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Vorrichtung zum Ziehen und Richten von Stangen und Draht Die Erfindung
betrifft insbesondere solche Drahtziehmaschinen, die zum Ziehen und gleichzeitigen
Richten des Ziehgutes bestimmt sind. Sie ist in an sich bekannter Weise mit einer
in Längsrichtung bewegbaren Ziehvorrichtung und einer aus einem beweglichen und
einem feststehenden Schlitten bestehenden Schalteinrichtung zum Einführen des Werkstoffes
in die Ziehvorrichtung und zum Fördern des Werkstoffes von einer Richtvorrichtung
zur Ziehmatrize versehen. Ferner ist in ebenfalls bekannter Weise eine Vorschubeinrichtung
zum Zuführen des gezogenen Werkstoffes zu einer nachgeschalteten Bearbeitungsmaschine
vorgesehen.
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Das wesentliche Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
in einem von Hand betätigten Doppelhebel, der nach Einführen des Werkstoffe in die
Ziehmatrize diesen mit der Matrize zu einer nachgeschalteten Greifvorrichtung hin
verschiebt, ihn dann durch die Greifvorrichtung hindurchbewegt und zum Eingriff
mit der Werkstoff-Vorschubeinrichtung bringt.
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Ein weiteres Merkmal der Vorrichtung nach der Erfindung ist darin
zu sehen, daß beide Schlitten mit einem Paar sich gegenüberliegender, den Werkstoff
packende Nuten aufweisender Backen und einem unter Federdruck stehenden Kolben ausgestattet
sind, die beim Hin- und Hergehen des Schlittens selbsttätig das abwechselnde Greifen
und Freigeben des Werkstoffes bewirken. Darüber hinaus sind schwingende Antriebsmittel
in Form
eines Verbindungsgliedes und eines Hebels vorgesehen, mittels
deren die hin und her gehende Bewegung des Schlittens eingeleitet wird.
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Alle anderen in der Beschreibung genannten Merkmale dienen lediglich
zur Erläuterung der Erfindung. Für diese wird kein Patentschutz beansprucht.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Fig. i ist eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung, Fig. 3 ist ein Querschnitt durch
die Vorrichtung nach der Linie 3-3 der Fig.i. Fig.4 ist ein teilweiser Längsschnitt
nach der Linie 4-4 der Fig. 2, welcher einen Teil der Schalteinrichtung darstellt.
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Obwohl der eigentliche Erfindungsgedanke erst am Schluß der nachstehenden
Beschreibung dargelegt ist und insbesondere in der Anordnung des erwähnten, von
Hand betriebenen Doppelhebels und der damit zusammenarbeitenden Teile besteht, wird
zunächst die Maschine in ihrem Gesamtaufbau erläutert, um das Verständnis _ der
Erfindung zu erleichtern.
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Wie in Fig. i dargestellt ist, weist die erfindungsgemäße Drahtziehmaschine
ein Gestell i8 und mehrere angetriebene darauf angeordnete Einrichtungen auf. Diese
Einrichtungen sind eine Richtvorrichtung i9, eine Schalteinrichtung 2o für die Einführung
des Werkstoffendes in die Maschine, ein einstellbarer Schaltgreifer 2o A zum Halten
des Werstoffendes während der Einführung in die Ziehmatrize, ein hin und her gehender
Matrizenschlitten 21, der den Werkstoff bearbeitet, und eine Werkstoffgreifvorrichtung
22, die eine Rückwärtsbewegung des Werkstoffes während eines Arbeitshubes der Ziehmatrize
verhindert.
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Das Gestell i8 besitzt in seinem Oberteil eine Führungsbahn 24, die
sich in der Richtung der Zuführung des Werkstoffes S erstreckt. Die Ziehmatrizeneinrichtung
2i und die Schalteinrichtung 2o sind mit Schlitten versehen, die längs dieser Führungsbahn
beweglich sind. Der Matrizenschlitten 21 besitzt seitliche Vorsprünge 26, die in
der Führungsbahn 24 gleiten und darin durch Leisten 27 gehalten werden. Er ist mit
einer Drahtziehmatrize 29 ausgestattet. Die Ziehmatrize kann in dem Teil
28 des Schlittens gelagert sein.
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Der Schlitten besitzt Berührungsflächen 44, die durch Nocken 45 beaufschlagt
werden, die im Abstand voneinander von den Armen 45" eines drehbar gelagerten Antriebshebels
46 getragen werden. Dieser Hebel ist zwischen seinen Enden drehbar auf einer Querwelle
47 des Gestelles gelagert, so daß ein Schwingen des Hebels um diese Drehwelle in
einer Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn den Ziehrnatrizenschlitten 25 zu einer
Bewegung längs der Führungsbahn 24 nach links (Fig. i) veranlaßt. Das untere Ende
des Hauptantriebshebels 46 hat eine gelenkige Verbindung mit der Antriebsstange
16. so daß die Hin- und Herbewegung dieser Stange das gewünschte Schwingen des Hebels
um den Drehpunkt 47 herbeiführt. Die Länge des Hubes, der dem Matrizenschlitten
durch den Hebel 46 erteilt wird, kann durch Einstellen des Stangenhubes von der
Verarbeitungsmaschine aus verändert werden.
