DE355104C - Verfahren zur Verbesserung und Kuerzung der Walke - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung und Kuerzung der WalkeInfo
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- DE355104C DE355104C DEM60371D DEM0060371D DE355104C DE 355104 C DE355104 C DE 355104C DE M60371 D DEM60371 D DE M60371D DE M0060371 D DEM0060371 D DE M0060371D DE 355104 C DE355104 C DE 355104C
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M13/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M13/52—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment combined with mechanical treatment
- D06M13/522—Fulling
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
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- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
- Colloid Chemistry (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
f BfBLIOfHEEK
AUSGEGEBEN
AM 20. JUNI 1922
KLASSE 8 k GRUPPE 1
(MOo37IlVlSk)
Diamalt A.-G. in München.
Der Walkprozeß beruht auf der Eigenschaft der Stoffasern, sich bei mäßiger
Wärme unter Druck und bei Gegenwart von ausreichenden Flüssigkeitsmengen innig miteinander
zu verschlingen oder zu verfilzen. Begünstigt wird dieser Filzprozeß durch Gegenwart
alkalischer Mittel.
Die Vorgänge beim Walkprozeß sind rein
kolloidchemischer Natur. Die Faser adsorbiert kolloidal gelöste Substanz. Adsorbieren
mehrere Fasern gleichzeitig ein sich in hochkolloidalem Zustande befindliches Molekül,
so findet eine rasche Bindung und Yerfilzung dieser Fasern statt. Kolloide können
sich aber auch gegenseitig adsorbieren. Die auf die einzelne Faser niedergeschlagenen,
adsorbierten Kolloide adsorbieren sich gegenseitig und unterstützen ein schnelles, durchgreifendes
Verfilzen der Fasermasse.
ao Versuche ergaben, daß Lösungen kolloid gelöster, organischer Stoffe an sich ganz besonders
stark diese die Verfilzung beschleunigende Wirkung auslösen. Zur Herstellung
solcher Lösungen eignen sich in erster Linie die unter bestimmten Bedingungen erhalteneu
Extrakte verschiedener Flechten und Algenarten, die kolloidale Lösungen von Flechtenstärke
und Flechtcngummi darstellen. So Auszüge aus Iuiclieina- und Gelirliuiuarten
(indische Algen); aus Licoperdon solidum, Sclerotium cocos oder giganteum (indianisches
Brot); aus Porphyra vulgaris (japanische Algen); aus Cetraria islandica (isländisches
Moos); aus Gummi Tragacantha den Astragakusarten■ (Tragantschleim);
Semen Lini (Leinsamenschleim); aus S Plantago Psyllii (Flohsamen- oder Wegschleim)
und anderen mehr.
Die Herstellung solcher Lösungen, ν die als Kolloide wirksamen Bestandteil
Pflanzen enthalten, und die Feststelluiii
Mengen an kolloidal gelöster Substanz i: erhaltenen Extrakten sind ohne bedeu
technische und wissenschaftliche Hilfsi im normalen Fabrikbetriebe nicht durch
bar.
Die kolloiden Extrakte unterliegen : bei einer nur wenig höher als o,5prozen
Konzentration einer schnell fortschreitf Ausflockung der wirksamen Kolloide, v
sacht durch geringe Verunreinigungen, koalisierende Wirkung von Elektrc
(Altcrungserscheinungeu), durch eintre Gärung usf.
Werden solchen Lösungen organischer loide in genügenden Mengen Pulver an
nischer Kolloide hinzugefügt, so findet Bindung der organischen und anorganii
Kolloide in der \Veise statt, daß die Schutzkolloidc auftretenden organischen
loide den an und für sich weniger wirks; anorganischen Kolloiden ihre hochki
dalen Eigenschaften mitteilen und aufs gen, wodurch diese fernerhin das gleiche
halten wie die organischen Schutzkol zeigen. Gleichzeitig findet mit dem st ei
den Zusatz der anorganischen kolloiden Pulver eine fortschreitende fraktionierte Fällung
der Kolloide in fester Form statt. Die so erhaltenen festen kolloiden Pulver sind von voll-S
kommener Beständigkeit und sind ohne weiteres durch Verrühren wieder in Wasser absolut
kolloidal löslich. Die Verwendung der organisch-anorganischen festen kolloiden Pulver
ermöglicht eine bequeme, schnell und ίο leicht dosierbare Herstellung der zur Walke
zu verwendenden Lösungen.
