DE354546C - Lenkvorrichtung fuer mit zwei Treibketten versehene Motorfahrzeuge - Google Patents

Description

• Lenkvorrichtung für mit zwei Treibketten versehene Motorfahrzeuge. Die Erfindung betrifft eine Abänderung bzw. weitere Ausbildung der den Gegenstand des Patents 335451 bildenden Lenkvorrichtung für mit zwei Lauf- oder Treibketten versehene Motorfahrzeuge, bei denen die Geschwindigkeiten der beiden Lauf- oder Treibketten-durch geeignete Getriebe in ein bestimmtes Verhältnis zueinander gebracht werden können.
• Demgegenüber ist nach vorliegender Erfindung bei derartigen Getrieben die Einrichtung im wesentlichen eine solche, daß für das beiderseitige Steuern je eine Verbindung zwischen den Achsen der beiden Treibketten unter Zwischenschaltung von Kupplungen o. dgl. herbeigeführt ist, so daß bei Einrückung der einen oder anderen Kupplung o. dgl. die Antriebskraft von der einen Treibkettenachse auf die andere übertragen wird und hierdurch die verschiedenen Geschwindigkeiten der beiden Treibketten veranlaßt werden.
• Gemäß vorliegender Erfindung wird der Verwendung von solchen Kupplungen der Vorzug gegeben, die gestatten, die Steuerwirkung ganz allmählich eintreten zu lassen, so daß diese bei weitem nicht so unsanft bzw. ruckweise -,vie bei Anwendung von Zahnkupplungen stattfindet. Demgemäß besteht der eine der Vorteile der Steuereinrichtung nach vorliegender Erfindung gegenüber anderen Bauarten darin, daß keine scharfen Abbremsungen bzw. keine plötzlichen Einrückungen stattzufinden brauchen, durch die bisher große Kraft verzehrt wurde und eine bedeutende Abnutzung des Betriebsmaterials bzw. der aufeinanderwirkenden Teile eintrat.
• Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt Abb. i ein Motorfahrzeug mit zwei Treibketten in Seitenansicht, Abb. 2 das Motorfahrzeug im Grundriß bei abgenommenem Wagenkasten. , Auf der Zeichnung ist ein Motorfahrzeug dargestellt, dessen Kasten i auf zwei seitlich angeordneten Kettenläufen ruht und durch diese fortbewegt und gesteuert werden soll. Die Kettenläufe, die durch Tragfedern:2 mit dem Fahrzeugrahmen verbunden sind, bestehen jeder für sich aus einer Stützschiene o. dgl. 3, die an ihren Enden mit Kettenrädern oder Ritzeln (auch Ritzelpaaren) 4 versehen ist, über die je eine endlose Lauf- oder Treibkette 5 bzw. 6 geführt ist. Die Stützschiene 3 ist an ihrer Unterseite durch eine Anzahl Rollen 7 abgestützt, über die die Ketten und 6 gleiten.
• Die Lauf- oder Treibketten 5 und 6 bestehen in üblicher Weise aus gelenkig miteinander verbundenen Fußplatten.
• Die Kettenläufe sind um eine in ihrer Mitte liegende Achse 8 jeder für sich kippend bzw. wippend angeordnet und mit Anschlag gegen zu starkes Ausschwingen versehen. Gegen seitliche Verschiebung sind sie durch gelenkige Streben oder sogenannte Pendel gesichert.
• Die Lauf- oder Treibketten 5, 6 werden zweckmäßig vorn von einem vor dem Laufe angeordneten Kettenradvorgelege 9 angetrieben, dessen Antriebskette io somit auf das vordere Kettenrad 4 der Treibkette in der Fahrtrichtung ziehend wirkt.
• Für den Antrieb erfolgt die Kraftühertragung auf die Treibketten von zwei Achsen, den sogenannten Differentialwellen i i und 1.2 aus unmittelbar auf die Antriebsritzel, während für die Steuerung die Kraft über besondere Vorgelegewellen 13 und 14 umgeleitet wird.
