festen unteren Scherenteil auf
einem Träger 2, über dessen Kante der Streifen vorgeschoben wird, und zwar geführt
von Fingern 3, die gegen die Kanten des Streifens drücken und ihn seitlich einstellen.
Ein Paar beweglicher Scherbacken 4, unter denen ein abwärts beweglicher Anschlag
5 sich befindet, gehen nach unten, um den vorragenden Teil des Streifens abzuscheren
und dadurch die Zwischenstücke zu gewinnen, die später in einen mit Kopf versehenen
Nagel umgebildet werden.
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Die Vorrichtung, die den Nagelstreifen den Scherbacken darbietet,
umfaßt einen röhrenförmigen Träger 6, in welchem ein Mundstück 7 verschiebbar angebracht
ist. Dieses besitzt einen Kanal 8, dessen Querschnitt der Form des Streifens entspricht.
Der röhrenförmige Träger 6 ist an einer Konsole 9 angebracht, die um eine annähernd
senkrechte Achse gegenüber dem Maschinengestell einstellbar ist, um die Keilgestalt
des von dem Streifen abzuschneidenden Nagels verändern zu können. An der Konsole
9 ist um einen Bolzen io drehbar angebracht ein gabelförmiger Träger i i, in dessen
Arme Zapfen 12 eines ringförmigen Gliedes 14 (Abb. 2) gelagert sind, in welchem
der röhrenförmige Streifenträger 6 drehbar ist. Flansche 18 und 2o am Träger 6 legen
sich an die gegenüberliegenden Seiten des Gliedes 14 und bestimmen die Längslage
des Rohres gegenüber den Tragzapfen. Der rohrförmige Träger 6 wird abwechselnd in
entgegengesetzten Richtungen um eine halbe Drehung geschwungen, um den Streifen
abwechselnd von der einen oder anderen Seite während nacheinanderfolgender Schneidvorgänge
den Schermessern darzubieten.' Die Schwingungen des Trägers 6 werden durch zwei
Gurte 21 (Abb. i) hervorgebracht, die mit dem Träger und mit entgegengesetzten Armen
eines dreiarmigen Hebels 22 verbunden sind.
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In dem Ringglied 14 ist an der der Schneidstelle abgewandten Seite
ein Kurvenring 23 eingefügt, welcher mit einer Rolle 24 an einer Stange 26 zusammenarbeitet.
Letztere kann sich gegenüber dem Träger 6 nicht drehen, aber in der Längsrichtung
dazu verschieben. Die Stange 26 ist mit einem rohrförmigen Glied 28 fest verbunden,
welches innerhalb des Trägers 6 verschiebbar ist und am vorderen Ende als Mundstück
;7 ausgebildet ist. Das Glied 28 umfallt einen Block 30, in welchem der Streifenführungskanal8
angeordnet ist. Der Eingang des Kanals ist erweitert (Abb. 7), wie die geneigten
Flächen 33 und 34 ergeben, welche das vordere Ende des Streifens in den Kanal 8
hineinleiten, ohne Rücksicht auf die verschiedenen Winkellagen des herankommenden
Streifens gegenüber dein Kanal. Ein Vorstecker 35 sichert die Lage der Teile 28
und 30 gegeneinander. Der Block 3o besteht aus zwei Teilen (Abb. 7) und wird
vorn durch das hülsenförinigeMundstück 7 mittels Schrauben 38 zusammengehalten.