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Der Matrizenschlitten 25 kann auch mit einem oder mehreren Armen
50 versehen sein, welche eine Lagerplatte 51 tragen. Mit der Platte 51 bzw.
mit dem Ziehmatrizenschlitten sind Stoßstangenpaare 52 und 52u verbunden. Sie erstrecken
sich im Inneren des Gestelles i8 parallel zu dessen Führungsbahn 24. Diese Stoßstangen
stehen mit der Richtvorrichtung i9 in Verbindung, so daß auch die Richtvorrichtung
die Bewegung des Matrizenschlittens mitmacht.
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Die Greifvorrichtung 22 kann von Hand gelöst werden. Die dazu erforderliche
Einrichtung besteht aus einem. drehbar gelagerten Hebel 61, der ein gegabeltes unteres
Ende hat, das über den Werkstoff greift und die Greifer 58 zur Lösung ihres -Griffes
vom Werkstoff verschiebt.
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DieDrahtziehmaschinebesitzt ferner eineSchalteinrichtung 2o, um den
Werkstoff in die Ziehmatrize 29 einzuführen. Diese Schalteinrichtung weist ein Paar
Schlitten 67 und 68 auf, die auf der Führungsbahn 24 gleiten. Beide tragen eine
Werkstoffgreifvorrichtung. Der Schlitten 67 soll als Schaltzuführschlitten und der
Schlitten 68 als Schaltgreifschlitten bezeichnet werden. Die Schlitten 67 und 68
sind ähnlich ausgeführt; auch können die daran angeordneten Werkstoffgreifvorrichtungen
etwa gleiche Ausführung und Arbeitsweise aufweisen. Um Wiederholungen zu vermeiden,
wird nur die Greifvorrichtung des Schaltzuführungsschlittens beschrieben.
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Wie in Fig. 4 dargestellt ist, weist die Greifvorrichtung ein Paar
zusammenarbeitender Finger 69 und 7o auf, die bei 71 bzw. 72 drehbar gelagert sind.
Diese Finger sind mit exzentrischen Nuten 73 mit sich ändernder Tiefe versehen.
Wenn die Finger in der einen Richtung um ihre Drehpunkte geschwenkt werden, gelangen
die Nuten mit dem Werkstoff S in Eingriff. Wenn die Finger in der entgegengesetzten
Richtung geschwenkt werden, geben die Nuten den Werkstoff frei. Um die Greifteile
der Finger in ihrer richtigen Stellung zueinander zu halten und um ihre gleichzeitige
Schwenkbewegung sicherzustellen, sind die Finger mit Zahnsegmenten 74 versehen.
.Diese Zahnsegmente können an der einen Seite der genuteten Greifteile 73 angeordnet
sein. Der eine der Finger, z. B. der Finger 69, kann z. B. einen Hebel 75 tragen,
der bei der Bedienung der Maschine leicht erfaßt werden kann.
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Die Nuten 73 der Greifteile sind so angeordnet (Fig.4), daß der Werkstoff
fest ergriffen wird, wenn der Hebel 75 in die senkrechte, durch eine strichpunktierte
Linie dargestellte Lage 76 geschwenkt wird.
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Der Werkstoff wird freigegeben, wenn die Finger die durch eine voll
ausgezogene Linie dargestellte Lage einnehmen und der Handgriff 75 sich in der in
Fig. 4 gezeigten Stellung befindet.
Es kann wünschenswert sein,
die Finger in Greifberührung mit der Stange festzuhalten. Für diesen Zweck ist der
Schlitten mit einem Vorsprung 78 versehen, in welchem ein Kolben 7g gleitet. Eine
Druckfeder 8o ist in der Bohrung des Vorsprunges vorgesehen, die den Kolben nach
außen drückt, so daß er den Handgriff 75 von seiner Freigabelage in die Greiflage
76 einzuschwenken sucht. Der Kolben 79 besitzt einen begrenzten Hub und ist gegen
Herausfallen aus dem Vorsprung 78 durdh eine Stange 81 gesichert.
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Die Schalteinrichtung 2o wird nur benutzt, wenn der Werkstoff in die
Matrize eingeführt wird. Deshalb ist die Schalteinrichtung 2o während der normalen
Arbeit der Maschine außer Tätigkeit. Um eine Abnutzung der Finger durch die Bewegung
zwischen den Schaltschlitten und dem Werkstoff während des normalen Betriebes der
Einrichtung zu verhindern, werden die Finger in einer Lage gehalten, wie sie in
Fig. q. dargestellt ist. Die erforderliche Halteeinrichtung kann z. B. ein Sperrbolzen
83 sein, der in einem hohlen Führungsteil 84 des Schlittens gleitet. Eine Druckfeder
85, die in dem hohlen Teil 84 angeordnet ist, drückt den Bolzen 83 nach außen in
eine Lage, die den Handgriff 75 sperrt (Fig. 2 und q.). Der Bolzen 83 kann ferner
mit einem Verlängerungsteil 86 versehen sein, um ihn zurückzuziehen, wenn
der Handgriff 75 geschwenkt oder freigegeben werden soll, um die Finger in Eingriff
mit dem Werkstoff zu bringen.