• Das Prinzip der Steuerung des den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Fahrzeuges liegt darin, daß beim Fahren in der Kurve jeweils die entsprechende Treibkettenachse und dadurch die zugehörige Treibkette durch Einschaltung eines Vorgeleges eine größere Geschwindigkeit als die andere Treibkettenachse bzw. die andere Treibkette erhält, wobei die Kraft für die Erhöhung der Geschwindigkeit der einen Treibkettenachse durch das Vorgelege der anderen Treibkettenachse entnommen wird.
• Wie aus der Zeichnung ersichtlich, werden die beiden Treibkettenachsen i 1, 12 in der Mitte von einem Differential- oder Ausgleichgetriebe 15 aus, und zwar für die normale Fahrt in gerader Linie mit derselben Geschwindigkeit betätigt. Kettenräder 16, 1;7, die sich auf den Enden der Treibkettenachsen i 1, 12 befinden, übermitteln den Antrieb durch Ketten 18 bzw. 19 über Kettenräder 2o bzw. 21 je unter Vermittlung eines Vorgeleges 9, io auf die Lauf- oder Treibketten 5 und 6. Auf den Treibkettenachsen i 1, 12 befinden sich außerdem je zwei Kettenräder von geeigneten Durchmessern, und zwar :22, 23 und 24, 25, von denen aus Antrieb#ketten zu Kettenrädern 26, 27 und 28, 29 führen, die auf den Vorgelegewellen 13 und 14 bzw. auf um die Vorgelegewellen 13, 14 lose drehbaren Hohlwellen 30 und 31 sitzen, die mit den Vorgelegewellen durch Kupplungen 32 und 33 bei Einschaltung der letzteren mitgenommen werden können.
• Soll nun das Fahrzeug nach links einschwenken, so wird durch Einschaltung der Kupplung 32 die bis dahin von dem Kettenrad 22 im Leerlauf angetriebene Hohlwelle 3o zusammen mit der einen Kupplungshälfte und zugleich die mit der gegenüberliegenden Kupplungshälfte verbundene , Vorgelegewelle 13 und mit dieser das Kettenrad 27 angetrieben. Infolgedessen wird die Kraft durch dieses Kettenrad 27 über das Kettenrad 23 auf die Treibkettenachse ii und von dieser aus über das Kettenrad 16, die Kette iS und das Kettenrad 2o sowie das Vorgelege 9, io auf die Lauf- oder Treibkette5 übertragen. Auf Grund der Kupplung der Hohlwelle3o mit der VorgelegeweilleI3 wird, aber durch das Kettenrad 27 größeren Durchmessers - das einen kleineren Durchmesser besitzende Kettenrad 23 in Umdrehung gesetzt und hierdurch eine Übersetzung ins Schnelle bewirkt, -während, bevor die Kupplung stattfand, die Vorgelegewelle i3 sich lose innerhalb der Hohlwelle 3o drehte, und zwar beide Wellen init verschiedener Geschwindigkeit.
• Soll umgekehrt das Fahrzeug in der rechten Kurve fahren, so wird die Kupplung 33 eingeschaltet, wodurch die gleiche 'Wirkung wie mit der Kupplung 32 erzielt wird. In vorliegendem Falle treibt nach erfolgter Kupplung die eine Kupplungshälfte, die von der durch das Kettenrad 28 mitgenommenen Hohlwelle 31 getragen wird, die gegenüberliegende Kupplungshälfte und infolgedessen die Vorgelegewelle 14 an. Ferner wird die Antriebskraft durch das auf dem Ende der Vorgelegewelle 14 sitzende größere Kettenrad 29 auf das kleinere Kettenrad 2,5 übertragen, das seinerseits von der Treibkettenachse 12, getragen wird. Die Treibkettenachse i?, treibt mittels des auf ihrem Ende sitzenden Kettenrades 17 und der Kette 19 das Kettenrad 2 1 an, das über das Vorgelege 9, io den vorderen Ritzel 4 der Treibkette 6 in Umdrehung setzt.