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Bei einer Schwingung des röhrenförmigen Trägers 6 um seine Längsachse
wird durch die Einwirkung des. Kurvenringes 23 auf die Rolle 24 das Mundstück 7
in dem Träger 6 hin zur Schnittstelle und von dieser weg bewegt. Die Anordnung ist
so getroffen, daß das Mundstück sich am Ende seiner Vorwärtsbewegung befindet, wenn
der Streifenkanal 8 parallel zu der festen unteren Scherbacke steht. Wenn der rohrförmige
Träger 6 aus dieser Stellung herausgeschwungen wird, so wird das Mundstück von der
Schnittstelle zurückgezogen, damit nicht infolge der Schräglage der Schnittstelle
diese an den Messern entlangreibt. Der Kurvenring 23 ist so gebildet, daß er eine
Vorwärtsbewegung des Mundstückes 7 gestattet, wenn der rohrförmige Träger 6 sich
dem Ende der halben Umdrehung nähert und die entgegengesetzte Seite des Streifens
den Schermessern darbietet. Diese Bewegung des Mundstückes wird durch eine Feder
4o hervorgebracht, die zwischen einem im Rohr 6 befestigten Ring .12 und dem Gliede
28 eingefügt ist.
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Bei der Vorwärtsbewegung des Mundstückes 7 wird der Streifen gegen
den Anschlag 5 vorgeschoben. Dies geschieht bei der dargestellten Aüsführungsforin
durch Klemmrollen 44 in keilförmigen Ausschnitten der Blöcke 30, welche durch Federn
46 gegen das enge Ende des Ausschnittes gedrückt werden.
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Um eine größere Rückbewegung des Streifens beim Zurückziehen des Mundstückes
zu verhindern, sind Klemmbacken 48 vorgesehen, die am Streifenträger 6 um Zapfen
drehbar sind und durch öffnungen in einen Schlitz 49 des Blockes 3o hineingreifen,
derart, daß sie mit den beiden entgegengesetzten Seiten des flachen Streifens in
Berührung treten. Die Greifflächen der Klemmbacken 4.8 sind eingeschnitten und exzentrisch
zu den Drehzapfen angeordnet, so daß eine Rückbewegung des Streifens von der Schneidstelle
weg dieBacken gegen den Streifen preßt und eine weitere Bewegung des Streifens in
dieser Richtung v erhindert.
Federn 50, die auf die flachen
Enden der Glieder 48 drücken, halten die Backen in wirksamer Lage.
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Auf dem Träger 2 ist ein Bolzen 56 (siehe Abb. 5) angebracht, auf
den eine Rolle 58 aufgesteckt ist. Diese wirkt mit einer exzentrischen Fläche 59
eines Blockes 6o zusammen (s. Abb. i und 6), welcher an dem Träger 6 befestigt ist,
um das vordere Eride des Trägers zu heben und zu senken. Eine Feder 62 an der Konsole
9 umfaßt mit ihrem hakenförmigen Ende Zapfen 64 eines Sattelstückes 66, «-elches
auf das Rohr aufgelegt ist und preßt somit den Block 6o auf die Rolle 58 auf. In
einer an dem Träger 2 befestigten Konsole 68 ist ein Paar von einstellbaren Anschlägen
7o, 2 (Abb. 5) angebracht, zwischen denen sich der Träger 6 bewegt und durch «-elche
er seitlich geführt wird.
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Die dem Träger 6 zuzuführenden Streifen sind zwischen Begrenzungswänden
aufgestapelt, derart, daß sie eine gebogene Lage annehmen und ein frei werdender
Streifen sich gerade strecken kann. Die Streifen sind in einem Behälter 74 mit einer
flachen Wand 76 untergebracht, auf welcher eine Anzahl von Streifen mit der hohen
Kante aufstehen. Sie werden durch die seitliche Fläche eines Blockes 78 einerseits
und durch eine gezahnte Wand 8o anderseits gehalten, wobei der Abstand der beiden
Wände geringer ist als die Länge des Streifens. Die vorderen Enden der Streifen
werden seitlich gegen die Vorschubrolle 98 durch eine Druckplatte 82 gepreßt, welche
um einen Zapfen 84 drehbar und durch einen Stift 86 belastet ist. Letzterer ist
an einem um den Zapfen 9o drehbaren, unter Einwirkung einer Feder 92 stehenden Arm
88 angebracht. Der Arm ist mit einem Handgriff 94 versehen. Auf der Wand 78 ist
eine die Streifen übergreifende Rippe 96 angebracht, so daß die im Behälter verbleibenden
Streifen eng an die Fläche 76 angedrückt erhalten werden.