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Der Schaltzuführungsschlitten 67 ist in der Führungsbahn 2-. beweglich.
Wenn der Werkstoff durch die Greifvorrichtung dieses Schlittens erfaßt und der Schlitten
nach rechts in Fig. i be-,vegt wird, wird der Werkstoff' um eine der Wanderung des
Schlittens entsprechende Strecke vorgeschoben. Lm diese Bewegung des Schlittens
einzuleiten, ist ein Hebel 88 vorgesehen, der in dem Gestell 18 unterhalb der Führungsbahn
24. angeordnet ist. Das eine Ende dieses Hebels erstreckt sich nach aufwärts und
ist mit dem Schlitten 67 durch den Drehzapfen 89 drehbar verbunden. Das andere
Ende des Zuführungsarmes 88 verläuft zwischen den im Abstand voneinander angeordneten
Armen des Antriebshebels .a.6 und ist mit einer Querrast oder hakenförmigen Öffnung
go für den Eingriff eines Stiftes gi versehen, der sich quer zwischen den Armen
des Antriebshebels erstreckt.
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Wenn der Hebel 88 in die mit strichpunktierten Linien angedeutete
Lage 92 (Fig. i) abgesenkt wird, um den Schlitz go mit dem Querstift gi in Eingriff
zu bringen, ist eine starre Verbindung zwischen den Hebeln .46 und 88 hergestellt.
Der Querstift gi liegt verhältnismäßig dicht am Dreh-Punkt 47 des Antriebshebels
q.6, so daß durch Schwenken dieses Hebels dem Zuffihrungsschlitten 67 nur eine kurze
Hubbewegung erteilt wird. Die Länge dieses Hubes kann geändert werden, indem man
die im Abstand angeordneten Arme des Hebels 46 mit anderen Öffnungen 93 versieht,
durch welche der Verbindungsstift gi geschoben werden kann. Je dichter der Stift
gi an der Achse der Drehwelle ..17 angeordnet ist, desto kürzer ist der Hub des
Zuführungsschlittens.
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Die Schalteinrichtung wird nur benutzt, wenn der Werkstoff in die
Ziehmatrize 29 einzuführen ist. Daher muß der Zuführungsarm 88 von dem Antriebshebel
4.6 getrennt werden können. Zum Abschalten des Armes 88 von dem Hebel 46 kann ein
von Hand betätigter Hebel 99 vorgesehen werden, der eine querliegende Welle
ioo verdreht. Diese bewegt eine Falle ioi, die mit dem Drehzapfen verbunden ist,
und den Zuführungsarm 88 anheben kann, wenn die Welle gedreht wird. Die Falle ioi
ist vorzugsweise so ausgebildet. daß die Knagge 99' an der Fläche 18 des Gestelles
zur Anlage kommt, wenn der Zuführungsarm 88 von dem Stift 9 1 gelöst worden
ist. Die Falle nimmt dann eine Totpunktlage in bezug auf den Drehzapfen ioo ein,
wie es in Fig. i dargestellt ist. Der Zuführungsarm 88 wird dadurch in seiner angehobenen,
von dem Stift gi getrennten Lage gehalten. Wenn der Schaltschlitten 67 arbeiten
soll, wird der Hebel 99 nach rechts (Fig. i) geschwenkt, wodurch die Falle
ioi in ihre untere, mit strichpunktierten Linien dargestellte Lage 102 bewegt wird.
So wird der Zuführungsarm 88 zur Verbindung mit dem Stift gi abgesenkt.
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Wenn die Schalteinrichtung -so viele Hübe gemacht hat, daß der vorgeschobene
Werkstoff durch die Greifvorrichtung 22 hindurchgeschlüpft ist, dann ist es nicht
mehr erforderlich, den Werkstoff mit dem Schaltgreifer 68 zu halten oder in kurzen
Hüben mittels des Schaltzuführungsschlittens 67 weiter vorwärtszustoßen. Vielmehr
kann dann der Anfang des Werkstoffes sehr schnell zwischen die Vorschubwalzen
15 der Verarbeitungsmaschine eingeführt werden. Hierzu ist eine handbediente
Einrichtung vorgesehen. Durch diese kann der Ziehmatrizenschlitten 25 so weit vorwärtsgeschoben
werden, wie es der Hub des Antriebshebels 46 gestattet. Der Werkstoff wird dadurch
zwischen die Vorschubwalzen eingeführt. Diese Einrichtung besteht aus einem Hebel
113, der um den Zapfen 114 schwenkbar ist und die Platte 5 1 des Ziehmatrizenschlittens
beaufschlagt. Der Hebel i i, trägt zur Betätigung einen Handgriff I 15.