• Die Betätigung der Kupplungen 3:z und 33 geschieht von einem Steuerrad aus, und da, wie bereits eingangs erwähnt, zur Kraftübertragung Schleifkupplungen der Vorzug gegeben wird, ist die Steuerwirkung auf das Fahrzeug leicht regelbar, und sie läßt sich sanft und stoßfrei gestalten. Diese Schleifkupplungen können nach Art von elastischen Kupplungen teilweise oder gänzlich eingerückt werden. Werden die beiden tellerartigen Kupplungshälften schwach gegeneinandergepreßt, so können sie gegenseitig aufeinander schleifen, während, wenn sie stark gegeneinandergedrückt werden, eine vollwirkende Kupplung ohne Gleiten entsteht.
• Auf diese Weise.lassen sich die Geschwindigkeiten der beiden Treibketten in ein bestimmtes zwangsweises Verhältnis zueinander bringen, indem beispielsweise der Steuerhebel über eine Skala mit bestimmten Haltestellungen geführt oder z. B. bei seiner Einstellung gegen Anschläge stößt und dabei durch Rasten in vorausbestimniter Weise in seiner Bewegung aufgelialten wird.
• Bei dieser Ausführungsart der Lenkvorrichtung wird ferner noch der Vorteil erreicht, daß überhaupt ein Ausrücken von Zahnrädern wie bei den üblichen Wechselgetrieben nicht notwendig ist; die Differentialwellen treiben vielmehr durch Ketten- oder gewünschtenfalls auch durch Zahnräderübersetzung zwei besondere übersetzungsgetriebe, die bewirken, daß entweder der eine oder andere Lauf schneller läuft, wenn das eine oder andere Übersetzungsgetriebe durch Einschalten der betreffenden Kupplung in Wirksamkeit gelangt. Es sind also zwei verschiedene Kupplungen vorhanden, von denen die eine oder andere nur eingerückt zu werden braucht, um den einen oder anderen Lauf schneller zu bewegen.
• Gewünschtenfalls können statt Kupplungen 1-rems-iri:i.- wirkende Einrichtungen benutzt werden; auch können mehrere übersetzungsräder bzw. ein Wechselgetriebe statt einer einzigen Kraftübertragungsvorrichtung hinter den Kupplungen angeordnet sein.

Claims (3)

1. PATE iNT-A#,; S PRÜ C li E: i.
2. Lenkvorrichtung für mit zwei Treibketten versehene Motorfahrzeuge, bei denen die Geschwindigkeiten der beiden Treibketten durch Einschaltung von Getrieben in ein bestimmtes Verhältnis zueinander gebracht werden können, nach Patent 335451, dadurch gekennzeichnet, daß für das beiderseitige Steuern je eine Verbindung zwischen den durch ein Ausgleichgetriebe miteinander verbundenen-Antriebswellen der beiden Treibketten unter Zwischenschaltung von Kupplungen vorgesehen ist, so daß bei Einrückung der einen oder anderen Kupplung die Antriebskraft von der einen Antriebswelle auf die andere übertragen und hierdurch die verschiedene Geschwindigkeit der beiden Treibketten veranlaßt wird. :2.
3. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Antriebsorganen der Treibketten beiderseitig ein oder mehrere Getriebe dauernd verbunden sind, die für gewöhnlich leer mitlaufen, von denen aber das eine oder andere durch die Kupplungen (insbesondere Schleifkupplungen) für das Steuern wirksain gemacht werden kann, um hierdurch die Treibketten mit verschiedenen Geschwindigkeiten zu bewegen. 3. Ausführungsform nach Anspruch i und :2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit den beiden Treibkettenachsen (i i und 12) aus je zwei ineinanderliegenden Vorgelegewellen (13, 30 und 14, 3 1) besteht, die sich bei gleicher Geschwindigkeit der beiden Treibkettenachsen mit verschiedener Umdrehungszahl bewegen, während nach erfolgter gänzlicher oder teilweiser Einrückung der Schleifkupplungen die Vorgelegewellen, die sich nunmehr mit gleicher oder annähernd gleicher Geschwindigkeit drehen, den beiden Treibkettenachsen verschiedene Geschwindigkeit verleihen.