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Der Behälter 74 ist ortsfest und nimmt an den Bewegungen des Streifenträgers
6 gegenüber den Schermessern nicht teil. Infolgedessen kann der Streifenträger mit
größerer Geschwindigkeit und geringerem Kraftaufwande betätigt werden. Der Behälter
74 ist durch eine Verlängerung 97 der Konsole 9 gebildet.
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An der Verlängerung 97 (Abb. i) ist vor dem Behälter 74 eine Vorrichtung
angebracht, welche die Streifen einen nach dem anderen aus dem Behälter 74 empfängt
und sie zu dem Träger 6 vorschiebt. Diese Vorrichtung umfaßt eine angetriebene Vorschubrolle
98, die in solchem Abstande zu dem Block 78 angebracht ist, daß das Ende des sich
gerade streckenden Streifens der Streifengruppe, selche mit der konkaven Fläche
gegen diese Rolle hin steht, zwischen der Rolle und denn Block hindurchgehen kann.
Der Streifen u ird gegen die Rolle 98 durch die vereinigte Wirkung der Feder 92
und seine natürliche 1#".lastizität gedrückt. Wenn das Ende des Streifens in den
Raum zwischen der Vorschubrolle und dem Begrenzungsblock eintritt, so bewegt sich
das frei gewordene Ende in einer Richtung,, in welcher die Rolle 98 wirkt, so daß
der Vorschub des Streifens durch die Rolle erleichtert wird. Die Streckung des Streifens
löst diesen ferner von der konkaven Fläche des folgenden Streifens der Gruppe, so
daß der Vorschub des Streifens verhältnismäßig leicht erfolgt. Ein weiteres Paar
ton Vorschubrollen ist vorgesehen, von dem die eine, ioo, angetrieben wird und auf
einer Achse ioi (Abb. 4) befestigt ist. Die andere Rolle 102 ist auf einer kurzen
Welle 104 frei drehbar. Letztere ist um den Zapfen io6 schwingbar und wird durch
eine Feder io8 gegen die Rolle ioo gedrückt. Zwischen den Rollen ioo und io2 ist
noch ein Führungsstift i co (Abb. 3) angebracht. Der Abstand der Vor-`schubrollen
ioo und 102 von den Klemmrollen 44 im Mundstück 7 ist geringer als die Streifenlänge,
so daß das vorwärts gehende Streifenende mit Sicherheit in die Klemmlage zwischen
die Rollen 44 gelangt, ehe sein hinteres Ende von den Vorschubrollen freigegeben
wird. Während eines Teiles der Vorwärtsbewegung des Streifens zur Schneidstelle
hin befindet sich dieser somit gleichzeitig unter der Einwirkung der Rollen 98,
ioo und io2 und des Kanals 8 im Mundstück, und infolgedessen wird der Streifen durch
die Drehungsbewegungen des Mundstückes in «-echselnden Richtungen verdreht. Infolge
der Elastizität des Werkstoffes . und der verhältnismäßig großen Streifenlänge tritt
dabei keine Beschädigung des Streifens ein. Die Arbeitsbewegungen des Mundstückes
7 und der Vorschubrollen sind so zeitlich gegeneinander angeordnet, daß die Streifen
nacheinander vorgeschoben werden, indem das vorangehende Ende des zweiten Streifens
das hintere Ende des vorhergehenden berührt.
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Mit dem dritten Arm des Hebels 22 ist ein Lenker i i2 (Abb. i) verbunden,
welcher einen Arm 114 in Schwingung versetzt. Dieser trägt eine Schaltklinke i i
5 (Abb. 3), welche durch Reibung eine Welle mitnimmt, die ein Kegelrad 118 trägt.