Eine Ausführungsforni des Verfahrens ist
nachstehend beschrieben:
iooo kg des durch Zerkl einer ungsmaschiiien
möglichst fein geschnittenen oder zerteilten Ausgangsmaterials, wie indische Algen,
indianisches Brot, japanische Algen, is-• ländisches Moos, werden in einem etwa
10000 1 fassenden Sudwerk unter dauerndem Zufluß und Ablauf von kaltem Wasser gründlich
gewaschen (mechanische Reinigung von Schmutz). Nach dem Ablassen des Wassers
bis auf ungefähr 2000 1 Averden der Flechtenmaische etwa 40 kg Kaliumkarbonat zugesetzt.
Die alkalische Flüssigkeit wird bei laufendem Rührwerk durch den Siebboden
des Maischbottichs ständig abgeläutert und mittels Pumpe wieder in den Bottich gefördert,
so daß eine Durchlaugung des Flechteubreis stattfindet, welche die Lösung der Flechtensäure
bewirkt; dadurch wird große Reinheit der später zu gewinnenden kolloiden Stoffe (Flechtenstärke und Flechtengummi)
gewährleistet. Die nach ungefähr zwei Stunden abgeläuterte und in Reservebehältern gesammelte
Karbonatlösung wird entsprechend des durch Bindung der Flechtensäuren in Verlust gegangenen Alkalis durch Zusatz \*on
Kaliumkarhonat wieder auf einen Alkaligehalt von etwa zwei Prozent gebracht und
kann wiederholt zur Behandlung neuen Materials benutzt werden. Nach abermaligem Durchwaschen der Maische mit kaltem Wasser
wird dieselbe schließlich bei laufendem Rührwerk auf etwa 550 C aufgeheizt und
danach mittels periodischem Aufrühren und Absitzen der Maische während etwa 5 Stunden
bei dieser Temperatur nach dem Infusionsverfahren mit ungefähr 10000 1 Wasser
der gleichen Temperatur ausgelaugt und dadurch die in den Flechtenarten in größeren
Mengen enthaltenen organischen Kolloide extrahiert. Die abgeläuterten Flüssigkeitsmengen (Infusionswasser) werden ständig
unter vermindertem Druck in Vakuuinver-1
lampfapparateu bei hohem Vakuum abgedampft.
Nach dem Abfließen des lelztm Anschwänzwassers (Infusionswasser) wird der
zurückgebliebene feuchte Flechtenbrei in FiI-terpressen gedrückt und ausgepreßt. Das
; Filtrat wird ebenfalls in die Vakuumverj
dampfapparate eingezogen. Die Ausbeute j an kolloider Substanz beträgt je nach der Art !
- des angewendeten Ausgangsmaterials etwa ;j 30 bis 50 Prozent. Die Ausbeute der Ausi
gangsmaterialien an Kolloidstoffen wird jeweils im Laboratorium ermittelt und danach
! die zur Überführung in Trockenforni notwcn-
: dige Zusatzmenge an anorganischen Kolloiden, z. B. kolloidaler Kieselsäure, bestimmt.
In die Vakuumverdampfapparate wird enti sprechend der Ausbeute an organischen
Kolloidstoffen, z. B. bei 30 Prozent Ausbeute ; an Kolloidstoffen, gleichzeitig eine solche '
Menge, z. B. einer Lösung kolloidaler Kieseli säure eingezogen, daß pro Kubikmeter des in
. die Vakuumapparate eingezogenen Infusions- : ! wassers etwa 2 kg kolloidaler Kieselsäure in
■ Trockensubstanz vorhanden ist. Die kolloi- '< dale Kieselsäure kann auch in der im Handel
; vorhandenen trockenen Form dem einzuzie- ; 1 henden Infusionswasser zugesetzt _ werden.