Letzteres steht in Eingriff mit einem zweiten Kegelrad i2o auf der Welle ioi. Ein
Zahntrieb 122 verbindet ein Zahnrädchen 124 auf der Welle i o i mit einem Zahnrädchen
i26 auf der die Rolle 98 tragenden Achse.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Bei Beginn des Arbeitsganges
befinden
sich die Schneidbaclcen 4. an der oberen Grenze ihres
Hubes, und das vordere Ende cles Streifens ist gegen den Anschlag 5 angepreßt. Darauf
gehen die Schneidbacken 4 nieder und schneiden das Werkstück ab. Unmittelbar nach
dein Abschneiden des Werkstückes beginnt sich der Streifenträger 6 unter dein E,
influß eines der Gurte 2 1 zu drehen und gleichzeitig geht sein vorderes Ende unter
der Wirkung der Unrundfläche 59 nach oben. Infolge der Drehung des Rohres läuft
die Rolle 2-1 (Abb. 2) auf einen erhöhten Teil des Kurvenringes 23, so daß der Schieber
26 und damit. das Mundstück 7 zurückgezogen werden. Die erste Wirkung dieses Vorganges
besteht darin, daß die Klemmbacken 4.8, welche vermöge ihrer geraubten Enden mit
den beiden entgegengesetzten Seiten des flachen Streifens in fester Berührung stehen,
geschwungen werden, so daß sie den Streifen festklemmen. Die Rollen 4.4 klemmen
den Streifen genügend fest, um eine Rückbewegung desselben von der Schneidstelle
zu bewirken, wenn sich der Block 3o rückwärts bewegt. Sobald die Klemmbacken .18
den Streifen fest gefaßt haben, ist eine weitere Rückbewegung verhindert. Bis dahin
hat er aber eine kleine Rückwärtsbewegung ausgeführt, so daß das schräge vordere
Ende des Streifens von den beweglichen Messern frei geworden ist. Nachdem die Klemmbacken
4.8 den Streifen erfaßt haben, verschiebt sich das Mundstück bei weiterer Rückbewegung
gegen den Streifen um ein Stück, dessen Länge mindestens gleich der größten vorkommenden
Nagelbreite ist, ,wobei die Rollen .14. lose über den Streifen laufen.
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Wenn das Rohr seine halbe Umdrehung nahezu vollendet hat, bewegt die
Feder 4o das Glied 4.8 und das Mundstück 7 nach vorn. Die Rollen .l4 erfassen den
Streifen und ziehen ihn zwischen den Klemmgliedern 4.8 vor. Während die beweglichen
Scherbacken ihre Aufwärtsbewegung vollenden, wird der Streifen vorgeschoben, bis
er gegen den Anschlag 5 trifft, wobei die Vorwärtsbewegung des Mundstückes 7 unter
dem Einfluß seiner Feder durch die Breite des vorher abgeschnittenen Werkstückes
bestimmt wird. Dieser Arbeitskreislauf wird dann wiederholt.
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Wenn ein Streifen im Streifenträger 6 so weit vorgerückt ist, daß
sein hinteres Ende den Raum zwischen der Vorschubrolle 98 und dem Ende des Blockes
78 verläßt, so bewirkt der Druck der Platte 82 eine Bewegung des vorderen Endes
der Streifen im Behälter gegen die Vorschubrolle und das Ende des inneren Streifens
tritt dann in diesen Raum ein. Während sich der zuletzt erwähnte Streifen allmählich
gerade streckt, bleibt sein vorderes Ende in Berührung mit dem hinteren Ende des
vorhergehenden Streifens und nimmt an dessen Bewegungen unter dein Einfluß der Vorschubrolle
98 und der natürlichen Elastizität des Streifens teil. Sobald der Streifen vollständig
gerade gestreckt ist, wird er aus dein Behälter durch die Rollen 98, ioo und io2
herausgezogen. Bei seiner Vorwärtsbewegung durch die Vorschubrollen trifft das vordere
Ende des Streifens gegen die geneigten Flächen 33 und 34. des Blockes
30 und wird durch diesen in den Streifenkanal 8 hineingeführt.
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In ähnlicher Weise können auch andere Werkstücke als Tacks gebildet
werden.