i Die organische Kolloidsubstanz bildet mit ! der z. B. zugesetzten anorganischen kolloi- ■
' dalen Kieselsäure Kolloidschutzkomplexe, die ι sich langsam in fester Form abscheiden. Die
i Anreicherung des entstehenden Extraktes an ! Kolloidstoffen geschieht infolge der Bildung
i der Kolloidschutzkomplexe in einer technisch i vollkommenen Weise ohne ungünstige Ein-I
wirkung auf den Grad der Kolloidalität der Kolloidsubstanzen und kann in eigens konstruierten
Vakuumapparaten bis zur Eindampfung zur Trockne getrieben werden. ! Um die Gewinnung des Trockenproduktes
unter Ausnutzung jeder vorhandenen Konstruktion von Vakuumverdampfapparaten
auszuführen, werden den 10000 1 Infusionswasser pro Kubikmeter zunächst nur etwa
1Vs kg Kieselsäure zugesetzt. Der Extrakt 10
wird, nachdem er bis zu einer Dichte von ungefähr 750 Be eingedampft ist, abgelassen j
und mit dem Rest, etwa 50 kg, der Kiesel- I säure vermischt, wodurch das Extrakt dann
ebenfalls in Trockenform übergeht.
Beispielsweise ergeben 1000 kg isländij
sches Moos ungefähr 300 kg lufttrockene Substanz an organischen Kolloidstoffen. Die
kolloiden Schutzkomplexe werden gebildet durch Zusatz von etwa 200 kg kolloidaler
Kieselsäure. Es ergibt sich eine Menge von annähernd 500 kg lufttrockenen, festen Kolloidpulvers.
j Durch den Zusatz dieser Kolloidpulver in : Lösung in geringen Mengen zur Walkflüssigj
keit wird ein rascheres Verfilzen und ein geringeres Einlaufen, gleichzeitig eine weitgehende
Schonung des Stoffes erreicht. j Nebenher geht eine große lirsparnis an Seife
und Soda. Es erübrigt sich, die sich ergeben- no
Claims (1)
- den weiteren technischen Vorteile anzu- daß man einer Walkflüssigkeit Produkteführen. zufügt, die aus einer Mischung organi-_ . scher Kolloide mit anorganischen Schutz-Patent-Anspruch: kolloiden bestehen, die wegen ihrer festen toVerfahren zur Verbesserung und Kür- und haltbaren Form leicht abmeßbarzung der Walke, dadurch gekennzeichnet, sind.BERLIK. GEDRUCKT IN DKR REICMSDRUCKEREI.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM60371D DE355104C (de) | 1916-10-13 | 1916-10-13 | Verfahren zur Verbesserung und Kuerzung der Walke |
FR514613D FR514613A (fr) | 1916-10-13 | 1917-05-23 | Procédé pour perfectionner et abréger le foulage |
NL8247A NL3241C (de) | 1916-10-13 | 1917-05-25 | |
GB911817A GB110343A (en) | 1916-10-13 | 1917-06-25 | Improvements in Fulling and Materials for use therein. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM60371D DE355104C (de) | 1916-10-13 | 1916-10-13 | Verfahren zur Verbesserung und Kuerzung der Walke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE355104C true DE355104C (de) | 1922-06-20 |
Family
ID=7309808
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM60371D Expired DE355104C (de) | 1916-10-13 | 1916-10-13 | Verfahren zur Verbesserung und Kuerzung der Walke |
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---|---|
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FR (1) | FR514613A (de) |
GB (1) | GB110343A (de) |
NL (1) | NL3241C (de) |
-
1916
- 1916-10-13 DE DEM60371D patent/DE355104C/de not_active Expired
-
1917
- 1917-05-23 FR FR514613D patent/FR514613A/fr not_active Expired
- 1917-05-25 NL NL8247A patent/NL3241C/xx active
- 1917-06-25 GB GB911817A patent/GB110343A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR514613A (fr) | 1921-03-15 |
NL3241C (de) | 1919-03-27 |
GB110343A (en) | 1918-01-24 |
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